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Berufseinstieg: Wo & WieAudit

Audit / WP - Wie ist die Rolle und der Alltag?

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WiWi Gast

Audit / WP - Wie ist die Rolle und der Alltag?

Hallo zusammen,

wie kann man sich den Alltag eines Berufsanfängers von Start bis ersten paar Jahre so vorstellen hinsichtlich Tätigkeiten und deren Anspruch, Kundenkontakt, Reisen, Arbeitszeit, Gehalt, Verhältnis von Gehalt zu Arbeitszeit usw.? :-)

Ich würde mich sehr über Einblicke freuen, gerne sowohl von Ex-Praktis als auch in der WP Arbeitenden. Gerne auch anderes Relevantes erzählen, was wichtig ist, um den Job/die Rolle des Berufseinsteigers im Audit zu verstehen.

Für wie schwer haltet ihr den Festeinstieg nach sehr internationalem Studium (Master) mit Schwerpunkten in Accounting/Finance, aber ohne passende Praktika? Wie schwer alternativ in Controlling-Abteilungen von Konzernen oder KMUs?

antworten
WiWi Gast

Audit / WP - Wie ist die Rolle und der Alltag?

Tätigkeiten und Anspruch:
Entgegen der Klischees besteht deine Arbeit nicht nur im Abhaken von Zahlen, auch wenn das zweifelsohne dazuzählt. Man lernt in den ersten Jahren extrem viel. Nicht nur in der externen Rechnungslegung, sondern auch viele gesellschaftsrechtliche Dinge und bekommt einen sehr guten Einblick in unterschiedlichste Unternehmen. Anfangs kann es auch sein, dass man mal ein wenig überfordert ist. Deine Kollegen helfen dir in aller Regel gerne weiter.
Inhalt der Arbeit ist in der Regel die gesetzlich vorgeschriebene Jahresabschlussprüfung und alles was damit zusammenhängt. Wenn du in kleineren Gesellschaften beschäftigt bist, kann es auch sein, dass du noch in der Steuerberatung und/oder "normalen" Unternehmensberatung eingesetzt wirst. Bei den größeren Gesellschaften (insb. Big4) sind die Bereiche klar getrennt.
Wichtig zu wissen ist auch, dass du spätestens im zweiten Jahr durchaus selbstständig kleinere Prüfungen als "leitest".

Arbeitszeit und Reisen:
In der Prüfungssaison (je nach Mandantenkreis so bis Mai) bist du eigentlich immer unterwegs, da zumeist immer noch vor Ort beim Mandanten geprüft wird. Häufig wirst du die Woche über dann im Hotel verbringen. Die Arbeitsbelastung ist in der ersten Jahreshälfte entsprechend hoch, du wirst viele Überstunden schieben. Ich habe so im Schnitt etwas über 50h/Woche gearbeitet. Da erzählt dir jeder was anderes, was daran liegt, dass jedes Mandat so seine Eigenarten hat und die Leute auch gerne mal Über-/Untertreiben. Mich hat übrigens die Reisetätigkeit/Hotel deutlich mehr genervt als die Überstunden.
Im Sommer und der zweiten Jahreshälfte kannst du lange Urlaub nehmen, Überstunden abbauen usw. In der ersten Jahreshälfte ist quasi "Urlaubssperre", bzw. wirklich nur in begründeten Ausnahmefällen Urlaub möglich.

(Kunden)Kontakt:
Du hast auch als Berufseinsteiger permanenten Kontakt zum Mandanten. Das schließt auch Führungspersonal auf den höchsten Ebenen ein.

