Hallo zusammen,

Meine Frage ist eine Mischung zwichen Studium und Karierre, hoffentlich bin ich hier richtig. Ich bin aus Rumänien und habe mich entschieden, mein Glück in Deutschland zu versuchen und einen Job im Marketing zu finden - selbst wenn Marketing als Spezialisierung der Arbeitslosen gilt.

Meine Studien: Germanistik und Anglistik (Diplom, Jahrgangsbeste) und Literarische Übersetzungen (Master, Jahrgangsbeste), Marketing (BA, Zweitjahrgangsbeste, da ich wegen des Jobs nicht genug Anwesenheitspunkte hatte). Dazu allerlei Stipendien.

Meine Arbeitserfahrung: Redakteurin bei einer Zeitung (2 Jahre), Literaturübersetzerin und Korrekturleserin (3 Jahre), Marketing & Communications Spezialistin bei zwei mittleren internationalen IT-Unternehmen (im B2B-Bereich tätig)(4 Jahre).

Da die Konkurrenz so stark ist, weiß ich nicht ob ich mich einfach bewerben soll (hätte ich überhaupt Chancen, wenn ich mich direkt aus Rumänien bewerbe) oder mich eher weiter spezialisieren, entweder durch ein Master- oder ein MBA-Studium, umso mehr als ich gesehen habe, dass für wichtige Unternehmen ein Master Pflicht ist. Ich habe also folgende Möglichkeiten:

Variante 1: MBA (Vollzeit).
Anhand der verschiedenen Rankings steht für mich die Mannheim Business School an erster Stelle (natürlich wenn ich einen sehr guten GMAT-Score schaffe, was ich aber nicht bezweifle).
Vorteile:
? Die Schule organisiert Veranstaltungen/ Kontaktbörsen mit verschiedenen bekannten Unternehmen, ich hätte also eine Chance, in Kontakt mit diesen zu kommen.

Nachteile:
? Sehr hohe Kosten.
? Laut mehreren Artikeln im Internet bekommen die Absolventen gute Arbeitsstellen, weil sie sowieso auch vor dem MBA gute Arbeitsplätzen und Beziehungen hatten.

Variante 2: Masterstudium (Marketing).
Ich habe verstanden, dass man in Deutschland während des Masterstudiums nicht Vollzeit arbeiten kann, also komme es für mich nicht in Frage, denn ich kann mir nicht mehr leisten, 2 Jahre arbeitslos zu sein. In Rumänien dagegen ist es möglich zu arbeiten, da Vorlesungen und Seminare am Abend sind.
Vorteile:
? Niedrige Kosten.
Nachteile:
? Abschluss in Rumänien, was wahrscheinlich als wertlos von den deutschen Personalern betrachtet wird.
? Keine Möglichkeit mehr, mit deutschen Unternehmen in Kontakt zu kommen.

Was wäre geeigneter, um eine bessere Chance auf einen (guten) Job in Deutschland zu bekommen: Masterstudium, MBA oder mich einfach bewerben? Ich bin sehr ehrgeizig und auch bereit, so viel zu lernen/arbeiten wie nötig.

Für jeden Rat bin ich dankbar! Danke!

antworten

Hast du irgendeinen deutschen Abschluss? Ansonsten kann ich nur darauf verweisen, was du bestimmt noch mehrfach hören wirst: Seitdem hier die Studiengänge umgebaut und vereinfacht wurden, hat sich die reine Studentenanzahl mal mehr als verdoppelt. Zudem gibt es mehr Spezialisierungen als früher. Viele davon im Marketing. Überlege es dir gut, ob du diese Massenschalacht mit Millionen anderen willst, denn gut bezahlt wurde da noch nie.

antworten

"Anhand der verschiedenen Rankings steht für mich die Mannheim Business School an erster Stelle (natürlich wenn ich einen sehr guten GMAT-Score schaffe, was ich aber nicht bezweifle)."

"(BA, Zweitjahrgangsbeste, da ich wegen des Jobs nicht genug Anwesenheitspunkte hatte). Dazu allerlei Stipendien. "

Understatement ist nicht deine Stärke oder?

antworten

Jemandem etwas gönnen scheint auch nicht so deine Stärke zu sein oder? Sie hat nur ihre Situation dargelegt, damit sie dementsprechende Hilfestellung bekommt.

Ich persönlich würde Variante 1 bevorzugen, da ich nicht beurteilen kann, wie der rumänische Master hier ankommt. Allerdings sollte dir auch bewusst sein, dass der MBA noch nicht die Stellung hat wie in anderen Ländern.

