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Negative Entwicklung der Abteilung + Wunsch nach Veränderung: Wie deutlich kommunizieren?

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WiWi Gast

Negative Entwicklung der Abteilung + Wunsch nach Veränderung: Wie deutlich kommunizieren?

Hallo zusammen,

ich bin schon einige Zeit bei meinem aktuellen Arbeitgeber, die ersten Jahre war es meine Traumstelle. Kollegen sind super, Arbeitsbelastung zumindest ok, mit Chef und allgemeinem Betriebsklima komme ich auch super klar, bin mit den meisten bis C-Level per Du, etc.

Aber:
Meine Aufgaben und auch die Ausrichtung der ganzen Abteilung geht immer mehr in eine Richtung, welche ich als sehr negativ ansehe. Früher waren wir deutlich unabhängiger, haben mehr für unseren Konzernbereich gearbeitet, jeder konnte kreativ werden und eigene Ideen einbringen, hat ggf. auch mal die Zeit bekommen, diese Ideen umzusetzen, egal ob es letzten Endes erfolgreich war oder nicht. Für mich war das ein Klima, welches eigenes Handeln gefördert und einen selbst dadurch auch voran gebracht hat.
Mittlerweile sind wir deutlich stärker in die Konzernstruktur eingebunden und arbeiten sehr viel mehr für die übergeordnete Ebene im Ausland. Überspitzt formuliert bestehen 80-90% der Arbeit nur noch aus "wir wollen XY, bitte machen". Generell werden wir immer mehr zum Handlanger, auch intern im Inland. Ehrlich, dafür hab ich nicht studiert und das ist auch nicht das Verständnis, welches ich von meinem Job habe. So möchte ich auf Dauer nicht arbeiten, ich möchte Dinge voranbringen und eigenverantwortlicher arbeiten.

Damit einhergehend wird die eigene Leistung immer weniger wertgeschätzt und findet keinerlei Berücksichtigung in der Entlohnung. Die letzten drei Jahre gab es nur einen Inflationsausgleich, obwohl ich zusätzliche Aufgaben und Verantwortung übernommen habe, auch das kann eigentlich nicht sein. Die Vorgabe vom Konzern für die Gehaltsentwicklung nächstes Jahr ist 1%, da wird also auch wieder nicht viel drin sein, wenn nicht eine ganze Reihe Leute leer ausgehen soll. Meinem Chef ist bewusst, dass sich gehaltsmäßig eigentlich etwas in der Abteilung tun muss. Er meinte dieses Jahr zu mir, im wäre klar, dass das nicht befriedigend ist, aber immerhin wird er darauf achten, dass wir interessante Aufgaben bekommen und uns weiterentwickeln können. Genau das Gegenteil ist aber der Fall.

Ich finde, die Aufgabe eines Chefs ist auch, für seine Mitarbeiter einzutreten, darauf zu achten, dass sie zumindest in einem gewissen Rahmen zufrieden sind, sich entwickeln können, etc. In diesen Punkten kommt von meinem Chef leider nichts, auch wenn er ansonsten eigentlich super ist. Im Grunde ist er da wahrscheinlich zu nett, will nach oben nicht anecken und nimmt alles hin, auch wenn es negativ für seine Mitarbeiter ist.

Meine Frage ist nun, wie deutlich sollte ich auf diese Missstände hinweisen? Ich habe nicht wirklich vor zu wechseln, weil es durchaus vieles gibt, was ich an meinem Job zu schätzen weiß, aber auf Dauer wird es für mich so nicht funktionieren. Ich merke wie mich diese Dinge immer mehr ärgern und ich selbst daran nicht wirklich etwas ändern kann. Ich will niemanden vor den Kopf stoßen, aber ich möchte, dass es eine Veränderung gibt.

antworten
WiWi Gast

Re: Negative Entwicklung der Abteilung + Wunsch nach Veränderung: Wie deutlich kommunizieren?

Das deutsche Kündigungsrecht ist dein Freund. Deutlich ansprechen, dass du mehr Geld und/oder interessante Aufgaben möchtest. Du wärst auch bereit innerhalb des Konzerns zu wechseln. Und dabei durchaus eine externe Wechselbereitschaft anklingen lassen. Und dann mal schauen, was passiert.

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WiWi Gast

Re: Negative Entwicklung der Abteilung + Wunsch nach Veränderung: Wie deutlich kommunizieren?

Die gleiche Situation haben wir aktuell auch. Internationaler Konzern und die Leitung für ganz Europa liegt seit Anfang des Jahres in England (schauen wir mal wie lange) auf jedenfall soll jetzt alles nach britischem Schema abgearbeitet werden und die Möglichkeit der Einflussnahme geht stark zurück.

Mir wurde jetzt eine neue Position direkt im Vorstand (der auch ein Büro in Deutschland unterhält) in Aussicht gestellt ansonsten ist man sich recht bewußt das ich mich extern umsehen werde was mir auch schon mitgeteilt wurde, dass man dies verstehen würde.

Lounge Gast schrieb:

Hallo zusammen,

ich bin schon einige Zeit bei meinem aktuellen Arbeitgeber,
die ersten Jahre war es meine Traumstelle. Kollegen sind
super, Arbeitsbelastung zumindest ok, mit Chef und
allgemeinem Betriebsklima komme ich auch super klar, bin mit
den meisten bis C-Level per Du, etc.

