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Welche Karrierestufe befähigt im Unternehmen zu welchen Entscheidungen

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WiWi Gast

Welche Karrierestufe befähigt im Unternehmen zu welchen Entscheidungen

Hallo,

kann mir jemand exemplarisch auflisten, welche für jede Position die größte Entscheidung, die noch allein getroffen werden kann, darstellt? Also beispielsweise: das wichtigste, was ein Teamleiter allein entscheiden kann ist der Abbruch von Projekt X.

Und welche Position hat beispielsweise bei EY am 18. Juni 2020 final entschieden, dass Wirecard das Testat verweigert wird? Solche weitreichenden Entscheidungen kann nicht einmal ein Partner treffen oder?

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Big4 Auditor

Welche Karrierestufe befähigt im Unternehmen zu welchen Entscheidungen

WiWi Gast schrieb am 08.04.2021:

Hallo,

kann mir jemand exemplarisch auflisten, welche für jede Position die größte Entscheidung, die noch allein getroffen werden kann, darstellt? Also beispielsweise: das wichtigste, was ein Teamleiter allein entscheiden kann ist der Abbruch von Projekt X.

Und welche Position hat beispielsweise bei EY am 18. Juni 2020 final entschieden, dass Wirecard das Testat verweigert wird? Solche weitreichenden Entscheidungen kann nicht einmal ein Partner treffen oder?

Ich glaube du stellst dir da die Zusammenarbeit etwas zu starr und hierarchisch vor. Wenn man es so sehen will, dann gilt im Audit: Die unterzeichnenden WPs sind verantwortlich für alles auf ihren Mandaten und entscheiden eigenverantwortlich alles auf ihren Mandaten. Jeder andere (egal ob hierarschisch drüber oder drunter) liefert nur Input. Die Eigenverantwortlichkeit darf durch nichts eingeschränkt werden.

So eben auch beim Wirecard-Beispiel: Das Testat verweigern die (nicht-)unterzeichnenden WPs. Ob diese Manager oder Partner sind, ist völlig egal und selbst wenn der Global CEO von EY damit nicht einverstanden gewesen wäre, hätte er berufsrechtlich da nichts reinzureden gehabt.

Real gelebt ist es aber natürlich nicht so starr. Der unterzeichnende WP nimmt Vorschläge und Input sowohl von seinen eigenen Assistenten entgegen und achtet dabei auf fachliches Können und gute Argumentation der Input-Geber und nicht auf ihren Job-Titel. Und umgekehrt kommuniziert er Überlegungen zur Testatverweigerung eines DAX-Mandates natürlich vorab mit den höheren Ebenen und sucht nach alternativen Lösungswegen (z.B. "Sollen wir unser Forensics-Team vorbeischicken um ganz sicher zu gehen, dass wir das Testat nicht zu Unrecht verweigern?").

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WiWi Gast

Welche Karrierestufe befähigt im Unternehmen zu welchen Entscheidungen

Bei solchen Projekten gibt es nicht Person X, sondern Gremien von mehreren Leuten.
Gerade bei einem hochbrisanten Thema wie der Testierung eines DAX-Konzerns.

Grundsätzlich ist ein Wirtschaftsprüfer dazu befähigt ein Testat auszustellen / bzw. eben nicht auszustellen.
Natürlich wird aber Wirtschaftsprüfer X nicht die finale Entscheidung treffen. Und auch nicht Partner Y.

Sondern Partner Y ruft dann Head of Z an, der wiederum ABC andere Leute anruft ...

Bin mir eigentlich sicher, dass da letztlich 1-2 wichtige Prüfer + Partner + Head of Audit + vielleicht EY Deutschland Chef + Head of PR + Head of Compliance oder sowas und noch ein paar andere zusammensaßen bevor man so eine Entscheidung trifft.

(Aber hab natürlich keine Ahnung wie es tatsächlich abgelaufen ist.)

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WiWi Gast

Welche Karrierestufe befähigt im Unternehmen zu welchen Entscheidungen

Das kann man nicht pauschal sagen. Es kommt auf die Art und Tragweite der Entscheidung an. Wenn es darum geht, ob du für die Abteilung PowerBI einführst statt Excel + PPT, kann das sicherlich der Abteilungsleiter entscheiden. Aber genau die gleiche Entscheidung kann ja vielleicht unternehmensweit getroffen werden, dann wird es der Vorstand gemeinsam entscheiden.

Wie der Vorredner meinte: Die riskanten Entscheidungen wird niemand alleine treffen. Risiko = Reputation, finanziell, operativer Impact, Investitionen, ...

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WiWi Gast

Welche Karrierestufe befähigt im Unternehmen zu welchen Entscheidungen

Der Wahlspruch lautet ... Ähm Rücken an die Wand. Daher werden Entscheidungen nicht alleine getroffen sondern geteilt, in Gruppen zerredet, viel kommuniziert und am Ende weiß man nicht mehr von wem der Vorschlag eigentlich kommt und damit gibt es auch keinen Schuldigen mehr.

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