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Berufseinstieg: Wo & WieBeamte

Beamte: Vorteile & Nachteile

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Es wird hier ja öfter auch mal über das Beamtentum diskutiert; insb. auch über Lehrer.

Lasst uns doch mal übersichtlich allgemeine Pro & Contra Punkte für den Beraufseinstieg als Beamter sammeln!

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Gleich mal weg vom finanziellen Aspekt stelle ich 3 Standpunkte ein, die aus einer anderen Diskussion kopiert sind (Thema jeweils:Freiheit):

  1. Meinung
    Eine Besonderheit sollte man in Betracht ziehen. Je nach Fachrichtung hat der Beamte weniger Optionen zu wechseln. Fängt man sich eine schlechte Beurteilung ein, wird man auch bei Bewerbungen auf Ausschreibungen in anderen Abteilungen keine Chance haben. Die Abteilungsleiter kommunizieren ja untereinander. Du wirst also nicht mal zur Vorstellung eingeladen. EdK. Deshalb ist etwas Vorsicht angesagt.

  2. Meinung
    Jeder Beamter kann seine Meinung sagen, so wie man es auch in der freien Wirtschaft machen kann.
    Nur muss der Beamte sich auch an Dienstanweisungen halten, so wie der Angestellte in der freien Wirtschaft.
    Und wie in der freien Wirtschaft muss auch der Beamte schauen, wie er es sich mit seinem Vorgesetzten hält.
    Wenn der Analyst dem Managing Director jedes mal sagt, dass er völlig anderer Meinung ist und die PowerPoint einfach anders aufbaut, hätte er auch ein Problem.

  3. Meinung
    Ich verstehe nicht wie man in so einem Umfeld als Angehöriger einer Minderheit existieren kann. Der Vorgesetzte findet dann doch immer einen Vorwand und man ist der "Judas" im Team. Beurteilungen sind bekanntlich auch nicht überprüfbar.
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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Pro:
Pension 71,2% , Sicherheit, Planungsicherheit, krankengeld > 6 Wochen, Kündigungsschutz

Contra:
Pension gleich unsicher, da keine Rücklagen oder Rückstellungen existieren, alle anderen Länder haben die selben Probleme und schaffen das beamtentum ab
Sicherheit bei Verlust der Freiheit, versetzungsbereitschaft Land oder bundesweit, kommt häufiger vor als man denkt, Krankengeld größer 6 Wochen, aber in der Regel landest du nach 6 Wochen beim Amtsarzt das ist nicht lustig!!!

Kündigungsschutz solange man keine Straftaten begeht man wird aber relativ schnell beurlaubt mit allen negativen Folgen. Man muss Aufgaben machen auf die man keine lust hat und darf nicht aufmucken.

Never ever Beamte bei den ganzen Optionen in der Wirtschaft.

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Ist doch pauschal gar nicht so eindeutig zu beurteilen. Erstens kann man es nicht vom finanziellen Aspekt lösen, weil A8 und A15 extreme Unterschiede beinhaltet und zweitens der Gestaltungsspielraum eines Beamten stark mit der Besoldungsstufe korreliert.

WiWi Gast schrieb am 13.11.2019:

Gleich mal weg vom finanziellen Aspekt stelle ich 3 Standpunkte ein, die aus einer anderen Diskussion kopiert sind (Thema jeweils:Freiheit):

  1. Meinung
    Eine Besonderheit sollte man in Betracht ziehen. Je nach Fachrichtung hat der Beamte weniger Optionen zu wechseln. Fängt man sich eine schlechte Beurteilung ein, wird man auch bei Bewerbungen auf Ausschreibungen in anderen Abteilungen keine Chance haben. Die Abteilungsleiter kommunizieren ja untereinander. Du wirst also nicht mal zur Vorstellung eingeladen. EdK. Deshalb ist etwas Vorsicht angesagt.

  2. Meinung
    Jeder Beamter kann seine Meinung sagen, so wie man es auch in der freien Wirtschaft machen kann.
    Nur muss der Beamte sich auch an Dienstanweisungen halten, so wie der Angestellte in der freien Wirtschaft.
    Und wie in der freien Wirtschaft muss auch der Beamte schauen, wie er es sich mit seinem Vorgesetzten hält.
    Wenn der Analyst dem Managing Director jedes mal sagt, dass er völlig anderer Meinung ist und die PowerPoint einfach anders aufbaut, hätte er auch ein Problem.

  3. Meinung
    Ich verstehe nicht wie man in so einem Umfeld als Angehöriger einer Minderheit existieren kann. Der Vorgesetzte findet dann doch immer einen Vorwand und man ist der "Judas" im Team. Beurteilungen sind bekanntlich auch nicht überprüfbar.
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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Warte mal ab bis es wieder so wird wie 2002-2005. Du glaubst doch wohl kaum, dass es in den nächsten 30 Jahren nicht mindestens eine Mega-Rezession geben wird?

WiWi Gast schrieb am 13.11.2019:

Pro:
Pension 71,2% , Sicherheit, Planungsicherheit, krankengeld > 6 Wochen, Kündigungsschutz

Contra:
Pension gleich unsicher, da keine Rücklagen oder Rückstellungen existieren, alle anderen Länder haben die selben Probleme und schaffen das beamtentum ab
Sicherheit bei Verlust der Freiheit, versetzungsbereitschaft Land oder bundesweit, kommt häufiger vor als man denkt, Krankengeld größer 6 Wochen, aber in der Regel landest du nach 6 Wochen beim Amtsarzt das ist nicht lustig!!!

Kündigungsschutz solange man keine Straftaten begeht man wird aber relativ schnell beurlaubt mit allen negativen Folgen. Man muss Aufgaben machen auf die man keine lust hat und darf nicht aufmucken.