Es gibt auch in Deutschland berufsbegleitende Masterstudiengänge mit der Vertiefung Marketing, z.B. an der ISM. Vom Ruf her kann man diese jedoch nicht vergleichen mit Mannheim.

antworten

wirkt etwas überladen .... also du hast ein Diplom, einen Master und einen Bachelor? Es gibt einen Punkt, bis zu dem man sagt: "respekt". Und ab einem bestimmten Punkt wirkt es etwas merkwürdig, vor allem wenn da noch einmal ein Master drauf soll. Oder ist das Diplom mehr als Abitur zu sehen? (also quasi "High School Diplom"). So hört sich das nach 3 Hochschulabschlüssen an. Soweit positiv, aber man sollte es auch nicht übertreiben.

Zeitung 2 Jahre, Übersetzerin 3 Jahre 4 Jahre Marketingmensch .... also 9 Jahre Arbeitserfahrung. Das impliziert die Frage, wie alt du bist?
Sind das Nebentätigkeiten oder Vollzeit? Wenn Vollzeit wüsste ich nicht, warum man noch einmal ein Studium machen sollte (neben drei Abschlüssen).

Ich könnte als Arbeitgeber in diesem überlaufenen Segment nichts mit dem Lebenslauf anfangen, zumal die Qualifikationen sich nur bedingt ergänzen. Etwas sehr Gemischtwarenladen/Irgendwas mit Medien.

=> Mach direkt den Berufseinstieg, die Wirtschaft brummt gerade, obs in 2 Jahren besser ausschaut, wer weiß.

antworten

Nein, ich habe leider keinen deutschen Abschluss. Und ich kann mir vorstellen, dass der Markt voll von Marketing Spezialisten ist. Schlimmer aber als in Rumänien, wo alle anständigen Jobs ausschließlich durch Verwandschaftsbeziehungen erhalten werden, kann es aber nicht sein...

antworten

Ich weiß, es klingt schon sehr arrogant. Aber ja, ich bin stolz auf meine Leistungen, es steckt ungeheur viel Arbeit drin. Und eigentlich wollte ich nur darauf hindeuten, dass ich bereit bin, noch mehr zu studieren/arbeiten, um mein Ziel zu erreichen.

antworten

Danke für den Ratschlag!

antworten

Ich bin 31.

Diplom weil damals das Bologna-System noch nicht eingeführt wurde und ich 4 Jahre studieren mußte (also statt 3 wie für einen BA heute), das Master hat aber auch nur ein Jahr gedauert, also 5 insgesamt. Ich liebe Literatur über alles und war auch sehr idealistisch, also habe Germanistik usw. studiert. Mit 22 war ich mit meinen Studien fertig und als Philologin zuerst für die Zeitung, dann als Übersetzerin gearbeitet.

Weil aber solche Jobs sehr schlecht bezahlt wurden, begann ich als Marketing&Communications Spezialistin zu arbeiten - da es irgendwie ähnlich mit meiner früheren Tätigkeit war und ich einen Job in diesem Bereich finden konnte. Paralell dazu erwarb ich auch den BA in Marketing (auch Vollzeit, morgens ging ich in die Uni, dann zur Arbeit bis spät in den Abend, drei erschöpfende Jahre).

Warum ich noch studieren will? Ich habe gesehen, dass für die meisten Unternehmen ein Master Pflicht ist und der Master in Literarische Übersetzungen nützt mir bestimmt nicht für ein Job im Marketing. Natürlich, wenn es möglich wäre, würde ich nichts mehr studieren...

Und ja, ich gebe zu, dass ich zurzeit sehr verwirrt bin und vom ganzen Herzen bereue, dass ich nicht etwas Vernüftigeres anstatt Literatur studiert habe, die Zeit kann ich aber nicht zurückdrehen.

Sowieso - danke für den Ratschlag!

antworten

Hallo,

warum bewirbst Du dich nicht direkt auf diese Ausschreibung, zum Beispiel:

https://www.heagmobilo.de/de/referent-unternehmenskommunikation-mw

Für so eine Stelle bist Du sicherlich geeignet.
Viel Erfolg

antworten

Mit 31 würde ich mir sehr genau überlegen, noch einmal zu studieren - du bist dann ca. 33 - das macht den "Jobeinstieg" (bzw. Wiedereinstieg) nicht wirklich leichter. 31 und nicht-Muttersprachler macht es in einem völlig überlaufenen Segment nicht wirklich einfach. Zumal das Uni-Wissen aus Marketing etc. sowieso nur sehr bedingt in der Praxis anzuwenden ist.

