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Berufseinstieg: Wo & WieBologna

Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

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WiWi Gast

Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Ich fühle mich ver*rscht!

Wie der Titel schon sagt, Ich fühle mich verarscht! Von unserer Gesellschaft und von der Politik.
2003 habe Ich Abi gemacht, der letzte Jahrgang als es noch echtes Abi mit echten LK in Ba-Wü gab. Die Abiturientenquote lag auch nur bei 30% 2003. (2013 bei >70% (Fach)abiturienten je Jahrgang in Ba-Wü). Mit 19 habe Ich Abi gemacht, klassisch 13 Klassen. War einer der jüngsten im Jahrgang. Dann ein Jahr lang dem Vaterland gedient. Mit 20 hab Ich an der RWTH ein WirtschaftIngenieurwesen Studium begonnen. Mit 26 (10 Semester + Auslandspraktikum) war Ich fertig. Seit 4 Jahren bin Ich nun im Beruf. Und Ich bin wirklich eifersüchtig auf die ganzen Bachelor und ?Abiturienten? von heute.

Die ?Abiturienten? von heute machen Abi mit 17, Bund/Zivi gibt?s in der Form nicht mehr. Mit 20 sind die Bachelor und somit ?Akademiker?, am besten noch BA/DHBW. Während Ich mit 30 grad mal mein BAFÖG und Studienbeitragsdarlehen (die gibt?s ja nun auch nicht mehr, gabs nur zu meiner Studienzeit) abgestottert habe und anfange ein Leben aufzubauen, haben die heutigen 20, 21 jährigen ein Gehalt wie Ich mit 27.

Von der Qualifikation brauchen wir gar nicht reden, sowohl das Abitur als auch die Bachelor / Master Studiengänge haben massiv an Qualität abgebaut (Deshalb wurde BSc/Msc ja auch nicht in z.B. der Medizin eingeführt, da braucht man nach wie vor Akademiker und keine Industrie Sachbearbeiter). Letztens meinte so 21 Jähriger B.Eng (Maschinenbau), mit mir wetten zu müssen das die Dichte von Stahl bei 3kg pro dm² liegt. Und Ich bin ?nur? Wirtschaftsingenieur.

Ich fühle mich verarscht. Wozu habe Ich den jahrelang gelernt und geackert? Um Mit 30 soweit zu sein wie die heutigen 21-jährigen.. Vielen Dank auch Bologna und Frau ?Doktor? Schawan! Ich will 10 Jahre meines Lebens zurück!

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WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

gebe dir in allen Punkten Recht! Nur noch Jura und Medizin und die alten Diplomstudiengänge haben Qualität .

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DAX Einkäufer

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Die meisten Schüler haben durch G8 richtig heftige "Arbeitstage" mit mehrmaligem Nachmittagsunterricht pro Woche ab Klasse 7, haben wenig Zeit für Hobbys, werden schon frühzeitig auf die Bildung "berufstauglicher" Qualifikationen gedrillt und haben dementsprechende Stress-, Belastungs- und Erschöpfungsanzeichen.

Ihre Eltern haben sie auf eine sorgfältig ausgewählte Vorschule "geschickt", suchen mit viel Aufwand die "richtigen" Hobbys für sie aus und stellen die notwendigen Kontakte her, investieren Zeit und Geld in Nebenqualifikationen und stellen damit sicher, dass der Lebenslauf sich auf jeden Fall lückenlos und sozialverträglich liest.

Nach dem Abitur wollen/brauchen viele erstmal ein "Gap-Year" in Form einer Ausprobier- oder Auslandszeit, denn die notwendige persönliche Reife für das dann folgende Studium ist natürlich noch lange nicht erreicht. Regelstudienzeit überschritten? Malus. Keine Praktika? Malus. Falsche Sprachen? Malus. Der Drill geht weiter. Zeit zur Herausbildung einer ausgeglichenen, trittsicheren und sozial gefestigten Persönlichkeit? Keine.

