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Berufs- & Studienwahl Bildungschancen

Akademiker-Kinder mit besseren Bildungschancen

„Der Bildungsweg eines Menschen hängt in Deutschland noch immer viel zu stark vom sozialen Hintergrund ab“, beklagt DSW-Präsident Prof. Dr. Dieter Timmermann in einer ersten Stellungnahme zum Bildungsbericht. Dies zeige sich exemplarisch beim Hochschulzugang.

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Akademiker-Kinder mit besseren Bildungschancen
Berlin, 02.07.2012 (dsw) - Vom neuen Nationalen Bildungsbericht, der heute vorgelegt wurde, sieht sich das Deutsche Studentenwerk (DSW) in seiner Forderung bestätigt, die deutschen Hochschulen sozial stärker zu öffnen. „Die aktuellen Rekordzahlen von Studierenden und Studienanfängern dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass das deutsche Hochschulsystem noch immer von einer starken sozialen Selektivität gekennzeichnet ist“, erklärte DSW-Präsident Prof. Dr. Dieter Timmermann in einer ersten Stellungnahme zum Bericht.

„Der Bildungsweg eines Menschen hängt in Deutschland noch immer viel zu stark vom sozialen Hintergrund ab“, beklagt Timmermann. Dies zeige sich exemplarisch beim Hochschulzugang.
Lt. Bildungsbericht studieren von 100 Kindern, deren Eltern einen Hochschulabschluss haben, 77. Von 100 Kindern, deren Eltern einen Hauptschulabschluss haben, studieren hingegen nur 13. Selbst bei Jugendlichen, die eine Studienberechtigung erworben haben, variiere die Studienwahrscheinlichkeit in Abhängigkeit zum Bildungshintergrund des Elternhauses – selbst wenn die schulischen Leistungen vergleichbar seien.

Timmermann kommentiert: „Das deckt sich mit den Befunden aus den DSW-Sozialerhebungen. Hochschulbildung droht zu einer Art Statusvererbung von Akademikern zu werden, die sich weitgehend selbst reproduzieren. Wir brauchen aber alle begabten jungen Menschen aus allen sozialen Schichten. Ob jemand studiert oder nicht, darf nicht davon abhängig sein, ob seine Eltern schon studiert haben.“

Der DSW-Präsident fordert eine stärkere soziale Öffnung der deutschen Hochschulen. Auch wenn die Hochschulen derzeit am Rande ihrer Kapazitäten arbeiteten, müsse ein Studium gerade auch für junge Menschen aus Nicht-Akademiker-Familien attraktiver werden.

„Der Schlüssel für ein sozial gerechteres, weniger selektives Hochschulsystem ist das BAföG“, ist Timmermann überzeugt. „Der neue Bildungsbericht ist ein Beleg dafür, wie wichtig es ist, das BAföG kontinuierlich auszubauen und zu erhöhen.“