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Big4 Partner und gleichzeitig Professor?

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WiWi Gast

Big4 Partner und gleichzeitig Professor?

Hallo Forum,

ich hab jetzt ab und an gesehen, dass es Partner gibt welche nicht nur als Partner bei einer Big4 tätig sind sondern nebenbei oder hauptamtlich auch eine Professur inne haben.

Kann mir einer erläutern wie genau das zeitlich vereinbar ist?
Ich stell mir das nämlich extrem schwierig vor regulär in einer Kanzlei zu arbeiten und gleichzeitig zu lehren und zu forschen.

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WiWi Gast

Big4 Partner und gleichzeitig Professor?

Das ist gut möglich.

  1. Darfst du dir in dem Bereich eine Professur nicht wie eine klassische Forschungsposition vorstellen.
  2. Der Prof. passt sehr gut zum Partner, weil er übers Signaling ja auch gute Werbung ist.
  3. Haben diejenigen die das machen oft keinen Dr.
  4. Wie das geht? BWL hat keinen wissenschaftlichen Anspruch. Wenn du jemanden brauchst der Accounting an einer Uni lehrt, dann brauchst du keinen richten Prof., sondern einen Accountant der sein Handwerk wirklich versteht und dann nehmen manche Unis (hauptsächlich im Ausland / in Deutschland ist das nur an FHs denkbar) eben Praktiker. Macht ja auch Sinn.
antworten
Ceterum censeo

Big4 Partner und gleichzeitig Professor?

Kurz zur Einordnung: Die meisten Partner mit einem schicken "Prof." sind Honorarprofessoren. Diese haben keinen regulären Lehrstuhl inne, sondern sind lediglich nebenberuflich als Hochschullehrer tätig (meist im Umfang von 2-4 SWS).

Aber auch die Kombination als Lehrstuhlinhaber ist möglich, erfordert jedoch einige Abstriche. Als FH-Professor schränkt einen hier primär die umfangreiche Lehrverpflichtung ein, dafür ist man während der üppigen Semesterferien fast zu 100% verfügbar. Die Kollegen an der Universität können ihre Lehrverpflichtung theoretisch an einem Tag erfüllen und wären dann verfügbar, wäre da nicht die Last der Verwaltung und der Zeitaufwand für die eigene Forschung. Je nach den eigenen Ambitionen, kann man insb. bei letzterer noch etwas Zeit einsparen. Ein weiteres dankbares Mittel ist das regelmäßige Forschungssemester, was wenigstens etwas Luft verschafft.

Die große Herausforderung ist jedoch, beide Tätigkeiten und das eigene Privatleben adäquat zu vereinen und zu organisieren. Meist leidet - zumindest zeitweise - mindestens eines dieser Dinge.

Liebe Grüße

antworten
WiWi Gast

Big4 Partner und gleichzeitig Professor?

Ich hatte erst dieses Semester ein Modul zu einem sehr spezifischen Accounting-Thema, das von einem Big4-Partner gehalten wurde.
Klar ist es wahrscheinlich stressig für ihn, aber dieser Prof. hält genau diese eine Vorlesung und auch nur im SoSe, d. h. im WiSe (wahrscheinlich wegen Busy Season) lehrt er gar nicht. Außerdem ist "Forschung" - zumindest bei ihm - auch übertrieben. Da wird alle paar Jahre mal das Lehrbuch zusammen mit dem Lehrstuhl-Prof aktualisiert und ab und zu mal was kommentiert/veröffentlicht.

Was ich sagen will: die lehrende und forschende Tätigkeiten der nebenberuflichen Profs hält sich doch sehr in Grenzen und ist wahrscheinlich gerade genug, um den Titel führen zu können.

antworten
WiWi Gast

Big4 Partner und gleichzeitig Professor?

Hier nochmal der Ersteller.

Danke für die bisher guten Antworten.

@ Ceterum censeo
Dass die meisten Honorarprofessoren sind, macht durchaus Sinn und ist auch plausibel. Ich stelle mir persönlich den Spagat zwischen Big4, Professur und Privatleben auch als sehr anstrengend vor.

Jetzt noch 2 konkrete Fragen:

  • Nicht jeder Honorarprofessor kriegt automatisch die Professor verbunden mit dem "Titel" oder?
  • Wenn man in der Steuerberatung tätig ist und bereits einen Master und den StB hat, welchen Mehrwert bringt mir dann der "Prof. Dr." ? Klar sind es auch Aspekte wie Selbstverwirklichung und Freude an der Tätigkeit, aber bringt es mir auch einen wirklichen Mehr an Wert für die orginäre Tätigkeit bei der Big4?
antworten
WiWi Gast

Big4 Partner und gleichzeitig Professor?

WiWi Gast schrieb am 28.08.2020:

  • Wenn man in der Steuerberatung tätig ist und bereits einen Master und den StB hat, welchen Mehrwert bringt mir dann der "Prof. Dr." ? Klar sind es auch Aspekte wie Selbstverwirklichung und Freude an der Tätigkeit, aber bringt es mir auch einen wirklichen Mehr an Wert für die orginäre Tätigkeit bei der Big4

"Dr." und "Prof." haben ein gutes Ansehen und erzeugen den Eindruck besonders hoher Fachkompetenz. Das kommt gut bei den (potenziellen) Mandanten an und erhöht somit die Akquise-Chancen. Und das wiederum erhöht die Einnahmen der WPG/StBG - und bei aller fachlicher Begeisterung: Letztendlich wollen wir ja auch Geld verdienen.

