Hallo allerseits,

das Problem in Kürze: Ich bin ein fertiger Master-VWL'er und somit auf nichts in der echten Wirtschaft spezialisiert. Was kann man da tun?

Ein paar vielleicht hilfreiche Details:

Im BWL-Bachelor habe ich die VWL für mich entdeckt und gedacht, dass das auch sicher nützlich sein wird (aus der Wirtschaftsperspektive). Im Master habe ich dann eine Million Funktionen abgeleitet, hergeleitet und die komplexesten Modelle kennengelernt. Ich musste feststellen, dass das nicht ansatzweise etwas mit der Realität zu tun hat, doch habe das Studium mit einem guten Abschluss von einer guten Uni durchgezogen.

Einen Doktor machen will ich nicht und leider habe ich nur ein PR-Praktikum (war aus Neugier) vorzuweisen - in die PR will ich ebenfalls nicht, das war ein ziemlicher Fehlgriff. Das Risk Management und die manifaltigen Trainee-Programme von Banken und Versicherungen erscheinen mir interessant, doch ich scheine nichts gelernt zu haben, was wirklich zu den Stellen passen würde und kriege reihenweise Absagen.

Was soll ich nun machen? Mich zur besseren Orientierung und Lebenslaufsoptimierung auf Praktikantenstellen bewerben? Zum Arbeitsamt zwecks überhaupt eine Beschäftigung bekommen?

Oder wer könnte einen jungen, intelligenten, sprachlich versierten Akademiker gebrauchen, der leider nicht viel mehr kann Nutzenfunktionen zu optimieren? (Überspitzt gesagt....)

Versuche es doch mal bei kleineren Unternehmensberatungen. Da sind die Inhalte des Studiums eher zweitrangig, vielmehr geht es um das analytische Denken.
Bei den großen Namen hast du vermutlich keine Chance, aber bei kleineren dürfte schon was möglich sein. Ist zum Einstieg sicherlich auch nicht das schlechteste.
Irgend eine Spezialisierung wäre natürlich noch hilfreich. Irgend einen Schwerpunkt musst du ja haben, oder?
Schau dir z.B. auch mal die Prognos AG an. Das ist eine VWL-lastige Beratung bzw Forschungseinrichtung.

Wirtschaftsforschungsinstitute! Wenn du eine gewisse Leidenschaft für die VWL entwickelt hast, wirst du dort auf gleichgesinnte treffen und hast auch Kontakt zu den Profs, die dort ein und ausgehen. Das große Geld verdienst du dort wahrscheinlich nicht - es ist aber davon abgesehen ein geiler Job wenn du Studien zu aktuellen Themen erstellen darfst.

Dafür zahle ich doch gerne Steuern. Viel Spaß noch.

Hast du mal nach Stellen im öffentlichen Dienst Ausschau gehalten? Dort warten ca. 3.000? netto (Lohnsteuerklasse 1) Einstiegsgehalt (A13 Einstiegsamt hD) auf Dich. Stellen für VWLer gibt es immer mal. Sei es beim Statistischen Bundesamt, der Deutschen Bundesbank, beim Bundesversicherungsamt, usw.

Mit Deinem Master in VWL sollten so mittelfristig 4.000 netto pro Monat (Steuerklasse 1) erreichbar sein. Gar nicht mal so schlecht, oder?

Bundesbank-Referendariat. Gibt hier sogar einen eigenen Thread zu.

Beamtenstellen bei Bundesministerien oder bei der Europäischen Kommission sind auch eine beliebte Alternative.

Wenn das deine Meinung ist dann hast du im VWL studium nichts verstanden.

"Wenn das deine Meinung ist dann hast du im VWL studium nichts verstanden."

Wenn das deine Meinung ist, dann hast du nie eine ernsthafte VWL Vorlesung besucht.

Evtl auch Wirtschaftsverbände. Die Kombi aus VWL und PR entspricht da oft dem Profil.

Ja - auf Beamtenstellen vielleicht.

