Wohin führt der Weg? Umorientierung? Sinn?
Hi Leute,
zu meiner Person: 30 Jahre alt, LL.B. und bald 1 Jahr BE im Bereich StB/WP.
Aktuell bin ich in einer mittelständischen Kanzlei tätig und habe ein gutes Einstiegsgehalt (45k + Bonus), 30 Tage Urlaub und nette Kollegen.
Das Problem bei mir ist, dass ich nicht weiß, ob ich das Richtige in meinem Leben aktuell mache. Ich hätte vor ca. 5-7 Jahren nie gedacht, dass ich mal in dieser Branche lande, da ich es ziemlich öde, trist und langweilig empfand und mir eher vorgestellt hatte, der Gesellschaft etwas förderliches zurückzugeben (-> Medizin / Vater ist Arzt). Es kam jedoch anders als erwartet und nun bin ich mit meinen 30 Jahren in dieser Branche gelandet und Tag X rückt immer näher, sodass ich mir ernsthafte Gedanken machen muss, ob ich überhaupt hier verweilen möchte oder in ca. 5-10 Jahren zurückblicke und es bereue, so mein Leben verschwendet zu haben.
Ich weiß auch gar nicht so recht, was ich vom Leben erwarte. Natürlich ist mir ein Sinn wichtig und ein gutes Gehalt mit einer angenehmen Work-Life Balance (habe ich beim aktuellen Arbeitgeber), aber auf der anderen Seite bin ich auch sehr ungeduldig und möchte so schnell wie möglich die fette Kohle machen und mir all die kleinen materiellen Dinge bescheren, die mir für fünf Minuten Freude bereiten. Zudem sehe ich einen Urlaub als sehr wichtig, indem man viel am Reisen ist und alle möglichen Ecken dieser Welt erkundet (-> benötigt man auch das nötige Kleingeld).
Ich empfinde das was ich aktuell mache einfach nur okay. Es ist nicht so, dass ich übertriebenen Spaß bei der Arbeit habe, aber ich quäle mich auch nicht zur Arbeit, wie es vielleicht andere machen.
Ich weiß halt nicht, ob ich langfristig in dieser Branche mehr Freude und Feuer entwickeln werde oder es auf Dauer doch nur als Mittel zum Zweck sehe. Manchmal ergreift mich auch der Gedanke, in die Gastronomie einzusteigen und mich mit einem kleinen Laden selbstständig zu machen, da ich auch in naher Zukunft einen hohen Berg an Ausgaben für das Examen ablegen werden muss und hier nicht auf großartige Unterstützung vom AG rechnen kann (unbezahlte Freistellung oder 5k zinsloses Darlehen).
Wie seht Ihr das Ganze? Sind das Gedanken die Ihr auch hattet? Wird man langfristig die Zusammenhänge einfacher verstehen und somit auch mehr Spaß entwickeln oder lieber doch alles in Ruhe abwägen und einen Cut machen?
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