Ob ein Prof jetzt tatsächlich sein Prüfungsteam besser anleitet oder besser steuerberaten kann als ein Nicht-Prof ist eine andere Frage...

antworten
Ceterum censeo

Big4 Partner und gleichzeitig Professor?

WiWi Gast schrieb am 28.08.2020:

Jetzt noch 2 konkrete Fragen:

  • Nicht jeder Honorarprofessor kriegt automatisch die Professor verbunden mit dem "Titel" oder?

Doch. Wer Honorarprofessor ist, trägt das "Prof." vor dem Namen. Hiervon zu unterscheiden sind jedoch alle sonstigen Hochschuldozenten und Lehrbeauftragte, die diese Bezeichnung nicht führen dürfen.

  • Wenn man in der Steuerberatung tätig ist und bereits einen Master und den StB hat, welchen Mehrwert bringt mir dann der "Prof. Dr." ? Klar sind es auch Aspekte wie Selbstverwirklichung und Freude an der Tätigkeit, aber bringt es mir auch einen wirklichen Mehr an Wert für die orginäre Tätigkeit bei der Big4?

Hier kann ich meinem Vorposter zustimmen.
Liebe Grüße

antworten
listrea

Big4 Partner und gleichzeitig Professor?

WiWi Gast schrieb am 28.08.2020:

Hier nochmal der Ersteller.

Danke für die bisher guten Antworten.

@ Ceterum censeo
Jetzt noch 2 konkrete Fragen:

  • Nicht jeder Honorarprofessor kriegt automatisch die Professor verbunden mit dem "Titel" oder?

Ein Honorarprofessor bekommt niemals(!) eine Professur. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Eine Honorarprofessur ist eine Auszeichnung, die man für besondere(!) akademische Tätigkeiten verliehen bekommt. Es ist - platt ausgedrückt - ein Titel. Er wird in der Regel verliehen, wenn sich der Auszuzeichnende in der akademischen Welt Sporen verdient hat. Das kann in der Lehre oder auch in der Forschung sein (seltener). Damit verbunden sind bestimmte Leistungen, die temporär gegenüber der Hochschule erbracht werden. Im einfachsten Fall 2SWS sie man als Seminar im Sommer ableisten kann. Wenn man das jedes Jahr macht und es mit dem Job verknüpfen kann, ist es auch keine große Mehrbelastung.

Ein ordentlicher Universitäts- oder FH-Professor wird hingegen berufen und steht in einem Besoldungsverhältnis mit der Hochschule.

Ähnliches gilt für Hierarchieebenen bei Big4-Partnern. Ich weiß garnicht mehr, durch wieviele Partnerebenen ich mich damals durchkämpft hatte und wer am Ende wirklich Anteile hielt. Aber "Partner" waren sie natürlich alle. Ein "ordentlicher" Partner und gleichzeitig ein ordentlicher Professor ist mir noch nie untergekommen und das kann eigentlich auch garnicht funktionieren. Denn da würden sich die andern Partner vermutlich beschweren, da sie für die Forschung dann mitarbeiten. ;-) Das einzige, was ich mir vorstellen kann, ist dass man als Partner zum Professur berufen wird (was auch schon sehr unwahrscheinlich ist) und die Partnerschaft dann aufgibt. Irgendwie sowas hier:
https://www.ewi.uni-koeln.de/de/team/marc-oliver-bettzuege/

Wie wird man Honorarprofessor? Nun, um es einfach zu sagen: nur über Beziehungen. Man braucht an der Hochschule Fürsprecher und muss sich einen Namen gemacht haben. Sonst tritt die Kommission, die das entscheidet garnicht erst zusammen. Man muss also ein Spezialgebiet haben, dass für einen ordentlichen Professor relevant ist, sodass man in dessen Rahmen Vorlesungen halten darf (oder Seminare gibt). Und man betreibt natürlich akademisches bzw. fachliches Networking und Forschungskooperationen mit der Uni. Im Idealfall ist man eng mit Forschung und Beruf verknüpft und das geht natürlich sehr gut bei Strategieberatungen. Hat man das erfüllt wird man nach in paar Jahren (je nach Hochschule fünf bis zehn) ausgezeichnet.

Was nicht geht ist, dass man "unbedingt den Titel will" und dann jedes Semester Dozent für VWL1 oder BWL2 wird, in der Hoffnung, dass irgendwann mal der Honorar-Prof rausspringt. Das passiert dann vielleicht nach 30 Jahren zur Rente aus Mitleid.

antworten
WiWi Gast

Big4 Partner und gleichzeitig Professor?

Danke für eure Ausführungen.

Ich dachte mir schon fast, das der tatsächliche Mehrwert der Titel eher in der Akquise liegt. Ich denke mal das wird natürlich auch wieder stark darauf ankommen wieviel Eindruck der Prof. bzw. der Doktortitel tatsächlich bei dem gegenüber schindet.

antworten
WiWi Gast

Big4 Partner und gleichzeitig Professor?

WiWi Gast schrieb am 28.08.2020:

Danke für eure Ausführungen.

Ich dachte mir schon fast, das der tatsächliche Mehrwert der Titel eher in der Akquise liegt. Ich denke mal das wird natürlich auch wieder stark darauf ankommen wieviel Eindruck der Prof. bzw. der Doktortitel tatsächlich bei dem gegenüber schindet.

dreht sich nicht alles nur um die Arbeit. bspw. um im Privatleben zu zeigen, dass man ganz oben ist oder einfach es sich selber beweisen zu können

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