Hallo Leute,
ich komme jetzt ins 4. Semester meines Bachelorstudiums und hatte eigentlich geplant nach dem Bachelor bei einer Big 4 einzusteigen und dort den AuditXcellence Master zu absolvieren. Allerdings lese ich immer, dass die Branche von der Digitalisierung sehr stark betroffen ist und in Zukunft viele Aufgaben ersetzt werden können und man nicht mehr soviele Leute benötigt. Wie seht ihr das Ganze?
Würde mich auch interessieren
antwortenJa, Digitalisierung wird zu Personalabbau in Audit, Tax und Consulting der Big4 führen. Audit ist ja besonders stumpf. Viele einfache Tätigkeiten werden ohnehin schon von Nicht-Akademikern bei den Big4 erledigt (zB KPMG's SDC in Leipzig).
antwortenAlso würdet ihr von einem Einstieg abraten?
antwortenIch rate dir zu einem Einstieg, mit WP Titel hast du noch immer die besten Aussichten. Werden zwar in Zukunft vielleicht insgesamt weniger Leute aber es kommen zu wenige nach und in den nächsten 15 Jahren gehen 40% der WPs in Ruhestand es wird also ordentlich Nachwuchs gebraucht. Richtige WPs werden in Zukunft auch noch immer gebraucht werden.
antwortenIm Audit werden massenweise Leute benötigt. Das ganze heißt Prüfung! Da kommt es gerade auf die Leute an, da Systeme immer manipuliert werden können. Zudem ist die Fluktation in dem Bereich enorm.
antwortenIch stehe der Wirtschaftsprüfung sehr skeptisch gegenüber. Das Ansehen ist sehr niedrig. Die Tätigkeit wird von den Kunden oft nicht (mehr) geschätzt. Darunter leiden auch die Preise dramatisch, was sich wiederum auf die Gehälter der Mitarbeiter auswirkt. Auch innerhalb der Beratungsfirmen wird z.B. von den (Steuer-)Beratern oftmals auf die Prüfung herabgesehen ("minderwertige Tätigkeit").
Wenn man dann noch in die Betrachtung einbezieht, dass man zwei aufwendige und teure Berufsexamen machen muss, nur mäßig bezahlt wird, ständig unterwegs ist (Hotelübernachtungen) und allenfalls im Sommer Urlaub machen kann, stellt sich mir schon die Frage, warum sich viele Leute das immer noch antun...
antwortenein nicht geringer Teil der Prüfungsassistenten macht den Job weil er leider "alternativlos" ist, wenn man im Bereich Accounting Fuß fassen möchte. Direkteinstiegsmöglichkeiten gibt es nicht so viele, stattdessen rekrutieren viele Firmen eben Leute, die 2-5 Jahre in der Prüfung waren. Juristen müssen ins Ref, Accounting-Leute eben in die Prüfung...
Lounge Gast schrieb:
antwortenIch stehe der Wirtschaftsprüfung sehr skeptisch gegenüber.
Das Ansehen ist sehr niedrig. Die Tätigkeit wird von den
Kunden oft nicht (mehr) geschätzt. Darunter leiden auch die
Preise dramatisch, was sich wiederum auf die Gehälter der
Mitarbeiter auswirkt. Auch innerhalb der Beratungsfirmen wird
z.B. von den (Steuer-)Beratern oftmals auf die Prüfung
herabgesehen ("minderwertige Tätigkeit").Wenn man dann noch in die Betrachtung einbezieht, dass man
zwei aufwendige und teure Berufsexamen machen muss, nur mäßig
bezahlt wird, ständig unterwegs ist (Hotelübernachtungen) und
allenfalls im Sommer Urlaub machen kann, stellt sich mir
schon die Frage, warum sich viele Leute das immer noch antun...
Ich würde eher genau das Gegenteil behaupten.
antwortenpush!
antwortenBedenke das Steuerberater immerhin eine Gebührenordnung (StbVV) haben, nach der sie abrechnen müssen, obwohl es bereits viele Berufskollegen gibt, die zu Mindestgebühren abrechnen. Wirtschaftsprüfer hingegen können bzw. müssen ihr Honorar frei aushandeln.
antwortenReal-time Audit über Blockchain abwickeln (in ca. 5 Jahren) und alle WPs können heim fahren. Außer bei entsprechenden IT Kenntnissen.
antwortenWiWi Gast schrieb am 16.11.2018:
Real-time Audit über Blockchain abwickeln (in ca. 5 Jahren) und alle WPs können heim fahren. Außer bei entsprechenden IT Kenntnissen.
Ja, das wird ganz bestimmt so kommen :D
antwortenTräumer. Vor 5 Jahren wurde dasselbe (abgesehen von der Blockchain) gesagt.
WiWi Gast schrieb am 16.11.2018:
antwortenReal-time Audit über Blockchain abwickeln (in ca. 5 Jahren) und alle WPs können heim fahren. Außer bei entsprechenden IT Kenntnissen.
