WiWi Gast schrieb am 28.04.2019:
Was ist mit der Implentierung der Investmentsteuerreform. Da gibt es doch sicherlich einige Projekte.
Die Implementierung hat schon mit Ankündigung der Reform 2015/2016 angefangen und ist nach über einem Jahr der verpflichtenden Anwendung (01.01.2018) bei den Big4 sicherlich überall größtenteils schon beendet.
Also ich hab in dem Bereich wirklich nichts anderes gemacht als die Berechnung der Besteuerungsgrundlagen für Spezial-Investmentfonds in Excelsheets vorbereitet, welche anschließend mit einer Software automatisch für jeden Anleger ermittelt wurden und abschließend dann in Feststellungserklärungen eingetragen wurden.
Wie gesagt selbst auf Manager-Ebene wurde meiner Erfahrung nach nichts anderes gemacht als Excel.
90% der Arbeit ist eben Anlegerreporting für Spezial-Investmentfonds - ist für den einen vielleicht spannend, für mich und viele andere eher nicht.
Grob gesagt, hat die Reform der Branche mehr geschadet als geholfen, da prinzipiell nur noch der Topf der Spezial-Investmentfonds vorhanden ist und selbst da mit dem Wegfall von § 5 InvStG (altes Recht) die "Lizenz zum Geld drucken" nicht mehr möglich ist. Der Beratungsbedarf hinsichtlich der Reform sollte auch mit jedem Jahr weniger werden, da selbst ausländischen Anlegern nach 1-2 Jahren die neue Reform und Sachverhalte der deutschen Quellensteuer geläufig sein werden. Publikums-Investmentfonds sind nun sowieso sogut wie irrelevant und Private-Equity Fonds macht für gewöhnlich M&A-Tax und nicht FS-Tax.
Wenn du kein Bock auf Compliance und Reporting hast und du Interesse am breiten Steuerrecht (EStG, KStG, GewStG) hast anstatt an Excelfunktionen würde ich FS Tax für Fonds meiden. Die Arbeit ist überspitzt vereinfacht gesagt halt wirklich Excel nach InvStG.
Will dir den Bereich auch nicht schlecht reden - vielleicht ist es ja genau das Richtige für dich aber wenn du ein Praktikum dort schon hast, müsstest du doch sowieso selbst schon Einblicke haben oder nicht?
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