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Überstunden in mittleren/kleinen Steuerkanzkeien

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WiWi Gast

Überstunden in mittleren/kleinen Steuerkanzkeien

Fallen in mittleren Steuerkanzkeien Überstunden an, oder kann man mit gergelten Arbeitszeiten rechnen?

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WiWi Gast

Überstunden in mittleren/kleinen Steuerkanzkeien

Auch im Rahmen geregelter Arbeitszeiten können Überstunden anfallen.

Generell empfehle ich dir, deine Fragen präziser zu formulieren und dein Anliegen näher zu erläutern. Sonst wirst du es im steuerberatenden Beruf sehr schwer haben - unabhängig von den Arbeitszeiten

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WiWi Gast

Überstunden in mittleren/kleinen Steuerkanzkeien

WiWi Gast schrieb am 15.04.2019:

Auch im Rahmen geregelter Arbeitszeiten können Überstunden anfallen.

Generell empfehle ich dir, deine Fragen präziser zu formulieren und dein Anliegen näher zu erläutern. Sonst wirst du es im steuerberatenden Beruf sehr schwer haben - unabhängig von den Arbeitszeiten

Kann ich nur zustimmen. Bei dieser Fragestellung ist eine qualifizierte Antwort nahezu unmöglich.
Liebe Grüße

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WiWi Gast

Überstunden in mittleren/kleinen Steuerkanzkeien

Dann genauer: Fallen in einer mittelständischen Steuerkanzlei häufig Überstunden an?
Ich möchte nur 30 Stunden/Woche arbeiten, da ich parallel an der FU Hagen studieren will und ich frage mich ob das im Schnitt dann auch tatsächlich mur 30h sein werden.

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WiWi Gast

Überstunden in mittleren/kleinen Steuerkanzkeien

Danke für deine freundlichen Worte und die nach wie vor unpräzisen Formulierungen.

Ich versuche dir dennoch zu helfen:

Es kommt ganz auf die Kanzlei(-kultur) , deinen Arbeitsvertrag sowie den Qualitätsanspruch an:

  • Bei einer "mittelständischen Kanzlei", die hauptsächlich JA-Erstellung, Buchhaltung und Steuererklärungen macht, sollten meiner Erfahrung nach die 30h tatsächlich gelebt werden.

  • Bist du bei einer mittelständischen Kanzlei, die eher im Bereich der Abwehrberatung, Steuergestaltung und Tranksaktionsunterstützung unterwegs ist, wird das mit den 30h/Woche selbst bei einer sehr effizienten Arbeitsweise schwer.

  • Bist du wiederum bereits StB und/oder RA, hängen die Arbeitszeiten wiederum von deiner Position in der Kanzlei, dem Verwantwortungsbereich, den Zielvorgaben und den Mandantenerwartungen ab.

Am besten bespricht du das im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs.

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WiWi Gast

Überstunden in mittleren/kleinen Steuerkanzkeien

Ich war in mehreren kleinen Steuerkanzleien beschäftigt (ein Inhaber und bis zu drei Inhaber) auf verschiedenen Positionen und kann die Aussage, dass man in einer Steuerkanzlei, die hauptsächlich Compliance (Buchhaltung, Jahresabschlüsse) anbietet, über die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit hinaus keine Überstunden erwartet werden, nicht bestätigten.

Es wird einem natürlich nicht explizit gesagt, dass man Überstunden machen soll. Aber genau das ist eben auch das Problem. Man bekommt keine feste weiterberechenbare Stundenzahl oder festen Umsatz genannt, der erreicht werden muss. Es wurde bei allen Kanzleien sogar eher ein Geheimnis darum gemacht, wie man tatsächlich leistungsmäßig steht. Die Arbeit war aber immer so verdichtet, dass man jeden Tag zwei Überstunden hätte machen müssen, wenn man die Arbeit wirklich gut hätte machen wollen.

Im Endeffekt war es dann halt so, dass ich in der normalen Arbeitszeit von einer Arbeit zur nächsten gehetzt bin und dann vielleicht jeden Tag eine halbe Stunde länger geblieben bin, als ich laut Vertrag hätte bleiben müssen. Da das dann aber nicht ganz gereicht hat, um alle Arbeiten zu erledigen, gab es dann natürlich mit der Zeit Diskussionen mit dem Inhaber und den Mandanten, da Arbeiten nicht fristgerecht erledigt wurden. Eine offene Aussprache gab es mit den Inhabern aber nie. Ich meine, es hat ja Gründe, wenn ein Mitarbeiter mit der Arbeit nicht mehr nachkommt. Und nein, es liegt nicht daran, dass speziell er "überfordert" ist. Es kann ja nicht sein, dass jeder, der in solche Kanzleien geht, überfordert ist. Die Konstante im Problemkreis ist die Kanzlei und nicht alle ihre Mitarbeiter. Die Fluktuation war bei den Steuerkanzleien immer sehr hoch. Im Schnitt sind die Leute gefühlt nur zwei Jahre geblieben. Ich kann mich noch an eine Mitarbeiterin erinnern, die wurde vom Arbeitsamt aus der Industrie in die kleine Steuerkanzlei "empfohlen" und die hat nach einer Woche gekündigt mit der Begründung, dass es ihr zu viel Arbeit ist. Über miese Personalschlüssel wurde aber nie offen gesprochen. Man hat immer so getan, als ob die von außen vorgegeben wären wie das Wetter. Im Endeffekt ist es aber auf das Profitstreben des Inhabers zurückzuführen.