Never ever Beamte bei den ganzen Optionen in der Wirtschaft.

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

WiWi Gast schrieb am 13.11.2019:

Warte mal ab bis es wieder so wird wie 2002-2005. Du glaubst doch wohl kaum, dass es in den nächsten 30 Jahren nicht mindestens eine Mega-Rezession geben wird?

Das kann schon sein, aber die Arbeitswelt ist eine andere. Bei uns wird gerade einfach alles gesucht. Ich habe zwei linke Hände, könnte mir trotzdem morgen einen Bohrer schnappen und als Handwerker legal mindestens 20 EUR brutto verdienen. Krankenschwestern werden hier gesucht ohne irgendwelche Voraussetzungen (nur das Examen, alles andere egal) ab 25 EUR brutto plus Zuschläge (Brutto-Gegenwert nochmal 5-15 EUR je Stunde). Bei uns bewerben sich Steuerfachangestellte für einfache Buchhaltungsaufgaben, Gehaltsvorstellung: 50k im Jahr. Und die werden das auch bekommen, weil es sonst nichts gibt auf dem Markt. Lehrer werden als Quereinsteiger gesucht, Voraussetzungen Diplom oder Master von der Uni, Fach egal. Noten egal.

Das hier ist eine sogenannte strukturschwache Region. Wir hatten Anfang der 2000er Jahre noch 15-20 Prozent Arbeitslosigkeit, jetzt nur noch knapp über 5 Prozent und sinkt weiter jeden Monat.

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WiWi Gast

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Ich widerspreche da gar nicht - aktuell ist die freie Wirtschaft total attraktiv. Aber gerade der von dir angedeutete Fachkräftemangel (in Kombination mit dem demografischen Wandel, der Deutschland besonders hart trifft), birgt doch enormes Potenzial für eine zukünftige Rezession. Und über die Tatsache, dass Deutschland im internationalen Vergleich gerade in Zukunftsbranchen total hinterherhinkt, muss man auch nicht diskutieren. Ist auch klar, dass eine Rezession nicht alle in der freien Wirtschaft trifft, aber das Risiko ist eben da. Und eine Arbeitslosigkeit über 50 ist doch ein enormes Risiko.

WiWi Gast schrieb am 13.11.2019:

Warte mal ab bis es wieder so wird wie 2002-2005. Du glaubst doch wohl kaum, dass es in den nächsten 30 Jahren nicht mindestens eine Mega-Rezession geben wird?

Das kann schon sein, aber die Arbeitswelt ist eine andere. Bei uns wird gerade einfach alles gesucht. Ich habe zwei linke Hände, könnte mir trotzdem morgen einen Bohrer schnappen und als Handwerker legal mindestens 20 EUR brutto verdienen. Krankenschwestern werden hier gesucht ohne irgendwelche Voraussetzungen (nur das Examen, alles andere egal) ab 25 EUR brutto plus Zuschläge (Brutto-Gegenwert nochmal 5-15 EUR je Stunde). Bei uns bewerben sich Steuerfachangestellte für einfache Buchhaltungsaufgaben, Gehaltsvorstellung: 50k im Jahr. Und die werden das auch bekommen, weil es sonst nichts gibt auf dem Markt. Lehrer werden als Quereinsteiger gesucht, Voraussetzungen Diplom oder Master von der Uni, Fach egal. Noten egal.

Das hier ist eine sogenannte strukturschwache Region. Wir hatten Anfang der 2000er Jahre noch 15-20 Prozent Arbeitslosigkeit, jetzt nur noch knapp über 5 Prozent und sinkt weiter jeden Monat.

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Könntest Du das mit den Steuerfachangestellten und den 50.000€ genauer erklären ? Ist meine Branche und ich kann mir das nur schwer vorstellen. :D

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Bin ITler und will jetzt definitiv Beamter werden, weil in der privaten Wirtschaft ,insbesondere im Bereich IT, nur noch Lohndumping betrieben wird (in Form von AÜ/Bodyleasing oder "Consulting"). "Normale" IT-Stellen existieren kaum noch...

Vorteile:

  • Pension
  • Arbeitsplatzplatzgarantie bis zur Rente (Altersdiskriminierung in der privaten WIrtschaft sehr weit verbreitet ->>> insbesondere in der IT!!).
  • Weniger Stress
  • Kein Mitarbeiter zweiter Klasse zu sein (Bodyleasing)

Nachteile:

  • Gehalt (aber dafür später Pension)
  • Versetzungsbereitschaft
  • Wechsel zu einer anderen Behörde ist nicht einfach (aber möglich)
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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Die faktische Unkündbarkeit (sofern man nicht regelmäßig grobe dienstrechtliche Verstöße oder Straftaten begeht) und die damit verbundenen Vorteile z.B. bei Kreditvergabe sind für mich die einzigen gewichtigen Vorteile des Beamtentums.

Für Hochqualifizierte wird die freie Wirtschaft hingegen regelmäßig attraktivere Konditionen bieten: bessere Aufstiegschancen, höhere Flexibilität, moderneres Arbeitsumfeld und insbesondere höheres Gehalt, auch bedingt durch die Belohnung für gute Leistungen in Form von Boni und die Bereitstellung von "Zusatzleistungen" wie ÖPNV-Ticket, Dienstwagen, Zuschüsse für Fitnessstudio, Mobilfunk etc.

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Also ich verstehe das Problem nicht.
Es ist IMMER möglich, weiter aufzusteigen, auch im Beamtentum. Und da gibt es im Zweifel genug Stellen im Land...

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

ÖPNV-Ticket, lächerlich...

Übrigens bekommen das vielerorts längst auch Beamte, während ich in meinem Unternehmen keinen einzigen Euro Zuschuss bekomme.

