Fenster schließen

Druckansicht http://www.wiwi-treff.de/Bachelor-Studiengaenge/TM/Neues-Bachelor-Studium-Nordeuropa-Management/Artikel-4208/drucken

Bachelor-StudiengängeTM

Neues Bachelor-Studium »Nordeuropa Management«

Beim Bachelor-Studium »Nordeuropa Management« werden erstmalig in Deutschland Studieninteressierte angesprochen, die eine ausgeprägte Vorliebe für die Region im Norden Europas haben.

Die schwedische Fahne weht im Wind.

Neues Bachelor-Studium »Nordeuropa Management«
Die FH Westküste richtet zum Wintersemester 2008/2009 im Studiengang Betriebswirtschaft einen Schwerpunkt »Nordic Management« ein. Damit werden erstmalig in Deutschland Studieninteressierte angesprochen, die eine ausgeprägte Vorliebe für die Region im Norden Europas haben, die großen wirtschaftlichen Chancen kennen und darin ihre berufliche Zukunft sehen. Innerhalb der Wirtschaftswissenschaften an deutschen Hochschulen gibt es im Allgemeinen keine regionalspezifische Ausrichtung. Einige Hochschulen bieten die Möglichkeit, im Rahmen des BWL-Studiums Sprachkompetenz zu erwerben, ohne dass dieses zu einer umfassenden kulturellen Kompetenz ausgebaut würde. Mit kulturellem Inhalt wird an 14 Hochschulen (nur Universitäten) bisher als Nordeuropawissenschaft lediglich das Fach Nordistik angeboten, allerdings philologisch geprägt. Die anwendungsbezogene wirtschaftswissenschaftliche Komponente, welche für die Beschäftigungsbefähigung in Unternehmen zentral ist, fehlt völlig. Der Schwerpunkt »Nordic Management« der FHW ist damit ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland, die Verbindung zwischen Nordeuropawissenschaften (Sprach- und Kulturwissenschaften) und Wirtschaftswissenschaften als Studienangebot ist neu.

Die Fachhochschule Westküste bietet bereits seit einigen Jahren Komponenten mit Nordeuropabezug an. Zunächst gibt es die modularisierte Studienstruktur der Betriebswirtschaftslehre, die verschiedene internationale Module vorhält. Daneben sind im Fachbereich Wirtschaft durch die Einbindung von Englisch sowie durch die seit 2001 durchgeführten Einführungskurse Schwedisch die sprachlichen Voraussetzungen vorhanden, die ausgebaut werden. Die enge Kooperation mit dem Nordkolleg Rendsburg stellt eine ausgewiesene zusätzliche Kompetenz im Bereich nordeuropäischer Sprachen und Kultur sicher. Schließlich können durch die Partnerschaft zu mehreren Hochschulen in Nordeuropa weitere Vorarbeiten genutzt werden. Derzeit bestehen Kooperationen mit der Hochschule Buskerud in Norwegen, der Universität Aarhus in Dänemark, der Universität Väst /Trollhättan in Schweden und der Universität Tampere in Finnland. Kooperationen mit der Universität Sønderjylland in Dänemark und der Universität Karlstad in Schweden sind geplant bzw. im Aufbau.

Der bestehende Handel zwischen Mittel- und Nordeuropa ist seit Jahrzehnten geprägt durch stabile arbeitsteilige Strukturen in den Produktions- und Absatzprozessen, was zu überdurchschnittlichen Wachstumsraten auf allen Seiten mit positiver Wirkung auf den Arbeitsmarkt geführt hat. Mit der EU-Osterweiterung können für die Wirtschaftsachse zwischen Mitteleuropa und den nordischen Staaten zusätzliche Impulse erwartet werden. Von hoher Bedeutung dürfte hierbei die Entwicklung des Korridors Hamburg - Kopenhagen - Malmö sein. Die Effekte der in Planung befindlichen Querung des Fehmarnbelts werden sich für diese neue europäische Metrpolregion in zweierlei Hinsicht zeigen: Die Senkung der Transport - und Handels-kosten wird nicht nur zu einer Erleichterung und Intensivierung der Handelsbeziehungen innerhalb des Korridors führen, sondern auch zusätzliche Wachstums- und Logistikpotenziale aus ganz Europa anziehen (Umleitung von Handels- und Verkehrsströmen).