Nur: auf Beamtenstellen verdient JEDER Studienabsolvent mind. A12 (Grundschullehrer). Der Tip ist also eher für die Katz.

4.000 netto in LStKl 1 "mittelfristig" erreichbar in der freien Wirtschaft?

Naja, der Mond ist auch erreichbar - fragt sich nur, wie viele Leute das "mittelfristig" mal schaffen...

Lounge Gast schrieb:

Hast du mal nach Stellen im öffentlichen Dienst Ausschau
gehalten? Dort warten ca. 3.000? netto (Lohnsteuerklasse 1)
Einstiegsgehalt (A13 Einstiegsamt hD) auf Dich. Stellen für
VWLer gibt es immer mal. Sei es beim Statistischen Bundesamt,
der Deutschen Bundesbank, beim Bundesversicherungsamt, usw.

Mit Deinem Master in VWL sollten so mittelfristig 4.000 netto
pro Monat (Steuerklasse 1) erreichbar sein. Gar nicht mal so
schlecht, oder?

naja im bachelor-vwl und master-vwl habe ich auch ab und zu ein par vorlesungen besucht. komisch, ich habe nur simple modelle kennengelernt. wenn du etwas aufgepasst hättest in der vorlesung dann wüsstest du warum man in der vwl eben keine komplexen modelle verwendet..

Den Post

"Ja - auf Beamtenstellen vielleicht.

Nur: auf Beamtenstellen verdient JEDER Studienabsolvent mind. A12 (Grundschullehrer). Der Tip ist also eher für die Katz.
"

verstehe ich nicht.

Einstiegsstufe für Hochschulabsolventen (Uni - Master) ist A13 (früher wurde beim Diplom noch zwischen Uni und FH unterschieden. Ich weiß nicht, ob das heute auch noch so ist)

Wer das Bundesbank-Referendariat macht, der steigt nach dem Ref auch bei A13 ein. Bundesministerien eben so. Und als Beamter im höheren Dienst kann man sehr gut leben. Wenn man dann noch die Unkündbarbkeit und die Pensionsansprüche einpreist, sieht die Rechnung noch besser aus.

Bin als VWLer in einem DAX 30 Unternehmen (Chemie) über eine Werkstudententätigkeit bei Econimic Intelligence (VWL Abteilung) ins Controlling eingestiegen. Fast jedes Dax 30 Unternehmen hat eine VWL Abteilung.
Meine Vertiefung im Studium war Statistik und auch paar BWL Fächer waren mit drin.

Online arbeitssuchende Personen beleidigen. Mein Süßer, ich bin Makroökonom, also mach dir mal keine Sorgen :*

Ich frage mich ein bisschen, was der Threadsteller erwartet hat...

Auch in einem VWL-Studium muss man Schwerpunkte setzen und sich entsprechend spezialisieren. Außerdem verfolgt jede Vorlesung, egal wie abgedroschen die mathematischen Herleitungen sind, ein Bildungsziel; als VWLer lernt man halt abstrakter zu denken und bekommt nicht so viel zum auswendig lernen wie ein BWLer.

In welche Richtung es danach geht (Mikro-> z.B. Kartellamt, Makro-> z.B. Wirtschaftspolitik oder intl. Handel, Ökonometrie -> z.B. Risikomanagement oder Versicherungen) muss man schon für sich selbst entscheiden, sich entsprechend spezialisieren und natürlich auch Praktika machen. (Ja, wer richtig gut ist kommt auch ohne unter, aber das ist natürlich nicht selbstverständlich.)

"wenn du etwas aufgepasst hättest in der vorlesung dann wüsstest du warum man in der vwl eben keine komplexen modelle verwendet.."
=> Modelle z.B. zur monetären Makroökonomie sind sicher alles andere als simpel, auch wenn ich weiß worauf du hinauswillst. Natürlich macht es sich die VWL an einigen Stellen etwas zu einfach, sie ist aber dennoch eine sehr komplexe Wissenschaft.