Wer es in den höheren Dienst schafft, der hat es geschafft. Mit Frau und 2-3 Kindern bist du schnell bei über 4000 netto (auf Singlebasis/Steuerklasse I berechnet). Verdiene das mal in der freien Wirtschaft bei vergleichbarer Arbeitszeit und mit den Wissen keine Zeit der Arbeitslosigkeit mit drin haben zu dürfen. Von der Pension ganz zu schweigen. Um die drin zu haben, müsstest du in der freien Wirtschaft nochmal 500 Euro mehr bekommen.

Wer hat es in der freien Wirtschaft besser? Vielleicht 1-2 Prozent der Arbeitnehmer. Wäre jetzt interessant zu wissen, was leichter zu erreichen ist. Beides ist unwahrscheinlich (Lehrer mit der richtigen Fächerkombi ausgenommen) und nur schwer zu erreichen.

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Ich kann nur für unsere Behörde sprechen, dort haben die meisten Personen im hD auch wöchentliche Arbeitszeiten von 45-50h. Geschenkt bekommt man hier auch nichts....

Ich finde der Beamtenstatus lohnt sich ab Besoldungsgruppe A11. Da liegt man mit zwei Kindern bei ca. 4k netto (Kindergeld mit eingerechnet). Natürlich geht da noch ein wenig PKV ab, aber selbst 3,5k netto sind eine ganze Stange Geld!

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

45-50 Stunden ist aber immer noch human. In der freien Wirtschaft arbeitet wohl keine Führungskraft (Mitttfünfziger, die auf die Rente warten ausgenommen, aber die gibt es auch im Staatsdienst) weniger.

Im hD hast du die 4K mit Familie im Alter aber auch nach Abzug der PKV.

Jackpot ist natürlich ein selbstbewusster, stressresistenter Lehrer, der auch ohne viel Vorbereitung einen guten Unterricht zustandebringt und sich nicht von irgendwelchen übermotivierten, im Kern in Wahrheit unsicheren Kollegen anstecken lässt. Da kommt man dann auf einen andernorts lediglich im gehobenen Management erreichbaren Stundenlohn. Man braucht da aber natürlich auch den entsprechenden Charakter und die notwendige Erfahrung dazu, das können nur wenige Lehrer und noch weniger Lehrerinnen.

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

WiWi Gast schrieb am 14.11.2019:

45-50 Stunden ist aber immer noch human. In der freien Wirtschaft arbeitet wohl keine Führungskraft (Mitttfünfziger, die auf die Rente warten ausgenommen, aber die gibt es auch im Staatsdienst) weniger.

Im hD hast du die 4K mit Familie im Alter aber auch nach Abzug der PKV.

Jackpot ist natürlich ein selbstbewusster, stressresistenter Lehrer, der auch ohne viel Vorbereitung einen guten Unterricht zustandebringt und sich nicht von irgendwelchen übermotivierten, im Kern in Wahrheit unsicheren Kollegen anstecken lässt. Da kommt man dann auf einen andernorts lediglich im gehobenen Management erreichbaren Stundenlohn. Man braucht da aber natürlich auch den entsprechenden Charakter und die notwendige Erfahrung dazu, das können nur wenige Lehrer und noch weniger Lehrerinnen.

Ich habe die Arbeitszeit als Durchschnitt angeben wollen. Als Referent (A13/14) sind das die "normalen" Stunden. Fast alle Referatsleiter, die ich kenne Arbeiten sicherlich 50+ und zum Teil auch am Wochenende (Privatzeit).
Nichtsdestotrotz stimmt es, dass die Sicherheit auch im gehobenen Alter keine Angst vor Jobverlust haben zu müssen einen enormen Vorteil bietet.

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Allerdings hat bereits der Referent inkl. Einbeziehung der Pension ein Bruttoäquivalent, das andernorts lediglich Führungskräften vorbehalten ist. Mag vielleicht Ausnahmen im IGM-Bereich geben, wo das auch ein einfacher Mitarbeiter erreichen kann, allerdings stellt sich da dann die Frage der Jobsicherheit. Da ist halt zu hinterfragen, ob die Biographien auch in Zukunft noch 40 Jahre Daimler oder Bosch aufweisen werden oder irgendwann der Bruch mit Arbeitslosigkeit oder zumindest weniger Gehalt kommt.

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Hier reden viele davon, dass es Ü50 schwerer werden könnte (!) in der freien Wirtschaft. Das ist vielleicht so, aber vielleicht auch nicht.

Bei uns gibt es jedenfalls viele Mitarbeiter Ü60 und keiner von denen wird gekündigt. Im Gegenteil, die werden hofiert. Es findet sich einfach kein Ersatz, die Stellen werden großteils unbesetzt bleiben, nachdem die MA in Rente gehen.

Aber was ich euch über fast alle MA über 50 sagen kann, egal ob Führungskräfte oder nicht. Die kotzen alle dermaßen ab über den Job. Bin in einem großen Konzern. Hier fiebert jeder auf die Rente zu, der davon noch 10 oder 15 Jahre entfernt ist.

Deswegen werde ich mir das auch gar nicht abtun. Mit 45 oder spätestens 50 ist Schluss, dann wird vom Kapital gelebt. Die bekannte 4 Prozent Regel. Wenn du das 25fache deiner Jahresausgaben gespart hast, dann kannst du jährlich 4 Prozent entnehmen und diese Entnahme mit der Inflation steigern und dein Kapital hält trotzdem ewig.

