DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Berufs- & Studienwahl Studium ohne Abi

Studium ohne Abi: Rekordhoch von 50.000 Studenten ohne Abitur

Noch nie zuvor studierten so viele Personen ohne allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife in Deutschland. Ihre Zahl hat sich von 2010 bis 2014 nahezu verdoppelt. Dies ergeben Berechnungen des CHE Centrum für Hochschulentwicklung. Die Nachfrage nach einem Studium ohne Abitur steigt seit Jahren konstant an. Studierten 1997 noch rund 8.500 Personen ohne Abitur oder Fachabitur in Deutschland, waren es 2014 bereits 49.800 Studierende dieses Typs.

Auf einer kleiner Tafel stehen, mit Kreide geschrieben, die Worte Job und Studium.

Studium ohne Abi: Rekordhoch von 50.000 Studenten ohne Abitur
Gütersloh, 05.04.2016 (che) - Besonders groß fiel der Sprung zwischen 2010 und 2014 aus. In diesem Zeitraum hat sich die Zahl ausgehend von 25.700 Studierenden ohne Abitur fast verdoppelt. Parallel dazu haben alle 16 Bundesländer sukzessive ihre gesetzlichen Zugangsmöglichkeiten zum Studium ohne Abitur deutlich ausgeweitet. Rekordwerte gab es 2014 auch bei den Studienanfängern, Studienanfängerinnen, Absolventen und Absolventinnen ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung. Die Zahl der Erstsemester liegt aktuell bei 14.000. Dies entspricht einem Gesamtanteil an den Studienanfängern und Studienanfängerinnen von 2,8 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist in diesem Punkt eine leichte Steigerung um 0,2 Prozentpunkte zu verzeichnen.

Einen regelrechten Boom hat es dagegen bei der Zahl der beruflich Qualifizierten gegeben, die ein Studium erfolgreich abgeschlossen haben. Diese kletterte 2014 im Vergleich zum Vorjahr um rund 1.000 auf insgesamt 5.300. Das entspricht einer Steigerung um 22 Prozent. Damit schlagen sich die steigenden Studienanfängerzahlen in diesem Bereich allmählich auch in gestiegenen Absolventenzahlen nieder.

„Aus dem bunten Mosaik der heutigen Bildungsbiografien am Campus sind Studierende ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung nicht mehr wegzudenken“, sagt CHE Geschäftsführer Frank Ziegele. „Vor allem Fachhochschulen haben sich für berufliche Qualifizierte geöffnet “,ergänzt Sigrun Nickel, Leiterin Hochschulforschung beim CHE: „Mit einem Anteil von rund vier Prozent Studienanfänger und Studienanfängerinnen ohne allgemeine Hochschulreife und Fachhochschulreife sind sie bei der Zielgruppe deutlich stärker nachgefragt als die Universitäten, welche einen Anteil von knapp zwei Prozent aufweisen.“


Vor diesem Hintergrund ermittelt das CHE bei seinem jährlichen Daten-Monitoring auch die jeweils drei Hochschulen pro Bundesland mit den meisten Studienanfängern und Studienanfängerinnen ohne allgemeine Hochschul- und Fachhochschulreife. Von diesen sind 22 Prozent private Hochschulen und 78 Prozent in staatlicher Trägerschaft. Die Hochschule, die bundesweit die meisten Studienanfängern und Studienanfängerinnen ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung aufweist, ist die FernUniversität in Hagen.

„Auch an anderen Hochschulen im Bundesgebiet wird deutlich, dass Fernstudiengänge für diese Zielgruppe besonders attraktiv sind. Allerdings erfordert diese Form des Studiums viel Selbstdisziplin, die nicht jeder aufbringen kann“, so Sigrun Nickel.


Bei der Fächerwahl entschied sich die Hälfte der Erstsemester ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung für einen Studienplatz im Bereich Rechts-, Sozial- und  Wirtschaftswissenschaften. Dahinter folgen die Sprach- und Kulturwissenschaften sowie die Ingenieurwissenschaften mit 14 bzw. 13 Prozent. Bemerkenswert ist nach Ansicht der Experten vom CHE, dass 2014 rund 10 Prozent ein Studium im Bereich Medizin/Gesundheitswissenschaften aufnahmen. Im Jahr 2002 lag der Anteil demgegenüber noch bei 0,7 Prozent.

„Dieser deutliche Zuwachs kann eine Folge der fortschreitenden Akademisierung von Gesundheitsberufen sein“, so die Einschätzung von Sigrun Nickel.


