Kurz zu meiner Person:
Ich habe meinen BSc in VWL an der Uni Bonn gemacht. Der Abschluss war eher durchschnittlich (2,5). Dafür habe ich allerdings einen nachvollziehbaren Grund.
Nach ca. 1.5 Jahren bei einem Projektentwickler habe ich dann meinen Master in Finance in Maastricht gemacht. Abschlussnote entspricht ungefähr 1,5. Das war Ende letzten Jahres. Seitdem absolviere ich beim größten deutschen Assetmanager ein Praktikum. Ich war 6 Monate im Chief Investment Office unterwegs, jetzt bin ich bis Ende Juli nochmal 4 Monate im Chief Operating Office. Auch wenn mein Chef (ist auf MD-Stufe) mich gerne halten würde (wollte mich in Richtung Portfoliomanagement spezialisieren), sieht es aktuell so aus, dass sich wegen "sehr unpraktischen" Einstellungsprozessen nichts machen lässt, auch wenn ich den Support vom CIO/Geschäftsführer selbst habe. Für das erste Praktikum habe ich bereits ein sehr gutes Zeugnis.

Da ein Großteil der Banken keine Absolventen einstellt, deren Abschluss mehr als ein Jahr zurückliegt, und diese Einstiegsprogramme für dieses Jahr bereits voll sind, und die Bewerbungen bei anderen AM-Häusern mit noch offenen Positionen bislang erfolglos geblieben sind, bleibt mir wahrscheinlich nichts anderes übrig, als mich neu zu orientieren. Ich bin mir relativ sicher, dass die erfolglose Bewerbungsrunde auf die Qualität meiner Unterlagen zurückzuführen sind; das Problem liegt sehr wahrscheinlich am Lebenslauf selbst.

Im Zuge meines zweiten Praktikums im COO arbeite ich sehr viel auf strategischer Ebene und habe mit den regulatorischen Vorgaben und internen Prozessen zu tun. Auch wenn mein Fachwissen noch stark beschränkt ist, kenne ich die Alltagsprobleme in dem Bereich und weiß, dass ich mich in die Thematik schnell und sicher einarbeiten kann. Ich überlege daher, ob ein Wechsel in Richtung von FS, ggf. spezialisiert aufs Asset Management, Sinn macht. Für mich ist entscheidend, wie die Chancen stehen, eine Stelle zu bekommen.

Nun weiß ich, dass mir das keiner pauschal vorher sagen kann. Ich muss mich bewerben und gucken, was dabei rauskommt. Dennoch würde ich mich über Leute aus dem Fachbereich freuen, insbesondere über die Einschätzung vom KMPGler, dessen Beiträge aus meiner Sicht immer konstruktiven Input liefern.

Asset Management war mein "Traum", aber ich pragmatisch und realistisch genug, um nicht ewig diesem Traum hinterherzulaufen. Außerdem zwingt mich meine finanzielle Situation dazu, relativ bald einen Job zu finden.

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Kleiner Fehler unterlaufen: Im letzten Satz des zweiten Absatzes fehlt das "nicht".
Muss natürlich heißen, dass es nicht an der Qualität meiner Bewerbungsunterlagen liegt.

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Hi,
die erste Frage, die natürlich ins Auge sticht: warum als Masterabsolvent ein Praktikum gemacht und nicht direkt den Einstieg gesucht? Maastricht-Absolventen sind doch im Normalfall sehr gerne genommen, mit der Kombination Bonn sollte das eigentlich kein Thema sein.

Du musst Dich entscheiden was Du willst. Willst Du generelle FS-Beratung in strategischen und regulatorischen Themen? Dann bist Du bei uns sehr herzlich willkommen.
Wenn allerdings tatsächlich eine Spezialisierung auf Asset Management angestrebt wird, muss ich Dir leider von KPMG abraten.
Unser AM-Beratungsgeschäft liegt extrem brach, seit PwC vor ein paar Jahren de facto den ganzen Bereich abgeworben hat.

Also: muss es AM sein?

Wenn nicht, kannst Du mir gerne Deine Bewerbung an kpmglagerung@googlemail.com senden. Ich würde empfehlen, insbesondere auf die Zeit im COO-Office abzustellen und dort Deine Tätigkeiten zu stressen.

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Hi KPMGler,

vielen Dank für Deine Antwort. Um auf Deine erste Frage zu antworten: Ich wollte, wie bereits erwähnt, gerne ins Asset Management. Allerdings stellen Banken gewöhnlich nur ehemalige Praktikanten ein bzw. man hat als Bewerber ohne Bankpraktikum so gut wie keine Chance. Darum habe ich nach dem Master erstmal das Praktikum gemacht. Ich war auch im Auswahlprozess für das Traineeprogramm hier im AM, bin aber knapp in der vorletzten Runde gescheitert (falsche, "einfältige" Strategie in den Auswahlgesprächen der vorletzten Runde). Besonders blöd, weil die letzte Runde eigentlich "save" war; der Entscheider (COO aus dem ganzen Bereich) kannte mich sehr gut und wusste auch, dass mein Chef, mit dem er sehr eng zusammenarbeitet, mit mir sehr zufrieden war und mich gerne halten wollte. Aber das ist ja jetzt eh unwichtig.

Mit der FS-Beratung im strategischen Bereich könnte ich mich, ohne jetzt über konkrete Erfahrungen zu verfügen, anfreunden. Aktuell bin ich in einem Projekt involviert, in dem es um die Auflösung einer Teilgesellschaft geht. Insbesondere den Analyseprozess fand ich sehr interessant. Nur so am Rande: unsere Jahresabschlüsse werden von KPMG gemeacht.