Wir haben zwei Kinder und werden unser Haus mit 42/43 abgezahlt haben. Neubau in wachsender Gegend (großer Ballungsraum, kein Ruhrpott) , massiv im Wert gestiegen bisher. Wir sparen nebenher in ETFs mit 2.500 Euro monatlicher Sparrate. Hausabzahlung läuft mit 1.600 Euro auf 0, eben bis wir 42/43 sind.

Wir haben ca. 6,5k inkl. schwankender Nebeneinkünfte und 2.000 bis 2.500 Euro reichen locker zum Leben inkl. Kombi, Urlaub und allem, was man sich wünscht.

Unsere Einkommen steigen jedes Jahr, Kreditrate bleibt unverändert. Irgendwann fällt die Rate auf 0.

Selbst ohne Steigerung der Sparrate ist das ETF-Depot ca. bei 600k mit 45. Das reicht für 2.000 Euro Entnahme je Monat auf ewig und inkl. Steigerung nach Inflation. Selbst ohne Steigerung der Sparrate ist die Million voll bis 50. Wenn wir 5 Prozent Steigerung der Sparrate realisieren und ab 42/43 zusätzlich die 1.600 Euro, dann ist die Million noch schneller voll.

Deswegen mach ich mir keine Gedanken über das Arbeitsleben ab 50. Es ist nicht schön egal ob im Konzern oder als Lehrer. Mit 45 bis 50 ist genug gearbeitet. Und das ist auch ein Problem beim Lehrerdasein, Pension gibt es ab 63. Wer es mit 45-50 rein hat, der wird trotzdem nicht kündigen, da er die Pension verliert. Goldene Handschellen.

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Cool das du uns von deinem Lebenslauf erzählst, der fast gar nichts mit dem Thema zu tun hat...

Die Gehälter die hier genannt werden treffen vielleicht auf 1-2% der Arbeitnehmer in Deutschland zu.

Aber noch einmal herzlichen Glückwunsch!

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

WiWi Gast schrieb am 14.11.2019:

Hier reden viele davon, dass es Ü50 schwerer werden könnte (!) in der freien Wirtschaft. Das ist vielleicht so, aber vielleicht auch nicht.

Bei uns gibt es jedenfalls viele Mitarbeiter Ü60 und keiner von denen wird gekündigt. Im Gegenteil, die werden hofiert. Es findet sich einfach kein Ersatz, die Stellen werden großteils unbesetzt bleiben, nachdem die MA in Rente gehen.

Aber was ich euch über fast alle MA über 50 sagen kann, egal ob Führungskräfte oder nicht. Die kotzen alle dermaßen ab über den Job. Bin in einem großen Konzern. Hier fiebert jeder auf die Rente zu, der davon noch 10 oder 15 Jahre entfernt ist.

Deswegen werde ich mir das auch gar nicht abtun. Mit 45 oder spätestens 50 ist Schluss, dann wird vom Kapital gelebt. Die bekannte 4 Prozent Regel. Wenn du das 25fache deiner Jahresausgaben gespart hast, dann kannst du jährlich 4 Prozent entnehmen und diese Entnahme mit der Inflation steigern und dein Kapital hält trotzdem ewig.

Wir haben zwei Kinder und werden unser Haus mit 42/43 abgezahlt haben. Neubau in wachsender Gegend (großer Ballungsraum, kein Ruhrpott) , massiv im Wert gestiegen bisher. Wir sparen nebenher in ETFs mit 2.500 Euro monatlicher Sparrate. Hausabzahlung läuft mit 1.600 Euro auf 0, eben bis wir 42/43 sind.

Wir haben ca. 6,5k inkl. schwankender Nebeneinkünfte und 2.000 bis 2.500 Euro reichen locker zum Leben inkl. Kombi, Urlaub und allem, was man sich wünscht.

Unsere Einkommen steigen jedes Jahr, Kreditrate bleibt unverändert. Irgendwann fällt die Rate auf 0.

Selbst ohne Steigerung der Sparrate ist das ETF-Depot ca. bei 600k mit 45. Das reicht für 2.000 Euro Entnahme je Monat auf ewig und inkl. Steigerung nach Inflation. Selbst ohne Steigerung der Sparrate ist die Million voll bis 50. Wenn wir 5 Prozent Steigerung der Sparrate realisieren und ab 42/43 zusätzlich die 1.600 Euro, dann ist die Million noch schneller voll.

Deswegen mach ich mir keine Gedanken über das Arbeitsleben ab 50. Es ist nicht schön egal ob im Konzern oder als Lehrer. Mit 45 bis 50 ist genug gearbeitet. Und das ist auch ein Problem beim Lehrerdasein, Pension gibt es ab 63. Wer es mit 45-50 rein hat, der wird trotzdem nicht kündigen, da er die Pension verliert. Goldene Handschellen.

Woher willst Du wissen, wie viel Dein ETF-Depot zukünftig wert sein wird? Du kannst doch nicht mit steigenden Kursen kalkulieren. Vielleicht gibt es eine langfristige Baisse.

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Völliger Unsinn. Ein Lehrer verliert seine Pension nicht, wenn er früher aufhört. Er bekommt nur weniger, weil er weniger lange gearbeitet hat. Die wenigsten Lehrer arbeiten bis 67, die meisten gehen früher in Pension. Je nach Gesundheitszustand mit mehr oder weniger Abschlägen.

Und einen ETF zusammensparen kannst du auch als Lehrer. Deine 6500 netto kriegst du als Lehrerehepaar locker hin und bist zumindest in den Ferien trotzdem immer bei deinen Kindern.

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Ich möchte dahingehend auch noch meinen Senf dazu geben: Ich bin vor etwa drei Jahren von einer BIG4 in ein Ministerium in einem ostdeutschen Flächenland gewechselt. Mein Frau ist mittlerweile ebenfalls im Höheren Dienst verbeamtet.

