DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Berufs- & Studienwahl Diplom

Hochschulallianz HAWtech gegen Wiedereinführung von Diplomstudiengängen

Die sechs in der HAWtech zusammengeschlossenen Hochschulen sprechen sich gegen eine Wiedereinführung des Diplom-Grades aus. Die Rückkehr zum früheren System sieht die HAWtech als Gefahr für die Weiterentwicklung des Hochschulsystems.

Hochschulallianz Diplom Einfuehrung

Hochschulallianz HAWtech gegen Wiedereinführung von Diplomstudiengängen
Esslingen, 05.12.2010 (hawtech) - Die sechs in der HAWtech zusammengeschlossenen Hochschulen sprechen sich gegen eine Wiedereinführung des Diplom-Grades aus. Die im Rahmen des Bologna-Prozesses eingeführten Abschlüsse Bachelor und Master sind erfolgreich etabliert. Die Rückkehr zum früheren System sieht die HAWtech als Gefahr für die Weiterentwicklung des Hochschulsystems.

Die Schaffung eines europäischen Bildungsraumes mit vergleichbaren Abschlüssen war eines der wesentlichen Ziele einer Initiative der Bildungs- und Wissenschaftsminister der europäischen Staaten, welche vor 10 Jahren den gesamten Kontinent ergriffen hat und unter dem Namen „Bologna-Prozess“ bekannt geworden ist. Zentrales Element dieses Prozesses ist die Umstellung der Studienstruktur auf gestufte Abschlüsse, die insbesondere im asiatischen und amerikanischen Raum als Standard anzutreffen sind.

Die tragende Idee des Bologna-Prozesses ist es u. a., jungen Menschen ihren Fähigkeiten entsprechende Abschlüsse anzubieten. Hierbei stellt der Bachelor nach einer Studienzeit von drei bis vier Jahren den ersten berufsqualifizierenden Abschluss dar. Guten Absolventen der Bachelor-Studiengänge wird dann die weitere wissenschaftliche Vertiefung im Rahmen eines Master-Studiums angeboten. Den besten Master-Absolventen wird anschließend der Weg zur Promotion eröffnet.

Dieser an der Qualifikation der Studierenden orientierte Ablauf ist zwischenzeitlich auch in Deutschland flächendeckend umgesetzt. Insbesondere die Fachhochschulen haben hierbei eine herausragende Rolle gespielt und den Nachweis erbracht, dass der Bachelor-Abschluss berufsqualifizierend sein kann. Die hohe Qualität dieser Abschlüsse wird auch von Arbeitgebern ohne Abstriche anerkannt.

Auch der Übergang der besten Bachelor-Absolventen in Master-Studiengänge sowie deren Befähigung zur erfolgreichen Promotion wird bereits durch eine große und wachsende Zahl von Beispielen nachdrücklich belegt.

Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass in einzelnen Bereichen eine Diskussion zur Wiedereinführung des Diplom-Ingenieurs als akademischen Abschluss oder als Zusatz zu den neuen akademischen Graden im Ingenieurbereich begonnen hat. Die Wiedereinführung würde nicht nur das Ziel der weltweiten Kompatibilität von Hochschulabschlüssen konterkarieren. Sie würde vielmehr auch zu Verwirrungen im deutschsprachigen Raum mit zunehmender Intransparenz führen. Schließlich wäre sie der Türöffner für weitere Disziplinen, sich von den eingeführten und zwischenzeitlich etablierten und seitens der Arbeitgeber akzeptierten Bachelor- und Master-Abschlüssen abzuwenden und die Rückkehr zum alten, singulär deutschen System zu fordern. Dieses wäre ein politischer Rückschritt und würde sowohl bei Bewerbern als auch bei Arbeitgebern sowie insbesondere bei ausländischen Betrachtern zu erheblicher Verwirrung führen.

Die in der HAWtech zusammengeschlossenen Hochschulen sehen daher in einer Rückkehr zum früheren System mit ausschließlicher oder zusätzlicher Vergabe des Diplomgrades eine große Gefahr für die Weiterentwicklung des Hochschulsystems. Eine weitere Differenzierung neben Bachelor und Master ist weder national und schon gar nicht international notwendig und hilfreich. Eine konstruktive Gestaltung und gemeinsame Erarbeitung einer Marke durch hohe Qualität ausgezeichneter deutscher Bachelor- und Masterabschlüsse sollte vielmehr das vorrangige Ziel aller Beteiligten sein.