Studieninhalte
Die Studierenden werden dazu ausgebildet, in Firmen, Institutionen und Verbänden die Schnittstelle zwischen den Kulturräumen zu bilden, um interkulturelle Reibungsverluste in der Wirtschaft zu minimieren. Sie werden sowohl von Unternehmen mit Nordeuropageschäft als auch unmittelbar von Unternehmen aus Nordeuropa in Deutschland gefragt sein. Das 6-semestrige Bachelor-Studium umfasst unter anderem Unterricht in Sprache und Kultur sowie ein Auslandssemester in einem Unternehmen oder an einer der Partnerhochschulen in Dänemark, Norwegen, Schweden oder Finnland. Die Sprachenausbildung Schwedisch beginnt mit Grundkursen. Das Studium in Betriebswirtschaft wird ergänzt durch Spezialkenntnisse über den Nordeuropäischen Markt. Der Studienschwerpunkt »Nordic Management« betont eine an der FHW gelebte Internationalisierung und nutzt die Praxisorientierung und die Nähe zu Nordeuropa.

Im neuen Schwerpunkt »Nordic Management« werden nun 2 Schwedisch-Module angeboten, die die Sprache grundlegend vermitteln und auf den Grundlagen aufbauend bis zur Stufe C1 des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen führen. Nach Absolvieren beider Module können die Studierenden u.a. ein breites Spektrum anspruchsvoller, längerer Texte verstehen und sich spontan und fließend ausdrücken. Schwedisch wurde gewählt, da es die größte Sprechergruppe im Norden umfasst, außer in Schweden auch in Finnland gesprochen und in den anderen nordischen Ländern verstanden wird.

Im Modul Kultur und Geschichte werden die Entwicklung von Kultur, Sprache und Gesellschaft in Nordeuropa vermittelt, um die Studierenden in die Lage zu versetzen, die aktuelle Situation dieser Länder und ihre Wurzeln zu verstehen, einen kulturellen Hintergrund zur Verfügung zu haben und dadurch als vollwertige Teilnehmer an Diskussionen über Nordeuropa teilnehmen zu können. Die regionalwirtschaftlichen Module vermitteln die Grundlagen und Besonderheiten der Märkte und des Handels Nordeuropas. Durch die Verbindung von wirt-schaftswissenschaftlichen und kulturwissenschaftlichen Fragestellungen wird erstmalig fächerübergreifende Methodenkompetenz vermittelt.  

Berufschancen
Bereits 2002 veröffentlichte die Bundesagentur für Arbeit (Uni-magazin 4/2002, S.16 ff.) einen Artikel unter der Überschrift »Jede Menge Arbeit in Skandinavien«, der besagt, dass Nordeuropa in den nächsten Jahren für Akademiker sehr gute Berufchancen bietet, aber »zu den Eintrittskarten für den nordischen Arbeitsmarkt gehört, dass man Englisch und die jeweilige Landessprache beherrscht.«
Die positive Entwicklung mit guten Chancen für Akademiker/innen wird sich fortsetzen. Dies bestätigt die Analyse »Nordic Economic Outlook« im Januar 2008, herausgegeben durch den größten skandinavischen Finanzdienstleister Nordea.

Die Entwicklung des nordeuropäischen Arbeitsmarktes wird also in den nächsten Jahren für einen weiterhin großen Bedarf an Arbeitskräften sorgen und bei Erfüllung der wirtschaftlichen Prognosen positive Auswirkungen auf die angrenzenden Regionen haben, wenn diese es verstehen, den nordeuropäischen Wirtschaftsraum für sich zu erschließen. Dies aber ist genau das Bestreben der norddeutschen Länder, nicht nur mit der Fehmarnbelt-Querung verbunden, sondern bereits jetzt als Perspektive beschrieben. So bestätigte am 01.05.2005 der damalige Hamburger Finanzsenator Wolfgang Peiner in der Welt am Sonntag: »Meine Hauptthese: Hamburg nutzt die Chance, im Jahr 2015 die Metropole des Nordens zu sein! Norden meint dabei Nordeuropa - und zwar den Bereich, der sowohl die Wachstumsmärkte der Ostseeanrainer als auch die Zukunftsmärkte Osteuropas umfasst.« Damit entsteht ein erweiterter Arbeitsmarkt für die Absolventen/innen von »Nordic Management« in Deutschland. Deutsche Firmen, die am Erfolg der Wirtschaft Nordeuropas partizipieren wollen, sind somit potenzielle Abnehmer. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sowohl in norddeutschen Unternehmen, welche Export-, Investitions-, Handels- oder Logistikaktivitäten in Nordeuropa entfalten, ein nachhaltiger Bedarf an Arbeitskräften vorhanden ist, als auch in nordeuropäischen Unternehmen vor Ort (sowohl Zweigniederlassungen, Tochterunternehmen deutscher Unternehmen oder nordeuropäischer Unternehmen).

Frist
Interessierte können sich bis zum 15. Juli 2008 online bei der FHW bewerben.

Weitere Informationen
Der Studiengang Nordeuropa Management wird an der FH Westküste nicht mehr angeboten. Alternativ kann ein Bachelor-Studium im International Tourism Management an der FHW aufgenommen werden.