Meine Arbeitszeugnisse waren aber trotz häufiger Konflikte mit der Arbeitsverdichtung immer gut bis sehr gut. Ich hatte nie Probleme eine Stelle zu finden. Wobei ich die Bewertung natürlich nur oberflächlich einschätzen kann. Es kann natürlich sein, dass bestimmte Aussagen im Zeugnis gefehlt haben. Wobei ich den Eindruck habe, dass bei Arbeitszeugnissen sowieso keiner wirklich versteht, was der Aussteller eigentlich sagen wollte und besonders wenn das Zeugnis von einer kleinen Kanzlei kommt.

Die Erfahrung in kleinen Kanzleien variiert natürlich je nach individueller Situation. Es gibt Mitarbeiter, die sind wichtig und die werden nicht so verheizt. Das erkennt man z. B. daran, dass eine Steuerfachangestellte die größten und ertragreichsten Buchhaltungen erledigt. Oder die Kanzlei hat einen angestellten Steuerberater, den sie unbedingt halten will, da es auf dem Briefpapier toller aussieht, wenn mehr Berufsträger draufstehen. Werdet ihr verheizt, würde ich euch raten zu gehen. Allerdings ist das eher ein Rat für Berufserfahrene. Die wichtigsten Mandate einer Kanzlei bekommt ihr nicht als Berufseinsteiger.

Eine andere Strategie der Stressbegrenzung, die ich häufig bei berufserfahrenen Mitarbeitern beobachtet habe, war die Einschränkung des Tätigkeitsbereichs. Manche machen ab einem gewissen Zeitpunkt eben nur noch Fibu oder nur noch Einkommensteuererklärungen. Das begrenzt den Stress, da es eben nicht unendlich viele Einkommensteuererklärungen gibt, die man euch geben kann. Macht ihr aber im Prinzip alles, dann gibt es immer einen Abschluss oder eine Gehaltsabrechnung oder sonst was, das man unbedingt noch bei euch unterbringen will. Es ist aber schlauer zu sagen, dass man bestimmte Arbeiten nicht kann, als ehrlich zu sagen, dass man bestimmte Arbeiten nicht übernehmen will. Seid angestellter Berufsträger, müsst ihr die Strategie für euch anpassen. Meiner Erfahrung nach, sind einmalige Beratungsaufträge dankbarer als wenn ihr immer mehr und mehr regelmäßige Arbeiten wie Jahresabschlüsse ansammelt. Irgendwann empfindet der Inhaber das alles als Selbstverständlichkeit, auch wenn eure Liste an regelmäßigen Aufträgen noch so lang ist. Außerdem besteht bei Beratungsaufträgen mehr Kontakt zum Partner und ihr werdet mehr geschätzt.

Ein dritter Tipp wäre noch, sich eine Kanzlei zu suchen, die ein begrenztes Akquisepotenzial hat. Ein fester, stetiger Mandantenstamm ist für Mitarbeiter viel angenehmer, als wenn die Kanzlei hinten und vorne Neumandate anwirbt und man erwartet, dass ihr das alles noch zusätzlich macht.

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WiWi Gast

Überstunden in mittleren/kleinen Steuerkanzkeien

Deswegen sage ich im Vorstellungsgespräch immer gleich, dass ich Arbeitnehmer und kein Freelancer bin. Ich fange um 8 an und bin um 16 Uhr (mit Pause ca 16.30) raus. Wie lange etwas angeblich dauern soll juckt mich nicht. Ich buche alles, was ich bearbeite. Und wenn etwas halt 10 Stunden dauert, dann dauert es 10 Stunden. Ich werde jetzt nicht plötzlich anfangen 8 zu buchen. Das kann sich doch heute keiner mehr Leisten in einer Kanzlei, irgend so einen Schwachsinn wie Umsatzdruck durchzusetzen. Dafür sind die meisten Kanzleien die ich kenne, zu überlastet mit Arbeit und haben zu wenig Mitarbeiter. Auf Grund der Natur der Arbeit helfen da auch die neuen Fachkräfte, die seit 2015 hier angekommen sind, kein bisschen den Personalmangel zu lindern.

WiWi Gast schrieb am 03.09.2023:

Ich war in mehreren kleinen Steuerkanzleien beschäftigt (ein Inhaber und bis zu drei Inhaber) auf verschiedenen Positionen und kann die Aussage, dass man in einer Steuerkanzlei, die hauptsächlich Compliance (Buchhaltung, Jahresabschlüsse) anbietet, über die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit hinaus keine Überstunden erwartet werden, nicht bestätigten.

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WiWi Gast

Überstunden in mittleren/kleinen Steuerkanzkeien

Dass man nur 8 Stunden bucht, wenn etwas 10 Stunden dauert, habe ich bei keiner kleinen Kanzlei erlebt. Ich war schon bei mehreren. Die Partner wollten immer alle Stunden gebucht haben, da diese natürlich weiterberechnet wurden. Je mehr Stunden im System gebucht wurden, umso mehr Argumente hatten sie für eine hohe Gebühr. Es gab natürlich Mandanten, bei denen die Stunden nicht weiterberechnet werden konnten. Dann hatte der Auftrag halt einen negativen Deckungsbeitrag.