Gehalt:
Sieh es als Investition in deine Ausbildung. Du machst mit einem Einstieg in der WP nichts falsch. Du kannst entweder die Berufsexamina anstreben (StB/WP), oder nach ein paar Jahren gut aus der Prüfung rauswechseln. Das ist natürlich ein wenig "Schönreden", das muss ich auch zugeben, es ist aber etwas Wahres dran.
Das Einstiegsgehalt sollte im Bereich zwischen 35000 EUR (kleine WP-Gesellschaft) bis 48000 EUR (Big4, hierzu gibt es unzählige Themen im Forum) liegen. Komponenten, die das beeinflussen sind z.B. Abschluss, einschlägige Praktika usw.
Das Gehalt ist m.E. für den Arbeitsaufwand zu niedrig.

Rolle des Berufseinsteigers:
Nun du bist Prüfungsassistent. D.h. gemeinsam mit einem Team vor Ort bei dem Mandanten. Der Prüfungsleiter vor Ort wird dir Prüfungsbereiche zuordnen, die du dann selbstständig prüfst. Anfangs wird dein Prüfungsleiter das dann "reviewen" und dir ein Feedback geben.
Du führst dann eigenständig Prüfungshandlungen durch, besorgst Unterlagen vom Mandanten, schreibst ggf. am Ende den Prüfungsbericht, wirkst bei Abschlusspräsentationen mit, bist Ansprechpartner für den Mandanten usw.

Wenn du noch was wissen möchtest, stell nach Möglichkeit etwas konkretere Fragen ;-)

WiWi Gast schrieb am 07.07.2018:

Hallo zusammen,

wie kann man sich den Alltag eines Berufsanfängers von Start bis ersten paar Jahre so vorstellen hinsichtlich Tätigkeiten und deren Anspruch, Kundenkontakt, Reisen, Arbeitszeit, Gehalt, Verhältnis von Gehalt zu Arbeitszeit usw.? :-)

Ich würde mich sehr über Einblicke freuen, gerne sowohl von Ex-Praktis als auch in der WP Arbeitenden. Gerne auch anderes Relevantes erzählen, was wichtig ist, um den Job/die Rolle des Berufseinsteigers im Audit zu verstehen.

Für wie schwer haltet ihr den Festeinstieg nach sehr internationalem Studium (Master) mit Schwerpunkten in Accounting/Finance, aber ohne passende Praktika? Wie schwer alternativ in Controlling-Abteilungen von Konzernen oder KMUs?

antworten
WiWi Gast

Audit / WP - Wie ist die Rolle und der Alltag?

Hey, ich bin zwar nicht der TE, aber vielen Dank für deine umfangreichen Ausführungen! Da ich in wenigen Tagen auch mein erstes Praktikum in der WP beginne hätte ich noch einige Fragen und würde mich freuen, wenn du deine persönlichen Erfahrungen bzw. Einschätzungen teilen könntest :)

  • Wie schaut die Reise zum Mandanten aus (Auto mehr oder weniger Pflicht?) bzw. reist man auch mal zusammen mit den Kollegen dort hin oder trifft man sich einfach morgens im "Prüferzimmer"?
  • Aus wie vielen Kollegen besteht so ein durchschnittliches Prüferteam?
  • Relevante EDV Kenntnisse (Excel?) die man vor dem Start nochmal nachholen sollte?
  • Könntest du mal beispielhaft einen klassischen Arbeitsalltag beim Mandanten skizzieren?

Ich bedanke mich jetzt schonmal bei dir!

WiWi Gast schrieb am 07.07.2018:

Tätigkeiten und Anspruch:
Entgegen der Klischees besteht deine Arbeit nicht nur im Abhaken von Zahlen, auch wenn das zweifelsohne dazuzählt. Man lernt in den ersten Jahren extrem viel. Nicht nur in der externen Rechnungslegung, sondern auch viele gesellschaftsrechtliche Dinge und bekommt einen sehr guten Einblick in unterschiedlichste Unternehmen. Anfangs kann es auch sein, dass man mal ein wenig überfordert ist. Deine Kollegen helfen dir in aller Regel gerne weiter.
Inhalt der Arbeit ist in der Regel die gesetzlich vorgeschriebene Jahresabschlussprüfung und alles was damit zusammenhängt. Wenn du in kleineren Gesellschaften beschäftigt bist, kann es auch sein, dass du noch in der Steuerberatung und/oder "normalen" Unternehmensberatung eingesetzt wirst. Bei den größeren Gesellschaften (insb. Big4) sind die Bereiche klar getrennt.
Wichtig zu wissen ist auch, dass du spätestens im zweiten Jahr durchaus selbstständig kleinere Prüfungen als "leitest".

