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Re: YAZAKI Erfahrung

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WiWi Gast

YAZAKI Erfahrung

Konnte schon jemand Erfahrung mit dem japanischen Steckverbinderhersteller YAZAKI sammeln?
Finde leider keine Beiträge zu dem Unternehmen.
Die sind recht groß...
"Ca. 268.600 engagierte und hochmotivierte Mitarbeiter an 468 Standorten in 44 Ländern"
...jedoch noch nie was von den gehört.

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WiWi Gast

Re: YAZAKI Erfahrung

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WiWi Gast

Re: YAZAKI Erfahrung

Ich kannte den Laden nicht und war überrascht, dass die Europa Zentrale nicht in Düsseldorf oder Ratingen ist. :D (Japan Kenner wissen was ich meine)

Zu japanischen Firmen ist zu sagen, dass Japaner eben sehr eigen sind. Meine Erfahrung ist, dass sehr viel Misstrauen gegenüber Europäern vorhanden ist, extremer Kontrollwahn ist an der Tagesordnung.

Und: In Japan (japanischen Konzernen) sind die einzigen die Karriere machen Japaner. Und sonst niemand. Nicht mal Japanerinnen.
Quelle: Habe inzwischen 2 Nikkei225 Konzerne in meinem CV stehen.

Was mich bei dieser Firma stutzig macht:
Umsatz laut Wikipedia: 9 Mrd. (9.000 Mio) EUR
Mitarbeiter: >250.000
-> max. 36,000EUR Umsatz je Mitarbeiter.

Für Produzierendes Gewerbe extremst schlecht.
Zum Vergleich: SIEMENS macht 210.000EUR je MA (342.000 MA, 72 Mrd EUR Umsatz), General Electric gar 490.000 USD(147 Mrd USD Umsatz, 301.000 MA).

Lounge Gast schrieb:

Konnte schon jemand Erfahrung mit dem japanischen
Steckverbinderhersteller YAZAKI sammeln?
Finde leider keine Beiträge zu dem Unternehmen.
Die sind recht groß...
"Ca. 268.600 engagierte und hochmotivierte Mitarbeiter
an 468 Standorten in 44 Ländern"
...jedoch noch nie was von den gehört.

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WiWi Gast

Re: YAZAKI Erfahrung

interessante Erfahrung von der du berichtest. ist ganz neu für mich.

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WiWi Gast

Re: YAZAKI Erfahrung

ich war bei Pana - kann ich teilweise bestätigen.

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WiWi Gast

Re: YAZAKI Erfahrung

Bei Denso war es auch so.
Kontrollwahn und Schlüsselpositionen japanese only.
In Japan scheinen mir die Menschenrechte auch etwas anders, als wir europaer das verstehen.

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WiWi Gast

Re: YAZAKI Erfahrung

Ich habe Yazaki Erfarhung, mehr als drei Jahre.
Kann die Vorredner bestätigen.

Audits mindestens 10 in der Zeit. In meiner Karriere zuvor, 30 Jahre, NULL Audits.
70 Reports in Köln. Überstunden jede Menge, unbezahlt versteht sich, und teilweise über die gesetzlichen Vorschriften hinaus. Zeitausgleich je nach Nasenfaktor.
Wer genug kriecht, kommt schnell weiter.

Keine Innovation, keine Toolentwicklung. Alles händisch, und dadurch zig Mal die Arbeiten vergleich und wieder und wieder und wieder alles gegeneinander abgleichen.
Widerspruch wird nicht geduldet, Vorschläge in den Wind geschlagen. Prognosen, wie es enden wird, wenn bestimmte Kundenvorgaben nicht erfüllt werden, werden in den Wind geschlagen, bis das Projekt kurz vor dem Crash steht. Dann dürfen die Kollegen, die vor zwei Jahren auf Versäumnisse hingewiesen haben, die Fehler in teilweise 100fachen Überstunden (teilweise bis an die 1000 innerhalb drei Jahren) die Fehler ausbügeln und die Umsetzung koordinieren.
Andere schaukeln die E..er. Meistens in der Zentrale.

