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Berufs- & Studienwahl ABI

Abiturienten mit Schwierigkeiten bei der Studien- und Berufswahl

Wie gut fühlen sich Schülerinnen und Schüler ein halbes Jahr vor dem Erwerb der Hochschulreife über die nachschulischen Bildungsalternativen informiert? Welche Schwierigkeiten und Probleme beeinflussen ihre Studien- und Berufswahl?

Ein Stapel alter Bücher.

Abiturienten mit Schwierigkeiten bei der Studien- und Berufswahl
Hannover, 05.12.2007 (his) - Wie gut fühlen sich Schülerinnen und Schüler ein halbes Jahr vor dem Erwerb der Hochschulreife über die nachschulischen Bildungsalternativen informiert? Welche Schwierigkeiten und Probleme beeinflussen ihre Studien- und Berufswahl? Wie bewerten die künftigen Studienberechtigten vorhandene Beratungsangebote? Und wo besteht weiterer Informationsbedarf? Diesen Fragen widmet sich die Ausgabe 12|2007 der Reihe Forum Hochschule der HIS Hochschul-Informations-System GmbH. Die Ergebnisse der Untersuchung basieren auf einer ein halbes Jahr vor dem Schulabschluss durchgeführten, auf Bundes- und Landesebene repräsentativen Befragung von rund 12.000 Schülerinnen und Schülern, die im Abschlussjahr 2005/06 an allgemeinbildenden oder beruflichen Schulen die Fachhochschulreife oder das Abitur anstrebten. Dies ist bereits der zweite Bericht zu diesem Thema; damit wird ein Zeitvergleich mit dem zuvor befragten Studienberechtigtenjahrgang 2005 ermöglicht.

Informiertheit ist der Schlüssel zur qualifizierten Bildungsentscheidung. Für gut jede/n zweite/n Studienberechtigte/n beginnt vor bzw. mit dem Übergang in die gymnasiale Oberstufe die aktive Auseinandersetzung mit infrage kommenden nachschulischen Bildungsalternativen. Zwei von fünf Befragten setzen sich allerdings erst im Laufe des letzten Schuljahrs damit auseinander. Für immerhin 6 % der Schülerinnen und Schüler ist die Studien- und Berufswahl auch ein halbes Jahr vor dem Schulabschluss noch kein Thema. Zum Zeitpunkt der Befragung fühlen sich lediglich 27 % der Schülerinnen und Schüler in den Abschlussklassen hinreichend auf die anstehende, für den weiteren Lebensweg zentrale Entscheidung vorbereitet. Jede/r Dritte stuft den persönlichen Informationsstand als unzureichend ein; der Rest fühlt sich bestenfalls teilweise informiert.

Wie bereits im Vorjahr bereitet die unvorhersehbare Entwicklung des Arbeitsmarktes den Schülerinnen und Schülern besondere persönliche Probleme bei der Wahl des nachschulischen Werdeganges (53 %). Als Belastung hinzu kommen für viele Befragte die nur schwer überschaubare Zahl der Möglichkeiten nach dem Schulabschluss (42 %) und die Schwierigkeit, abzuschätzen, welche Qualifikationen und Kompetenzen in Zukunft wichtig sein werden
(28 %). Lediglich 7 % der Befragten geben an, keine besonderen Schwierigkeiten und Probleme bei der Wahl ihres nachschulischen Werdeganges zu haben.

Der häufige Rückgriff vieler Befragter auf ein breites Spektrum an Informationsquellen deutet auf einen sehr hohen Informations- und Beratungsbedarf der Studienberechtigten hin. Allerdings erweisen sich nicht alle Angebote als gleichermaßen hilfreich bei der Entscheidungsfindung. Das Internet ist jedoch sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht eine Informationsquelle, die von fast allen Studienberechtigten genutzt (95 %) und überwiegend positiv eingeschätzt (75 % der Nutzer/innen des Internet) wird. Neben speziellen Büchern und Zeitschriften zum Thema werden häufig Eltern, Verwandte (92 %) und Freunde (91 %) zu Rate gezogen – ihr Rat ist jedoch eher selten hilfreich (39 % bzw. 29 % der Nutzer/innen). Drei von vier Studienberechtigten beziehen Lehrer und Lehrerinnen in den Entscheidungsfindungsprozess ein, jedoch können auch diese nur selten zielführend weiterhelfen (17 % der Nutzer/innen). Professionalisierte Informations- und Beratungsdienste von Arbeitsagenturen, Studien- und Berufsberatung werden ebenfalls überwiegend kritisch bewertet.

Die Mehrheit der angehenden Studienberechtigten will nach dem Schulabschluss ein Studium aufnehmen. Entsprechend sind alle Informationen rund ums Studium von Interesse: Insbesondere Informationsmaterialien (84 %) und Informationstage (65 %) der Hochschulen finden bei vielen Schülerinnen und Schülern Beachtung. Rankings sind in diesem Zusammenhang quantitativ ebenfalls von Bedeutung (47 %), ihr Beitrag zur Studienentscheidung wird jedoch verhältnismäßig selten positiv bewertet (26 % der Nutzer/innen).

Zu den häufigsten Informations- und Beratungsangeboten im Rahmen der Schule gehören Besuche von Hochschulen und Betrieben (70 %) sowie Angebote in Zusammenarbeit mit den Berufsinformationszentren (66 %). Im Unterricht selber werden Studien- und Berufswahl deutlich seltener thematisiert (56 %) und bei lediglich knapp jedem/jeder vierten Studienberechtigten war die Entscheidungsfindung hinsichtlich des nachschulischen Werdegangs als Teil des regulären Unterrichts in den Lehrplan eingebunden.

Den Studienberechtigten steht nach dem Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung ein breites Spektrum an Qualifizierungsoptionen offen. Entsprechend wünschen sie sich vor allem einen generellen Überblick über Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten (67 %) bzw. Alternativen in den interessierenden Fach- und Berufsrichtungen (75 %). Darüber hinaus ist insbesondere die weit verbreitete Unsicherheit hinsichtlich der individuellen Eignung und Fähigkeiten (58 %) sowie in Bezug auf die eigenen Interessen (52 %) bemerkenswert.

Download der Publikation
http://www.his.de/pdf/pub_fh/fh-200712.pdf  

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