Ich bin nicht neidisch.

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DAX Einkäufer

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

P.S.: Die Dichte als Quotient aus Masse und Fläche!?

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WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Immer dieses ständige Gejammer "alle haben es so viel besser außer mir"...
Was ist mit der Generation davor als der Wehrdienst noch deutlich länger war? Was ist mit den heute deutlich gestiegenen Anforderungen an Absolventen wie vom DAX-EK beschrieben...früher kein Ausland und keine Top Noten / Praxiserfahrung...kein Problem...heute? keine Chance

Und ich bin selbst 2004er Abi-Jahrgang...es hat Dich damals aber auch niemand davon abgehalten einen anderen Weg zu gehen etwa Ausbildung / Duales Studium, kein Wehrdienst etc.

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WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Unterschreibe ich voll und ganz, ein Skandal ist das.

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WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Es wäre nicht das erste mal, dass eine gesamte Generation aufgrund von Reformen oder Unregelmäßigkeiten massiv benachteiligt würde. Es ist eben auch Glück, WANN man geboren wurde. Nicht nur WO man geboren wurde.

Denkt mal an die 1910er bis 1929er Jahrgänge. Auf die Welt gekommen, um für einen sinnlosen Krieg zu sterben. Da sind Probleme beim Karriereweg doch das etwas geringere Übel - es könnte schlimmer sein.

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WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Und was soll dir der Beitrag bringen? Mitleid ? Sorry, aber du hättest sicher genug (wohl viel komfortablere als für heutige Bachelor-/ Masterstudenten) Möglichkeiten gehabt Praktika etc. zu machen, um deinen Einstieg zu erleichtern bzw. um schon früher mehr zu verdienen. Nur mit Selbstmitleid kommt man nun mal nicht weiter als ehrgeizige, nach deiner Aussage qualitativ weniger gut ausgebildete Bachelor-/Masterstudenten ..

Klar kann man hier verallgemeinern oder schwarzmalen aber ich sehe deinen Punkt gar nicht ! Jeder sollte aus sich das machen, was er möchte bzw. wozu er den Ehrgeiz hat. Ich habe nach dem neuen System studiert, aber noch normal G9-Abitur in Baden-Württemberg gemacht, also sicher nicht nur "Schlauchbootfahren und Topfschlagen"-Abitur und ich komme sehr gut zurecht, habe neben Top-Studium super Praktika gemacht und kann von mir behaupten neben einer gefestigten Persönlichkeit und Reife auch Erfahrungen zu haben, die manch Diplom-Student trotz längerer Studiendauer etc. nicht erreicht hat. Daher brauche ich heute auch keine Bewerbungen mehr schreiben sondern werde von Recruitern angesprochen und verdiene direkt nach dem Studium ein Mehrfaches von dem, was andere mit mehreren Jahren Berufserfahrung an Gehalt bekommen .. Verallgemeinern bringt nichts, mach das Beste draus und krempel die Ärmel hoch statt neidisch zu sein !

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WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Dem kann ich absolut zustimmen. Habe eine Tochter in der 6. Klasse auf dem Gymnasium und der zeitliche Anspruch ist im Gegensatz zu früher enorm! 2 mal die Woche 7 Stunden (bis 14.30 Uhr), einmal 8 Stunden (bis 15.20 Uhr), 2 mal 6 Stunden (bis 13.10 Uhr). Dazu kommt jeweils ein Heimweg von gut 30 Minuten.

Aufgrund der hohen Stundenzahl dürfen die Lehrer nicht viele Hausaufgaben verordnen. Dennoch wird an die Eigeninitiative der Schüler appeliert bzw. dies auch eingefordert, um den Stoff zu verinnerlichen. Ihrem Hobby kann sie einmal pro Woche nachgehen, dazu noch einmal 1 Std Nachhilfe. Nach 8 Std. plus Rückfahrt + Hausaufgaben/Lernen ist sie platt und der Tag im wahrsten Sinne des Wortes vorbei. Meine Tochter ist weder außerordentlich gut oder schlecht begabt, spiegelt also den durchschnittlichen Zeitaufwand wider.

