Mahlzeit!

Ich habe an einem BWL-Lehrstuhl promoviert und in 2020 die Steuerberaterprüfung absolviert und bestanden. Ich muss es noch durch die mündliche Prüfung bringen, gehe aber derzeit davon aus, dass das klappen sollte.

Da ich wenig Lust habe, mich in der Steuerberatung für kleines Geld knechten zu lassen und mir Lehre recht viel Spaß macht, überlege ich, mich bei einem der zahlreichen Lehrgangswerke in der Steuerberater- bzw. Fachwirtausbildung als Dozent zu bewerben. Erste Kontakte hierzu bestehen. Leider werden in diesem Bereich aber so gut wie keine Stellen ausgeschrieben und über die Gehälter ist kaum etwas bekannt, daher die Frage: hat jemand insights, wie man in diesem Bereich verdient, wie die Arbeitsbelastung insgesamt ist und ob man als Nicht-Diplom-Finanzwirt oder Nicht-Jurist Chancen auf solche Stellen hat?

Vielen Dank!

Puh, ich möchte dich nur ungern enttäuschen, aber wenn du vom "knechten" für "kleines Geld" in der Steuerberatung sprichst, dann solltest du die Lehre erst recht meiden. Üppige Honorare erzielt man idR leider erst, wenn man hierauf gar nicht mehr angewiesen ist; der gemeine Dozent in der beruflichen Weiterbildung muss hier mit deutlich niedrigeren Sätzen rechnen. Es kommt hier natürlich immer auf das persönliche Profil, aber in deinem Fall sehe ich - trotz Promotion - nicht zwingend die besten Voraussetzungen für eine Orientierung an den Höchstbeträgen.

Die berufliche Praxis ist hier regelmäßig ein entscheidendes Kriterium. Betragsmäßig kann man hier wohl von einer Größenordnung von 60 - 100 Euro je Vorlesungsstunde sprechen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass man als Dozent in aller Regel selbständig tätig ist (daher auch keine Stellenangebote) und Vor- und Nachbereitung oftmals nicht vergütet werden.
Liebe Grüße

Die Frage ist nicht was du willst und verdienen willst, sondern was du kannst. Die Dozenten sind in der Regel Leute, die das schon lange machen und meist von den Akademien der Verwaltung kommen. Ganz einfach weil sie dann nicht doppelt arbeiten/vorbereiten müssen. Reine Steuerberater sind die Ausnahme. Die haben in der Regel auch weniger Freizeit, um Kurse vorzubereiten... Siehst du dich denn in der Lehre? Bist du didaktisch gut? Dazu schreibst du leider nichts. Man wird auch nicht geknechtet sondern kann gut verdienen wenn man weiß was man will.

Der normale Weg vom Lehrstuhl mit Promotion und Examen wäre auch nicht irgendeine Kanzlei - und selbst da kann man ordentlich verdienen - sondern eine Top-Beratung wie FGS etc. Da ist ein Profil wie du es hast gerne gesehen.

Ceterum censeo schrieb am 03.02.2021:

Puh, ich möchte dich nur ungern enttäuschen, aber wenn du vom "knechten" für "kleines Geld" in der Steuerberatung sprichst, dann solltest du die Lehre erst recht meiden. Üppige Honorare erzielt man idR leider erst, wenn man hierauf gar nicht mehr angewiesen ist; der gemeine Dozent in der beruflichen Weiterbildung muss hier mit deutlich niedrigeren Sätzen rechnen. Es kommt hier natürlich immer auf das persönliche Profil, aber in deinem Fall sehe ich - trotz Promotion - nicht zwingend die besten Voraussetzungen für eine Orientierung an den Höchstbeträgen.

Die berufliche Praxis ist hier regelmäßig ein entscheidendes Kriterium. Betragsmäßig kann man hier wohl von einer Größenordnung von 60 - 100 Euro je Vorlesungsstunde sprechen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass man als Dozent in aller Regel selbständig tätig ist (daher auch keine Stellenangebote) und Vor- und Nachbereitung oftmals nicht vergütet werden.
Liebe Grüße

Vielen Dank für die Antwort! Knechten für kleines Geld war zugegebenermaßen etwas überspitzt - ich weiß, dass es durchaus (wenige) Kanzleien gibt, die jemandem mit meinem Profil sehr ansprechende Jahresgehälter zahlen, das ist aber dann eben auch mit entsprechend viel Arbeitsbelastung und wenig bis garkeinen Freiheitsgraden verbunden, daher schaue ich mich nach Alternativen um.

WiWi Gast schrieb am 03.02.2021:

Die Frage ist nicht was du willst und verdienen willst, sondern was du kannst. Die Dozenten sind in der Regel Leute, die das schon lange machen und meist von den Akademien der Verwaltung kommen. Ganz einfach weil sie dann nicht doppelt arbeiten/vorbereiten müssen. Reine Steuerberater sind die Ausnahme. Die haben in der Regel auch weniger Freizeit, um Kurse vorzubereiten... Siehst du dich denn in der Lehre? Bist du didaktisch gut? Dazu schreibst du leider nichts. Man wird auch nicht geknechtet sondern kann gut verdienen wenn man weiß was man will.

Danke für die Antwort. Meine Lehrevaluationen waren bislang alle im sehr guten Bereich, ich gehe deshalb davon aus, dass ich didaktisch den Anforderungen genügen würde! Das mit den Verwaltungsakademien war bislang eben nicht meine Beobachtung. Es gibt natürlich Dozenten von den Finanzhochschulen, aber die Masse kam bei meinem Kurs eher aus der Praxis - mit Dipl-FW-Ausbildung und StB-Examen. Woher stammt denn deine Beobachtung?

WiWi Gast schrieb am 03.02.2021:

Die Frage ist nicht was du willst und verdienen willst, sondern was du kannst. Die Dozenten sind in der Regel Leute, die das schon lange machen und meist von den Akademien der Verwaltung kommen. Ganz einfach weil sie dann nicht doppelt arbeiten/vorbereiten müssen. Reine Steuerberater sind die Ausnahme. Die haben in der Regel auch weniger Freizeit, um Kurse vorzubereiten... Siehst du dich denn in der Lehre? Bist du didaktisch gut? Dazu schreibst du leider nichts. Man wird auch nicht geknechtet sondern kann gut verdienen wenn man weiß was man will.

Danke für die Antwort. Meine Lehrevaluationen waren bislang alle im sehr guten Bereich, ich gehe deshalb davon aus, dass ich didaktisch den Anforderungen genügen würde! Das mit den Verwaltungsakademien war bislang eben nicht meine Beobachtung. Es gibt natürlich Dozenten von den Finanzhochschulen, aber die Masse kam bei meinem Kurs eher aus der Praxis - mit Dipl-FW-Ausbildung und StB-Examen. Woher stammt denn deine Beobachtung?

Kurse auf das Examen bei Bannas und Kammer Stuttgart. Da waren überwiegend Dozenten/Professoren von den Verwaltungshochschulen. Selten StB, dann meist Juristen von Hause aus.