Ich habe das gemacht, weil ich zum einen mit den vielen Überstunden nicht klar gekommen bin (wir haben zwei kleine Kinder), zum anderen ich das Thema Digitalisierung mit Sorge sehe - auch in Hinblick auf höherwertige Dienstleistungen! Ich kann für mich sagen, dass ich den Wechsel nicht bereue. Insbesondere die Planbarkeit im Beruf hat spürbar zugenommen. Klar muss man auch arbeiten, aber ich komme regelmäßig mit den 40 Wochenstunden gut hin und wenn es mal mehr ist, ist das auch kein Problem. Man hat vor allem keinen Kosten- oder extremen Zeitdruck mehr, was das Arbeiten sehr viel "freier" macht. Gleichwohl ist die Arbeit bei mir fachlich gesehen sehr interessant und fordernd. Auch die Besoldung stimmt, was wir gerade beim Thema Hausbau erleben :-).

Auf den Punkt gebracht: Das Beamtentum ist auch eine Mentalitätsfrage. Es gibt den schönen Spruch: Der Mantel der Verwaltung ist eng, aber er wärmt! Für unsere jetzige Lebenssituation ist das Beamtentum gerade echt ideal, weil es den Alltag mit kleinen Kindern sehr vereinfacht. Planbarkeit, geregelte Dienstzeiten, Flexibilität (habe keine festen Dienstzeiten, da kein Publikumsverkehr) sind einfach auch ein Luxus! Aber ich halte es für grundfalsch zu meinen, dass Eine oder Andere sei der bessere Weg.

Die Frage "Pro und Kontra Beamtentum" wird meiner Erfahrung nach immer nur von denjenigen angestoßen, die selbst nicht verbeamtet sind. Bei uns hier im Ministerium würde niemand auf die Idee kommen, das ernsthaft zu diskutieren. Und wer es überhaupt nicht mehr ertragen kann, hat die Möglichkeit einfach zu kündigen - auch das geht nämlich als Beamter jederzeit. Auf der anderen Seite ist es nicht jedem möglich, Beamter zu werden.

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

WiWi Gast schrieb am 14.11.2019:

Ich möchte dahingehend auch noch meinen Senf dazu geben: Ich bin vor etwa drei Jahren von einer BIG4 in ein Ministerium in einem ostdeutschen Flächenland gewechselt. Mein Frau ist mittlerweile ebenfalls im Höheren Dienst verbeamtet.

Ich habe das gemacht, weil ich zum einen mit den vielen Überstunden nicht klar gekommen bin (wir haben zwei kleine Kinder), zum anderen ich das Thema Digitalisierung mit Sorge sehe - auch in Hinblick auf höherwertige Dienstleistungen! Ich kann für mich sagen, dass ich den Wechsel nicht bereue. Insbesondere die Planbarkeit im Beruf hat spürbar zugenommen. Klar muss man auch arbeiten, aber ich komme regelmäßig mit den 40 Wochenstunden gut hin und wenn es mal mehr ist, ist das auch kein Problem. Man hat vor allem keinen Kosten- oder extremen Zeitdruck mehr, was das Arbeiten sehr viel "freier" macht. Gleichwohl ist die Arbeit bei mir fachlich gesehen sehr interessant und fordernd. Auch die Besoldung stimmt, was wir gerade beim Thema Hausbau erleben :-).

Auf den Punkt gebracht: Das Beamtentum ist auch eine Mentalitätsfrage. Es gibt den schönen Spruch: Der Mantel der Verwaltung ist eng, aber er wärmt! Für unsere jetzige Lebenssituation ist das Beamtentum gerade echt ideal, weil es den Alltag mit kleinen Kindern sehr vereinfacht. Planbarkeit, geregelte Dienstzeiten, Flexibilität (habe keine festen Dienstzeiten, da kein Publikumsverkehr) sind einfach auch ein Luxus! Aber ich halte es für grundfalsch zu meinen, dass Eine oder Andere sei der bessere Weg.

Die Frage "Pro und Kontra Beamtentum" wird meiner Erfahrung nach immer nur von denjenigen angestoßen, die selbst nicht verbeamtet sind. Bei uns hier im Ministerium würde niemand auf die Idee kommen, das ernsthaft zu diskutieren. Und wer es überhaupt nicht mehr ertragen kann, hat die Möglichkeit einfach zu kündigen - auch das geht nämlich als Beamter jederzeit. Auf der anderen Seite ist es nicht jedem möglich, Beamter zu werden.

Du warst vorher bei den Big4, klar dass du es besser findest. Ich arbeite in einem Konzern. 15h nach Hause gehen, ist hier kein Problem. Das Verhältnis zum Chef ist im positiven Sinn anders. Er weiß, dass ich jederzeit woanders einen gleichwertigen Job finde. Deswegen kann ich Urlaub machen, wann ich will. Überstunden abbauen, wann ich will. Nach Hause gehen, wann ich will. Auch vor 15h, wobei das im Prinzip komplett unnötig ist. Kurze Info, heute gehe ich eher. Kurzes ok. Fertig. Ab 15h ist ja die Kernarbeitszeit zu Ende, aber auch eher gehen war bisher immer möglich nach "Absprache".

Und wenn zuhause gerade nichts ansteht, also bspw. Frau ist mit Kind beim Reiten oder Familie besuchen, dann surfe ich bis 18h oder 19h bisschen rum und "erarbeite" mir damit meine Überstunden.

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

WiWi Gast schrieb am 14.11.2019:

Hier reden viele davon, dass es Ü50 schwerer werden könnte (!) in der freien Wirtschaft. Das ist vielleicht so, aber vielleicht auch nicht.