Träumer? Vielleicht ja. Aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass der Anwendungsfall nahezu perfekt für Blockchain Technology ist. Somit ist es nicht eine Frage des ob, sondern eine Frage des wann. Da nahezu jedes Tech Unternehmen und viele der Industrie Unternehmen schon an BC Anwendungen forschen und zusätzlich zahlreiche Startups in den Markt eindringen entwickelt sich die Technologie sehr schnell. Durch die bereits vorhandenen Applikationen hat die Technologie auch bereits einen gewissen Reifegrad erreicht. Zusätzlich gibt es zahlreiche Trends, wie IoT oder DES, die die Weiterentwicklung pushen werden. Von daher klingen 5 Jahre als realistischer Zeitplan. Vorausgesetzt es werden keine Steine von der Regierung in den Weg gelegt.
antwortenWiWi Gast schrieb am 16.11.2018:
Real-time Audit über Blockchain abwickeln (in ca. 5 Jahren) und alle WPs können heim fahren. Außer bei entsprechenden IT Kenntnissen.
Selbst wenn es in 5 Jahren tatsächlich so laufen sollte, dann nur bei ner handvoll Unternehmen. Selbst DAX Unternehmen bekommen es mit ihrer IT nicht hin, siehe Deutsche Bank. Das ist ja wohl die Grundlage für so einen real-time audit. Vermutlich wird sich das zunächst auf einige Teilbereiche der Prüfung anwenden lassen. Damit werden dann viele der "einfachen Dinge" wegfallen, die auch sehr viel Zeit kosten. Dadurch bleibt aber auch mehr Zeit für die wichtigen und spannenderen Dinge. Leider gehören diese einfachen Dinge aber auch zum kleinen 1x1 der Prüfung.
Aber bei den ganzen Pommesbuden mit ihren katastrophalen IT-Landschaften ist das noch deutlich mehr als 5 Jahre entfernt.
Aber wie in allen Bereichen muss man Digitalisierung als Chance begreifen. Wenn man dem gegenüber aufgeschlossen ist und sich dafür interessiert, wird man auch in der WP viele spannende Themenbereiche für sich entdecken können. In die Richtung wird bei den BIG4 viel investiert...
antwortenWiWi Gast schrieb am 16.11.2018:
Träumer? Vielleicht ja. Aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass der Anwendungsfall nahezu perfekt für Blockchain Technology ist. Somit ist es nicht eine Frage des ob, sondern eine Frage des wann. Da nahezu jedes Tech Unternehmen und viele der Industrie Unternehmen schon an BC Anwendungen forschen und zusätzlich zahlreiche Startups in den Markt eindringen entwickelt sich die Technologie sehr schnell. Durch die bereits vorhandenen Applikationen hat die Technologie auch bereits einen gewissen Reifegrad erreicht. Zusätzlich gibt es zahlreiche Trends, wie IoT oder DES, die die Weiterentwicklung pushen werden. Von daher klingen 5 Jahre als realistischer Zeitplan. Vorausgesetzt es werden keine Steine von der Regierung in den Weg gelegt.
Also wir beschäftigen uns am Lehrstuhl auch stark mit diesem Thema, ich bin aber zeitgleich auch noch selbst WP/StB und muss hier mal eingreifen:
JA, die Digitalisierung wird die Art der Prüfung verändern. Die Big4 sind hier ja aktuell schon sehr stark aufgestellt. Aber trotzdem steigen die Mitarbeiterzahlen (auch im Audit) seit Jahren! Jahresabschlussprüfung ist so viel mehr als "nur Haken machen". Der obige Beitrag zeigt mir nur, dass hier jemand keine Ahnung von der Tätigkeit eines WP bzw. der Jahresabschlussprüfung als solches hat. Auch der Zeitplan mit "5 Jahren" kann nur von einem Studierenden kommen - wenn man einige Jahre Praxiserfahrung hat weiß man, dass solche Veränderungen einen wesentlich längeren Zeithorizont benötigen, zumal hier erst noch sämtliche regulatorische Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen!
Push, sind Ängste für Berufseinsteiger berechtigt?
antwortenWiWi Gast schrieb am 23.01.2021:
Push, sind Ängste für Berufseinsteiger berechtigt?
Vor 10 Jahren wurde noch mit Papier und Bleistift geprüft und in 10 Jahren wird die Prüfung auch wieder anders aussehen.
PIE Mandate wird ohne Technologie nicht funktionieren bei den kleineren Prüfungen wird sich da aber lange nicht lohnen den Prüfungsansatz zu verändern. Die Entscheidung welcher Prüfungsansatz gewählt wird und wie die Ergebnisse einzuordnen und zu beurteilen sind, wird auch in 10 Jahren weiter von einem Berufsträger getroffen werden.
antwortenWiWi Gast schrieb am 25.01.2021:
Push, sind Ängste für Berufseinsteiger berechtigt?
Vor 10 Jahren wurde noch mit Papier und Bleistift geprüft und in 10 Jahren wird die Prüfung auch wieder anders aussehen.
PIE Mandate wird ohne Technologie nicht funktionieren bei den kleineren Prüfungen wird sich da aber lange nicht lohnen den Prüfungsansatz zu verändern. Die Entscheidung welcher Prüfungsansatz gewählt wird und wie die Ergebnisse einzuordnen und zu beurteilen sind, wird auch in 10 Jahren weiter von einem Berufsträger getroffen werden.
Wir prüfen immer noch mit Papier und Kulli (Bleistift ist nicht revisionssicher). Sad story.
antwortenWir prüfen noch mit Papier und Stiften, was echt ätzend ist. Selbst ein PIE.
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