Arbeitszeit und Reisen:
In der Prüfungssaison (je nach Mandantenkreis so bis Mai) bist du eigentlich immer unterwegs, da zumeist immer noch vor Ort beim Mandanten geprüft wird. Häufig wirst du die Woche über dann im Hotel verbringen. Die Arbeitsbelastung ist in der ersten Jahreshälfte entsprechend hoch, du wirst viele Überstunden schieben. Ich habe so im Schnitt etwas über 50h/Woche gearbeitet. Da erzählt dir jeder was anderes, was daran liegt, dass jedes Mandat so seine Eigenarten hat und die Leute auch gerne mal Über-/Untertreiben. Mich hat übrigens die Reisetätigkeit/Hotel deutlich mehr genervt als die Überstunden.
Im Sommer und der zweiten Jahreshälfte kannst du lange Urlaub nehmen, Überstunden abbauen usw. In der ersten Jahreshälfte ist quasi "Urlaubssperre", bzw. wirklich nur in begründeten Ausnahmefällen Urlaub möglich.

(Kunden)Kontakt:
Du hast auch als Berufseinsteiger permanenten Kontakt zum Mandanten. Das schließt auch Führungspersonal auf den höchsten Ebenen ein.

Gehalt:
Sieh es als Investition in deine Ausbildung. Du machst mit einem Einstieg in der WP nichts falsch. Du kannst entweder die Berufsexamina anstreben (StB/WP), oder nach ein paar Jahren gut aus der Prüfung rauswechseln. Das ist natürlich ein wenig "Schönreden", das muss ich auch zugeben, es ist aber etwas Wahres dran.
Das Einstiegsgehalt sollte im Bereich zwischen 35000 EUR (kleine WP-Gesellschaft) bis 48000 EUR (Big4, hierzu gibt es unzählige Themen im Forum) liegen. Komponenten, die das beeinflussen sind z.B. Abschluss, einschlägige Praktika usw.
Das Gehalt ist m.E. für den Arbeitsaufwand zu niedrig.

Rolle des Berufseinsteigers:
Nun du bist Prüfungsassistent. D.h. gemeinsam mit einem Team vor Ort bei dem Mandanten. Der Prüfungsleiter vor Ort wird dir Prüfungsbereiche zuordnen, die du dann selbstständig prüfst. Anfangs wird dein Prüfungsleiter das dann "reviewen" und dir ein Feedback geben.
Du führst dann eigenständig Prüfungshandlungen durch, besorgst Unterlagen vom Mandanten, schreibst ggf. am Ende den Prüfungsbericht, wirkst bei Abschlusspräsentationen mit, bist Ansprechpartner für den Mandanten usw.

Wenn du noch was wissen möchtest, stell nach Möglichkeit etwas konkretere Fragen ;-)

WiWi Gast schrieb am 07.07.2018:

Hallo zusammen,

wie kann man sich den Alltag eines Berufsanfängers von Start bis ersten paar Jahre so vorstellen hinsichtlich Tätigkeiten und deren Anspruch, Kundenkontakt, Reisen, Arbeitszeit, Gehalt, Verhältnis von Gehalt zu Arbeitszeit usw.? :-)

Ich würde mich sehr über Einblicke freuen, gerne sowohl von Ex-Praktis als auch in der WP Arbeitenden. Gerne auch anderes Relevantes erzählen, was wichtig ist, um den Job/die Rolle des Berufseinsteigers im Audit zu verstehen.