Bei uns gibt es jedenfalls viele Mitarbeiter Ü60 und keiner von denen wird gekündigt. Im Gegenteil, die werden hofiert. Es findet sich einfach kein Ersatz, die Stellen werden großteils unbesetzt bleiben, nachdem die MA in Rente gehen.

Aber was ich euch über fast alle MA über 50 sagen kann, egal ob Führungskräfte oder nicht. Die kotzen alle dermaßen ab über den Job. Bin in einem großen Konzern. Hier fiebert jeder auf die Rente zu, der davon noch 10 oder 15 Jahre entfernt ist.

Deswegen werde ich mir das auch gar nicht abtun. Mit 45 oder spätestens 50 ist Schluss, dann wird vom Kapital gelebt. Die bekannte 4 Prozent Regel. Wenn du das 25fache deiner Jahresausgaben gespart hast, dann kannst du jährlich 4 Prozent entnehmen und diese Entnahme mit der Inflation steigern und dein Kapital hält trotzdem ewig.

Wir haben zwei Kinder und werden unser Haus mit 42/43 abgezahlt haben. Neubau in wachsender Gegend (großer Ballungsraum, kein Ruhrpott) , massiv im Wert gestiegen bisher. Wir sparen nebenher in ETFs mit 2.500 Euro monatlicher Sparrate. Hausabzahlung läuft mit 1.600 Euro auf 0, eben bis wir 42/43 sind.

Wir haben ca. 6,5k inkl. schwankender Nebeneinkünfte und 2.000 bis 2.500 Euro reichen locker zum Leben inkl. Kombi, Urlaub und allem, was man sich wünscht.

Unsere Einkommen steigen jedes Jahr, Kreditrate bleibt unverändert. Irgendwann fällt die Rate auf 0.

Selbst ohne Steigerung der Sparrate ist das ETF-Depot ca. bei 600k mit 45. Das reicht für 2.000 Euro Entnahme je Monat auf ewig und inkl. Steigerung nach Inflation. Selbst ohne Steigerung der Sparrate ist die Million voll bis 50. Wenn wir 5 Prozent Steigerung der Sparrate realisieren und ab 42/43 zusätzlich die 1.600 Euro, dann ist die Million noch schneller voll.

Deswegen mach ich mir keine Gedanken über das Arbeitsleben ab 50. Es ist nicht schön egal ob im Konzern oder als Lehrer. Mit 45 bis 50 ist genug gearbeitet. Und das ist auch ein Problem beim Lehrerdasein, Pension gibt es ab 63. Wer es mit 45-50 rein hat, der wird trotzdem nicht kündigen, da er die Pension verliert. Goldene Handschellen.

Super wie ihr das macht, ganz klasse.

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Mit diesem Denkfehler klingt jedes Konzept erstmal Klasse: "Unsere Einkommen steigen jedes Jahr"

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Und auch die Aktien werden bald noch billiger:D

WiWi Gast schrieb am 14.11.2019:

Mit diesem Denkfehler klingt jedes Konzept erstmal Klasse: "Unsere Einkommen steigen jedes Jahr"

antworten
WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Die Pension wird ja gerne als Argument genannt, quasi als Ausgleich für das geringere Gehalt.

Im Moment trifft das ja auch zu, aber glaubt ihr denn ernsthaft, dass in 35-40 Jahren die Pensionen noch in dieser Höhe bestehen werden wie heute?

Schaut euch doch die demographische Entwicklung an! Die Erwerbsbevölkerung wird langsam, aber stetig schrumpfen, die Zahl der Rentner und Pensionäre langsam, aber stetig steigen. Glaubt man den Berechnungen, werden um 2060 herum rund 30-35% der Deutschen über 65 Jahre alt sein.

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

WiWi Gast schrieb am 14.11.2019:

Die Pension wird ja gerne als Argument genannt, quasi als Ausgleich für das geringere Gehalt.

Im Moment trifft das ja auch zu, aber glaubt ihr denn ernsthaft, dass in 35-40 Jahren die Pensionen noch in dieser Höhe bestehen werden wie heute?

Schaut euch doch die demographische Entwicklung an! Die Erwerbsbevölkerung wird langsam, aber stetig schrumpfen, die Zahl der Rentner und Pensionäre langsam, aber stetig steigen. Glaubt man den Berechnungen, werden um 2060 herum rund 30-35% der Deutschen über 65 Jahre alt sein.

Was ist denn bitteschön ein geringes Gehalt?

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Die meisten Beamten arbeiten weder in Ministerien noch an Bundesämtern. Da sieht es dann schon ganz anders aus!

WiWi Gast schrieb am 14.11.2019:

Ich möchte dahingehend auch noch meinen Senf dazu geben: Ich bin vor etwa drei Jahren von einer BIG4 in ein Ministerium in einem ostdeutschen Flächenland gewechselt. Mein Frau ist mittlerweile ebenfalls im Höheren Dienst verbeamtet.

Ich habe das gemacht, weil ich zum einen mit den vielen Überstunden nicht klar gekommen bin (wir haben zwei kleine Kinder), zum anderen ich das Thema Digitalisierung mit Sorge sehe - auch in Hinblick auf höherwertige Dienstleistungen! Ich kann für mich sagen, dass ich den Wechsel nicht bereue. Insbesondere die Planbarkeit im Beruf hat spürbar zugenommen. Klar muss man auch arbeiten, aber ich komme regelmäßig mit den 40 Wochenstunden gut hin und wenn es mal mehr ist, ist das auch kein Problem. Man hat vor allem keinen Kosten- oder extremen Zeitdruck mehr, was das Arbeiten sehr viel "freier" macht. Gleichwohl ist die Arbeit bei mir fachlich gesehen sehr interessant und fordernd. Auch die Besoldung stimmt, was wir gerade beim Thema Hausbau erleben :-).