Da sich nur wenige Leute bei kleinen, unbekannten Kanzleien bewerben, schmeißen die einen natürlich nicht raus, wenn man die Umsatzerwartung nicht ganz erfüllt. Das ist schon klar. Du kannst aber dauerhaft mit den Partnern oder dem Mandanten nicht ständig streiten. Irgendwann gibt es zu viele Reibungen. Das ist psychisch auch anstrengend. Ich würde jetzt mal behaupten, dass die Erwartungen seitens der Partner bei kleinen Kanzleien keine geringeren sind als bei großen, bekannten Kanzleien. Es ist eher so, dass die Mitarbeiter im Schnitt weniger ambitioniert sind. Die haben keine großen Karriereewartungen und orientieren sich am lokalen Arbeitsmarkt. Daher entsteht der Eindruck, dass die Anforderungen geringer sind. Der Druck, den die Partner aufbauen, ist aber ungefähr gleich.

Mein letzter Chef war z. B. einer, der hat mich mit zwei bis dreimal so vielen Aufträgen zugeballert wie in der Industrie, ich habe mich nie getraut krank zu melden, weil so viel zu tun war. Und trotzdem hat er ständig Bemerkungen gemacht, dass ich nicht viel getan hätte, weil ich nicht massig Überstunden angehäuft habe. Das hat mich so genervt.

Bei meiner letzten Kanzlei gab es die letzten paar Jahre keine Steuerfachangestellten mehr mit deutschem Bildungshintergrund. Das waren alles Kolleginnen, die in den letzten paar Jahren nach Deutschland eingewandert sind. Das geht auch! Steuerfachangestellte etc. sind intelligente Leute. Die schaffen auch als Ausländer die Prüfung. Das Problem ist nur, dass wenn man sich in Steuerthemen einarbeiten kann, dann kann man sich auch in alle anderen Themen einarbeiten. Und gute Leute sind früher oder später weg, wenn man sie ausbeutet. Deshalb braucht die Branche ständig neue Leute.

WiWi Gast schrieb am 04.09.2023:

Deswegen sage ich im Vorstellungsgespräch immer gleich, dass ich Arbeitnehmer und kein Freelancer bin. Ich fange um 8 an und bin um 16 Uhr (mit Pause ca 16.30) raus. Wie lange etwas angeblich dauern soll juckt mich nicht. Ich buche alles, was ich bearbeite. Und wenn etwas halt 10 Stunden dauert, dann dauert es 10 Stunden. Ich werde jetzt nicht plötzlich anfangen 8 zu buchen. Das kann sich doch heute keiner mehr Leisten in einer Kanzlei, irgend so einen Schwachsinn wie Umsatzdruck durchzusetzen. Dafür sind die meisten Kanzleien die ich kenne, zu überlastet mit Arbeit und haben zu wenig Mitarbeiter. Auf Grund der Natur der Arbeit helfen da auch die neuen Fachkräfte, die seit 2015 hier angekommen sind, kein bisschen den Personalmangel zu lindern.

WiWi Gast schrieb am 03.09.2023:

Ich war in mehreren kleinen Steuerkanzleien beschäftigt (ein Inhaber und bis zu drei Inhaber) auf verschiedenen Positionen und kann die Aussage, dass man in einer Steuerkanzlei, die hauptsächlich Compliance (Buchhaltung, Jahresabschlüsse) anbietet, über die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit hinaus keine Überstunden erwartet werden, nicht bestätigten.

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WiWi Gast

Überstunden in mittleren/kleinen Steuerkanzkeien

WiWi Gast schrieb am 04.09.2023:

Dass man nur 8 Stunden bucht, wenn etwas 10 Stunden dauert, habe ich bei keiner kleinen Kanzlei erlebt. Ich war schon bei mehreren. Die Partner wollten immer alle Stunden gebucht haben, da diese natürlich weiterberechnet wurden. Je mehr Stunden im System gebucht wurden, umso mehr Argumente hatten sie für eine hohe Gebühr. Es gab natürlich Mandanten, bei denen die Stunden nicht weiterberechnet werden konnten. Dann hatte der Auftrag halt einen negativen Deckungsbeitrag.

Da sich nur wenige Leute bei kleinen, unbekannten Kanzleien bewerben, schmeißen die einen natürlich nicht raus, wenn man die Umsatzerwartung nicht ganz erfüllt. Das ist schon klar. Du kannst aber dauerhaft mit den Partnern oder dem Mandanten nicht ständig streiten. Irgendwann gibt es zu viele Reibungen. Das ist psychisch auch anstrengend. Ich würde jetzt mal behaupten, dass die Erwartungen seitens der Partner bei kleinen Kanzleien keine geringeren sind als bei großen, bekannten Kanzleien. Es ist eher so, dass die Mitarbeiter im Schnitt weniger ambitioniert sind. Die haben keine großen Karriereewartungen und orientieren sich am lokalen Arbeitsmarkt. Daher entsteht der Eindruck, dass die Anforderungen geringer sind. Der Druck, den die Partner aufbauen, ist aber ungefähr gleich.

Mein letzter Chef war z. B. einer, der hat mich mit zwei bis dreimal so vielen Aufträgen zugeballert wie in der Industrie, ich habe mich nie getraut krank zu melden, weil so viel zu tun war. Und trotzdem hat er ständig Bemerkungen gemacht, dass ich nicht viel getan hätte, weil ich nicht massig Überstunden angehäuft habe. Das hat mich so genervt.