Vertrauensarbeitszeit ==> Vorsicht

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WiWi Gast

Re: YAZAKI Erfahrung

Vorsicht vor japanischen Unternehmen, die haben eine Denkweise die auf Harmonie und Konsens getrimmt ist. Heißt also ambitionierte Vorschläge oder überhaupt Vorschläge, wie etwas geändert werden sollte/könnte, werden immer abgeschmettert wenn sie den Status Quo irgendwie verändert. Um "Vorschläge" durchzubringen, musst du 3x mehr Zeit einplanen für diverse 1:1 Meetings hinter verschlossenen Türen, um absolut jeden in ruhiger Atmosphäre zuerst zu überzeugen.

Damit eng verbundenen kannst du "high performance" im europäischen Sinne komplett Knicken. Wie du siehst, du kannst nicht performen oder Dinge umsetzen. Performance im japanischen Sinne bedeutet Überstunden schieben um deinen Ehrgeiz zu zeigen. Du sollst nicht einmal irgendeinen Output durch die Überstunden erzeugen, sondern einfach nur präsent sein

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WiWi Gast

Re: YAZAKI Erfahrung

Etwas überspitzt aber ich bin selbst in einem japanischen Unternehmen und habe auch schon vor dem Job viel Zeit in Japan verbracht und spreche auch so lala Japanisch.

Wie schon erwähnt Entscheidungen werden immer in der Gruppe gefällt und absolut jeder muss mehr oder minder von der Entscheidung überzeugt sein. Wenn mal etwas entschieden wurde, wird es dann aber auch konsequent durchgezogen.

Ein Ja bedeutet nur man hört zu, nicht dass dir jemand zustimmt.

Bei den Überstunden wird es tricky. In guten Unternehmen in Japan ist es üblich, jede Überstunde zu bezahlen, teilweise mit Zuschlägen gestaffelt nach der Uhrzeit. In deutschen Firmen habe ich dies kaum gesehen, dann trifft deutscher Vertrag außerhalb des Tarifs auf japanische Erwartungshaltung ohne entsprechende Entlohnung.

Befördert wird nicht nach Leistung sondern primär, wenn man vom Altersranking her an der Reihe ist.

Mitarbeiter - von absoluten Spezialgebieten wie Medizin oder Jura abgesehen - haben selten den gleichen Schwerpunkt ein Firmenleben lang. Auch die Art des Abschlusses interessiert in Japan kaum, man wird in der Firma eingearbeitet und wechselt regelmäßig die Abteilungen. Bei vielen Firmen sind regelmäßige Umzüge an andere Standorte ebenso Teil des Aufstiegskonzepts.

Ich persönlich komme mit dem Konzept im Ganzen recht gut zurecht und werde kurioserweise mittlerweile für andere japanische Firmen umworben allein der Tatsache wegen, dass ich es schon so lange bei einer japanischen Firma aushalte.

WiWi Gast schrieb am 22.02.2018:

Vorsicht vor japanischen Unternehmen, die haben eine Denkweise die auf Harmonie und Konsens getrimmt ist. Heißt also ambitionierte Vorschläge oder überhaupt Vorschläge, wie etwas geändert werden sollte/könnte, werden immer abgeschmettert wenn sie den Status Quo irgendwie verändert. Um "Vorschläge" durchzubringen, musst du 3x mehr Zeit einplanen für diverse 1:1 Meetings hinter verschlossenen Türen, um absolut jeden in ruhiger Atmosphäre zuerst zu überzeugen.

Damit eng verbundenen kannst du "high performance" im europäischen Sinne komplett Knicken. Wie du siehst, du kannst nicht performen oder Dinge umsetzen. Performance im japanischen Sinne bedeutet Überstunden schieben um deinen Ehrgeiz zu zeigen. Du sollst nicht einmal irgendeinen Output durch die Überstunden erzeugen, sondern einfach nur präsent sein

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WiWi Gast

Re: YAZAKI Erfahrung

Habe für japanische Firmen gearbeitet und würde es wieder tun. Dennoch bei Yazaki war die Systemeinstellung SAP etc. nicht gut und nicht professionell organisiert. Es ist eben nicht vorteilhaft wenn der Leiter doch nicht so fit in FI/CO und Systeme sich auskennt und lieber gerne und lang "w...." Es war schwierig einen ernsthaften sowie funktionierten Ansatz zu vermitteln. Ich habe aufgeben.

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WiWi Gast

Re: YAZAKI Erfahrung

Leider wurde das japanische Wertesystem durch einen neuen Amerika & Europa Präsidenten entfernt. Der Standort Europa wird nicht durchgängig verstanden und so wird Yazaki aus Europa verschwinden.

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