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Abi, Uni, Chefetage? - Fachkräfte mit Fortbildung machen Akademikern Konkurrenz

Wer Karriere machen will, muss nicht unbedingt studieren. Fachkräfte mit einer beruflichen Weiterbildung wie beispielsweise dem Meister oder Fachwirt liegen beim Einkommen, der Führungsverantwortung und den Arbeitsmarktperspektiven mit den Hochschulabsolventen oft gleichauf. „Berufliche Fortbildung lohnt sich“, lautet entsprechend das Fazit einer aktuellen DIHK-Studie.

Ein Werbeplakat mit einer jungen Frau und der Schrift "Meine Karriereleiter bau ich lieber selbst".

Karrierechancen: Fachkräfte mit Fortbildung auf Augenhöhe mit Akademikern
Berlin, 28.01.2016 (dihk) - Absolventen einer beruflichen Aufstiegsfortbildung müssen sich in puncto Verantwortung, Perspektiven und Einkommen nicht vor ihren Kollegen mit einem Hochschulabschluss verstecken. Das belegt eine aktuelle Untersuchung, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln im Auftrag der DIHK-Bildungs-GmbH durchgeführt hat.

Untersucht worden waren die Karriereperspektiven von Fortbildungsabsolventen, also von denjenigen, die sich nach ihrer beruflichen Ausbildung für eine Weiterbildung beispielsweise zum Meister oder Fachwirt entscheiden – Abschlüsse, die im Deutschen Qualifikationsrahmen auf gleichem Niveau wie der Bachelor-Abschluss mit einem  Hochschulstudium liegen.



Mit jährlich rund 50.000 Fortbildungsabsolventen allein im Bereich der Industrie- und Handelskammern sei diese Gruppe "quantitativ viel bedeutsamer als gemeinhin angenommen", berichtete Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), in Berlin. "Und nicht nur das: Erstens übernehmen Fortbildungsabsolventen in ihrem Erwerbsleben oft viel Verantwortung, zweitens haben sie hervorragende Entwicklungsperspektiven, und drittens verfügen sie über ein gutes Einkommen."

Gehaltsvorteile von Bachelorabsolventen der Wirtschaftswissenschaften eher selten
In etwa 60 Prozent der Fällen war das Gehalt von Fortbildungsabsolventen aus kaufmännischen Fachrichtungen ungefähr so hoch wie das von Bachelorabsolventen mit einem wirtschaftswissenschaftlichen Hochschulstudium. Sowohl beim Einstiegsgehalt als auch beim Gehalt nach fünf Jahre sind 61 Prozent der untersuchten Gehälter von Fortbildungsabsolventen und Bachelorabsolventen vergleichbar. Während das Einstiegsgehalt von Fortbildungsabsolventen in mehr als einem Viertel aller Unternehmen etwas niedriger oder deutlich niedriger ausfällt als das Einstiegsgehalt von Bachelorabsolventen (27 Prozent), nimmt diese negative Abweichung im Laufe der Zeit ab. Nach fünf Jahren liegt der entsprechende Anteil nur noch bei 18 Prozent. Gleichzeitig nimmt der Anteil der Unternehmen, in denen Fortbildungsabsolventen mehr verdienen als Bachelorabsolventen, in den ersten fünf Jahren von 12 Prozent auf 20 Prozent zu.

Fortbildungsabsolventen punkten insgesamt vor allem damit

Fortbildungsabsolventen seien häufig direkte Vorgesetzte, zitierte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer aus Resultaten der IW-Studie, sie hätten vielfältige Karriereperspektiven, erzielten gute Gehälter und fürchteten sogar seltener um den Verlust ihres Arbeitsplatzes als Hochschulabsolventen.



Insgesamt seien die Studienergebnisse "ein deutliches Signal an junge Leute, sich bei der Wahl ihres Berufswegs alle Möglichkeiten vor Augen zu führen und nicht ausschließlich ein Studium in Betracht zu ziehen". Dercks mahnte mit Blick auf eine insgesamt ausgewogenere und fairere Bildungsfinanzierung dürfe es "kein Tabu sein, die 'Kostenlos-Kultur' des Hochschulstudiums generell zu hinterfragen".

Download [PDF, 10 Seiten – 53 KB]
Kurzfassung der IW-Studie "Karrierefaktor berufliche Fortbildung"

Download [PDF, 174 Seiten – 1,7 MB]
Eine empirische Untersuchung der Einkommens- und Arbeitsmarktperspektiven
von Fachkräften mit Fortbildungsabschluss im Vergleich zu Akademikern

IW-Studie 2016 "Karrierefaktor berufliche Fortbildung"