Bei meiner letzten Kanzlei gab es die letzten paar Jahre keine Steuerfachangestellten mehr mit deutschem Bildungshintergrund. Das waren alles Kolleginnen, die in den letzten paar Jahren nach Deutschland eingewandert sind. Das geht auch! Steuerfachangestellte etc. sind intelligente Leute. Die schaffen auch als Ausländer die Prüfung. Das Problem ist nur, dass wenn man sich in Steuerthemen einarbeiten kann, dann kann man sich auch in alle anderen Themen einarbeiten. Und gute Leute sind früher oder später weg, wenn man sie ausbeutet. Deshalb braucht die Branche ständig neue Leute.

Dein letzter Satz deutet ja darauf hin, dass die Mitarbeiter immer noch "ausgebeutet" werden. Ich dachte, das wäre am aktuellen Arbeitsmarkt gar nicht mehr möglich in diesem Umfang.

antworten
WiWi Gast

Überstunden in mittleren/kleinen Steuerkanzkeien

WiWi Gast schrieb am 04.09.2023:

WiWi Gast schrieb am 04.09.2023:

Bei meiner letzten Kanzlei gab es die letzten paar Jahre keine Steuerfachangestellten mehr mit deutschem Bildungshintergrund. Das waren alles Kolleginnen, die in den letzten paar Jahren nach Deutschland eingewandert sind. Das geht auch! Steuerfachangestellte etc. sind intelligente Leute. Die schaffen auch als Ausländer die Prüfung. Das Problem ist nur, dass wenn man sich in Steuerthemen einarbeiten kann, dann kann man sich auch in alle anderen Themen einarbeiten. Und gute Leute sind früher oder später weg, wenn man sie ausbeutet. Deshalb braucht die Branche ständig neue Leute.

Dein letzter Satz deutet ja darauf hin, dass die Mitarbeiter immer noch "ausgebeutet" werden. Ich dachte, das wäre am aktuellen Arbeitsmarkt gar nicht mehr möglich in diesem Umfang.

Die Leute müssen ja immer noch arbeiten, auch wenn es mehr Stellen als Personal gibt.
Und weil die Situation bei kleineren Kanzleien fast überall gleich bescheiden ist, wechseln die Leute die ganze Zeit vom Regen in die Traufe.
Führt zu einer hohen Personalfluktuation aber nicht unbedingt zu besseren Arbeitsbedingungen.

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WiWi Gast

Überstunden in mittleren/kleinen Steuerkanzkeien

Guter Punkt. Man muss dabei aber bedenken, dass kleine Kanzleien keine Personalstrategie in dem Sinne haben. Es gibt eher so eine "Hackordnung". Oben stehen ein Inhaber oder einige wenige Partner. Wenn es mehrere Partner gibt, dann ist es oft so, dass einer der "Senior-Partner" ist (wenn auch nicht offiziell) und die anderen sind die Junior-Partner (die weniger lange dabei sind oder vom Gründer später erst zum Partner gemacht worden sind). Der Senior nimmt sich Dinge heraus, die man in einer größeren Einheit niemals akzeptieren würde. Wahrscheinlich haben diese Menschen eben gerade auch deshalb so eine kleine Kanzlei gegründet, weil sie sich eben nicht an Regeln halten wollen.

Als Mitarbeiter musst du mit denen über dein Gehalt und die Arbeitsbedingungen selbst verhandeln. Da gibt es keine Vorgaben, keinen Betriebsrat, keine Gewerkschaft oder sonst irgendwas. Die Kollegen in der Kanzlei ziehen auch nicht an einem Strang, sondern werden gern gegeneinander ausgespielt. Regelmäßige Gehaltserhöhungen oder Personalgespräche gibt es in vielen kleinen Kanzleien nicht. Es geht da eher darum, wer gerade am längeren Hebel sitzt. Ich habe einige Gehaltsverhandlungen von Kollegen mitbekommen und da war es so, dass die mit Kündigung drohen mussten, damit das Gehalt auf ein marktübliches Niveau angehoben wurde. Auch bei mir war es so, dass das Gehalt erst dann richtig angehoben wurde, wenn ich gesagt habe "dann geh ich". Aber ehrlich: Wenn ich an dem Punkt bin, dass ich sage, "dann geh ich" - will ich dann überhaupt noch dort arbeiten, selbst wenn das Gehalt kräftig angehoben wird? Vertrauenserweckend ist das nicht!

Ich fand bei meiner letzten Kanzlei u. a. schlecht, dass nicht mit offenen Karten über meinen Umsatz mit mir geredet wurde. Stattdessen gingen die Bemerkungen vom Partner wie ein Pendel hin- und her zwischen "macht kräftig Umsatz" und "ist faul". Ja was denn jetzt? Irgendwann wusste ich selbst nicht mehr, was ich von meiner Arbeitsleistung halten soll. Die Bedenken hat sich der Partner angehört (neben einigen weiteren Punkten, die ich kritisch sah, auf die auch aber aus Anonymitätsgründen nicht eingehen will), aber es ist nichts passiert. Es ist einfach alles weiter so gelaufen, wie bisher.

