DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Aufbaustudium FortbildungWeiterbildung

Studie: Die große Trainingslüge

Alle Jahre wieder senden Vorgesetzte ihre Mitarbeiter zu unsinnigen Seminaren und Trainings und verschwenden Milliarden von Euro.

Die Silouette einer Statue mit ausgebreiteten Flügeln.

Studie: Die große Trainingslüge
Karlsruhe, 26.11.2008 (ots) - Die Mehrzahl der Trainings- und Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter deutscher Unternehmen bringen nichts außer Kosten. Das ergab eine repräsentative Befragung unter 325 Führungskräften der Unternehmensberatung German Consulting Group. Obwohl ca. 80 Prozent der befragten Führungskräfte ihre Mitarbeiter regelmäßig zu Trainings- und Weiterbildungsmaßnamen senden, gaben über 60 Prozent an, dass sie nach der Maßnahme für den Mitarbeiter keine Weiterentwicklung und für das Unternehmen keinen Mehrwert erkennen konnten. Hauptgrund für die Teilnahme an den Veranstaltungen seien vorhandene Budgets und Vorgaben der Personalabteilungen.

Bemerkenswerter Weise nimmt die Anzahl der Entsendungen mit steigender Konjunktur zu, und bei gegenläufigem Effekt auch wieder ab. Somit scheint die Wertschätzung der Trainingsmaßnahmen direkt mit dem Kassenstand der Unternehmen zu korrelieren. Aber warum lassen sich Führungskräfte zu diesem Procedere hinreißen? Dr. Boris Liffers, Geschäftsführer der German Consulting Group, meint hierzu: »Eigentlich glauben die meisten von vornherein nicht an die Sinnhaftigkeit der meisten Weiterbildungsmaßnahmen, sie wollen allerdings, wie die Befragung zeigt, auch nicht ihre laufenden Budgets verlieren, oder bei den Personalabteilungen und Betriebsräten als nicht kooperativ gelten.«

Insgesamt werden Summen von weit über 1000 EUR pro Kopf und Jahr in bis zu 80 Pozent der befragten Firmen ausgegeben. Rechnet man diesen Betrag auf die deutschen Unternehmen hoch, dann handelt es sich hierbei um ein Milliardengeschäft. Trainer, Seminarinstitute, Personalabteilungen begründen ihre Existenz mit dem Grundsatz, dass fast Jeder zu jeder Zeit alles lernen kann. Neue Studien (T. Buzan) belegen allerdings, dass die Teilnehmer nach 24 Stunden bereits 80 Prozent des gelernten Stoffes vergessen haben. Trotzdem erhalten die meisten Trainer gute bis sehr gute Noten für ihre Seminare von den teilnehmenden Mitarbeitern. Hierzu Dr. Boris Liffers: »Ich habe in meiner Anfangszeit als Berater selber eine Vielzahl von Trainings durchgeführt. Wie man bei den Mitarbeitern positive Rückmeldungen zum Seminar herbeiführt, ist das Erste was man als Trainer lernt.«

Interessanterweise kümmern sich nicht einmal 5 Prozent der Vorgesetzten selber aktiv um die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter, und nur 1/3 bemüht sich um eine aktive Nachkontrolle des gelernten in Form von Rückmeldegesprächen. Jeder zweite Vorgesetzte hält den Erfolg von IT / Software Trainings und spezifischen Fachtrainings für sinnvoll, aber 78 Prozent sind der Meinung, das sogenannte Soft Skills Trainings, wie Teambildung, Konfliktlösung, etc. überflüssig und nicht vermittelbar sind.

Bei der Art der Trainings- und Weiterbildungsmaßnahmen gibt es klare Präferenzen, hin zum praxisorientierten Training on the job (Problemlösung vor Ort), bzw. dem Individual Coaching (personen-bezogene Begleitung). Hier wird einheitlich der Nutzenzuwachs für das Unternehmen im Sinne von Produktivitätssteigerungen und verbessertem Teamgeist am ehesten gesehen. Die klassische Seminarform wird hingegen von einer Vielzahl von Führungskräften abgelehnt.