Auf den Punkt gebracht: Das Beamtentum ist auch eine Mentalitätsfrage. Es gibt den schönen Spruch: Der Mantel der Verwaltung ist eng, aber er wärmt! Für unsere jetzige Lebenssituation ist das Beamtentum gerade echt ideal, weil es den Alltag mit kleinen Kindern sehr vereinfacht. Planbarkeit, geregelte Dienstzeiten, Flexibilität (habe keine festen Dienstzeiten, da kein Publikumsverkehr) sind einfach auch ein Luxus! Aber ich halte es für grundfalsch zu meinen, dass Eine oder Andere sei der bessere Weg.

Die Frage "Pro und Kontra Beamtentum" wird meiner Erfahrung nach immer nur von denjenigen angestoßen, die selbst nicht verbeamtet sind. Bei uns hier im Ministerium würde niemand auf die Idee kommen, das ernsthaft zu diskutieren. Und wer es überhaupt nicht mehr ertragen kann, hat die Möglichkeit einfach zu kündigen - auch das geht nämlich als Beamter jederzeit. Auf der anderen Seite ist es nicht jedem möglich, Beamter zu werden.

antworten
Devanther

Beamte: Vorteile & Nachteile

Glaubt man den Berechnungen, werden um 2060 herum rund 30-35% der Deutschen über 65 Jahre alt sein.
___________________________________________________________________________________________________

Es soll ja aber schon 2045 die technologische Singularität kommen, ab da an wird man
unsterblich... das Bewusstsein kann man einfach auf eine Festplatte kopieren....

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

WiWi Gast schrieb am 14.11.2019:

Mit diesem Denkfehler klingt jedes Konzept erstmal Klasse: "Unsere Einkommen steigen jedes Jahr"

Durch die üblichen Tarifsteigerungen, Soli-Wegfall, höhere Anrechenbarkeit der Rentenbeiträge (schrittweise bis 2025) und durch den Abbau der kalten Progression sowie durch die schrittweise Steigerung der Grundfreibeträge, steigt das Einkommen jedes Jahr. Das war damit gemeint. Keine Beförderungen oder Jobwechsel.

Und gerechnet ist natürlich mit stagnierendem Nominal-Netto-Gehalt. Also die 2.500 EUR schultern wir schon locker mit unserem jetzigen Einkommen. Von der Inflation sind wir quasi nicht betroffen, diese liegt bei 1,1 Prozent bezüglich der Dinge des täglichen Bedarfs. Das, was derzeit wirklich krass inflationiert, Vermögenswerte wie Immobilien und Aktienvermögen, arbeitet für uns, da wir beides ja seit längerem besitzen.

Wenn das Nettogehalt aber eben durch Soli-Wegfall, höhere Grundfreibeträge, bessere Anrechenbarkeit der RV-Beiträge usw. steigt, dann ist das zusätzlich. Und der Tarif steigt ja auch 3 Prozent pro Jahr, nochmal zusätzlich.

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

WiWi Gast schrieb am 14.11.2019:

Die Pension wird ja gerne als Argument genannt, quasi als Ausgleich für das geringere Gehalt.

Im Moment trifft das ja auch zu, aber glaubt ihr denn ernsthaft, dass in 35-40 Jahren die Pensionen noch in dieser Höhe bestehen werden wie heute?

Schaut euch doch die demographische Entwicklung an! Die Erwerbsbevölkerung wird langsam, aber stetig schrumpfen, die Zahl der Rentner und Pensionäre langsam, aber stetig steigen. Glaubt man den Berechnungen, werden um 2060 herum rund 30-35% der Deutschen über 65 Jahre alt sein.

Pension ist natürlich besser als gesetzliche Rente. Dort sinkt das Niveau ja gerade von 48% auf 42%. Die Pension ist bei 70% des letzten Gehalts, wobei es da sicher auch eine Anpassungen wird, analog der Rente (vielleicht von 70% auf 60%).

Aaaaber, du bist als Beamter privatversichert und da hat heutzutage mittlerweile jeder gemerkt, dass es eine extreme Kostenfalle ist. 1.000 EUR Beitrag, davon 500 EUR Eigenanteil sind in einem bestimmten Alter üblich.

Als normaler Rentner zahlst du nur knapp unter 8 Prozent von deiner Rente für die Krankenversicherung in der KVdR. Bei 1.000 EUR Rente sind das weniger als 80 EUR Krankenversicherungsbeitrag. Egal, was du sonst noch verdienst. Und wenn du zwei Millionen auf dem Konto hast und daraus 150.000 EUR Einnahmen generierst. Du bist trotzdem bei weniger als 1.000 EUR Krankenversicherung im Jahr.

Und jetzt erzählt nicht die Märchen, dass die Leistungen besser wären. Wenn du mit Herzinfarkt in die Notaufnahme kommst, interessiert sich keiner dafür, wie du versichert bist. Und gerade bei den schweren Krankheiten wie Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist die Behandlung der GKV mindestens so gut wie bei der PKV. Billige PKV-Tarife sind dort gar schlechter. Wer zahlt die 2-Millionen-Euro-Spritze (Zolgensma)? Gesetzliche Krankenversicherungen machen das, obwohl ja noch nicht mal zugelassen.

Beim Heilpraktiker, beim Zahnarzt (wo man aber als GKVler einfach selbst zuzahlen kann) und bei sowas wie Einzelzimmer, da glänzt die PKV. Aber nicht, wenn es darauf ankommt.

Der Pensionär muss also mindestens 6.000 EUR Eigenanteil entrichten, der Rentner meist weniger als 1.000 EUR. Jeweils vom Netto.