Als ich dann gekündigt habe, haben die erst mal niemanden gefunden und ich habe von Kollegen mitbekommen, dass einigen Mandanten mangels Kapazität gekündigt wurde. Dabei habe ich die Arbeit an sich gerne gemacht und auch einige gute Mandanten gehabt, mit denen man gut arbeiten konnte. Ich verstehe es ehrlich gesagt auch überhaupt nicht, warum man nicht besser mit den Mitarbeitern umgeht, anstatt sich ständig neue zu suchen. Unsere Teamassistentin hat vor meiner Kündigung auch schon die ganze Zeit gesagt, dass so gut wie keine Bewerbungen mehr reinkommen, weder für Steuerfachangestellte, noch für Steuerberater. Deshalb ist es für mich auch so unverständlich. Wer glaubt, kleine Kanzleien wären ein Ponyhof, der liegt falsch. Ich denke, dass es mittlerweile wahrscheinlich in System wie den Big4 fairer zugeht.

Dein letzter Satz deutet ja darauf hin, dass die Mitarbeiter immer noch "ausgebeutet" werden. Ich dachte, das wäre am aktuellen Arbeitsmarkt gar nicht mehr möglich in diesem Umfang.

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WiWi Gast

Überstunden in mittleren/kleinen Steuerkanzkeien

WiWi Gast schrieb am 04.09.2023:

Guter Punkt. Man muss dabei aber bedenken, dass kleine Kanzleien keine Personalstrategie in dem Sinne haben. Es gibt eher so eine "Hackordnung". Oben stehen ein Inhaber oder einige wenige Partner. Wenn es mehrere Partner gibt, dann ist es oft so, dass einer der "Senior-Partner" ist (wenn auch nicht offiziell) und die anderen sind die Junior-Partner (die weniger lange dabei sind oder vom Gründer später erst zum Partner gemacht worden sind). Der Senior nimmt sich Dinge heraus, die man in einer größeren Einheit niemals akzeptieren würde. Wahrscheinlich haben diese Menschen eben gerade auch deshalb so eine kleine Kanzlei gegründet, weil sie sich eben nicht an Regeln halten wollen.

Als Mitarbeiter musst du mit denen über dein Gehalt und die Arbeitsbedingungen selbst verhandeln. Da gibt es keine Vorgaben, keinen Betriebsrat, keine Gewerkschaft oder sonst irgendwas. Die Kollegen in der Kanzlei ziehen auch nicht an einem Strang, sondern werden gern gegeneinander ausgespielt. Regelmäßige Gehaltserhöhungen oder Personalgespräche gibt es in vielen kleinen Kanzleien nicht. Es geht da eher darum, wer gerade am längeren Hebel sitzt. Ich habe einige Gehaltsverhandlungen von Kollegen mitbekommen und da war es so, dass die mit Kündigung drohen mussten, damit das Gehalt auf ein marktübliches Niveau angehoben wurde. Auch bei mir war es so, dass das Gehalt erst dann richtig angehoben wurde, wenn ich gesagt habe "dann geh ich". Aber ehrlich: Wenn ich an dem Punkt bin, dass ich sage, "dann geh ich" - will ich dann überhaupt noch dort arbeiten, selbst wenn das Gehalt kräftig angehoben wird? Vertrauenserweckend ist das nicht!

Ich fand bei meiner letzten Kanzlei u. a. schlecht, dass nicht mit offenen Karten über meinen Umsatz mit mir geredet wurde. Stattdessen gingen die Bemerkungen vom Partner wie ein Pendel hin- und her zwischen "macht kräftig Umsatz" und "ist faul". Ja was denn jetzt? Irgendwann wusste ich selbst nicht mehr, was ich von meiner Arbeitsleistung halten soll. Die Bedenken hat sich der Partner angehört (neben einigen weiteren Punkten, die ich kritisch sah, auf die auch aber aus Anonymitätsgründen nicht eingehen will), aber es ist nichts passiert. Es ist einfach alles weiter so gelaufen, wie bisher.

Als ich dann gekündigt habe, haben die erst mal niemanden gefunden und ich habe von Kollegen mitbekommen, dass einigen Mandanten mangels Kapazität gekündigt wurde. Dabei habe ich die Arbeit an sich gerne gemacht und auch einige gute Mandanten gehabt, mit denen man gut arbeiten konnte. Ich verstehe es ehrlich gesagt auch überhaupt nicht, warum man nicht besser mit den Mitarbeitern umgeht, anstatt sich ständig neue zu suchen. Unsere Teamassistentin hat vor meiner Kündigung auch schon die ganze Zeit gesagt, dass so gut wie keine Bewerbungen mehr reinkommen, weder für Steuerfachangestellte, noch für Steuerberater. Deshalb ist es für mich auch so unverständlich. Wer glaubt, kleine Kanzleien wären ein Ponyhof, der liegt falsch. Ich denke, dass es mittlerweile wahrscheinlich in System wie den Big4 fairer zugeht.

Dein letzter Satz deutet ja darauf hin, dass die Mitarbeiter immer noch "ausgebeutet" werden. Ich dachte, das wäre am aktuellen Arbeitsmarkt gar nicht mehr möglich in diesem Umfang.

Unterschreibe ich so zu 100%.
Es fehlt an einer Personalstrategie. Meiner Meinung nach haben oftmals kleinere bzw. mittlere Gesellschaften oftmals ggü. den Big 4 Vorteile wie z.B. kürzere Entscheidungswege, flachere Hierachien etc.
Nur leider sitzen in den Chefsesseln immer noch alte Hasen, die nicht wahrhaben wollen, dass sich vieles zum Besseren der Arbeitnehmer geändert hat.
Bei meinem letzten Ausflug in eine kleine WPG hatte ich auch einige kuriose Erlebnisse erfahren dürfen.

