WiWi Gast schrieb am 04.01.2024:
Wie gesagt. Das sind vor allem Finanzbeamte. 2 davon mit Lehrerfahrung als hauptamtliche Dozenten in der Nordakademie, woher ich Sie auch kenne.
Wann die bestellt worden sind ist völlig egal. Der normale Dipl. Finanzwirt bewegt sich auf Steuerberaterniveau (zumindest direkt nach der Prüfung) und die Prüfungen zum Steuerberater sind nahezu identisch aufgebaut wie die Dipl. Finanzwirt Prüfungen.
Man muss sich einfach vor Augen führen, dass die etablierten Anbieter eben auch keine überragenden Erfolgszahlen haben.
Am Ende kann man nicht Vorhersagen, ob man das Beraterexamen schaffen wird. Das ein neuer Kursanbieter der vor allem aus Finanzbeamten besteht, ein besseres Ergebnis erreichen kann, kann ich mir zumindest sehr gut vorstellen.
Würde die Finanzverwaltung eigene Kurse für die Vorbereitung anbieten mit deren Dozenten würden wohl 90% der Steuerberateranwärter Ihre Vorbereitung dort machen.
Also deiner Logik mit den Diplom Finanzwirten / der Finanzverwaltung in Zusammenhang mit Bestehensquoten muss ich widersprechen.
Wenn das Lehrpersonal einen Vorteil darstellen würde, müsste sich das bei der Bestehensquote des dualen Studiums zum Diplom Finanzwirt niederschlagen. Ich stimme dir zu, dass in vielen Teilbereichen die Prüfungen der Diplom Finanzwirte eine starke Korrelation zur Steuerberaterprüfung haben und dem Niveau des Examens entsprechen.
Wenn ich an meinen Lehrgang zum Diplom Finanzwirt denke, sind von den Anwärtern die das duale Studium angefangen haben am Ende auch nur ca. 50% Diplom Finanzwirt geworden. Einige haben abgebrochen, einige die Zwischenprüfung und einige die Abschlussprüfung nicht geschafft. Tendenz der Durchfallquoten - zumindest in Hessen - laut Kollegenquelle in der Ausbildung übrigens eher steigend.
Am Ende des Tages haben Diplom Finanzwirte kein Herrschaftswissen oder Ähnliches. Ebenso sind die Dozenten im dualen Studium nicht besser oder schlechter ausgebildet als in der freien Wirtschaft.
Lediglich die höhere Bestehensquote beim Berufsexamen von Diplom Finanzwirten macht Sinn, da diese bereits einmal die Grundlagen des Steuerrechts und die Systematiken verstanden haben. Daraus lässt sich aber kein Vorteil für andere schließen. Entweder es liegt einem das Steuerrecht oder eben nicht.
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