Um das aus Vermögen zu decken und bei 25 Prozent Abgeltungssteuer und 4 Prozent Regel, braucht der Pensionär also erst mal 170.000 EUR Eigenkapital zum Anfang der Rente/Pension.

Oder bei ca. 40.000 EUR Bruttoeinkommen ist der Grenzsteuersatz 35 Prozent. Um 5.000 EUR mehr Netto zu haben, braucht unser Pensionär 7.700 EUR mehr brutto im Jahr bzw. eine um 640 EUR höhere monatliche Pension. Für den Fall, dass beispielsweise die Abgeltungsteuer später irgendwann mal nicht da ist oder dass man Nebeneinkünfte hat oder Betriebsrenten usw. Ich denke 40.000 EUR brutto sind wohl so 2.000-2.500 EUR netto und so hoch sollte das Einkommen im Alter schon sein.

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Ein Lehrer in NRW mit A14 Endstufe bekommt eine Pension von ca. 4.000 EUR brutto. Wenn er mit 63 statt mit 67 in Pension geht, bleiben ca. 3.400 EUR brutto. Das sind ca. 2.700 EUR netto. Davon gehen noch 500 EUR für die PKV ab und es bleiben 2.200 EUR netto.

Das Bruttogehalt dieses Lehrers liegt im Laufe seiner Karriere bei 50 bis 80 Prozent oberhalb des Durchschnittsentgelts. Das ist ja nicht falsch, er gehört zu den 20-25 Prozent der Arbeitnehmer mit Hochschulabschluss.

Wenn ein BWL von 21 bis 63 insgesamt 42 Jahre einzahlt und auch auf etwa 1,75 Rentenpunkte pro Jahr kommt, hat er am Ende 74 Rentenpunkte. Diese sind mit Wert vom Januar 2.517 EUR Wert. Da er 42 statt 45 Jahre voll hat, bekommt er m.W. 10,8% abgezogen bei Rente mit 63. Es bleiben 2.245 EUR, davon ab 175 EUR GKV. Sind wir bei 2.070 EUR brutto. Das sind 1.820 EUR netto.

Die Lücke Rente vs. Pension bei etwa gleichen Brutto-Gehalt beträgt hier also etwa 400 EUR netto pro Monat. Das ist kein himmelweiter Unterschied und sollte durch private Vorsorge locker ausgleichbar sein.

Und genau darum geht es ja, die Pension gilt als Rund-Um-Sorglos-Paket für Beamte, weil der Beamte eben seinem Dienstherr verpflichtet ist und der Dienstherr dafür eine angemessenes Ruhegehalt zahlt.
In der Privatwirtschaft gilt schon lange das Modell der verschiedenen Säulen für die Altersvorsorge.

Ich habe mal schnell kalkuliert, wer bei fairr von 21 bis 63 jeweils 100 EUR einzahlt und keinerlei Zulagen erhält, bekommt ab 63 eine monatliche Rente von 418 EUR.

Wer 200 EUR einzahlt und Zulagen für zwei Kinder erhält, kommt auf etwa 951 EUR Rente mit 63.

Irgendwo dort dazwischen liegt der Vorteil Lehrer A14 Endstufe vs. freie Wirtschaft mit vergleichbarem Bruttogehalt.

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

Die Pension wird aus Steuermitteln gezahlt, während die Rente vom Verhältnis Beitragszahler und -empfänger abhängt. Somit ist die Pension erst mal völlig unabhängig vom demografischen Wandel.

WiWi Gast schrieb am 14.11.2019:

Die Pension wird ja gerne als Argument genannt, quasi als Ausgleich für das geringere Gehalt.

Im Moment trifft das ja auch zu, aber glaubt ihr denn ernsthaft, dass in 35-40 Jahren die Pensionen noch in dieser Höhe bestehen werden wie heute?

Schaut euch doch die demographische Entwicklung an! Die Erwerbsbevölkerung wird langsam, aber stetig schrumpfen, die Zahl der Rentner und Pensionäre langsam, aber stetig steigen. Glaubt man den Berechnungen, werden um 2060 herum rund 30-35% der Deutschen über 65 Jahre alt sein.

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WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

WiWi Gast schrieb am 14.11.2019:

Die Frage "Pro und Kontra Beamtentum" wird meiner Erfahrung nach immer nur von denjenigen angestoßen, die selbst nicht verbeamtet sind. Bei uns hier im Ministerium würde niemand auf die Idee kommen, das ernsthaft zu diskutieren. Und wer es überhaupt nicht mehr ertragen kann, hat die Möglichkeit einfach zu kündigen - auch das geht nämlich als Beamter jederzeit. Auf der anderen Seite ist es nicht jedem möglich, Beamter zu werden.

Sagen wir mal so:
Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand Beamter werden kann ist höher, als das ein Beamter kündigt und dann eine adequate Stelle in der Wirtschaft bekommt. ;-)

antworten
WiWi Gast

Beamte: Vorteile & Nachteile

WiWi Gast schrieb am 14.11.2019:

Die Frage "Pro und Kontra Beamtentum" wird meiner Erfahrung nach immer nur von denjenigen angestoßen, die selbst nicht verbeamtet sind. Bei uns hier im Ministerium würde niemand auf die Idee kommen, das ernsthaft zu diskutieren. Und wer es überhaupt nicht mehr ertragen kann, hat die Möglichkeit einfach zu kündigen - auch das geht nämlich als Beamter jederzeit. Auf der anderen Seite ist es nicht jedem möglich, Beamter zu werden.

Sagen wir mal so:
Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand Beamter werden kann ist höher, als das ein Beamter kündigt und dann eine adequate Stelle in der Wirtschaft bekommt. ;-)

Na da scheint ja einer viel Ahnung zu haben.

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