Überstunden waren nicht explizit angeordnet worden, wurden aber erwartet, weil Projekte fertig werden musste. Auf die Nachfrage später, was mit den ganzen Überstunden passiert, hieß es: „Sie haben die Überstunden ja freiwillig geleistet. Wieso sollten wir Ihnen diese vergüten?“. Auch ein Dauerbrenner: Wenn die Mandanten nicht liefern und kurz vor Deadline alles an Unterlagen abgeladen wird, der Chef aber meint, dass wir jetzt kräftig Überstunden und Wochenendarbeit leisten müssen, um rechtzeitig fertig werden zu müssen. Bis heute ist mir unbegreiflich, dass man sich sowas von den Mandanten gefallen lässt oder diesen wenigstens mitteilt, dass sich die Deadlines entsprechend verschieben?

Dass das Vertrauen in die Führung flöten geht, merkt dieser Boomer-Generation leider nicht. Möglicherweise war dieses Verhalten damals gang und gäbe, doch der Markt hat sich rapide gewandelt. Die heutige Generation kann dafür nichts, dass die vorigen Generationen derart auseinander genommen worden sind. Und so lange die Inhaber solch kleiner Gesellschaften in ihren ewiggestrigen Verhaltensmustern bewegen, werden sie sich fortlaufend neue Mitarbeiter suchen müssen.

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WiWi Gast

Überstunden in mittleren/kleinen Steuerkanzkeien

WiWi Gast schrieb am 04.09.2023:

Guter Punkt. Man muss dabei aber bedenken, dass kleine Kanzleien keine Personalstrategie in dem Sinne haben. Es gibt eher so eine "Hackordnung". Oben stehen ein Inhaber oder einige wenige Partner. Wenn es mehrere Partner gibt, dann ist es oft so, dass einer der "Senior-Partner" ist (wenn auch nicht offiziell) und die anderen sind die Junior-Partner (die weniger lange dabei sind oder vom Gründer später erst zum Partner gemacht worden sind). Der Senior nimmt sich Dinge heraus, die man in einer größeren Einheit niemals akzeptieren würde. Wahrscheinlich haben diese Menschen eben gerade auch deshalb so eine kleine Kanzlei gegründet, weil sie sich eben nicht an Regeln halten wollen.

Als Mitarbeiter musst du mit denen über dein Gehalt und die Arbeitsbedingungen selbst verhandeln. Da gibt es keine Vorgaben, keinen Betriebsrat, keine Gewerkschaft oder sonst irgendwas. Die Kollegen in der Kanzlei ziehen auch nicht an einem Strang, sondern werden gern gegeneinander ausgespielt. Regelmäßige Gehaltserhöhungen oder Personalgespräche gibt es in vielen kleinen Kanzleien nicht. Es geht da eher darum, wer gerade am längeren Hebel sitzt. Ich habe einige Gehaltsverhandlungen von Kollegen mitbekommen und da war es so, dass die mit Kündigung drohen mussten, damit das Gehalt auf ein marktübliches Niveau angehoben wurde. Auch bei mir war es so, dass das Gehalt erst dann richtig angehoben wurde, wenn ich gesagt habe "dann geh ich". Aber ehrlich: Wenn ich an dem Punkt bin, dass ich sage, "dann geh ich" - will ich dann überhaupt noch dort arbeiten, selbst wenn das Gehalt kräftig angehoben wird? Vertrauenserweckend ist das nicht!

Ich fand bei meiner letzten Kanzlei u. a. schlecht, dass nicht mit offenen Karten über meinen Umsatz mit mir geredet wurde. Stattdessen gingen die Bemerkungen vom Partner wie ein Pendel hin- und her zwischen "macht kräftig Umsatz" und "ist faul". Ja was denn jetzt? Irgendwann wusste ich selbst nicht mehr, was ich von meiner Arbeitsleistung halten soll. Die Bedenken hat sich der Partner angehört (neben einigen weiteren Punkten, die ich kritisch sah, auf die auch aber aus Anonymitätsgründen nicht eingehen will), aber es ist nichts passiert. Es ist einfach alles weiter so gelaufen, wie bisher.

Als ich dann gekündigt habe, haben die erst mal niemanden gefunden und ich habe von Kollegen mitbekommen, dass einigen Mandanten mangels Kapazität gekündigt wurde. Dabei habe ich die Arbeit an sich gerne gemacht und auch einige gute Mandanten gehabt, mit denen man gut arbeiten konnte. Ich verstehe es ehrlich gesagt auch überhaupt nicht, warum man nicht besser mit den Mitarbeitern umgeht, anstatt sich ständig neue zu suchen. Unsere Teamassistentin hat vor meiner Kündigung auch schon die ganze Zeit gesagt, dass so gut wie keine Bewerbungen mehr reinkommen, weder für Steuerfachangestellte, noch für Steuerberater. Deshalb ist es für mich auch so unverständlich. Wer glaubt, kleine Kanzleien wären ein Ponyhof, der liegt falsch. Ich denke, dass es mittlerweile wahrscheinlich in System wie den Big4 fairer zugeht.

