hallo zusammen,

ich studiere seit knapp 3 wochen an der fh banking & finance.
ursprünglich wollte ich bwl studieren, jedoch war leider mein nc um 0,1 punkte zu schlecht..
bisher macht mir das studium spaß (gut, ist schwierig das nach 3 wochen zu beurteilen)

vor dem studium habe ich eine banklehre absolviert

ursprünglich war dann von mir geplant, dass ich nach dem bachelor vllt noch einen mba mache und mich dann bei der bundesbank für ein refendariat im höheren dienst bewerbe.
heute habe ich eher zufällig von der ofd noch ein angebot erhalten ab august in nordkirchen zu studieren (hatte ehrlich gesagt nicht mehr damit gerechnet und de facto auch damit abgeschlossen)

die frage ist, falls ich doch keinen master machen sollte wie meine job- und gehaltschancen nach dem bachelor aussehen würden und ob ich mit dem dipl. finanzwirt nicht vllt doch besser fahren würde.

das man während der "finanzwirt-ausbildung" schon ca 1000 euro netto verdient ist natürlich auch nicht ausser acht zu lassen

wie würdet ihr euch an meiner stelle entscheiden?

Wenn es dich in die Verwaltung zieht (worauf dein ursprüngliches Ziel Bundesbank hindeutet), dann ist Nordkirchen sicher nicht zu verachten, sofern du dir denn wirklich vorstellen kannst, den Rest deines Lebens im Steuerbereich zu arbeiten. Letztlich bist du mit beiden Studiengängen extrem festgelegt, was ich grundsätzlich niemandem empfehlen würde, der seine Optionen noch nicht genau kennt und beurteilen kann.

Das Gehalt als Finanzamtsanwärter solltest du aber bei deinen Überlegungen vernachlässigen - dafür wirst du den Rest deines Lebens eher bescheiden verdienen. Wenn du in Nordkirchen studierst kannst du auch keine Auslandssemester machen.

Also wenn du "banking and finance" an der fh köln machst... da war ich auch...
Jetzt bin ich bei der bafin...

MBA kannst für den höheren Dienst vergessen...

Ich hatte enorme Schwierigkeiten mit dem Abschluss einen job zu finden und habe es die letzt 2 Jahre wöchentlich bereut dass ich nicht Diplom-Finanzwirt gemscht habe.

Und glaub mir, egal ob Bundesbank oder Bafin, wir arbeiten in Teams mit denen zusammen und machen mehr oder weniger die gleiche arbeit...
Wenn du Lust hast den Rest deines Lebens langweilige "Reportings" für die EZB auszufüllen, dann herzlich willkommen...

Im Endeffekt musst du es selbst entscheiden, aber ich würde dir 1000% zum Diplom-Finanzwirt raten!

danke schon mal für eure antworten

genau, ist die fh köln mit banking & finance
hätte halt schon wie du sagst nach einem fh bachelor bzw ggf master leicht angst eine passende stelle zu finden

bei wievielen unternehmen hattest du dich denn letztendlich beworben?

wie gefällts dir denn bei der bafin? hatte gehört, dass es da sehr familiär zugehen soll und hauptsächlich junge leute arbeiten

und wieso denkst du, dass man mit einem mba beispielsweise den höheren dienst bei der bundesbank vergessen kann? bei den referendariatsanforderungen steht ja, das ein master abschluss vorliegen muss

Also ich hatte mich bei ca 120 Unternehmen beworben. Und entweder nur Abdagen oder keine Reaktion.
Mit dem Studium ist man eben sehr eingeschränkt.
Wenn man schon täglich liest, dass Banken haufenweise Leute entlassen, sollte das einem schon zu denken geben.
Und ich bin da kein Einzelfall, alle ehemalige Studienkollegen haben das gleiche Problem. Mit teilweise den idealen Voraussetzungen...

Bafin ist an sich in Ordnung. Leute sind tatsächlich jung... Kommt halt auch drauf an in welcher Abteilung man landet...

Master für höheren Dienst hast du generell recht, außer ein MBA oder Master of Laws.
Generell ist es so, dass du für den höheren Dienst entweder Volljurist mit mind. "befriediegend" sein musst oder Master in BWL, VWL oder "Wirtschaftswissenschaften" mit "gut".
MBA hatte ich auch vor, habe mich vorher mit der Personalabteilung darüber unterhalten und mich im www erkundigt... MBA geht für den höheren Dienst nicht aus dem Grund dass man entweder echte Juristen oder echte "Wirtschaftswissenschaftler" haben möchte. Und einen MBA kann beispielsweise auch ein Arzt machen, der vorher nie etwas mit Wirtschaft am Hut hatte...

Aber wenn es soweit ist, kannst du dich ja auch bei deiner dann zuständigen Personalabteilung informieren.

Wie gesagt, ich bereue wöchentlich dass ich kein Diplom-Finanzwirt gemacht habe...
Danach kannst du auch Bundesbetriebsprüfer oder Steuerfahnder werden, wenn dir Finanzamt zu langweilig ist.
Hinzu kommt, dass du für das Studium bezahlt wirst und anschließend nicht Bafög und ggf Studienkredit zurückzahlen musst.
Die Arbeitszeiten sind human.
Und mal ganz ehrlich, verhungern wird mit dem Gehalt niemand...
Gib mal A10 Stufe 3 ein... Ist schon in Ordnung... Insbesondere dass viele nebenbei in ihrer Freizeit noch Steuererklärungen für Verwandte etc machen und somit ein "zweites Standbein" haben...
Und zur Not biste auch in der Wirtschaft gefragt...
E&Y, KMPG etc "prügeln" sich um dipl-finanzwirte...
Denn seien wir mal ehrlich... Kein BWL-Fuzzi ist fitter in Steuern als einer der beim Finanzamt gelernt hat...
Notfalls wirste halt StB...