Hallo miteinander,

wie lange sollte man am ersten Tag bzw. in der ersten Zeit am Arbeitsplatz bleiben?
Vertragliche Arbeitszeit hin oder her.

18:28h keine Sekunde mehr, keine weniger!

Ironie aus: Bis die Kollegen gehen oder dich mehrfach aufgefordert haben zu gehen .. Noch nie ein Praktikum gemacht?!

24H

Was heißt die erste Zeit? Ein Berufsanfänger sollte freiwillig lange bleiben, um seine Lernbereitschaft zu zeigen. Sonst fliegt man in der Probezeit.

So ein Schwachsinn. Nur weil du lange am Arbeitsplatz hockst, bedeutet das weder, dass du eine sonderlich große Lernbereitschaft aufweist, noch, dass du fleißig bist. Wichtiger ist es, die regulären 8 - 9 Stunden aufgeschlossen, wissbegierig und motiviert zu sein.

An den TE: Am ersten Tag wirst du mit Sicherheit zu einer späteren Zeit einberufen werden (also z.B. erst gegen 8:00 Uhr), dementsprechend wirst du auch etwas länger als die Kollegen im Büro sein. Höchstwahrscheinlich wird dein Tag durch deinen Vorgesetzten beendet, der am Tagesende ein kurzes Gespräch über deine ersten Eindrücke mit dir führen wird.
Bereits am zweiten Tag kannst du, je nach Arbeitszeitregelung (Gleitzeit) deine Arbeitszeit allerdings so einteilen wie du möchtest. Vorausgesetzt natürlich, du hast keine Termine (z.B. Einführung in eine Abteilung, Schulung, usw.).

Lounge Gast schrieb:

Was heißt die erste Zeit? Ein Berufsanfänger sollte
freiwillig lange bleiben, um seine Lernbereitschaft zu
zeigen. Sonst fliegt man in der Probezeit.

Was heißt die erste Zeit? Ein Berufsanfänger sollte freiwillig lange bleiben, um seine Lernbereitschaft zu zeigen. Sonst fliegt man in der Probezeit.

Und genau dieser Quatsch ist der Grund, weshalb 60% aller Arbeitnehmer Psychopharmaka schlucken und sich in dieser Gesellschaft die Annahme etabliert hat, dass der Job das Wichtigste im Leben ist.

Wenn ein Projekt erledigt werden muss und die Zeit drängt, klar, dann bleibt man länger und lässt natürlich die Kollegen nicht hängen. Aber nur wegen der "Face-Time" extra länger bleiben ist bescheuert. Man hat einen Arbeitsvertrag und da steht eine bestimmte Stundenzahl drin. Und du kannst mir nicht erzählen, dass man nach 9 Stunden Arbeit noch 100% aufnahmebreit ist, also komm mir nicht mit Lernbereitschaft.

Man hat noch ein Leben neben dem Beruf, ja, auch als Anfänger, und je eher sich diese Erkenntnis endlich mal durchsetzt, desto besser für alle Beteiligten.

Das hängt von der Abteilungskultur ab. Es gibt Abteilungen, in denen eine lange Anwesenheit als Einsatzbereitschaft verstanden wird, so dass während der Einarbeitungsphase die Tage eher länger ausfallen werden. Wenn die Einarbeitung aber vor allem aus persönlicher Zusammenarbeit mit den Kollegen besteht und diese um 16h nach Hause gehen, dann ist es sinnlos, bis 19h noch im Büro herumzusitzen. Du solltest außerdem auch ein Gefühl dafür bekommen, wie Du die Resource Arbeitszeit sinnvoll und verantwortungsbewusst einsetzen kannst - der Firma ist nicht damit gedient, dass Du die Zeit nutzlos absitzt, ohne Mehrwert zu bringen. Die gesetzliche Höchstarbeitszeit darfst Du auch dann nicht überschreiten, wenn Du dich gerade einarbeitest.

Ein - wie meist vom DAX Einkäufer - souveräner und komplett richtiger sowie sinnvoller Beitrag!