Download der Studie [PDF; 16 Seiten - 116 KB]
http://www.gcg.ag/gcg_sharedpages/pdf/trainingsluege_studie.pdf  

Im Forum zu Weiterbildung

1 Kommentare

Weiterbilden oder nicht - bitte um Tipps

Praktiker92

Hallo, ich lese schon länger mit und habe deswegen des häufigeren gemerkt dass hier einige schlaue Köpfe unterwegs sind. Genau aus diesem Grund erhoffe ich mir Tipps für meine jetzige Situation. Weite ...

10 Kommentare

Weiterbildungen (CFA, ACCA etc.) von der Steuer absetzen

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 20.12.2023: Ausbildungs- und Fortbildungskosten sind normalerweise nur dann als Sonderausgaben absetzbar, wenn es sich im eine Erstausbildung handelt. Wenn man bereits ...

1 Kommentare

Ungleichbehandlung bei Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten

Drainer

Hallo, ich möchte gerne meine Erfahrungen mit meinem aktuellen Arbeitgeber teilen und eure Meinung dazu hören. Bei der Stellenausschreibung meines Arbeitgebers wurde ausdrücklich mit umfangreichen ...

2 Kommentare

Weiterbildungsmöglichkeiten nach meiner Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel

WiWi Gast

LfürLukas schrieb am 17.07.2021: Also der BiBu ist wirklich ein Top Abschluss..prüfe vorher bei der IHK aber ob du die Voraussetzungen dafür erfüllst. Die Prüfung ist aber anders als hier im ...

27 Kommentare

Rückzahlung Weiterbildung / Schulungen bei Kündigung

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 12.03.2024: Lest doch eure Verträge oder ist das so schwer? Kein Wunder fallen die meisten durch solche Examen, wenn es schon an den einfachsten Leseskills scheitert. En ...

4 Kommentare

Entwicklungsmöglichkeiten & Weiterbildungsideen

WiWi Gast

Statt (theoretische) Weiterbildungen, wie wäre es mit (praktischen) Praktika? Wie der Vorposter verstehe ich auch nicht, was dein Ziel ist. Dein Werdegang ist auch undurchsichtig. Studierst du dual ...

1 Kommentare

Was und wie lernt ihr?

WiWi Gast

Hey zusammen, da ich gerade Mal wieder ein paar Artikel suche und die nicht finde, hab ich mich gefragt, ob ich der einzige bin, der die irgendwo hortet. Vielleicht könnte ich mir das auch sparen u ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Weiterbildung

Student von hinten beim Lernen.

Karriere-Marathon: Millennials erwarten lebenslanges Lernen und Arbeiten

Mehr als ein Drittel der Berufstätigen werden im Jahr 2020 Millennials ausmachen. Weil 77 Prozent der Generation Y auch nach dem 65. Lebensjahr glauben noch berufstätig zu sein, erwarten sie von ihren zukünftigen Arbeitgebern mehr als ein attraktives Gehalt: Eine gute Arbeitsatmosphäre, sinnstiftende Arbeit und sicherer Arbeitsplatz sind wichtige Faktoren für Millennials bei der Arbeitgeberwahl. Weiterhin sollen Arbeitgeber Fort- und Weiterbildungen ermöglichen. Das zeigt eine neue Studie der Manpower Group.

Weiteres zum Thema Aufbaustudium Fortbildung

Bundesweites IHK-Weiterbildungsportal-WIS Führungskräfte

Bundesweites IHK-Weiterbildungsportal »wis.ihk.de« für Führungskräfte

Das Weiterbildungsportal WIS informiert zur beruflichen Weiterbildung der IHK-Organisation für Fach- und Führungskräfte. Es bietet eine bundesweite Weiterbildungsdatenbank zu Veranstaltungen, zu IHK-Weiterbildungsabschlüssen und zu Profilen und Weiterbildungsangeboten von Trainern und Dozenten.

