Hallo zusammen,

wie sieht es denn nun aus mit den möglichen Karrierechancen? Up or out scheint ja gesetzt zu sein. Doch wie hoch ist denn überhaupt die Chance nach 5 Jahren befördert zu werden? Und geht es dann nur ins Ausland oder ist auch der Verbleib in Deutschland möglich? Falls man nicht befördert wird wohin geht die Reise weiter? Bei so vielen Regionalverkaufsleitern hier im Forum müsste es doch auch etliche geben die in den ersten 5 Jahren ausgesiebt worden sind.

Wohin sind die gegangen? Oder muss dann wirklich von 0 erneut angefangen werden?

Hallo zusammen,

Was wäre der Einstieggehalt von einem Bereichsleiter im Logistikszentrum? Also keine RVL Stelle sondern in der Logistik.

VG

WiWi Gast schrieb am 15.02.2022:

Hallo zusammen,

wie sieht es denn nun aus mit den möglichen Karrierechancen? Up or out scheint ja gesetzt zu sein. Doch wie hoch ist denn überhaupt die Chance nach 5 Jahren befördert zu werden? Und geht es dann nur ins Ausland oder ist auch der Verbleib in Deutschland möglich? Falls man nicht befördert wird wohin geht die Reise weiter? Bei so vielen Regionalverkaufsleitern hier im Forum müsste es doch auch etliche geben die in den ersten 5 Jahren ausgesiebt worden sind.

Wohin sind die gegangen? Oder muss dann wirklich von 0 erneut angefangen werden?

Ja up oder out, du musst hart performen um bestehen zu können und 70-80h die Woche sind der Standard, mehr wird gerne gesehen. Du solltest auch nicht zu zimperlich sein, das bedeutet auch mal jemanden anzuschreien oder auch Intrigen schmieden um einen Grund zu haben eine alleinerziehende Mutter kündigen zu können. Ansonsten kann man aber sehr viel Geld verdienen und wie oben angemerkt auch Spaß haben.

Als ehem. RVL bis 2012: 70-80 Std. sind völliger Blödsinn. Das passiert ab und an mal, aber nicht durchgehend. Rechnet das mal auf 5 oder auch 6 Tage runter.
Arbeitet Ihr dauernd soviel, kippt Ihr entweder um oder der GF zieht Euch raus.

Ein Teil der RVL (weniger als 20%) kann den Sprung schaffen, der Großteil hat für eine Tätigkeit außerhalb des Handels weder Fachwissen noch relevante Berufserfahrung sammeln können - in der Folge startet man dann häufig mit deutlich reduziertem Gehalt im EK, Vertrieb oder HR oder sonst wo und muss sich über Jahre hocharbeiten.

Tipp aus eigener Erfahrung: ein paar Jahre RVL als gute Schule in Bezug auf schlanke Führung nutzen, dann wechseln und später mehr verdienen als bei Aldi und als RVL, sogar als VL. Und dann vor allem erkennen, dass man als ehem. Student von 70k und ner Karre geblendet wurde. 60K plus Auto gibts auch in Vertriebseinstiegspositionen.

Abschließend: wenn ich hier Kommentare lese, ob man sich die Ausstattung der Karre aussuchen kann oder ähnliches: Ihr seid Berufsanfänger. Manager aus anderen Branchen müssen grinsen, wenn Sie Euch Milchbubis in den Filialen rumlaufen und pseudomanagermäßig mit dem Angestellten reden sehen.
Also: Bodenhaftung nicht verlieren und froh sein, dass man überhaupt ein Auto bekommt. Und nicht vergessen: in anderen Branchen verdient es sich besser und mit ähnlich viel Spaß.

WiWi Gast schrieb am 23.02.2022:

Hallo zusammen,

wie sieht es denn nun aus mit den möglichen Karrierechancen? Up or out scheint ja gesetzt zu sein. Doch wie hoch ist denn überhaupt die Chance nach 5 Jahren befördert zu werden? Und geht es dann nur ins Ausland oder ist auch der Verbleib in Deutschland möglich? Falls man nicht befördert wird wohin geht die Reise weiter? Bei so vielen Regionalverkaufsleitern hier im Forum müsste es doch auch etliche geben die in den ersten 5 Jahren ausgesiebt worden sind.

Wohin sind die gegangen? Oder muss dann wirklich von 0 erneut angefangen werden?

Ja up oder out, du musst hart performen um bestehen zu können und 70-80h die Woche sind der Standard, mehr wird gerne gesehen. Du solltest auch nicht zu zimperlich sein, das bedeutet auch mal jemanden anzuschreien oder auch Intrigen schmieden um einen Grund zu haben eine alleinerziehende Mutter kündigen zu können. Ansonsten kann man aber sehr viel Geld verdienen und wie oben angemerkt auch Spaß haben.

Auch ich rate dir stark ab bei Aldi/Lidl, als RVL/VL anzufangen. Der Branche geht es aktuell nicht gut (Margenträchtigen Produkte - alles außer Lebensmittel), werden mittlerweile kaum noch im Einzelhandel verkauft (Hi Amazon). Die alten Zeiten mit den Aldi Aktionstagen und Schlangen sind vorbei. Dies führt zu einem enorm hohen Kostendruck. Insbesondere stark, wenn deine Unternehmensphilosophie auf Kostenführerschaft ausgelegt ist. Ich selber habe, das hautnah erleben müssen.