Ich denke nicht, dass es zwingend AM sein muss. Bewerbungsunterlagen stelle ich gerne zur Verfügung. Für das Anschreiben hätte ich allerdings noch eine Frage: Der Bereich ist ja extrem breit. Soll ich mich dann auf ein bestimmtes Themengebiet konzentrieren (ich richte mich hierbei nach der KPMG Seite http://www.kpmg.com/de/de/dienstleistungen/advisory/consulting/financial-services/seiten/default.aspx) oder formuliere ich besser generalistisch?

Auf jeden Fall noch einmal vielen Dank für Deinen Input. Wünsche noch ein schönes Wochenende!

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Mache eine generische Consulting FS Bewerbung und schicke sie an mich.
wie gesagt, erst bitte an kpmglagerung@googlemail.com
Ich melde mich dann von der Firmenadresse.

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Alles klar. Da ich aber noch im Praktikum bin, könnte es ein bis zwei Tage dauern.

Besten Gruß!

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Hi KPMGler,

hatte Dir meine Unterlagen vor ein paar Tagen geschickt und noch eine Frage bzgl. Direkteinsteig/Traineeprogramm gestellt. Ich wollte nur fragen, ob das alles vernünftig angekommen ist.

Besten Gruß!

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Hi,
ja, ist angekommen.
Ich melde mich auch gleich bei Dir, habe es bisher nicht geschafft. War eine stressige Woche...

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Hallo KPMGler,

da ja alles soweit geklappt hat, wollte ich noch die letzte Frage loswerden, nämlich inwieweit ich mich fachlich auf den S&O Bereich vorbereiten kann. Da ich Dinge ungern dem Zufall überlasse, würde ich mir dafür ggf. einen Tag freinehmen. Ich nehme an, dass die typischen WP-Themen wie IFRS, Basel, Solvency etc. für den Fachbereich eher sekundär sind?!

Besten Gruß

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Ne, das werd ich Dir nicht sagen, da u.a. ich Dich interviewen werde! :)

Nein, ernsthaft, wir heissen Strategy & Operations. Informier Dich über alles, was aktuell den Bankenmarkt bewegt (NICHT Regulatorik oder Rechnungslegungskram, das interessiert uns nicht).

Was beschäftigt Banken? Was verändert Geschäftsmodelle? Was bedeuten Schattenbanken für den traditionellen Banksektor? Warum sollte ein Industriekonzern eine Bank gründen? Wie können sich Banken in der aktuellen Zinsphase strategisch und markt-seitig aufstellen, um trotzdem noch Geld zu verdienen? usw usf

Lounge Gast schrieb:

Hallo KPMGler,

da ja alles soweit geklappt hat, wollte ich noch die letzte
Frage loswerden, nämlich inwieweit ich mich fachlich auf den
S&O Bereich vorbereiten kann. Da ich Dinge ungern dem
Zufall überlasse, würde ich mir dafür ggf. einen Tag
freinehmen. Ich nehme an, dass die typischen WP-Themen wie
IFRS, Basel, Solvency etc. für den Fachbereich eher sekundär
sind?!

Besten Gruß

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So ausführlich wollte ich das dann auch nicht wissen :)

Ich hatte eigentlich nur im Sinn, eine grobe Eingrenzung des Tätigkeitsgebiets zu bekommen, da es auf der deutschen KPMG-Seite keine spezielle Beschreibung zu dem Fachbereich gibt und ich nicht pauschal davon ausgehen wollte, dass die entsprechenden Infos auf den internationalen Seiten 1 zu 1 auf die deutsche Niederlassung übertragbar sind.

Aber jetzt habe ich ja genügend Futter und werd mich entsprechend vorbereiten.

Vielen Dank und besten Gruß!

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Kommt KPMG FS S&O im direkten Vergleich zu den reinen Strategen gut bei den Kunden an?

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Hui, das wird jetzt vermutlich ein kontroverse Diskussion auslösen mit Leuten, die angeblich alles besser wissen.

Also, meine Meinung als langjähriger Mitarbeiter von ex-S&O FS (den Namen S&O FS gibt es übrigens nicht mehr, es wird nicht mehr mit "Unterabteilungsnamen" an den Markt gegangen. Wir haben natürlich eine interne Org.-Struktur, nach aussen hin sind wir aber alle nur FS):

Ja, wir kommen grundsätzlich gut an, unsere Auslastung ist auf ungesund hohem Niveau und es ist aktuell kein Ende abzusehen!

Ist das bei allen Themen der Fall? Nein! Reinrassige, ausschließliche Strategiethemen landen weiterhin primär bei den großen Strategen.
Dennoch gewinnen wir viele (!) Pitchen gegen die großen MBB's dieser Welt.
Insbesondere im Spannungsfeld zwischen konzeptioneller Erarbeitung und der anschließenden Umsetzung nehmen Kunden immer mehr lieber den Berater, der anschließend auch für die Umsetzung bereitsteht! Auch, um ein größeres Committment der Berater hinsichtlich der Belastbarkeit von Konzepten zu erreichen.

Wenn ich an die letzten 5 großen Pitches (größte aktuell laufende Bankenintegration in DE, globales Redesign im Kreditgeschäft einer Großbank, umfassende Digitalisierungsinitiative bei führender Retailbank, ...) denke, an denen ich in unterschiedlicher Intensität involviert war, haben wir davon 3 gewonnen (jeweils entweder in letzter Runde gegen BCG, RB oder McK), eines gegen McK verloren und eines müssen wir uns mit RB teilen.

Für weitere Details kannst Du dich gerne an kpmglagerung@googlemail.com wenden und wir telefonieren einfach mal!

Hoffe, das hat schon mal weitergeholfen!

Lounge Gast schrieb:

Kommt KPMG FS S&O im direkten Vergleich zu den reinen
Strategen gut bei den Kunden an?

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