Weiterbildungsratgeber: Eine rote Tür mit weißer Schrift für einen Raum mit der Beschriftung: Schulungsraum.

der-weiterbildungsratgeber.de - Servicetelefon zur Weiterbildung

Der Telefonservice zur Weiterbildungsberatung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wird seit dem 1. Januar 2017 dauerhaft angeboten. Unter der Nummer 030 2017 90 90 gibt es an Werktagen zwischen 10 und 17 Uhr eine bundesweite Beratung zu allen Fragen rund um die Weiterbildung.

Ein Werbeplakat mit einer jungen Frau und der Schrift "Meine Karriereleiter bau ich lieber selbst".

Abi, Uni, Chefetage? - Fachkräfte mit Fortbildung machen Akademikern Konkurrenz

Wer Karriere machen will, muss nicht unbedingt studieren. Fachkräfte mit einer beruflichen Weiterbildung wie beispielsweise dem Meister oder Fachwirt liegen beim Einkommen, der Führungsverantwortung und den Arbeitsmarktperspektiven mit den Hochschulabsolventen oft gleichauf. „Berufliche Fortbildung lohnt sich“, lautet entsprechend das Fazit einer aktuellen DIHK-Studie.

Ein Werbeplakat für das Sprachzentrum in Berlin mit verschiedenen Städtenamen z.B.Sydney und Fortbildungsarten z.B.Praktikum.

bildungspraemie.info - Online-Portal zur Bildungsprämie

Mit der Bildungsprämie beteiligt sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung an der Hälfte der Kosten für die berufliche Weiterbildung bis zu einem Wert von maximal 500 Euro im Jahr. Gefördert werden Erwerbstätige, die das 25. Lebensjahr vollendet haben und über ein Jahreseinkommen von bis zu 20.000 Euro verfügen.

Ein Geldgeber von einem Venture Capital oder Private Equity Unternehmen finanziert ein Start-Up Unternehmen.

Große Nachfrage nach der Bildungsprämie

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) verlängert die Laufzeit der 2. Förderphase der Bildungsprämie bis zum 30. Juni 2014. Seit Dezember 2008 gaben die Bildungsprämienberatungsstellen rund 230.000 Prämiengutscheine an Weiterbildungsinteressierte aus. Mit der Bildungsprämie fördert das BMBF die individuelle berufliche Weiterbildung.

Geldscheine 100 Euro und 50 Euro

Wirtschaftsstudium wird als Weiterbildung von Unternehmen gerne gefördert

Viele deutsche Unternehmen investiert in Mitarbeiter, die parallel zu ihrer Berufstätigkeit einen Hochschulabschluss erwerben und unterstützen Studierende bei ihrer Abschluss- oder Doktorarbeit. Am häufigsten profitieren die ökonomischen Fakultäten von den Zuwendungen der Betriebe - rund jedes zweite dieser Unternehmen fördert die Betriebs- und Volkswirtschaftslehre.

Datenbank Weiterbildung KURSNET

Weiterbildungsdatenbank »KURSNET«

Die Datenbank für Aus- und Weiterbildung der Bundesagentur für Arbeit ist die größte Datenbank dieser Art in Deutschland.

Beliebtes zum Thema Karriere

Führungseigenschaften: Kompass mit Deutschlandfahne und Manager.

Weltspitze: Deutsche Top-Manager am zukunftsfähigsten

Die Mehrheit von Investoren bewertet deutsche Top-Manager als geeignet, die Probleme der Zukunft zu lösen. In keinem anderen Land ist das Vertrauen der Investoren in die Führungskräfte größer. In China dagegen glauben 82 Prozent der Investoren nicht an die Zukunftsfähigkeit der Manager. In den USA bezweifeln dies immerhin 70 Prozent, so das Ergebnis einer Management-Studie der Personalberatung Korn-Ferry.

Das Foto zeigt den Open Water Schwimmer Thomas Lurz im Porttrait.