Für wie schwer haltet ihr den Festeinstieg nach sehr internationalem Studium (Master) mit Schwerpunkten in Accounting/Finance, aber ohne passende Praktika? Wie schwer alternativ in Controlling-Abteilungen von Konzernen oder KMUs?

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WiWi Gast

Audit / WP - Wie ist die Rolle und der Alltag?

Anfahrt:
Das ist unterschiedlich. Ich bin i.d.R. alleine mit Auto gefahren. Zwei Kollegen haben bei mir in der Nähe gewohnt. Soweit mir gemeinsame Mandate hatten, sind wir auch mal zusammen gefahren. Das wird sich in deinem Praktikum ergeben.
Im Praktikum wirst du ggf. nur auf wenigen Mandaten eingesetzt. Ob du da ein Auto brauchst, hängt davon ab wo du wohnst, wo eure Niederlassung und die Mandate sind. Solltest du kein Auto zur Verfügung haben, würde ich das im Vorfeld ansprechen.
Beim Festeinstieg braucht man m.E. ein Auto.

Größe des Teams:
Auch das ist mandatsabhängig und kann man so nicht sagen. Es hängt auch stark davon ab, wie groß die einzelnen Gesellschaften des gesamten Mandats sind, wie viel Zeit zur Verfügung stehen soll usw. Ich habe bei einer mittelständischen Gesellschaft geprüft und habe Mandate auch alleine geprüft (zuständige Partner kam dann nur zur Abschlussbesprechung). Teilweise hatten wir auch Teams mit bis zu zehn Personen, die dann aber auch nicht an jedem Tag vor Ort waren.
Wie so eine Prüfung eines Dax-Mandats ausschaut, kann ich dir aber nicht sagen.

EDV-Kenntnisse:
Mit MS-Office solltest du gut klarkommen. Ist aber alles kein Hexenwerk, was man da benötigt. Es gibt noch spezielle Prüfungssoftware. Soweit das verwendet wird bei euch, wird man dir das aber erklären.

Arbeitsalltag:

  • Anfahrt zum Mandanten (ggf. vorab Hotelfrühstück mit dem Team)
  • in der Regel erhaltet ihr einen Schlüssel, so dass ihr ins Prüferzimmer kommt
  • Und dann wird halt gearbeitet :D Heißt du musst dann irgendwas prüfen. Musst Unterlagen beim Mandanten anfordern, Sachen hinterfragen, die dir unplausibel erscheinen, ggf. mal ein paar Dinge recherchieren usw. Das wird sich bei deinem Praktikum dann alles ergeben. Im Anschluss/Parallel musst du dann alles in der Prüfungssoftware dokumentieren.
  • Ab und an gibt es dann noch Besprechungen nach Bedarf, es gibt seitens des Mandanten irgendwelche Rückfragen usw. Also es ist eigentlich eine recht kommunikative Angelegenheit.
  • Mittagspause mit dem Team, teilweise kommen auch mal die Mitarbeiter des Mandanten mit. (entweder in der Kantine des Mandanten oder Imbiss/Restaurant)
  • Weiterarbeiten
  • Abends vielleicht noch ein Bier mit den Kollegen trinken.

Es gibt einfach nicht "den" Arbeitsalltag. Ich habe es z.B. meistens so gemacht, dass ich vor allem freitags aus dem Home Office oder unserer Niederlassung gearbeitet habe, um in Ruhe Prüfungsberichte zu schreiben. Für dein Praktikum aber wahrscheinlich eher nicht sinnvoll bzw. nicht gewünscht.

Hoffe, dass dir die Ausführungen überhaupt weiterhelfen bei dem ganzen "kommt drauf an". Aber genau das ist es eigentlich: Solange dein Arbeitsergebnis inhaltlich und zeitlich passt und du einen guten Eindruck beim Mandanten hinterlässt, ist es scheißegal, wo/wie/wann du arbeitest.

antworten
WiWi Gast

Audit / WP - Wie ist die Rolle und der Alltag?

