Gibt es hier jemanden, der mit oben genanntem Bereich bei der KPMG Erfahrungen hat bzw. mir etwas darüber erzählen kann?
Ich studiere Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkten Finanzierung und Rechnungslegung und habe Praktika im Bankensektor absolviert, da ich dort auch immer meinen späteren Arbeitsplatz gesehen habe. Nun habe ich aber eine sehr interessante Stelle bei der KPMG im Bereich Regulatory Services - Bankaufsichtsrecht gefunden, die meinen Interessenbereich laut Beschreibung total abdeckt.
Meine Frage wäre nun, inwieweit macht man tatsächlich Beratung im Aufsichtsrecht und inwieweit dann doch "nur" Abschlussprüfung? Und wie unterscheiden sich wohl die Arbeitszeiten dort im Vergleich mit dem klassichen Audit? Reisetätigkeit etc.?
Wäre sehr nett, wenn mir jemand helfen könnte!

Die Regulatory Service Group (RSG) ist im Audit FS aufgehangen. Vornehmlich behandeln die aufsichtsrechtliche Fragestellungen im Rahmen von Abschlussprüfungen. ReWe und Finanzierung ist nicht unbedingt deren Kernkomptenz. Eher das KWG und entsprechende Verordnungen.

Neben (Voll-)Juristen arbeiten dort auch Wirschaftsjuristen und auch Absolventen der Bundesbank-Akademie. Soweit ich weiß, wird meistens vom Office aus gearbeitet.

Wenn es Dich interessiert, schadet eine Kontaktaufnahme sicherlich nicht. Ansonsten findest Du Bankaufsichtsrechtliche Themen in den unterschiedlichsten Ausprägungen aber auch in den Advisory-Bereichen. FRM macht z.B. Basel II, SolvV, MaRisk und wohl neuerdings auch das Bankenrestrukturierungsgesetz. P&T hat Projekte im Meldewesen, wobei hier eher Prozesse im Vordergrund stehen. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, berät TS im Rahmen von Transaktionen auch hinsichtlich aufsichtsrechtlicher Kennziffern.

Anders als z.B. bei PwC wird recht stark zwischen Audit und Advisory unterschieden.

Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.

Hier der KPMGler...
wie ja die meisten hier wissen, bin ich Unternehmensberater für Banken bei KPMG und komme häufiger in Kontakt mit den Kollegen der RSG...
Grundsätzlich ist das Deutschland-weit eine recht kleine Gruppe mit irgendwas um 60-70 Leuten. Von denen sind 90-95% Wirtschaftsjuristen, Juristen bzw. zugelassene Rechtsanwälte.
Das merkt man auch an der Mentalität... da crash es doch gelegentlich, wenn die sehr dogmatische Denkweise von Anwälte auf die häufig eher pragmatische Denkweise von Beratern trifft... :)

Die Kollegen da sind echte Spezialisten. Ja, während der Busy Season sind die bei den ganz großen Bankprüfungen bei uns hauptsächlich eingebunden (Deutsche Bank, HSH, HVB, div. andere Landesbanken, Privatbanken usw...), ausserhalb der Busy Season aber auch sehr intensiv in Beratungsprojekten unterwegs.

Arbeitszeiten unterscheiden sich nicht zur Prüfung oder zur Beratung. Mitgehangen, Mitgefangen! :)
Reisetätigkeit ist natürlich per Definition schwerpunktmäßig in den Bankstädten Deutschlands. Frankfurt, München, Hamburg, Düsseldorf + halt diverse Sitze von Landesbanken.
Aber durchaus auch im Rahmen der Prüfungseinsätze international unterwegs in den Dependancen der Banken im Ausland...

Wenn Du Jurist bist, Lust hast ins Banking zu gehen mit regulatorischem Schwerpunkt, ist die RSG bei uns echt eine Top-Adresse!

Lounge Gast schrieb:

Gibt es hier jemanden, der mit oben genanntem Bereich bei der
KPMG Erfahrungen hat bzw. mir etwas darüber erzählen kann?
Ich studiere Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkten Finanzierung
und Rechnungslegung und habe Praktika im Bankensektor
absolviert, da ich dort auch immer meinen späteren
Arbeitsplatz gesehen habe. Nun habe ich aber eine sehr
interessante Stelle bei der KPMG im Bereich Regulatory
Services - Bankaufsichtsrecht gefunden, die meinen
Interessenbereich laut Beschreibung total abdeckt.
Meine Frage wäre nun, inwieweit macht man tatsächlich
Beratung im Aufsichtsrecht und inwieweit dann doch
"nur" Abschlussprüfung? Und wie unterscheiden sich
wohl die Arbeitszeiten dort im Vergleich mit dem klassichen
Audit? Reisetätigkeit etc.?
Wäre sehr nett, wenn mir jemand helfen könnte!

und das einstiegsgehalt als diplom wirtschaftsjurist?

Das wird sich meines Wissens nicht von dem der anderen Bereiche unterscheiden.

Also für Bachelor so ca. 39.000 EUR bzw. Master ca. 42.000 Fixgehalt im Jahr zzgl. Bonus und Überstundenvergütung.

Noch einnal kurz zur Unterscheidung zwischen "Regulatory Service Group" und "Compliance & Controls Financial Services":

Ich habe von "Compliance & Controls Financial Services" eine interessante Stellenanzeige gefunden, für die ich mich als Wiwi-Student mit Bankrecht-Vertiefung bewerben möchte, da lt. Stellenanzeige auch Wirtschaftswissenschaftler gesucht werden.

Da dieser Bereich im Gegensatz zur "Regulatory Service Group" im Advisory-Bereich angesiedelt ist, wird man dann nicht bei Bankenprüfungen eingesetzt sondern nur bei "Beratungsprojekten" zur Implentierung von Compliance-Anforderungen bei Banken?

Push!

Zum Unterschied RSG und Advisory Compliance (IARCS):

Es ist richtig, dass IARCS ein Beratungsangebot ist und nicht zum Audit gehört. Themen sind hier aber auch regulatorischer Natur, z.B. die MaRisk-Rundschreiben der BaFin, also die nationale Umsetzung der zweiten Säule von Basel II. Sobald es aber quantitiver wird (z.B. Säule I von Basel II), ist es Themengebiet von Financial Risk Management. Ansonsten immer wieder SOX in allen Ausprägungen...

Wie sieht es denn mit der Reisetätigkeit bei Compliance & Controls Financial Services aus?

Arbeitet man meistens von der Niederlassung aus oder vor Ort und wird man dann meist im Umkreis eingesetzt oder muss auch länger anreisen?

Suchen die RM Berater auch Leute mit weniger spezifischer RM Ausrichtung (Erfahrung in den Prozessen und diversen Branchen, aber eben nicht Bank oder langjähriger RM Erfahrung, nur 2 Jahre)?

Zu den Reisetätigkeiten: Ist natürlich hoch. I.d.R. wird beim Mandanten gearbeitet. Der kann üerball sitzen, eine geographische Eingrenzung gibt es nicht.

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