Was ist mit Jobs, in denen Kenntnisse rumänisch von Vorteil sind? Also eine Unternehmensberatung die viel in Rumänien/Osteuropa macht? Ein Unternehmen dass dorthin expandiert oder dort viele Aktivitäten hat?

antworten

Nicht nur in Rumänien werden Stellen über Verwandte vergeben. Du glaubst doch nicht etwa, dass es in Deutschland anders ist? Übrig bleiben in den meisten Fällen, nur die schlecht bezahlten Stellen in derartig komplett überlaufenen Bereichen. Mir fällt z.B ein DAX 30 Konzern ein, wo man wenn man Mitarbeiterkind ist auf jeden Fall ein Vorstellungsgespräch bekommt. Bei Ausbildungen war es so, dass Söhne und Töchter von Personen mit gehobener Führungsverantwortung auf jeden Fall einen Ausbildungsvertrag bekommen haben. Im Öffentlichen Dienst ist es auch nicht anders, zumindest bei Ausbildungen, wie ich im Büro mitbekommen habe. Wenn Menschen Entscheidungen fällen, sind sie in dem meisten Fällen nicht objektiv. Menschen sind meiner Meinung nach keine rationalen Wesen, sondern werden durch psychologische Faktoren geleitet. Es ist logisch, dass ein Mitarbeiterkind oder eine Person im Unternehmen, die den Mitarbeiter dem CHEF nahelegt, eher eingestellt wird, als jemand der von außen kommt. Dabei spielt der Sicherheitsaspekt eine wichtige Rolle und wahrscheinlich auch der vermutliche Abbau von Informationsasymetrien.

antworten

Ich bin IT-Spezialst und habe für 5 Dax-Unternehmen gearbeitet:

Allianz, Daimler, VW, Deutsche Bank, Münchner Rück

In absolut allen dieser Unternehmen wurden Verwandte bevozugt eingestellt.

Völlig egal, ob das Töchterchen bei der Allianz eine große Vertretung mit Top-Bestand bekam, der nicht gerade hellste Sohnemann beim Daimler am Band anfangen durfte oder man in das Traineeprogramm der Deutschen Bank mit ner 3,0 rutschte: Vitamin B erleichtert das Leben ;)

Lounge Gast schrieb:

Nicht nur in Rumänien werden Stellen über Verwandte vergeben.
Du glaubst doch nicht etwa, dass es in Deutschland anders
ist? Übrig bleiben in den meisten Fällen, nur die schlecht
bezahlten Stellen in derartig komplett überlaufenen
Bereichen. Mir fällt z.B ein DAX 30 Konzern ein, wo man wenn
man Mitarbeiterkind ist auf jeden Fall ein
Vorstellungsgespräch bekommt. Bei Ausbildungen war es so,
dass Söhne und Töchter von Personen mit gehobener
Führungsverantwortung auf jeden Fall einen Ausbildungsvertrag
bekommen haben. Im Öffentlichen Dienst ist es auch nicht
anders, zumindest bei Ausbildungen, wie ich im Büro
mitbekommen habe. Wenn Menschen Entscheidungen fällen, sind
sie in dem meisten Fällen nicht objektiv. Menschen sind
meiner Meinung nach keine rationalen Wesen, sondern werden
durch psychologische Faktoren geleitet. Es ist logisch, dass
ein Mitarbeiterkind oder eine Person im Unternehmen, die den
Mitarbeiter dem CHEF nahelegt, eher eingestellt wird, als
jemand der von außen kommt. Dabei spielt der
Sicherheitsaspekt eine wichtige Rolle und wahrscheinlich auch
der vermutliche Abbau von Informationsasymetrien.

antworten

Klar kann man sich darüber aufregen, aber oft ist es auch so, wenn man mit Papa jahrzehntelange gute Erfahrungen gemacht hat, dass auch der Sohn was taugt. Apfel und Stamm und so..

