Guten Tag,

seit kurzem stehe ich vor der Entscheidung, welches Bachelor-Studium (Undergraduate) für mich in Frage kommt.
Mein Abitur werde ich voraussichtlich mit ca. 1,2 abschließen. Meine Fremdsprachenkenntnisse umfassen Englisch (Niveau C1 - Cambridge CAE) und Spanisch (Level B1).
Derzeit besuche ich ein Berufliches Gymnasium der Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften, was mein Interesse an einem BWL-Studium geweckt hat.

Ich möchte mein Studium in Europa bzw. den USA grundständig in dieser Fachrichtung aufnehmen, wobei Geld keine Rolle spielen soll. Mein Ziel ist es, später an einer US-Hochschule zu studieren und auch in den USA zu arbeiten. Ich fürchte jedoch, dass mein voraussichtlicher Abi-Schnitt einen Einstieg an eine Top-Hochschule in den USA bereits im Bachelor verhindern wird.

Nun zu meiner eigentlichen Frage: Welche der folgenden Hochschulen würdet ihr für ein BWL-Studium empfehlen?

• Universität St. Gallen (BA BWL)
• Warwick Business School (BSc International Management)
• Bocconi (Chance auf World Bachelor in Business?)
• ESADE (BBA)
• Copenhagen Business School (BSc in International Business mit Option GLOBE)

Ich möchte nicht in Deutschland studieren und auch später nicht unbedingt in Deutschland arbeiten.
Ich bin deutscher Staatsbürger und 19 Jahre alt.
Ich möchte das Studium zum Herbstsemester 2016 beginnen.
Welche der genannten Universität könntet ihr mir in Bezug auf Location, Internationalität, Reputation und Qualität der Lehre sowie Jobsaussichten empfehlen? Sind sie überhaupt vergleichbar? Für Erfahrungen, bestenfalls von dort Studierenden, wäre ich dankbar.

Viele Grüße

antworten

Bewirb dich doch mal an der LSE (Keine Ahnung was man da noch für Tests braucht, aber 1,2 reicht formal jedenfalls um sich bewerben zu dürfen. St.Gallen ist schon top, wahrscheinlich der Top Bachelor im deutschsprachigem Raum.

Du schreibst nichts über extracurriculars etc. aber falls du da irgendwas vorzuweisen hast, würde ich auch mal den SAT Test machen und gucken wie du da scorst. Solche Sachen wie Harvard, Yale, Princton, Stanford sind denke ich schwierig, aber bei sowas wie NYU Stern oder UC Berkley könntest du ne chance haben (Sofern dieses "Geld spielt keine Rolle" auch bei Studiengebühren von 20.000$+ Pro Semester gilt). Da an den von mir genannten auch wirklich Business gelehrt wird und nicht so ein liberal arts approach, kommt es deinem Wunsch nach BWL Studium schon recht nahe. Karrieremöglichkeiten sind nach einem Top Studium in den Staaten natürlich super, allerdings ist man durch die hohen Kosten oft gezwungen in die Richtung IB/UB PE/HF zu machen, damit sich die Investition gelohnt hat.

Ich würde ja auch mal Oxford und Cambridge probieren. Warwick ist zwar auch ne super uni, aber ich kenne Leute mit einem Bachelor von dort, die Schwierigkeiten hatten was gutes danach zu finden, trotz 2:1 Abschluss. Ist aber natürlich immer auch ne persönliche Sache.

Da du schon früh weißt wohin es ungefähr gehen soll, hast du massig Zeit. Nutze das und bewirb dich überall. (Würde England und USA vor Spanien und Italien sehen, da nicht nur der "Heimatmarkt" der Uni interessanter ist, sondern die Ausbildung auch Weltweit als Top anerkannt wird.)

Geheimtipp von mir ist übrigens NYU Abu Dhabi. 90%+ der Leute dort bekommen ein Full Scholarship und du studiert auch ein Jahr am New York campus, all expenses paid (bis hin zu campus cash für Starbucks etc.). Durch die finanzielle Unterstützung der Scheichs wird da eine echt geile Sache aufgebaut, aber vom Ruf natürlich nicht zu vergleichen mit den altehrwürdigen Sachen.