Nach 6 Monaten Probezeit habe ich erfahren, dass aufgrund der Restrukturierung der Gesellschaften, der Personalbedarf gesunken ist. Sehr nüchtern hat man mir den Laptop, das Diensthandy und den Dienstwagen abgenommen. Zeit für Abschied mit den Kollegen gab es nicht. Dies spiegelt auch die Unternehmenskultur wider. Auch ich als Person mit großem Ehrgeiz und Leistungsanspruch fand das Unternehmen überdurchschnittlich kühl.
Man kennt es ja aus anderen Beiträgen und ich kann dies nur bestätigen, der Ton und die Atmosphäre in der Branche ist heavy (Habe in 6 Monaten mindestens 5 Abmachnungen und 2 Kündigungen erlebt, beim Mittagsessen wurde das unter Kollegen zelebriert, dass man eine Mutter mit Kind rausgekickt hat, da sie das Filialteam unflexibel machte)
In sonst keinem anderen Unternehmen hast du eine jährliche Fluktuation von 36 % (Stand 2021). Anfangs dachte ich, dass es an der "Leistung" liegt, heute kann ich bestätigen, es ist die Unternehmenskultur, welche auf Misstrauen, fehlender Wertschätzung und einer despektierlichen Führung fußt. Ich heiße dem Unternehmen gut, dass dies teilweise erkannt wurde und man sich im Transformationsprozess befindet. Doch befindet der sich in der absoluten Anfangsphase. Ein Beispiel, um die Kultur zu illustrieren.

Nach einer 6-Tage-Woche, mit einer Arbeitszeit von 11h pro Tag, wollte ich am Samstag wissen, wie lange wir machen (Hatte eine Verabredung). Diese Frage an den erfahrenen RVL wurde an die Verkaufsleitung getragen und ich musste am Montag um 8 Uhr in die Zentrale fahren und mich rechtfertigen, dass ich einen RVL gerechten Leistungsanspruch hege.

Deshalb sei dir bewusst, dass du ins fallende Messer greifst. Du gehst ein großes Risiko ein, für einen minimalen Ertrag. (Aus Kostengründen, bleibt man nicht lange als RVL angestellt). Abschließend gibst du echt sehr viel auf - insbesondere menschlich gesehen. (Zeit ist nicht das größte Problem - 60h waren für mich echt machbar)

Kennt jemand die Gehaltsstufen für Junior Consultants / Consultants bei Aldi in der IT und kann dazu eine Auskunft geben?

Wow, das Einstiegsgehalt fuer den RVL liegt ja immernoch bei 66k. Da hat sich nominell seit Jahren also nichts gaendert, d.h. real sicher 25% weniger als noch vor ein paar Jahren. Vor zehn Jahren war das Gehalt fuer Absolventen noch attraktiv - mittlerweile sind weder der Job noch das Gehalt interessant.

WiWi Gast schrieb am 05.06.2023:

Wow, das Einstiegsgehalt fuer den RVL liegt ja immernoch bei 66k. Da hat sich nominell seit Jahren also nichts gaendert, d.h. real sicher 25% weniger als noch vor ein paar Jahren. Vor zehn Jahren war das Gehalt fuer Absolventen noch attraktiv - mittlerweile sind weder der Job noch das Gehalt interessant.

66K + Auto als Einstieg für den DHBW Studenten ist nicht attraktiv? Ahja ….

WiWi Gast schrieb am 05.06.2023:

Wow, das Einstiegsgehalt fuer den RVL liegt ja immernoch bei 66k. Da hat sich nominell seit Jahren also nichts gaendert, d.h. real sicher 25% weniger als noch vor ein paar Jahren. Vor zehn Jahren war das Gehalt fuer Absolventen noch attraktiv - mittlerweile sind weder der Job noch das Gehalt interessant.

Ist doch in jeden trainee Bereich so ?!
Da gab es nur marginale Anpassungen nach oben, aber nicht so dass man meint es würde die Inflation der letzten fünf Jahre ausgleichen

Außer man landet natürlich bei IGM aber ganz ehrlich da ist auch nicht alles Gold was glänzt und es wird glorifiziert als ob es kein Morgen gebe …

WiWi Gast schrieb am 27.10.2023:

Wow, das Einstiegsgehalt fuer den RVL liegt ja immernoch bei 66k. Da hat sich nominell seit Jahren also nichts gaendert, d.h. real sicher 25% weniger als noch vor ein paar Jahren. Vor zehn Jahren war das Gehalt fuer Absolventen noch attraktiv - mittlerweile sind weder der Job noch das Gehalt interessant.

Ist doch in jeden trainee Bereich so ?!
Da gab es nur marginale Anpassungen nach oben, aber nicht so dass man meint es würde die Inflation der letzten fünf Jahre ausgleichen

Außer man landet natürlich bei IGM aber ganz ehrlich da ist auch nicht alles Gold was glänzt und es wird glorifiziert als ob es kein Morgen gebe …

Es ist wirklich viel Arbeit, viele machen es nicht länger als das erste Jahr, aber für Malocher mit vllt nicht dem besten Abschluss sicher attraktiv. 66 + Auto im 1. Jahr. 79! + Auto im zweiten Jahr schlägt auch einige IGM/DAX Konzerne (wenngleich natürlich mehr Stunden)