Die Hochschulallianz für Angewandte Wissenschaften HAWtech stellt einen Zusammenschluss führender deutscher Fachhochschulen mit einem Schwerpunkt im Bereich der Ingenieurwissenschaften dar. Unter der Leitidee „Starke Regionen, starke Hochschulen - Interessen verbinden“ haben sich die FH Aachen, HTW Berlin, HS Darmstadt, HTW Dresden, HS Esslingen und HS Karlsruhe zusammengefunden, um gemeinsam in Themen der Lehre, der Forschung, der Internationalisierung, Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit Synergien zu schaffen und neue Maßstäbe zu setzen. Jede der beteiligten Hochschulen verfügt über einen ausgeprägten technischen Schwerpunkt, besitzt in diesem Bereich eine sehr hohe Reputation und hat ihren Standort in einer wirtschaftlich attraktiven Region in Deutschland. Insgesamt sind an den Hochschulen der HAWtech rund 47.000 Studierende eingeschrieben.

Im Forum zu Diplom

44 Kommentare

Ist Uni-Diplom angesehener als Bachelor+Master?

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 25.07.2019: Die Frage war doch, was angesehener ist und nicht wie es offiziell eingestuft ist. Kann man ganz einfach nachlesen im Topic. Und es gibt auch Ar ...

1 Kommentare

Diplom Wirtschaftsinformatik/ingenieur nach Bachelor WiWi

Kun

Hallo Freunde, habe jetzt meinen Bachelor in Wiwi abgeschlossen, habe aber gemerkt das mich die Informatikfächer doch mehr interessiert haben. Meine uni bietet Diplomstudiengänge in den Fächern ...

48 Kommentare

Jobaussichten bei teilweise schlechten Noten

WiWi Gast

Was willst du mit Master UND Diplom? Würde dir eher zum Einstieg raten. Wenn das garnicht klappt, dann zuerst noch ein Praktikum.

14 Kommentare

Diplom in BWL oder VWL schreiben?

checker

Ok, habe zum Teil verstanden. Will dir aber mit meinen äußerungen helfen, da ich das gefühl habe, dass du wegen deinem Nebenjob dein Studium suboptimal gestaltest. Kannst du nicht ausmachen, dass du ...

90 Kommentare

bachelor=diplom

WiWi Gast

Wenn in der Klausur für einzelne Teile eine Mindestpunktzahl erreicht werden muss, dann fällt natürlich der Vorteil, dass man ungeliebte Themen auslassen kann, natürlich weg. Übrig bleibt allerdings n ...

16 Kommentare

NOTRUF HOCHSCHULWECHSEL DIPL. -> DIPL.

WiWi Gast

und weiter machen ... keine scheu einfach raus mit den vorschlägen

6 Kommentare

Diplom statt Master?

WiWi Gast

Ne, juristisch bisher nicht soweit ich weiss....

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Diplom

Der rote Schriftzug "Universität" auf einem weißen Schild weist den Weg zur Uni.

Zahl der Studierenden ohne Abitur hat sich seit 2010 verdoppelt

57.000 Menschen in Deutschland studieren ohne allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife – das sind so viele wie noch nie. Frauen und Männer sind darunter jeweils rund zur Hälfte vertreten. Fast jeder zweite Studierende ohne Abitur ist älter als 30 Jahre. Dies ergeben aktuelle Berechnungen des CHE Centrum für Hochschulentwicklung. Seit fast zehn Jahren existiert über den dritten Bildungsweg die Möglichkeit, sich auch über Berufspraxis für ein Studium zu qualifizieren.

Voll mit Studenten besetzter Hörsaal an der Technischen Universität München (TUM)

Rekordhoch von 2.8 Millionen Studierenden im Winter­semester 2016/2017

Mit gut 2.8 Millionen Studierenden sind aktuell so viele Studentinnen und Studenten wie nie zuvor an den deutschen Hochschulen eingeschrieben. Damit erhöhte sich die Zahl der Studierenden im Vergleich zum Vorjahr im Wintersemester 2016/2017 um 48 300. Das entspricht einem Zuwachs von 1,8 Prozent. Die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger ging leicht um 0,1 Prozent auf 505 900 zurück. An Verwaltungsfachhochschulen stieg die Zahl dagegen um 7,9 Prozent.

Cover Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?