Auf Länderebene zeigen die Berechnungen des CHE ein differenziertes Bild. Erstmals verzeichnen mit Hamburg und Nordrhein-Westfalen zwei Länder einen Anteil von Studienanfängern und Studienanfängerinnen ohne Abitur von mehr als fünf Prozent. In vier der fünf ostdeutschen Bundesländer ist der Anteil dagegen rückläufig.

„Die Schere zwischen den hohen Anteilen bei den Erstsemestern ohne Abitur im Westen und den niedrigen Anteilen im Osten hat sich geweitet“, konstatiert Sigrun Nickel. Diese Entwicklung gelte es im Blick zu behalten.


Im Gegensatz zu Abiturenten ist Voraussetzung für die Bewerbung um einen Studienplatz ohne allgemeine Hochschulreife und Fachhochschulreife ist mindestens eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie der Nachweis einer entsprechenden Berufserfahrung. Studieninteressierten stehen bundesweit knapp 7.000 Studienangebote offen.

Ausführliche Informationen hierzu bietet der Online-Studienführer "Studieren ohne Abitur". Dort finden sich auch alle aktuellen Daten, welche das CHE Centrum für Hochschulentwicklung basierend auf Angaben des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2014 berechnet hat. Der Online-Studienführer ist ein Informationsangebot des CHE Centrum für Hochschulentwicklung. Aufgebaut wurde es mit finanzieller Unterstützung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Studieninteressierte ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung können sich hier fundiert über Zugangsmöglichkeiten zu den Hochschulen und das Angebot an Studiengängen informieren.

Im Forum zu Studium ohne Abi

1 Kommentare

WHU vs. IE vs. ESADE (Bachelor)

Anton

Ich stehe gerade vor der Wahl der drei Unis und bin mir unschlüssig welche die Beste ist für meine berufliche Zukunft (UB international). Vor allem zw. WHU und ESADE WHU: 6 Semester, Unternehmerg ...

23 Kommentare

Duales Studium (Deutsche Bank) vs Jurastudium

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 11.04.2024: Scheinbar bist du noch nicht komplett sicher, später bei DWS oder der DB zu arbeiten. Daher würde ich dir vom dualen Studium dort abraten. Prinzipiell ...

1 Kommentare

Siemens Healthineers

WiWi Gast

Kann mir jemand sagen wie es bei Siemens Healthineers als Einstieg ist? Hab ein Angebot im Costumer Service im RSC. Wie ist die Jobsicherheit und die Entwicklungsperspektive im Konzern

1 Kommentare

WHU Wintersemester 2024

WiWi Gast

Hallo zusammen, morgen sollen die Rückmeldungen für die erste Auswahlrunde der WHU verschickt werden. Gibt es hier noch mehr, die sich für das kommende Wintersemester (2024) beworben haben?

1 Kommentare

Duales Studium Deutsche Bank VS Jurastudium

WiWi Gast

Hey zusammen, Ich werde dieses Jahr mein Abitur mit einem Schnitt von 1,3 abschließen und stehe nun vor der Qual der Wahl, welchen beruflichen Werdegang ich einschlagen möchte. In der Schule sowie ...

12 Kommentare

Dual oder Reguläres Studium mit Ziel Asset Management

WiWi Gast

Duales Studium bei Großbanken verbaut dir nichts. Kenne viele, die danach noch nen Master und dann große Karriere gemacht haben. Bewirb dich also bei allen großen Banken und AM. Union Investment, De ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Studium ohne Abi

Das Schild mit den Buchstaben für ABI plastisch mit Metall dargestellt.

Statistik: Abiturientenzahl 2015 um 1,9 Prozent gestiegen

Im vergangenen Jahr 2015 haben rund 443 000 Schülerinnen und Schüler in Deutschland die allgemeine Hochschulreife und die Fachhochschulreife erworben. Gut Dreiviertel der Studienberechtigten erwarb die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Abiturienten und Fachabiturienten um 1,9 Prozent. In Hessen erreichte letztmals ein Doppeljahrgang das Abitur.

Eine Schülerin vor einem englischen Internat.

Internatsleben: Wie ist es wirklich?