Dein letzter Satz deutet ja darauf hin, dass die Mitarbeiter immer noch "ausgebeutet" werden. Ich dachte, das wäre am aktuellen Arbeitsmarkt gar nicht mehr möglich in diesem Umfang.

Unterschreibe ich so zu 100%.
Es fehlt an einer Personalstrategie. Meiner Meinung nach haben oftmals kleinere bzw. mittlere Gesellschaften oftmals ggü. den Big 4 Vorteile wie z.B. kürzere Entscheidungswege, flachere Hierachien etc.
Nur leider sitzen in den Chefsesseln immer noch alte Hasen, die nicht wahrhaben wollen, dass sich vieles zum Besseren der Arbeitnehmer geändert hat.
Bei meinem letzten Ausflug in eine kleine WPG hatte ich auch einige kuriose Erlebnisse erfahren dürfen.

Überstunden waren nicht explizit angeordnet worden, wurden aber erwartet, weil Projekte fertig werden musste. Auf die Nachfrage später, was mit den ganzen Überstunden passiert, hieß es: „Sie haben die Überstunden ja freiwillig geleistet. Wieso sollten wir Ihnen diese vergüten?“. Auch ein Dauerbrenner: Wenn die Mandanten nicht liefern und kurz vor Deadline alles an Unterlagen abgeladen wird, der Chef aber meint, dass wir jetzt kräftig Überstunden und Wochenendarbeit leisten müssen, um rechtzeitig fertig werden zu müssen. Bis heute ist mir unbegreiflich, dass man sich sowas von den Mandanten gefallen lässt oder diesen wenigstens mitteilt, dass sich die Deadlines entsprechend verschieben?

Dass das Vertrauen in die Führung flöten geht, merkt dieser Boomer-Generation leider nicht. Möglicherweise war dieses Verhalten damals gang und gäbe, doch der Markt hat sich rapide gewandelt. Die heutige Generation kann dafür nichts, dass die vorigen Generationen derart auseinander genommen worden sind. Und so lange die Inhaber solch kleiner Gesellschaften in ihren ewiggestrigen Verhaltensmustern bewegen, werden sie sich fortlaufend neue Mitarbeiter suchen müssen.

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MrTaxman

Überstunden in mittleren/kleinen Steuerkanzkeien

wenn ich mich auch dazu äußern kann, bevor ich zu den "größeren" (Next Ten) gegangen bin war ich in einer "kleineren" (20 Mitarbeiter, 3 Partner) Gesellschaft.

Überstunden vergleichbar mit Next Ten. Nur das die nicht gescheit aufgezeichnet wurden. Plus das ein riesen Heckmeck gemacht wurde um die Stunden ausgezahlt zu bekommen.

Es gibt gerade überall viel zu tun, bei den einen weiß Du aber das man dir Überstunden auszahlt und wesentlich mehr verständnis von der HR gebracht wird, dass du welche gemacht hast. (Da wird nicht mal darüber diskutiert!!).

Ich musste mir bei der kleineren Gesellschaft neben der Tatsache das viel Arbeit angefallen ist oft anhören wieso ich im Home-Office Überstunden hatte. Als ob man den ganzen Tag nur fernseh schauen würde.

Ne, ganz ehrlich kleinere Kanzleien ziehen junge Leute eher ab als das da welche kommen können.
Bei größeren Gesellschaften ist es von vornerein klar das es Überstunden gibt und was man damit machen kann, es gibt auch keine weh leidige Diskussion wieso und weshalb. Hauptsache die Billable Hours stimmen. Allgemein empfand ich die kleinere Gesellschaft für wesentlich intransparanter, vermutlich weil jeder etwas anderes raus verhandelt hatte. Wieder ein großer Schwachpunkt, man muss permanent denen auf die Füße treten. Ist bei größeren einfach nicht so, weil es eben ein System gibt, weil es eine HR gibt und ganz doof gesagt weil Gute Arbeit, mein empfinden nach, mehr wert geschätzt wird.

Um nochmal auf den Ausgangsfrage zu kommen ist mein persönliches empfinden:
50-60 Std. bekommst auch bei kleineren Gesellschaften hin, weil die kaum neue Leute finden, plus anstalten machen dir die verlorene Lebenszeit zu vergüten. Das ist einfach der Sache geschuldet, dass es wirklich zum bersten viel Arbeit gibt und die selbst kaum hinterher kommen können.
Bei größeren kannst Dir in dessen zu 100% sicher sein, dass dir nichts verloren geht, plus das die wirklich, ernsthaft, wirklich ein anderes feeling ist.

On top ist die Bezahlung besser und ich habe den Eindruck wirklich mehr Support beekomme für die Examensvorbereitung als bei der kleinen Bude in der ich vorher war. Plus die ganzen kleinen Gifts wie Jobrad usw.

Bei der kleinen Bude fühlte ich mich wie ein Bittsteller als ich dannach gefragt habe mit welcher Unterstützung ich für das Examen rechnen kann. Vermutlich weil die meisten bei kleineren Gesellschaften sich denken das man nach dem Examen geht. Mit so einer Einstellung findet man auch keinen Nachwuchs.