Silbermedaille!

Ich frage mich ja wirklich, in welchen Bereichen manche arbeiten, in denen länger dableiben fast schon vorausgesetzt wird. Im IB mag das vllt der Fall sein, aber ich wage mal zu behaupten, dass die Mehrheit nicht mehr als 40h/Woche arbeitet und Überstunden nicht die Regel sind.

wie lange sollte man am ersten Tag bzw. in der ersten Zeit am
Arbeitsplatz bleiben?

Die Hauptsache ist, dass du nicht eher gehst als deine Bürokollegen bzw. nicht bevor die Mehrheit deines Teams/deiner Abteilung gegangen ist. Sich direkt am ersten Tag als einer der ersten in den Feierabend verschieben, würde einen schlechten Eindruck hinterlassen.

9 to 5

Bei uns ist ein Berufsanfänger, der meint "pünktlich" gehen zu können, ganz schnell weg. Es gibt heute so viele Absolventen und jeder studiert, da kommen auf einen Leistungsunwilligen mindestens 10, die zeigen, dass sie wollen. Ich würde euch raten, lieber länger zu bleiben, denn ansonsten kommt er viel früher nach Hause, als ihr denkt und bleibt da auch etwas länger!

Bei uns gilt: Der Neue kommt zuerst und geht zuletzt!

Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass es so viele Leute gibt, die die eigene Arbeitszeit von der Erwartungshaltung der neuen Kollegen/Chefs abhängig machen. Das ist m.E. der falsche Ansatz.

Bei uns (WPG/StBG) werden die neuen MA am ersten Tag rumgeführt, bekommen irgendwann im Verlauf des Vormittags eine Aufgabe wie jeder andere auch und dann gehts auch schon ganz normal los. Gerade am Anfang gehen die meisten Neuen bei uns bereits um Punkt. Das ist auch verständlich, weil mit einer neuen Anstellung häufig auch sehr viel privates einhergeht, das es zu organisieren gilt, u.U. ein ziemlich aufwendiger Umzug. Stressige Phasen kommen noch von alleine.

Man muss definitiv so früh wie möglich signalisieren, was für ein Typ man ist. Ich habe bspw. den "Fehler" gemacht, während meiner Werkstudententätigkeit sehr lange gearbeitet zu haben. Bei den Chefs hat sich dadurch das Bild verfestigt, ich sei absolut karrierefokussiert. Als ich dann anfing dort fest zu arbeiten, war das extrem konfliktbehaftet als ich plötzlich jeden Tag im Schnitt 1-2 Std. weniger gearbeitet habe. Ich konnte quasi nicht mehr zurück.

Für mich war das Werkstudium eine "Lernzeit" bzw. anders ausgedrückt, ich war nicht primär dort um Geld zu verdienen, sodern um möglichst viel zu lernen = freiwillig und gerne immer lange da geblieben. Als ich dann anfing fest zu arbeiten, lag dem aus meiner Sicht ein vollkommen anderes Verhältnis zugrunde.

Bei Kollegen, die während der Probezeit ähnlich agierten, wie ich während des Werkstudiums, haben es im Nachhinein auch extrem bereut, denn der Weg zurück, bzw. zu der Person, die man eigentlich ist/sein will, ist manchmal gar nicht möglich. D.h. sofort zeigen, was für eine Art Arbeitstyp man ist. Wenn man in den ersten Monaten immer recht pünktlich geht, wenn es nichts zu tun gibt, dann wird es einem kein vernünftiger AG übel nehmen.

Lounge Gast schrieb:

Hallo miteinander,

wie lange sollte man am ersten Tag bzw. in der ersten Zeit am
Arbeitsplatz bleiben?
Vertragliche Arbeitszeit hin oder her.