Du hast Recht, dass heutige Absolventen jünger sind. Allerdings haben sie einen im Vergleich deutlich anspruchsvolleren Weg, der bereits 11-jährige zu Eigenmotivation und -initiative fordert.

DAX Einkäufer schrieb:

Die meisten Schüler haben durch G8 richtig heftige
"Arbeitstage" mit mehrmaligem Nachmittagsunterricht
pro Woche ab Klasse 7, haben wenig Zeit für Hobbys, werden
schon frühzeitig auf die Bildung "berufstauglicher"
Qualifikationen gedrillt und haben dementsprechende Stress-,
Belastungs- und Erschöpfungsanzeichen.

Ihre Eltern haben sie auf eine sorgfältig ausgewählte
Vorschule "geschickt", suchen mit viel Aufwand die
"richtigen" Hobbys für sie aus und stellen die
notwendigen Kontakte her, investieren Zeit und Geld in
Nebenqualifikationen und stellen damit sicher, dass der
Lebenslauf sich auf jeden Fall lückenlos und
sozialverträglich liest.

Nach dem Abitur wollen/brauchen viele erstmal ein
"Gap-Year" in Form einer Ausprobier- oder
Auslandszeit, denn die notwendige persönliche Reife für das
dann folgende Studium ist natürlich noch lange nicht
erreicht. Regelstudienzeit überschritten? Malus. Keine
Praktika? Malus. Falsche Sprachen? Malus. Der Drill geht
weiter. Zeit zur Herausbildung einer ausgeglichenen,
trittsicheren und sozial gefestigten Persönlichkeit? Keine.

Ich bin nicht neidisch.

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WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Aber stell dir vor dur wurdest du ein humanistisches Gymnasium (vielleicht noch in bayern) gedreht bis kurz vorm Synapsencrash und am Ende bekommt irgendeiner mit dem NRW-Walddorfschulen-Abi den Job... ^^

"Seit 4 Jahren bin Ich nun im Beruf. Und Ich bin wirklich eifersüchtig auf die ganzen Bachelor und ?Abiturienten? von heute."

Sieh es doch einfach so... du hast damals kostenlos eine viel höher Bildung erhalten...

Die heutigen sind auf nem "überfüllten" Markt und haben es noch viel schwerer als du... Fachkräfte sind schön und gut wenn es billige sind...
Schonmal was vom Bildungsparadoxon gehört?

Geld gabs leider nicht, aber lecker catering...

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WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Deine Tochter hat aber nur eine 5-Tage-Woche? Wir hatten in Hessen früher auch Nachmittagsunterricht in der Mittelstufe. Aber leider auch am Samstag noch Unterricht bis 13:00 Uhr.

Lounge Gast schrieb:

Dem kann ich absolut zustimmen. Habe eine Tochter in der 6.
Klasse auf dem Gymnasium und der zeitliche Anspruch ist im
Gegensatz zu früher enorm! 2 mal die Woche 7 Stunden (bis
14.30 Uhr), einmal 8 Stunden (bis 15.20 Uhr), 2 mal 6 Stunden
(bis 13.10 Uhr). Dazu kommt jeweils ein Heimweg von gut 30
Minuten.

Aufgrund der hohen Stundenzahl dürfen die Lehrer nicht viele
Hausaufgaben verordnen. Dennoch wird an die Eigeninitiative
der Schüler appeliert bzw. dies auch eingefordert, um den
Stoff zu verinnerlichen. Ihrem Hobby kann sie einmal pro
Woche nachgehen, dazu noch einmal 1 Std Nachhilfe. Nach 8
Std. plus Rückfahrt + Hausaufgaben/Lernen ist sie platt und
der Tag im wahrsten Sinne des Wortes vorbei. Meine Tochter
ist weder außerordentlich gut oder schlecht begabt, spiegelt
also den durchschnittlichen Zeitaufwand wider.

