Hi Leute,

ich weiß von jemanden, der als Externer als Ingenieur bei BMW im Werk Landshut über eine sehr kleine Dienstleisterfirma gearbeitet hat, dass dieser nur etwa 1.600 Euro Netto bei 40-h-Woche p.m.verdient hat (!). Nach zwei Jahren wurde er dann von BMW übernommen. Ich schreibe bei BMW in Landshut gerade meine Abschlussarbeit und es läuft sehr gut, man hat mir eine anschließende Anstellung als Externer angeboten und mir den besagten kleinen Dienstleister empfohlen, ich solle mich bei dem bewerben und man würde mich dann anfordern.

Da ich bei BMW aufgrund der späteren möglichen Übernahme auch gerne als Externer arbeiten würde aber mich nicht so krass ausbeuten lassen will, habe ich mir gedacht, dass es doch viel schlauer wäre, mich selber als freiberuflicher Ingenieur an BMW zu verleihen. Zwar müsste ich dann meine Sozialversicherung komplett selber zahlen und würde bei Krankheit nichts verdienen, aber man müsste doch immer besser weggkommen, als wenn noch ein Zweiter mitverdient.

Oder gibt es da noch andere Fallstricke von denen ich nichts weiß?
Danke im Voraus für Eure Antworten!

1600 als Ingenieur? Kann ich mir kaum vorstellen, das wäre schon krasse Ausbeutung. Da hat sich dann jemand ganz viel Kohle eingesteckt.

Direkt Freelancer nimmt BMW sowieso nicht da hängt immer eine Vermittlerbude zwischen.

Allgemein könnte es dem Freiberuflertum aber durch eine Gesetzesänderung bald an den Kragen gehen die ganzen Börsen ala Gulp etc. sind voll mit Panikmache.

Ich hatte als Freelancer (IT) bei BMW über Dienstleister ca. 145.000? Umsatz pro Jahr bei Firmenkosten in Höhe von Leasingrate, Handy und Laptop.

"Direkt Freelancer nimmt BMW sowieso nicht da hängt immer eine Vermittlerbude zwischen."

warum eigentlich nicht ? oder sind die BMW-Einkäufer privat an der Vermittlungsbude beteiligt? ;)

Stichwort: "Scheinselbständigkeit"

Wenn du hauptsächlich für einen Arbeitgeber und in dessen Räumen selbständig tätig bist, dann handelt es sich fast immer um ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis. Diese Selbständigkeit hätte bei einer Prüfung der Deutschen Rentenversicherung keinerlei Bestand! In Deutschland wird das aber bisher selten überprüft, sodass viele Leute auf selbständig laufen, aber es rechtlich nicht wirklich sind, wenn man es denn überprüfen würde.

Die Sozialversicherung ist in Deutschland auch nicht so erpicht darauf, solche "Scheinselbständigkeiten" aufzudecken. Denn es werden dann zwar erst mal Beiträge fällig, gleichzeitig entstehen aber auch Leistungsansprüche gegen die Versicherung. Unter dem Strich hätte der Staat hier nichts gewonnen. Man kann die Sozialversicherung nicht finanziell verbessern, indem man den Kreis der Leistungsberichtigten immer weiter ausweitet.

Ich finde, dass man sich auf eine solche Scheinselbständigkeit nur dann längere Zeit einlassen sollte, wenn es sehr gut bezahlt wird. Denn ihr müsst die gesamte soziale Absicherung selbst bezahlen / organisieren, habt keine Urlaubsansprüche, Ansprüche bei Krankheit, keine bezahlte Fortbildung. Und am Ende muss euch der Auftraggeber nicht mal ein Arbeitszeugnis ausstellen. Bei einem normalen Arbeitsverhältnis habt ihr viel mehr Rechte. Rechnet doch auch mal aus, wie viel Wert der Arbeitslosengeld II Anspruch alleine ist, wenn ihr bis zu einem Jahr lang einen bestimmten Teil eures bisherigen Gehalts weiterhin bezahlt bekommt und gleichzeitig auch die Krankenversicherung und Rentenversicherung vom Arbeitsamt weiter bezahlt wird. Dieser Anspruch alleine kann in die Zehntausende gehen.....

Wer erfolgreicher IT Freelance ist, wird wohl nie Hartzen müssen. Der Anspruch ist mir völlig egal.

BMW kickt die Leute gerade raus, Dienstleister arbeiten vermehrt aus ihren eigenen Büros heraus.