Leidenschaft für den Erfolg – Interview mit Rekord-Weltmeister Thomas Lurz

Thomas Lurz ist 12-facher Rekord-Weltmeister mit zwei Olympiamedaillen. Über mehr als 10 Jahre galt er als bester Freiwasserschwimmer der Welt. Parallel dazu ist er Redner, Coach und Autor. Wie gelingt so eine Traumkarriere? Mit WiWi-TReFF hat er über die Erfolgsfaktoren seiner Doppelkarriere gesprochen.

CFA-Prüfung zum Chartered Financial Analyst

Chartered Financial Analyst: Rekord von über 250.000 CFA-Prüfungen

Die Nachfrage nach der Chartered Financial Analyst (CFA) Qualifikation erreicht im Juni 2019 einen neuen Höchststand. Die Zahl der weltweiten Anmeldungen zu CFA-Prüfungen stieg im Vorjahresvergleich um 11 Prozent, gibt CFA Institute, der führende globale Berufsverband für die Investmentbranche bekannt. Besonders in den Schwellenländern wächst das Interesse an der Weiterbildung für Vermögensverwalter, Portfoliomanager, professionelle Investor und Finanzanalysten.

Drei Absolventenhüte symbolisieren die geplanten neuen Berufsabschlüsse Berufsspezialist, Berufsbachelor und Berufsmaster.

BBiG-Novelle 2020: Berufsbachelor und Berufsmaster gepant

Das Bundesbildungsministerium plant das Berufsbildungsgesetz (BBiG) mit Wirkung zum Jahr 2020 anzupassen. Ziel ist es, dadurch die Berufsausbildung zu stärken. Kern der BBiG-Novelle sind die drei neuen Berufsabschlüsse "Berufsspezialist", "Berufsbachelor" und "Berufsmaster". Die Hochschulrektorenkonferenz warnt vor einer Verwechslungsgefahr mit Hochschulabschlüssen.

Karriere zum DAX-CEO: Eine junger Manager im Anzug läuft eine lange Treppe hoch.

Fast jeder zweite DAX-Chef ist Wirtschaftswissenschaftler

Die Wirtschaftswissenschaftler dominieren das Topmanagement der DAX-Unternehmen. 56 Prozent der Vorstände in MDAX-Unternehmen und 47 Prozent der Vorstände im DAX und SDAX sind Wirtschaftswissenschaftler. Von den CEOs der TecDAX-Unternehmen hat dagegen lediglich jeder dritte Wirtschaftswissenschaften studiert. Jeder fünfte Vorstandschef, der erstmals ein Unternehmen führte, war zuvor Finanzvorstand. Die CEOs waren vorher am häufigsten Unternehmensberater, wie die Lebensläufe von 170 DAX-Vorständen laut dem "Headhunter" Korn Ferry zeigen.

Jobzufriedenheit: Eine weibliche Führungskraft lacht beim Telefonieren.

Jobzufriedenheit von Führungskräften am höchsten

Führungskräfte sind häufig sehr glücklich in ihrem Job. 41,7 Prozent der Führungskräfte bezeichnen sich als "sehr zufrieden" mit ihrer Arbeit. Akademikerinnen und Akademiker sind mit 39,5 Prozent generell überdurchschnittlich zufrieden im Job. Jeder dritte Erwerbstätige ist laut Statistischem Bundesamt in Deutschland mit seiner Tätigkeit "sehr zufrieden".

Das Bild zeigt passend zur Manpower-Studie "Karriereziele" einen Kompass und das Wort "Karriere"

Karriereziele 2018: Jeder Zweite wünscht sich mehr Gehalt

Aktuell machen die Deutschen ihren Job vorwiegend wegen des Geldes. Mehr Gehalt ist entsprechend der zentrale Karrierewunsch von jedem Zweiten für 2018. Wie wichtig es ist, Kenntnisse rund um die Digitalisierung aufzubauen, haben nur wenige Arbeitnehmer erkannt. 18 Prozent der Deutschen sind karrieremüde und möchten weniger arbeiten. Zu diesen Ergebnissen kommt die Manpower-Studie „Karriereziele 2018“.