Bedenke aber, dass du irgendwann bei den Big 4 dazu gezwungen wirst, den WP oder StB zu machen oder du musst gehen

Quelle: Insights KPMG

WiWi Gast schrieb am 07.07.2018:

Hey, ich bin zwar nicht der TE, aber vielen Dank für deine umfangreichen Ausführungen! Da ich in wenigen Tagen auch mein erstes Praktikum in der WP beginne hätte ich noch einige Fragen und würde mich freuen, wenn du deine persönlichen Erfahrungen bzw. Einschätzungen teilen könntest :)

  • Wie schaut die Reise zum Mandanten aus (Auto mehr oder weniger Pflicht?) bzw. reist man auch mal zusammen mit den Kollegen dort hin oder trifft man sich einfach morgens im "Prüferzimmer"?
  • Aus wie vielen Kollegen besteht so ein durchschnittliches Prüferteam?
  • Relevante EDV Kenntnisse (Excel?) die man vor dem Start nochmal nachholen sollte?
  • Könntest du mal beispielhaft einen klassischen Arbeitsalltag beim Mandanten skizzieren?

Ich bedanke mich jetzt schonmal bei dir!

WiWi Gast schrieb am 07.07.2018:

Tätigkeiten und Anspruch:
Entgegen der Klischees besteht deine Arbeit nicht nur im Abhaken von Zahlen, auch wenn das zweifelsohne dazuzählt. Man lernt in den ersten Jahren extrem viel. Nicht nur in der externen Rechnungslegung, sondern auch viele gesellschaftsrechtliche Dinge und bekommt einen sehr guten Einblick in unterschiedlichste Unternehmen. Anfangs kann es auch sein, dass man mal ein wenig überfordert ist. Deine Kollegen helfen dir in aller Regel gerne weiter.
Inhalt der Arbeit ist in der Regel die gesetzlich vorgeschriebene Jahresabschlussprüfung und alles was damit zusammenhängt. Wenn du in kleineren Gesellschaften beschäftigt bist, kann es auch sein, dass du noch in der Steuerberatung und/oder "normalen" Unternehmensberatung eingesetzt wirst. Bei den größeren Gesellschaften (insb. Big4) sind die Bereiche klar getrennt.
Wichtig zu wissen ist auch, dass du spätestens im zweiten Jahr durchaus selbstständig kleinere Prüfungen als "leitest".

Arbeitszeit und Reisen:
In der Prüfungssaison (je nach Mandantenkreis so bis Mai) bist du eigentlich immer unterwegs, da zumeist immer noch vor Ort beim Mandanten geprüft wird. Häufig wirst du die Woche über dann im Hotel verbringen. Die Arbeitsbelastung ist in der ersten Jahreshälfte entsprechend hoch, du wirst viele Überstunden schieben. Ich habe so im Schnitt etwas über 50h/Woche gearbeitet. Da erzählt dir jeder was anderes, was daran liegt, dass jedes Mandat so seine Eigenarten hat und die Leute auch gerne mal Über-/Untertreiben. Mich hat übrigens die Reisetätigkeit/Hotel deutlich mehr genervt als die Überstunden.
Im Sommer und der zweiten Jahreshälfte kannst du lange Urlaub nehmen, Überstunden abbauen usw. In der ersten Jahreshälfte ist quasi "Urlaubssperre", bzw. wirklich nur in begründeten Ausnahmefällen Urlaub möglich.

(Kunden)Kontakt:
Du hast auch als Berufseinsteiger permanenten Kontakt zum Mandanten. Das schließt auch Führungspersonal auf den höchsten Ebenen ein.