Viel Erfolg ;)

antworten

Es ist wieder der Fragesteller!

Vielen Dank an dich, Zewa!

Deine Vorschläge klingen wirklich sinnvoll und ich habe mir dazu mal einige Gedanken gemacht. ;-)

1) Bewerten die US-amerikanischen Top-Universitäten den SAT-Score deutlich höher, als die hiesige Hochschulzugangsberechtigung? In den meisten Foren dazu wird diese Meinung vertreten, aber wie sieht es mit der Gewichtung wirklich aus?

2) Hat man in Oxford und Cambridge mit Abi 1,2 eine Chance? Natürlich freue ich mich über mein Ergebnis, aber ich denke kaum, dass es für Universitäten DIESES Kalibers ausreichend ist. Mit meinem Ergebnis gehöre ich eventuell zu den besten 10% dieses Landes, aber mir scheint, als sucht man dort eher die besten 2-3%... Für die LSE gilt m.A.n. dasselbe. Gibt es da wirklich eine reelle Chance?

3) Ist es, wenn man später einmal in die USA möchte, notwendig, sein vollständiges Studium dort absolviert zu haben? Ich habe bei einem grundständigen Studium in Europa da irgendwie Bauchschmerzen, wenn man sich die möglichen Wege nach dem Bachelor so anschaut:
Bachelor (non-US) --> PhD (USA) Dürfte schwierig werden...
Bachelor (non-US) --> MSc (USA) Dürfte schwierig werden...
Das denke ich zumindest, lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen! Spielt es in den USA eine große Rolle, z.B. für MSc oder PhD, ob man zuvor in Europa studiert hat?

4) Ich bewerte Rankings nicht über, aber... Wenn man von Top-Business-Schools spricht, hört man da in Europa immer wieder die Klassiker --> IESE, HEC Paris, INSEAD, LBS, IE, ESADE, HSG, SSE, Bocconi, WBS, Said, Judge etc. pp. (in keiner bestimmten Reihenfolge)
Das Problem ist, dass nur ein Teil der genannten Schools Bachelor-Abschlüsse anbietet. Aber gibt es einen, der wirklich heraussticht?

Das wären noch so grundsätzliche Fragen... Das geht natürlich an alle, besonders an die, die schon an einer dieser Business Schools studiert haben.

Grüße

PS: An Extrecurriculars habe ich nicht so viel aufzuweisen, nur Engagement in einer Rettungsorganisation, als Betreuer in den Jugendarbeit, aber das ist denke ich nichts Besonderes und andere Bewerber werden potentiell ebenfalls dieses Profil aufweisen können, sicher oft auch deutlich besser.

antworten

St. Gallen

antworten

Bei deinen aufgezählten Universitäten kannst du überall eigentlich nichts falsch machen, aber ja, auch ein Versuch bei Camebridge ODER Oxford (kannst dich nur bei einer bewerben) ist mit 1,2 durchaus möglich. (Wurde mit 1,3 zum Interview eingeladen dann leider ne Rejection).

Das hier jemand Leute aus Warwick "kennt" die angeblich Schwierigkeiten hatten nach dem Bachelor Schwierigkeiten hatten einen Job zu finden ist mal wieder absolut lächerliches Hörensagen. In UK ist Warwick absolut bekannt für seine extreme Nähe zur Industrie und führt die Einstellungsstatistiken der Universitäten regelmäßig an. Aber naja, wer leute "kennt", der "kennt" Leute.

Aber nochmal zur Quintessenz dieses Beitrages: Ab 1,3 kannst du es in Europa überall probieren, kommt dann halt auf die Qualität der Referenzschreiben bzw. Allgemeinen Auftretens an.

Grüße (bin an der LSE - 2 Jahr mit 1,3 Abi - ist also ein Versuch wert)

antworten