Es ist der Stoff für zahlreiche Filme, Bücher und Serien: das Internatsleben. Mal dargestellt als einsam und hart, mal als das perfekte Leben, das für jeden Schüler genau das Richtige ist. Die Wahrheit liegt sicher irgendwo dazwischen und nicht jedes Internat passt zu jedem Schüler. Daher sollten sich Schüler und Eltern genau informieren, bevor sie ein Leben im Internat in Erwägung ziehen. Nur wer versteht, was das Internatsleben ausmacht, kann nach der perfekt passenden Schule schauen.

Weiteres zum Thema Berufs- & Studienwahl

Buchcover Studien- und Berufswahl 2018-2019

Broschüre Studienwahl und Berufswahl 2018/2019

Der offizielle Studienführer und grüne Klassiker »Studien- und Berufswahl«, herausgegeben von der Kultusministerkonferenz (KMK) und der Bundesagentur für Arbeit (BfA), informiert umfassend zur Studien- und Berufsplanung. Die aktuelle und 48. Auflage von Studien- und Berufswahl ist ab sofort erhältlich.

Der Kopf einer Frau mit einer Pagenfrisur.

Lebenseinkommen: Wirtschaftsstudium bringt Männern 529.000 Euro mehr als Ausbildung

Mit einem Universitätsabschluss steigt das Lebenseinkommen um durchschnittlich etwa 390.000 Euro und mit einem Fachhochschulabschluss um 270.000 Euro gegenüber einer Ausbildung. Durch ein Wirtschaftsstudium wächst das Lebenseinkommen bei Männern um durchschnittlich gut 529.000 Euro und bei Frauen um knapp 248.000 Euro. Ein Studium schützt zudem besser vor Arbeitslosigkeit. So lauten die Ergebnisse der aktuellen Bildungsstudie 2017 vom Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung.

FDP-Bundestagsfraktion Ulrike Flach MdB

Studien- und Berufswahl: Interview mit Ulrike Flach (MdB)

Mit Ulrike Flach, Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Forschung im Bundestag, sprach Martin Hellwig über zentrale Themen der Studienwahl und Berufswahl.

Screenshot vom Online-Studienführer studieren-ohne-abitur.de

Online-Studienführer »studieren-ohne-abitur.de«

Es gibt so viele Hochschulabsolventen ohne Abitur wie noch nie. Die Anzahl der Studierenden ohne Abitur und Fachhochschulreife hat sich seit 2007 auf 45.900 in 2013 nahezu verdreifacht. Mit 4.400 Absolventen haben 2013 so viele Studierende ohne Abitur wie noch nie erfolgreich ihr Studium beendet. Über 6.500 solcher Studiengänge verzeichnet der Online-Studienführer »studieren-ohne-abitur.de«.

Screenshot ISA Uni Duisburg-Essen

ISA - Studieninhalte und Zukunftschancen im Bereich Wirtschaftswissenschaften

Das Informationssystem Studienwahl und Arbeitsmarkt informiert umfassend über Studienangebote und Berufsperspektiven.

Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung

Berufs- und Studienwahl: Interview mit Wolf-M. Catenhusen (MdB)

Den Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung befragten Martin Hellwig und Jörg Tebbe zu den Themen Studienwahl und Berufswahl, Schlüsselqualifikationen von Führungskräften und den Wert eines Studiums der Wirtschaftswissenschaften.

Fotos vom Beratungsgespräch im Arbeitsamt

Interview über die Studienwahl und interessante Lebensläufe

Dr. Birgit Jantzen ist Beraterin im Hochschulteam des Arbeitsamtes Aachen und Spezialistin in Fragen der Studien- und Berufswahl. Das Gespräch führte Martin Hellwig.

Beliebtes zum Thema Studienwahl

Screenshot Homepage freie-studienplaetze.de

freie-studienplaetze.de - Offizielle Studienplatzbörse bis April 2023 geöffnet

Die bundesweite Studienplatzbörse »freie-studienplaetze.de« geht vom 1. Februar bis 30. April 2023 wieder online. Sie informiert Studieninteressierte tagesaktuell über noch verfügbare Studienplätze für ein Bachelorstudium oder Masterstudium in Deutschland für das Sommersemester 2023. Das Angebot umfasst Studienplätze in zulassungsbeschränkten Fächern, die noch im Losverfahren vergeben werden und in zulassungsfreien Fächern, die einfach frei geblieben sind.