Aber:
Meine Aufgaben und auch die Ausrichtung der ganzen Abteilung
geht immer mehr in eine Richtung, welche ich als sehr negativ
ansehe. Früher waren wir deutlich unabhängiger, haben mehr
für unseren Konzernbereich gearbeitet, jeder konnte kreativ
werden und eigene Ideen einbringen, hat ggf. auch mal die
Zeit bekommen, diese Ideen umzusetzen, egal ob es letzten
Endes erfolgreich war oder nicht. Für mich war das ein Klima,
welches eigenes Handeln gefördert und einen selbst dadurch
auch voran gebracht hat.
Mittlerweile sind wir deutlich stärker in die Konzernstruktur
eingebunden und arbeiten sehr viel mehr für die übergeordnete
Ebene im Ausland. Überspitzt formuliert bestehen 80-90% der
Arbeit nur noch aus "wir wollen XY, bitte machen".
Generell werden wir immer mehr zum Handlanger, auch intern im
Inland. Ehrlich, dafür hab ich nicht studiert und das ist
auch nicht das Verständnis, welches ich von meinem Job habe.
So möchte ich auf Dauer nicht arbeiten, ich möchte Dinge
voranbringen und eigenverantwortlicher arbeiten.

Damit einhergehend wird die eigene Leistung immer weniger
wertgeschätzt und findet keinerlei Berücksichtigung in der
Entlohnung. Die letzten drei Jahre gab es nur einen
Inflationsausgleich, obwohl ich zusätzliche Aufgaben und
Verantwortung übernommen habe, auch das kann eigentlich nicht
sein. Die Vorgabe vom Konzern für die Gehaltsentwicklung
nächstes Jahr ist 1%, da wird also auch wieder nicht viel
drin sein, wenn nicht eine ganze Reihe Leute leer ausgehen
soll. Meinem Chef ist bewusst, dass sich gehaltsmäßig
eigentlich etwas in der Abteilung tun muss. Er meinte dieses
Jahr zu mir, im wäre klar, dass das nicht befriedigend ist,
aber immerhin wird er darauf achten, dass wir interessante
Aufgaben bekommen und uns weiterentwickeln können. Genau das
Gegenteil ist aber der Fall.

Ich finde, die Aufgabe eines Chefs ist auch, für seine
Mitarbeiter einzutreten, darauf zu achten, dass sie zumindest
in einem gewissen Rahmen zufrieden sind, sich entwickeln
können, etc. In diesen Punkten kommt von meinem Chef leider
nichts, auch wenn er ansonsten eigentlich super ist. Im
Grunde ist er da wahrscheinlich zu nett, will nach oben nicht
anecken und nimmt alles hin, auch wenn es negativ für seine
Mitarbeiter ist.

Meine Frage ist nun, wie deutlich sollte ich auf diese
Missstände hinweisen? Ich habe nicht wirklich vor zu
wechseln, weil es durchaus vieles gibt, was ich an meinem Job
zu schätzen weiß, aber auf Dauer wird es für mich so nicht
funktionieren. Ich merke wie mich diese Dinge immer mehr
ärgern und ich selbst daran nicht wirklich etwas ändern kann.
Ich will niemanden vor den Kopf stoßen, aber ich möchte, dass
es eine Veränderung gibt.

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WiWi Gast

Re: Negative Entwicklung der Abteilung + Wunsch nach Veränderung: Wie deutlich kommunizieren?

Mit einer Kündigung zu drohen, halte ich für den falschen Weg. Wenn du wirklich gut mit deinem Chef klar kommst, dann mach doch einen Termin aus in dem du genau die obigen Punkte so auflistest.
Bring einige Beispiele mit, warum dir die Arbeitsumgebung am Anfang gut gefallen hat und welche Entwicklungen deiner Meinung nach negativ sind. Stelle dann noch einmal in den Vordergrund, dass du gerne in der Abteilung arbeitest, diese Probleme mittelfristig aber ein Hindernis für dich darstellen.

Nach dieser Schilderung würde ich deinen Chef ganz konkret die Frage stellen, wie seiner Meinung nach die Aussichten/Strategien für die nächsten 2-5 Jahre aussehen und welche Entwicklungen anstehen. Grenze hier auch noch einmal die Punkte ab, die für dich wichtig sind. Bring hierfür auch Beispiele und Alternativen mit ein, wie du Gleichzeitig einen Mehrwert für die Abteilung und die Firma schaffen kannst und trotzdem Spaß am Job hast. Am Ende hast du dann hoffentlich entweder einen klareren Zeitplan bis wann Änderungen möglich sind, oder die klare Ansage, dass in dieser Abteilung erst einmal keine Änderungen zu erwarten sind.

Danach kannst du dann eigene Zeitpläne aufstellen, z.B. ein weiteres Gespräch zur Entwicklung mit deinen Chef in x Monaten. Intern kannst du dir danach auch einen Zeitpunkt setzen, ab dem du aktiver einen internen oder externen Wechsel anstrebst. Sollte es dann dazu kommen, wird dein Chef diese Entscheidung wohl auch nachvollziehen können.

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