Lounge Gast schrieb:

Nicht nur in Rumänien werden Stellen über Verwandte vergeben.
Du glaubst doch nicht etwa, dass es in Deutschland anders
ist? Übrig bleiben in den meisten Fällen, nur die schlecht
bezahlten Stellen in derartig komplett überlaufenen
Bereichen. Mir fällt z.B ein DAX 30 Konzern ein, wo man wenn
man Mitarbeiterkind ist auf jeden Fall ein
Vorstellungsgespräch bekommt. Bei Ausbildungen war es so,
dass Söhne und Töchter von Personen mit gehobener
Führungsverantwortung auf jeden Fall einen Ausbildungsvertrag
bekommen haben. Im Öffentlichen Dienst ist es auch nicht
anders, zumindest bei Ausbildungen, wie ich im Büro
mitbekommen habe. Wenn Menschen Entscheidungen fällen, sind
sie in dem meisten Fällen nicht objektiv. Menschen sind
meiner Meinung nach keine rationalen Wesen, sondern werden
durch psychologische Faktoren geleitet. Es ist logisch, dass
ein Mitarbeiterkind oder eine Person im Unternehmen, die den
Mitarbeiter dem CHEF nahelegt, eher eingestellt wird, als
jemand der von außen kommt. Dabei spielt der
Sicherheitsaspekt eine wichtige Rolle und wahrscheinlich auch
der vermutliche Abbau von Informationsasymetrien.

antworten

Um ehrlich zu sein, dachte ich dass man trotzdem in DE etwas mehr auf Studien/Erfahrung achtet.

Auf jeden Fall - ich weiß, dass ich keine Chance auf einem Job in einem größeren Unternehmen habe. Bei einen kleineren oder mittleren hoffe ich trotzdem, dass sie meinen Lebenslauf wenigstens lesen. Außerdem sind meine Kriterien, was ein "anständiges" Job betrifft, ziemlich anders. In RO heißt anständig mehr als 500 - 600 Euro im Monat, wobei die Miete natürlich viel kleiner als in DE ist, alle anderen Kosten aber gleich oder sogar höher.

Danke nochmals an alle für Eure Beiträge!

antworten

Dein einziger Plusbunkt ist deine Berufserfahrung. Probier es einfach.

antworten

Angesichts deines Alters und deiner Qualifikation rate ich dir, es direkt zu versuchen. Eine weitere Qualifikation wird dir wenig bringen, weil du immer noch mit jüngeren Absolventen konkurierst, die für weniger Geld arbeiten würden. Such dir lieber Stellen, bei denen deine Qualifikation von Vorteil ist.

antworten

Mein Unternehmen hat gerade ne Stelle im Marketing ausgeschrieben. Ist ein Reiseveranstalter und aufgrund der sehr engen Zusammenarbeit mit ausländischen Unternehmen sind Ausländer mit guten Deutsch Kenntnissen prinzipiell immer gern gesehen.

http://www.ltur.com/de/content.ltml?id=50264&job=1

Die Bezahlung im Unternehmen prinzipiell ist eher schwach aber natürlich weit über deinem Beispiel aus Rumänien. Du wirst mit Sicherheit unter 3000? Einstiegsgehalt sein, wahrscheinlich sogar deutlich. Die vielen Rabatte die du bekommst (nicht nur auf Reisen sondern auch auf andere Freizeitaktivitäten) gleichen das zumindest ein bisschen aus. Besonders attraktiv wenn du planst öfter nach Hause zu fliegen.

Baden-Baden als Standort ist so lala... Einerseits sehr schöne Stadt aber relativ teuer und viel unternehmen kann man nicht. Manche mögens, manche nicht.

Das Team ist absolute Klasse und niedriger Altersdurchschnitt.
Arbeitszeitenregelung ist gut. 40 Stunden mit Zeitstempel. Überstunden kannst/musst du komplett abbummeln.

Wenn du unbedingt nach Deutschland ins Marketing willst, ist es auf jedenfall einen Versuch wert.

antworten

Danke sehr, ich werde es mir anschauen!

Und mal abgesehen von dieser Diskussion, Baden-Baden ist eine wunderschöne Stadt :)

antworten

Also ich habe es mir angeschaut - die Seite ist aber leer... Ist es schon beendet? Danke nochmals.

antworten

Tatsächlich ist die Ausschreibung auf unserer Webseite nicht mehr zu finden. Habe allerdings nicht gehört, dass die Stelle besetzt wäre und hier ist sie auch noch ausgeschrieben:

http://unternehmen.tui.com/de/job-karriere/stellenangebote/fqbb

Vielleicht ist es zu spät, weiß es leider nicht aber ein Versuch kann ja nicht schaden.

Ja Baden-Baden ist wunderschön wenn man für ein Wochenende als Besucher hinfährt. Nach einigen Jahren dort sehen das nicht mehr alle so. Aber manchen gefällts auch dann noch. Ist einfach Geschmackssache :-)

antworten

Danke!

antworten