Es kommt noch etwas anderes hinzu: Die ersten Wochen in einer neuen Tätigkeit sind für den (jungen) Mitarbeiter viel ermüdender als der normale Arbeitsalltag, da ja viele neue Eindrücke verarbeitet werden müssen und zum Beispiel auch neue Kontakte aufgebaut werden. Beim zehnten Jobwechsel nach 30 Berufsjahren ist das natürlich anders, aber in jungen Jahren ist das so.

Ich wundere mich deshalb sehr darüber, dass in den bisher verfassten Texten die Führungskraft überhaupt nicht gestaltend vorkommt. Bei mir läuft das so: Wenn ein neuer Mitarbeiter an Bord kommt, haben wir am ersten Tag um 9 Uhr ein längeres Vier-Augen-Gespräch, um die ersten Tage zu besprechen und z.B. auch die Einarbeitung. Da wird das Thema Arbeitszeit ganz selbstverständlich von mir angesprochen. Und in den ersten Tagen führen wir am Ende eines jeden Tages ein 10-Minuten-Abschlussgespräch als Rückblick auf den Tag und dann wünsche ich dem Mitarbeiter einen schönen Feierabend. Danach geht er nach Hause.

Und das ist nicht erst um 18.30 Uhr, das wäre nämlich zu spät dafür. Wer in den ersten Tagen schon Überstunden aufbaut, verbrät seine Energie, die er später noch braucht.

Mit der Einstellung bekommt man vielleicht die "Leistungswilligsten" aber mit Sicherheit nicht die Besten. Das wird deine Firma früher oder später noch erkennen - da wird es dann allerdings bereits zu spät sein...

Lounge Gast schrieb:

Bei uns ist ein Berufsanfänger, der meint
"pünktlich" gehen zu können, ganz schnell weg. Es
gibt heute so viele Absolventen und jeder studiert, da kommen
auf einen Leistungsunwilligen mindestens 10, die zeigen, dass
sie wollen. Ich würde euch raten, lieber länger zu bleiben,
denn ansonsten kommt er viel früher nach Hause, als ihr denkt
und bleibt da auch etwas länger!

@DAX Einkäufer:

So soll es auch sein!
Gerade Feedback Gespräche am Anfang sind sehr wichtig! Wie sonst sollte der Neue wissen, wie der Hase läuft.

Arbeite bis du fertig bist. Du hast doch schon viele erste Arbeitstage gehabt wie bspw. in Praktika etc.
Erster Tag im Job ist nicht groß anders. Denk nicht zu viel nach, das wird sich schon von alleine ergeben.
Spätestens wenn derjenige abhaut, der dich einarbeitet, kannst Du zum Ende kommen. Das wirst du aber schon merken.

Und: wer länger als 10h arbeitet, riskiert eine Abmahnung!

Wenn das nur überall so wäre

Lounge Gast schrieb:

Und: wer länger als 10h arbeitet, riskiert eine Abmahnung!

So unberechtigt ist die Frage nicht. Die erste Zeit in meinem zweiten Job war die Hoelle wegen genau solchem Verhalten. Ich bin zu einem kleinen Team gestossen, in dem es zwei Chefs gab, die oft in Meetings waren oder von zu Hause gearbeitet haben. Dann warn dort noch 5 junge Berufsanfaenger, die natuerlich alle beeindrucken wollten und vor 21h nie nach hause gegangen sind. Ich habe diesen Quatsch mitgemacht und die Wartezeit war die Hoelle, weil du gerade am Anfang nicht selbstaendig arbeiten kannst und eigentlich nur Dokumente liest oder jemanden ueber die Schulter schaust. Jetzt, mit etwas mehr Souveraenitaet wuerde ich das nicht mehr so machen, sondern mich darum bemuehen, direkt echte Arbeit zu bekommen und darueber dann die Anwesehnheit zu definieren. Uebrigens, nach ca. 2 Jahren und dem Verkauf der Firma sind die 5 jungen, uebermotitierten in der Regel vor 18h ab nach Hause ;-)

Lounge Gast schrieb:

Und: wer länger als 10h arbeitet, riskiert eine Abmahnung!

So ein Blödsinn!