Zu den Tipps mit der Bundesbank/EU/EZB: Das sind die absoluten Top-Stellen für Volkswirte, die auch als Volkswirte arbeiten wollen! Ein guter Abschluss von einer guten Uni ist da normalerweise nicht ausreichend (Vgl.: ein guter BWL-Abschluss bringt einen auch noch nicht zu Goldman Sachs...). Alternativ gibt es noch VWLer-Teams in den meisten Banken (Paradebeispiel: DB Research), aber die suchen eher selten nach Nachwuchs. Dann fällt mir spontan noch der Bereich Treasury ein, den es sowohl in Banken als auch in mittelgroßen bis großen Firmen gibt. Auch hier arbeiten häufig Volkswirte.

Ich bezweifle, dass deine Ausbildung das Problem ist. Ich glaube eher, dass du keine Ahnung hast was du machen willst. Das kommt natürlich im Motivationsschreiben, spätestens im Interview durch.
Vielleicht solltest du dich vorerst nochmal für Praktika bewerben, dann fällt auch der Berufseinstieg leichter.

Erbärmlich. Gott sei Dank sind meine Eltern Millionäre, sodass ich nie Menschen im Internet unterbuttern werde, sondern auch dir alles Gute wünsche :) Viel Spaß beim Arbeiten - ich geh in Rente wann ich will ;)

Ein paar giftige Kommentare habe ich bemängelt, aber den anderen muss ich sagen: Hut ab! Ihr habt mir echt ein paar gute Inspirationen geliefert und ich bin euch echt dankbar - hab mich richtig gefreut :) Danke an euch und viel Erfolg noch!

Danke besonders für die letzte Antwort: Klar, die VWL per se möchte ich auch nicht kritisieren. Sie ist natürlich ausbaufähig und das in zahlreichen Bereichen, aber an und für sich sind die Inhalte schon wertvoll und das Beste, was wir in der Menschheitsgeschichte bisher erreichen konnten auf dem Gebiet. Hinsichtlich der Praktika: Wahrscheinlich ist das dann schon der beste Weg für mich. Thanks!

war nicht meine absicht dich zu beleidigen, also no offense. Du hast schon richtig erkannt, dass man meistens bei Stellen die einem passen würden (wie z.B. deine Makrostellen) es fast immer Absagen gibt, weil man nicht promoviert ist.

Versuche es doch bei der EZB auf eine Traineeship Stelle (ist zwar wie ein Praktikum, aber mit guten VWL-Kenntnissen hat man gute Chancen genommen zu werden)

An deinen Kommentaren ("Erbärmlich", "Süßer") merkt man aber auch deine tollen Charakterzüge. Vielleicht solltest du selber mal in den Spiegel schauen und tatsächlich überlegen, ob es nicht einen Grund hat, wieso du Absagen bekommst.

Deshalb mein Tipp (da du ja gefragt hast, was du jetzt machen sollst): Zuerst einmal deine Arroganz abstellen... süßer

ach ja und noch ein tipp: die BIG4 (da sind viele meiner Kommilitonen gelandet)

die nehmen oft VWLer, auch ganz tolle Makroökonomen ;)

Noch ein wichtiger Tipp: Hör auf so arrogant zu sein. Nicht nur in diesem Thread, sondern auch in anderen bist du mir schon aufgrund deiner unsympathischen Art aufgefallen.
Just my 2 cents ;)

Ist die EZB nicht wahnsinnig selektiv?

Was das Inhaltliche angeht:
Ich schätze mal, dass ich das Praktikum nehme. Wenig Geld, nur für kurze Zeit, aber wahrscheinlich hilft es mir langfristig am Besten.

Und japp - die EZB könnte geil sein. Aber ja die ist verdammt selektiv..... Hab zumindest einige Bekannte die da abgeblitzt sind und an den 1er-Schnitten wirds schon mal nicht gelegen haben ^^

Was den Rest angeht:
Hab mich mit den beiden "arroganten" Kommis auf die Kommis bezogen wo pauschal meine Fachkenntnisse abgeurteilt wurden und den Sprüch bzgl. Steuern zahlen (mal ehrlich, wtf? :D ). (Leider wurde das nicht direkt bei den Kommis angezeigt, sondern erst am Ende der Kommi-Liste....) Wegen sowas bin ich halt auch nicht in dem Forum. Wo bin ich denn noch negativ aufgefallen? :D

Aber mal aus Prinzip: Ich danke euch ehrlich vom Herzen für jegliche Hilfe, konstruktive Kritik und freue mich echt sehr drüber - Peace!

