Berufseinstieg nach kaufmännischer Ausbildung
Hallo!
Ich habe momentan mit der Entscheidung bezüglich meinem weiteren beruflichen Werdegang zu kämpfen. Ich erwarte nicht von jemanden, mir die Entscheidung abzunehmen, aber ich hoffe ihr könnt mir vielleicht den ein oder anderen Tipp mitgeben oder mir von euren Erfahrungen berichten :)
Mein aktuelle Stand ist folgender: Im Sommer werde ich meine Ausbildung zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen bei einem großen Konzern beenden. Ich bin im Außendienst tätig und bin daher schon ziemlich sicher im Umgang mit Kunden. Gleichzeitig fällt mir zum Glück auch die Theorie und das Lernen leicht. Ich würde von meinem Unternehmen zu einem recht guten Gehalt übernommen werden, im Außendienst sowie Innendienst oder hätte sogar die Möglichkeit ein duales Studium im Bereich BWL -Versicherungen zu machen. Der Konzern ist sehr interessiert daran mich zu erhalten und zu fördern. Auch mir gefällt es dort gut.
Nun, auch wenn mich Versicherungen grundsätzlich interessieren und ich gute Leistungen erbringen konnte, möchte ich mich trotzdem auch anderen Wegen in der Wirtschaft nicht verschließen. Es muss auch bedacht werden, dass für eine Karriere bei den meisten Versicherungen meistens ein Umzug nach Düsseldorf usw. erforderlich wäre (teure Städte), so auch für das duale Studium oder den Innendienstjob. Klar, Versicherungsverträge im Außendienst vermitteln kann man quasi überall, aber ob das mein langfristiges Ziel ist wage ich zu bezweifeln. Nicht, dass ich den Umgang mit den Kunden nicht leiden könnte, jedoch ist häufig eher die Verkäufer anstatt die Beratertätigkeit gefragt und da tue ich mir schon schwer. Es bedarf in der Branche auch ein dickes Fell, da Agenturen überall sind und der Versicherungsvertreter leider tagtäglich mit dem schlechten Ruf zu kämpfen hat.
Es würde mich zum Beispiel auch interessieren mal ins Personal oder ins Controlling zu gehen. Daher habe ich bedenken mich schon zu früh innerhalb des dualen Studiums auf eine Schiene festzulegen. Da ich den finanziellen Rückhalt habe, habe ich mir daher auch überlegt mit meinem Abitur an die Uni zu gehen und entweder Wirtschaftspsychologie oder -informatik zu studieren. Vor allem weil hier auch immer wieder geschrieben wird, ein Studium an der Fh oder DHBW sei nicht so hoch angesehen. Ich habe nämlich wirklich Lust noch viel aus mir rauszuholen, gerade weil es für mich kein Problem darstellt mich hinzusetzen und zu lernen. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob dieses duale System und die fehlende Freiheit gegenüber einem normalen Studium (Anwesenheitspflicht, Krankmeldung, 30 Tage Urlaub usw.) zu mir passt. Nicht dass ich denke, dass ein Studium im Leben unumgänglich sei, aber es wäre einfach mein eigener Anspruch ein Studium zu haben, ich würde die Erfahrung auch gerne mitnehmen und ich möchte davon nicht später mal ausgebremst werden. Ich bin noch relativ jung (20), von daher wäre es für mich kein Weltuntergang im Notfall etwas Zeit zu verlieren.
Für beide Studiengänge interessiere ich mich sehr, dachte aber damals eine Ausbildung wäre erstmal die sicherere Wahl.
Nun meine zusammengefassten Möglichkeiten:
Vollzeitstudium beginnen und erstmal aus dem Berufsleben ausscheiden. Wäre das vielleicht kontraproduktiv da ich jetzt schon ganz gute berufliche Chancen habe gerade bei Banken und Versicherungen und somit quasi wieder bei Null anfangen würde? Sollte ich es lieber wertschätzen in einem großen Konzern schon viele Möglichkeiten zu haben? Wird eine Ausbildung die so lange her ist dann überhaupt noch berücksichtigt?
Normalen Beruf im Innendienst anzutreten, gutes Geld verdienen und zu hoffen dort aufzusteigen. Vielleicht gleichzeitig ein Fernstudium oder berufsbegleitendes Studium zu absolvieren (soll aber ja der Stress des Jahrhunderts sein)?
Duales Studium im Betrieb machen? Wäre ich hier wirklich so festgefahren auf die Versicherungen oder könnte ich trotzdem später auch mal eine andere Richtung einschlagen? Ist hier auch ein anschliessender Master an der Uni möglich?
Vielen Dank für eure Einschätzung!
antworten