Gehalt:
Sieh es als Investition in deine Ausbildung. Du machst mit einem Einstieg in der WP nichts falsch. Du kannst entweder die Berufsexamina anstreben (StB/WP), oder nach ein paar Jahren gut aus der Prüfung rauswechseln. Das ist natürlich ein wenig "Schönreden", das muss ich auch zugeben, es ist aber etwas Wahres dran.
Das Einstiegsgehalt sollte im Bereich zwischen 35000 EUR (kleine WP-Gesellschaft) bis 48000 EUR (Big4, hierzu gibt es unzählige Themen im Forum) liegen. Komponenten, die das beeinflussen sind z.B. Abschluss, einschlägige Praktika usw.
Das Gehalt ist m.E. für den Arbeitsaufwand zu niedrig.

Rolle des Berufseinsteigers:
Nun du bist Prüfungsassistent. D.h. gemeinsam mit einem Team vor Ort bei dem Mandanten. Der Prüfungsleiter vor Ort wird dir Prüfungsbereiche zuordnen, die du dann selbstständig prüfst. Anfangs wird dein Prüfungsleiter das dann "reviewen" und dir ein Feedback geben.
Du führst dann eigenständig Prüfungshandlungen durch, besorgst Unterlagen vom Mandanten, schreibst ggf. am Ende den Prüfungsbericht, wirkst bei Abschlusspräsentationen mit, bist Ansprechpartner für den Mandanten usw.

Wenn du noch was wissen möchtest, stell nach Möglichkeit etwas konkretere Fragen ;-)

WiWi Gast schrieb am 07.07.2018:

Hallo zusammen,

wie kann man sich den Alltag eines Berufsanfängers von Start bis ersten paar Jahre so vorstellen hinsichtlich Tätigkeiten und deren Anspruch, Kundenkontakt, Reisen, Arbeitszeit, Gehalt, Verhältnis von Gehalt zu Arbeitszeit usw.? :-)

Ich würde mich sehr über Einblicke freuen, gerne sowohl von Ex-Praktis als auch in der WP Arbeitenden. Gerne auch anderes Relevantes erzählen, was wichtig ist, um den Job/die Rolle des Berufseinsteigers im Audit zu verstehen.

Für wie schwer haltet ihr den Festeinstieg nach sehr internationalem Studium (Master) mit Schwerpunkten in Accounting/Finance, aber ohne passende Praktika? Wie schwer alternativ in Controlling-Abteilungen von Konzernen oder KMUs?

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WiWi Gast

Audit / WP - Wie ist die Rolle und der Alltag?

Super, ich danke dir für deine Mühe!

WiWi Gast schrieb am 07.07.2018:

Anfahrt:
Das ist unterschiedlich. Ich bin i.d.R. alleine mit Auto gefahren. Zwei Kollegen haben bei mir in der Nähe gewohnt. Soweit mir gemeinsame Mandate hatten, sind wir auch mal zusammen gefahren. Das wird sich in deinem Praktikum ergeben.
Im Praktikum wirst du ggf. nur auf wenigen Mandaten eingesetzt. Ob du da ein Auto brauchst, hängt davon ab wo du wohnst, wo eure Niederlassung und die Mandate sind. Solltest du kein Auto zur Verfügung haben, würde ich das im Vorfeld ansprechen.
Beim Festeinstieg braucht man m.E. ein Auto.

Größe des Teams:
Auch das ist mandatsabhängig und kann man so nicht sagen. Es hängt auch stark davon ab, wie groß die einzelnen Gesellschaften des gesamten Mandats sind, wie viel Zeit zur Verfügung stehen soll usw. Ich habe bei einer mittelständischen Gesellschaft geprüft und habe Mandate auch alleine geprüft (zuständige Partner kam dann nur zur Abschlussbesprechung). Teilweise hatten wir auch Teams mit bis zu zehn Personen, die dann aber auch nicht an jedem Tag vor Ort waren.
Wie so eine Prüfung eines Dax-Mandats ausschaut, kann ich dir aber nicht sagen.

EDV-Kenntnisse:
Mit MS-Office solltest du gut klarkommen. Ist aber alles kein Hexenwerk, was man da benötigt. Es gibt noch spezielle Prüfungssoftware. Soweit das verwendet wird bei euch, wird man dir das aber erklären.