Online-Studienselbsttests fallen durch die Prüfung

Studieninteressenten, die im Internet mit Studienselbsttests ihren optimalen Studiengang finden wollen, werden meist enttäuscht. Das zeigt eine Untersuchung vom Stifterverband, die sechs Online-Tests auf den Prüfstand stellte. Der Verband fordert deshalb einen bundesweit zentral entwickelten Orientierungs- und Eignungstest und mehr professionelles Beratungspersonal an Schulen und Hochschulen.

Weiteres zum Thema Berufs- & Studienwahl

Buchcover Studien- und Berufswahl 2018-2019

Broschüre Studienwahl und Berufswahl 2018/2019

Der offizielle Studienführer und grüne Klassiker »Studien- und Berufswahl«, herausgegeben von der Kultusministerkonferenz (KMK) und der Bundesagentur für Arbeit (BfA), informiert umfassend zur Studien- und Berufsplanung. Die aktuelle und 48. Auflage von Studien- und Berufswahl ist ab sofort erhältlich.

Der Kopf einer Frau mit einer Pagenfrisur.

Lebenseinkommen: Wirtschaftsstudium bringt Männern 529.000 Euro mehr als Ausbildung

Mit einem Universitätsabschluss steigt das Lebenseinkommen um durchschnittlich etwa 390.000 Euro und mit einem Fachhochschulabschluss um 270.000 Euro gegenüber einer Ausbildung. Durch ein Wirtschaftsstudium wächst das Lebenseinkommen bei Männern um durchschnittlich gut 529.000 Euro und bei Frauen um knapp 248.000 Euro. Ein Studium schützt zudem besser vor Arbeitslosigkeit. So lauten die Ergebnisse der aktuellen Bildungsstudie 2017 vom Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung.

FDP-Bundestagsfraktion Ulrike Flach MdB

Studien- und Berufswahl: Interview mit Ulrike Flach (MdB)

Mit Ulrike Flach, Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Forschung im Bundestag, sprach Martin Hellwig über zentrale Themen der Studienwahl und Berufswahl.

Screenshot vom Online-Studienführer studieren-ohne-abitur.de

Online-Studienführer »studieren-ohne-abitur.de«

Es gibt so viele Hochschulabsolventen ohne Abitur wie noch nie. Die Anzahl der Studierenden ohne Abitur und Fachhochschulreife hat sich seit 2007 auf 45.900 in 2013 nahezu verdreifacht. Mit 4.400 Absolventen haben 2013 so viele Studierende ohne Abitur wie noch nie erfolgreich ihr Studium beendet. Über 6.500 solcher Studiengänge verzeichnet der Online-Studienführer »studieren-ohne-abitur.de«.

Screenshot ISA Uni Duisburg-Essen

ISA - Studieninhalte und Zukunftschancen im Bereich Wirtschaftswissenschaften

Das Informationssystem Studienwahl und Arbeitsmarkt informiert umfassend über Studienangebote und Berufsperspektiven.

Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung

Berufs- und Studienwahl: Interview mit Wolf-M. Catenhusen (MdB)

Den Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung befragten Martin Hellwig und Jörg Tebbe zu den Themen Studienwahl und Berufswahl, Schlüsselqualifikationen von Führungskräften und den Wert eines Studiums der Wirtschaftswissenschaften.

Fotos vom Beratungsgespräch im Arbeitsamt

Interview über die Studienwahl und interessante Lebensläufe

Dr. Birgit Jantzen ist Beraterin im Hochschulteam des Arbeitsamtes Aachen und Spezialistin in Fragen der Studien- und Berufswahl. Das Gespräch führte Martin Hellwig.

Beliebtes zum Thema Studienwahl

Screenshot Homepage freie-studienplaetze.de

freie-studienplaetze.de - Offizielle Studienplatzbörse bis April 2023 geöffnet

Die bundesweite Studienplatzbörse »freie-studienplaetze.de« geht vom 1. Februar bis 30. April 2023 wieder online. Sie informiert Studieninteressierte tagesaktuell über noch verfügbare Studienplätze für ein Bachelorstudium oder Masterstudium in Deutschland für das Sommersemester 2023. Das Angebot umfasst Studienplätze in zulassungsbeschränkten Fächern, die noch im Losverfahren vergeben werden und in zulassungsfreien Fächern, die einfach frei geblieben sind.