Header Bilder der Wiwi-Studiengänge / Betriebswirtschaftslehre BWL

Wirtschaft studieren: Das Studium Betriebswirtschaftslehre (BWL)

Das Studium der Betriebswirtschaftslehre ist mit Abstand am beliebtesten in Deutschland. Nicht ohne Grund, denn BWL-Absolventen haben im Gesamtvergleich beste Job-Aussichten. Im Jahr 2013 haben 72.700 Studienanfänger und damit sechs Prozent mehr ein BWL-Studium begonnen. Dabei ist Betriebswirtschaftslehre bei Frauen und Männern gleichermaßen beliebt: Beinahe die Hälfte der Studienanfänger war weiblich. Insgesamt waren 222.600 Studierende in BWL eingeschrieben und rund 42.400 Abschlussprüfungen wurden in 2013 erfolgreich abgelegt. Mehr als zwei Drittel bestanden die Bachelor-Prüfung in BWL. Der Anteil der Masterabsolventen lag in BWL bei 21 Prozent.

Bulle, Boerse, Aktien, Frankfurt

Bestbezahlte Berufe sind Ärzte und WiWi-Berufe

Wirtschaftswissenschaftler dominieren die Top 10 Liste der Berufe mit den höchsten Spitzengehälter. Die Topverdiener aus den WiWi-Berufen arbeiten dabei vor allem in der Finanzbranche. Das Einkommen im Bereich M&A beträgt etwa 100.000 Euro jährlich. Ein Fondsmanager ohne Personalverantwortung verdient knapp 84.000 Euro. Das Gehalt als Wertpapierhändler liegt bei 65.000 Euro, wie eine Auswertung der bestbezahlten Berufen 2018 von Gehalt.de zeigt.

Cover vom Ratgeber »Fernstudium an Fachhochschulen 2018«

Ratgeber »Fernstudium an Fachhochschulen 2018«

Die Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen (ZFH) hat unter dem Titel "Fernstudium - Einfach clever" einen aktualisierten Ratgeber herausgegeben. Der Ratgeber bietet Informationen rund um das Fernstudium. Tipps zu Bildungsurlaub, Fördermöglichkeiten und zur weiteren Recherche runden die Broschüre zum Fernstudium ab. Der Ratgeber zum Fernstudium kann kostenlos angefordert oder heruntergeladen werden.

Buchstabenwürfel an einem Faden ergeben das Wort Master und auf einer Tafel stehen im Hintergrund die Abkürzungen BWL und VWL.

CHE Master-Ranking 2017: BWL, VWL, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftswissenschaften

Das neue CHE Master-Ranking 2017 für Masterstudierende der Fächer BWL, VWL, Wirtschaftsinformatik (WINF) und Wirtschaftswissenschaften (WIWI) ist erschienen. Beim BWL-Master der Universitäten schneiden die Universitäten Mannheim, Göttingen und die Privatuniversität HHL Leipzig am besten ab. Im Ranking der BWL-Masterstudiengänge an Fachhochschulen schaffte es die Hochschule Osnabrück als einzige bei allen Ranking-Faktoren in die Spitzengruppe. Im VWL-Master glänzten die Universitäten Bayreuth, Göttingen und Trier, im WINF-Master Bamberg und Paderborn sowie Frankfurt und Paderborn im WIWI-Master.

HHL Leipzig Graduate School of Management

Wirtschaft studieren: Das BWL-Studium an privaten Hochschulen

Private Hochschulen sind für ihren Innovationsgeist im deutschen Hochschulsystem bekannt. Als nichtstaatliche Hochschulen setzen private Hochschulen auf einen starken Praxisbezug und eine internationale Ausrichtung. In enger Zusammenarbeit mit Kooperationen aus Wirtschaft und Industrie wird Studenten der Berufseinstieg schon im Studium erleichtert. Damit wächst der Attraktivitäts-Index von privaten Hochschulen für Studieninteressierte, besonders für die Studiengänge Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und andere Management-Fächern. Mehr als 60 Prozent der privaten Hochschulen bieten aktuell Studiengänge in den Wirtschaftswissenschaften an.

Header Bilder der Wiwi-Studiengänge / Wirtschaftswissenschaften

Wirtschaft studieren: Das Studium der Wirtschaftswissenschaften (Wiwi)

Rund 21 Prozent aller Studenten wirtschaftswissenschaftlicher Fachrichtungen studieren Wirtschaftswissenschaften ohne Spezifikation. Im Studium der Wirtschaftswissenschaften wird zu gleichen Teilen Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre gelehrt. Mit dem Lehramtsstudiengang können Studenten der Wirtschaftswissenschaften den Beruf als Lehrer am Berufskolleg ergreifen.