Arbeitsalltag:

  • Anfahrt zum Mandanten (ggf. vorab Hotelfrühstück mit dem Team)
  • in der Regel erhaltet ihr einen Schlüssel, so dass ihr ins Prüferzimmer kommt
  • Und dann wird halt gearbeitet :D Heißt du musst dann irgendwas prüfen. Musst Unterlagen beim Mandanten anfordern, Sachen hinterfragen, die dir unplausibel erscheinen, ggf. mal ein paar Dinge recherchieren usw. Das wird sich bei deinem Praktikum dann alles ergeben. Im Anschluss/Parallel musst du dann alles in der Prüfungssoftware dokumentieren.
  • Ab und an gibt es dann noch Besprechungen nach Bedarf, es gibt seitens des Mandanten irgendwelche Rückfragen usw. Also es ist eigentlich eine recht kommunikative Angelegenheit.
  • Mittagspause mit dem Team, teilweise kommen auch mal die Mitarbeiter des Mandanten mit. (entweder in der Kantine des Mandanten oder Imbiss/Restaurant)
  • Weiterarbeiten
  • Abends vielleicht noch ein Bier mit den Kollegen trinken.

Es gibt einfach nicht "den" Arbeitsalltag. Ich habe es z.B. meistens so gemacht, dass ich vor allem freitags aus dem Home Office oder unserer Niederlassung gearbeitet habe, um in Ruhe Prüfungsberichte zu schreiben. Für dein Praktikum aber wahrscheinlich eher nicht sinnvoll bzw. nicht gewünscht.

Hoffe, dass dir die Ausführungen überhaupt weiterhelfen bei dem ganzen "kommt drauf an". Aber genau das ist es eigentlich: Solange dein Arbeitsergebnis inhaltlich und zeitlich passt und du einen guten Eindruck beim Mandanten hinterlässt, ist es scheißegal, wo/wie/wann du arbeitest.

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WiWi Gast

Audit / WP - Wie ist die Rolle und der Alltag?

Vielleicht noch eine Frage von mir. Ab wann darf/kann man im Hotel übernachten? Gibt da irgendwelche Kriterien (z.B. ab 100km Anreise oder sowas)?

antworten
WiWi Gast

Audit / WP - Wie ist die Rolle und der Alltag?

Grundsätzlich ist es eure Sache, wie ihr hinkommt. Es muss allerdings wirtschaftlich sein. Heißt bei 30km Entfernung wird man dir kein Hotelzimmer bezahlen, bei 250km keine Fahrtkostenpauschale, wenn du auf die Idee kommen solltest die Entfernung zu pendeln.

Es gibt hierzu aber auch immer interne Richtlinien. Von denen wird dann auch mal abgewichen, wenn z.B. das Mandat, das nur 50km entfernt ist eine Fahrzeit von 2 Stunden benötigen würde.

WiWi Gast schrieb am 08.07.2018:

Vielleicht noch eine Frage von mir. Ab wann darf/kann man im Hotel übernachten? Gibt da irgendwelche Kriterien (z.B. ab 100km Anreise oder sowas)?

antworten
WiWi Gast

Audit / WP - Wie ist die Rolle und der Alltag?

WiWi Gast schrieb am 07.07.2018:

Bedenke aber, dass du irgendwann bei den Big 4 dazu gezwungen wirst, den WP oder StB zu machen oder du musst gehen

Quelle: Insights KPMG

Wenn du die großen "Insights" hast, dann wüsstest du ja, dass man nicht unbedingt gehen MUSS, wenn man kein Examen anstrebt. Man steigt einfach nicht weiter auf und wird ggf. aufs Abstellgleis abgeschoben - aber gekündigt wird einem nicht. Natürlich springen die meisten dann von alleine ab, aber es gibt wirklich auch noch ü40 Senior Consultants.

Quelle: "Insights" KPMG, PwC, EY.

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