Header Bilder der Wiwi-Studiengänge / Betriebswirtschaftslehre BWL

Wirtschaft studieren: Das Studium Betriebswirtschaftslehre (BWL)

Das Studium der Betriebswirtschaftslehre ist mit Abstand am beliebtesten in Deutschland. Nicht ohne Grund, denn BWL-Absolventen haben im Gesamtvergleich beste Job-Aussichten. Im Jahr 2013 haben 72.700 Studienanfänger und damit sechs Prozent mehr ein BWL-Studium begonnen. Dabei ist Betriebswirtschaftslehre bei Frauen und Männern gleichermaßen beliebt: Beinahe die Hälfte der Studienanfänger war weiblich. Insgesamt waren 222.600 Studierende in BWL eingeschrieben und rund 42.400 Abschlussprüfungen wurden in 2013 erfolgreich abgelegt. Mehr als zwei Drittel bestanden die Bachelor-Prüfung in BWL. Der Anteil der Masterabsolventen lag in BWL bei 21 Prozent.

Bulle, Boerse, Aktien, Frankfurt

Bestbezahlte Berufe sind Ärzte und WiWi-Berufe

Wirtschaftswissenschaftler dominieren die Top 10 Liste der Berufe mit den höchsten Spitzengehälter. Die Topverdiener aus den WiWi-Berufen arbeiten dabei vor allem in der Finanzbranche. Das Einkommen im Bereich M&A beträgt etwa 100.000 Euro jährlich. Ein Fondsmanager ohne Personalverantwortung verdient knapp 84.000 Euro. Das Gehalt als Wertpapierhändler liegt bei 65.000 Euro, wie eine Auswertung der bestbezahlten Berufen 2018 von Gehalt.de zeigt.

Cover vom Ratgeber »Fernstudium an Fachhochschulen 2018«

Ratgeber »Fernstudium an Fachhochschulen 2018«

Die Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen (ZFH) hat unter dem Titel "Fernstudium - Einfach clever" einen aktualisierten Ratgeber herausgegeben. Der Ratgeber bietet Informationen rund um das Fernstudium. Tipps zu Bildungsurlaub, Fördermöglichkeiten und zur weiteren Recherche runden die Broschüre zum Fernstudium ab. Der Ratgeber zum Fernstudium kann kostenlos angefordert oder heruntergeladen werden.

Buchstabenwürfel an einem Faden ergeben das Wort Master und auf einer Tafel stehen im Hintergrund die Abkürzungen BWL und VWL.

CHE Master-Ranking 2017: BWL, VWL, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftswissenschaften

Das neue CHE Master-Ranking 2017 für Masterstudierende der Fächer BWL, VWL, Wirtschaftsinformatik (WINF) und Wirtschaftswissenschaften (WIWI) ist erschienen. Beim BWL-Master der Universitäten schneiden die Universitäten Mannheim, Göttingen und die Privatuniversität HHL Leipzig am besten ab. Im Ranking der BWL-Masterstudiengänge an Fachhochschulen schaffte es die Hochschule Osnabrück als einzige bei allen Ranking-Faktoren in die Spitzengruppe. Im VWL-Master glänzten die Universitäten Bayreuth, Göttingen und Trier, im WINF-Master Bamberg und Paderborn sowie Frankfurt und Paderborn im WIWI-Master.

HHL Leipzig Graduate School of Management

Wirtschaft studieren: Das BWL-Studium an privaten Hochschulen

Private Hochschulen sind für ihren Innovationsgeist im deutschen Hochschulsystem bekannt. Als nichtstaatliche Hochschulen setzen private Hochschulen auf einen starken Praxisbezug und eine internationale Ausrichtung. In enger Zusammenarbeit mit Kooperationen aus Wirtschaft und Industrie wird Studenten der Berufseinstieg schon im Studium erleichtert. Damit wächst der Attraktivitäts-Index von privaten Hochschulen für Studieninteressierte, besonders für die Studiengänge Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und andere Management-Fächern. Mehr als 60 Prozent der privaten Hochschulen bieten aktuell Studiengänge in den Wirtschaftswissenschaften an.

Header Bilder der Wiwi-Studiengänge / Wirtschaftswissenschaften

Wirtschaft studieren: Das Studium der Wirtschaftswissenschaften (Wiwi)

Rund 21 Prozent aller Studenten wirtschaftswissenschaftlicher Fachrichtungen studieren Wirtschaftswissenschaften ohne Spezifikation. Im Studium der Wirtschaftswissenschaften wird zu gleichen Teilen Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre gelehrt. Mit dem Lehramtsstudiengang können Studenten der Wirtschaftswissenschaften den Beruf als Lehrer am Berufskolleg ergreifen.