Ich kann jeden einen Wechsel raten, es lohnt sich.

antworten
WiWi Gast

Überstunden in mittleren/kleinen Steuerkanzkeien

Bei einer kleinen Kanzlei mit drei Partnern macht eine Überstundenregelung keinen Sinn, weil die gar nicht so viel Mitarbeiter haben. Hier ist quasi jeder Mitarbeiter schon zu 100% eingeplant. Wann willst du Freizeitausgleich nehmen? Es gibt keine freie Zeit dafür! Die hoffen halt, dass sie dich auf 120% bringen können und dass du nicht nach einer Vergütung für die Überstunden fragst. Dann lohnst du dich mehr und dein Deckungsbeitrag hilft den schlechten Deckungsbeitrag anderer Kollegen auszugleichen. Denn die haben oft Mitarbeiter, die sich nicht so lohnen. Da es kein HR gibt, sind die Privatdiskussionen bezüglich Überstunden mit den Inhabern natürlich "lustig". Die werden sich natürlich winden wie ein Regenwurm, bevor sie was auszahlen.

Finanzielle Unterstützung für das Examen kannst du von einer kleinen Kanzlei auch nicht erwarten. Wenn die drei Partner haben, dann haben die vielleicht drei angestellte Steuerberater. Obwohl die Fluktuation hoch ist, kann man nicht damit rechnen, dass du gerade dann zum Steuerberater bestellt wirst, wenn die eine der drei Stellen neu besetzen müssen. Also wirst du nach dem Examen mit hoher Wahrscheinlichkeit wechseln. Kleine Kanzleien haben auch meistens weniger einmalige Aufträge / Projekte, sondern betreuen ihre Mandanten fortlaufend. Wenn du eine mehrmonatige Freistellung für das Examen brauchst, ist das für die hochgradig unattraktiv. Was bei kleinen Kanzleien evtl. gut funktionieren kann, ist, dass man längere Zeit in Teilzeit arbeitet und sich fortbildet. Solche Fälle kenne ich viele.

Allerdings muss man bedenken, dass man ja in der Regel schnell Steuerberater werden will und man auf höherem Level dann später auch bei den Big4 oder Next10 keine Überstunden mehr vergütet bekommt. Und du willst ja nicht ewig Staffi bei einer großen Gesellschaft bleiben. So toll bezahlt ist das auch dort wirklich nicht.

antworten
MrTaxman

Überstunden in mittleren/kleinen Steuerkanzkeien

Genau so ist es auch.
Wenn also das hier einer liest und vor der Wahl steht: Bewerbung bei den „Großen“ oder kleine Bude, nimmt die Großen!

Wenn ihr eine kleine Bude wissen wollt wie es ist, dann macht halt mal ein Praktikum dort.

Man verdient wirklich besser als Staff und als StB hat man da definitiv Weiterentwicklungen.
Keine Angst sich dahin zu bewerben, ihr werdet überrascht sein wie viele sich da trotzdem positiv zurück melden werden.
Wirklich. Vergesst die kleinen. Die Kosten euch nur Energie und so wie es die Kollegen hier beschrieben haben wird man da eher verheizt.
Dann lieber im Bewusstsein das mehr auf einen zukommt zu den großen gehen und dort die Goodies bekommen plus die Gewissheit das es auch nach dem Examen man sich gut weiterentwickeln kann.

Nimmt das mit Leser der auf der Kippe steht !
If tax /Audit than go the next big ones !
Keine Angst vor Bewerbungen bei denen !

WiWi Gast schrieb am 02.10.2023:

Bei einer kleinen Kanzlei mit drei Partnern macht eine Überstundenregelung keinen Sinn, weil die gar nicht so viel Mitarbeiter haben. Hier ist quasi jeder Mitarbeiter schon zu 100% eingeplant. Wann willst du Freizeitausgleich nehmen? Es gibt keine freie Zeit dafür! Die hoffen halt, dass sie dich auf 120% bringen können und dass du nicht nach einer Vergütung für die Überstunden fragst. Dann lohnst du dich mehr und dein Deckungsbeitrag hilft den schlechten Deckungsbeitrag anderer Kollegen auszugleichen. Denn die haben oft Mitarbeiter, die sich nicht so lohnen. Da es kein HR gibt, sind die Privatdiskussionen bezüglich Überstunden mit den Inhabern natürlich "lustig". Die werden sich natürlich winden wie ein Regenwurm, bevor sie was auszahlen.

Finanzielle Unterstützung für das Examen kannst du von einer kleinen Kanzlei auch nicht erwarten. Wenn die drei Partner haben, dann haben die vielleicht drei angestellte Steuerberater. Obwohl die Fluktuation hoch ist, kann man nicht damit rechnen, dass du gerade dann zum Steuerberater bestellt wirst, wenn die eine der drei Stellen neu besetzen müssen. Also wirst du nach dem Examen mit hoher Wahrscheinlichkeit wechseln. Kleine Kanzleien haben auch meistens weniger einmalige Aufträge / Projekte, sondern betreuen ihre Mandanten fortlaufend. Wenn du eine mehrmonatige Freistellung für das Examen brauchst, ist das für die hochgradig unattraktiv. Was bei kleinen Kanzleien evtl. gut funktionieren kann, ist, dass man längere Zeit in Teilzeit arbeitet und sich fortbildet. Solche Fälle kenne ich viele.

Allerdings muss man bedenken, dass man ja in der Regel schnell Steuerberater werden will und man auf höherem Level dann später auch bei den Big4 oder Next10 keine Überstunden mehr vergütet bekommt. Und du willst ja nicht ewig Staffi bei einer großen Gesellschaft bleiben. So toll bezahlt ist das auch dort wirklich nicht.

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