Da du einen BWL Bachelor hast und auch zu Gesprächen eingeladen wurdest, denke ich dass du den Fehler bei dir suchen solltest (falls das hier kein Troll ist).

Kleiner Tipp (da ich denke, dass du dieser Typ Mensch bist): Ironische und sarkastische Bemerkungen kommen im Vostellungsgespräch nicht besonders gut an ;)

Hey, bin der der dir zu Wirtschaftsforschungsinsituten geraten hat.
Bei einigen Kommentaren hier könnte ich auch regelmäßig aggressiv werden, weshalb ich von deinen giftigen Kommentaren nicht unbedingt auf einen arroganten Charakter schließen würde.
Möchte dir aber auch nochmal mit auf den Weg geben, auch wenn ein VWL-Master super ist und du sicherlich fachlich was drauf hast. Gerade bei Berufseinsteigern erwarten die meisten Leute LEIDER eine gewisse Demut und Bescheidenheit. Im schlimmsten Fall erkennen die was du drauf hast - und stellen dich nicht ein, aus Angst dass du ihnen den Job klauen könntest :/

Haha, so geil müsste ich erstmal sein - das die in einem Gespräch sofort Angst um ihre Jobs kriegen xD Aber klar, ich weiß was ihr meint - Bewerbungsgespräche, AC usw. sind schon eine ganz eigene Welt: Nicht umsonst gibt es da ja 1000 Coaches usw. dazu. Werde da aufpassen :)

Hahah, also der letzte Kommentar ist echt gut. Klar, die ganzen Leute haben einfach nur Angst, dass jetzt ein Berufseinsteiger (egal mit wie viel Praktika) daherkommt und zusätzlich noch einen Bachelor in BWL hat. :D

Komm bitte mal wieder runter auf die Erde. Egal wie gut du im Studium warst, im Job fängt man oft bei fast Null an (und das sollte einem dann am besten spätestens im Vorstellungsgespräch klar sein). Und da sollte man schon etwas demütig sein. Ausser man heißt sheldon cooper, dann ist sowieso alles egal :)

Hat diesen Beitrag der TE geschrieben? Könnte man fast vermuten..

Haha, nein - das habe ich nicht geschrieben und ich will euch nicht trollen oder dergleichen. Das letzte war übrigens klarer Sarkasmus (an den Sheldon Cooper hier ;) ). Obwohl ich schon sagen muss, dass mein jüngster Excel-Kurs und der neu designte CV mich zu einer Art CR7 der Wirtschaftswissenschaften machen ;)

Nope, das mit der Angst um den Job war nicht der TE, war definitiv kein Witz und ich bewundere euch um eure Naivität :)

Ich habe auch nen VWL-Master und arbeite als Analytiker in einer großer KG. Erstes VG und gleich einen Angebot bekommen.

Wenn du schon VG's hattest und es nicht geklappt hat, dann liegt es vielleicht an deiner Person, vielleicht kannst du die Menschen nicht von dir begeistern, bist dir unsicher usw.

Noten sind nicht entscheidend, eine TOP-Uni muss auch nicht sein. Letztendlich liegt es an einer Mischung aus Glück, deiner Persönlichkeit und deinen Fähigkeiten. Du hast zwar die Theorie beherrscht, aber jetzt kommt die Frage, ob du aus der Theorie gelernt hast wie man mit der Realität umgeht. Die Frage ist auch, wie schnell Du lernen kannst, denn am Anfang ist jeder etwa ein totaler Newbie.

Such dir einen Job, der dir auch Freude und Spass bringt. Such nach einer Branche die du als interessant findest. Dann wird es auch einfacher sich in diese gegebene Realität einzuarbeiten.