Du hast Recht, dass heutige Absolventen jünger sind.
Allerdings haben sie einen im Vergleich deutlich
anspruchsvolleren Weg, der bereits 11-jährige zu
Eigenmotivation und -initiative fordert.

DAX Einkäufer schrieb:

Die meisten Schüler haben durch G8 richtig heftige
"Arbeitstage" mit mehrmaligem
Nachmittagsunterricht
pro Woche ab Klasse 7, haben wenig Zeit für Hobbys, werden
schon frühzeitig auf die Bildung
"berufstauglicher"
Qualifikationen gedrillt und haben dementsprechende
Stress-,
Belastungs- und Erschöpfungsanzeichen.

Ihre Eltern haben sie auf eine sorgfältig ausgewählte
Vorschule "geschickt", suchen mit viel Aufwand
die
"richtigen" Hobbys für sie aus und stellen die
notwendigen Kontakte her, investieren Zeit und Geld in
Nebenqualifikationen und stellen damit sicher, dass der
Lebenslauf sich auf jeden Fall lückenlos und
sozialverträglich liest.

Nach dem Abitur wollen/brauchen viele erstmal ein
"Gap-Year" in Form einer Ausprobier- oder
Auslandszeit, denn die notwendige persönliche Reife für
das
dann folgende Studium ist natürlich noch lange nicht
erreicht. Regelstudienzeit überschritten? Malus. Keine
Praktika? Malus. Falsche Sprachen? Malus. Der Drill geht
weiter. Zeit zur Herausbildung einer ausgeglichenen,
trittsicheren und sozial gefestigten Persönlichkeit?
Keine.

Ich bin nicht neidisch.

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WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Ich stimm dem DAX-Einkäufer zu. Auf ein durchgetaktetes Lebenslauf-Optimier-Leben hätte ich keine Lust.

Habe Abi 2001 gemacht, danach ein Jahr Bund, dann 16 (!) Semester an der Uni gegammelt und nach einem zugegebenermaßen holprigen Start mit 2 Wechseln seit 3 Jahren nun einen chiligen 60k/35h Industriejob bekommen.

Ich bin froh, dass ich in den 20ern mein Leben genossen und meine Persönlichkeit geformt habe. Von daher habe ich eher Mitleid als Neid auf diejenigen, die heute mit 22 bereits 8h im Büro hocken. Ich kann mit voller Selbstzufriedenheit sagen, dass ich quasi in jeglicher Hinsicht in meinem Leben nichts verpasst habe.

Siehs mal andersrum.

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WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Ich habe auch Abi mit 13 Jahrgangsstufen gemacht und war erst 18 (eine der jüngsten) als ich das Abi hatte. Wir hatten damals in der Oberstufe samstags voll Unterricht, keine Brückentage, Vorstunden (Beginn 07.15 h) und mehrmals die Woche nachmittags Unterricht.
Während des Studiums (Diplom, Uni) habe ich auch Studienkollegen von FH's kennengelernt, die ein beträchtlich "gemütlicheres" Leben geführt haben (wenn ich da nur an unsere Mathe-Vorlesungen für Informatiker mit den Durchfallquoten zurückblücke).
Mittlerweile meinen die BA-Absolventen sogar, ihr Studium sei gleich wie ein Diplom....

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WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Was verdienst du?

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WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

In Bayern wird doch sowieso jeder genommen. Stichwort Fachkräftemangel!!!

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WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Du bist für einen Sachbearbeiter einfach überqualifiziert.

Dein Pech.

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WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Lounge Gast schrieb:

Dem kann ich absolut zustimmen. Habe eine Tochter in der 6.
Klasse auf dem Gymnasium und der zeitliche Anspruch ist im
Gegensatz zu früher enorm! 2 mal die Woche 7 Stunden (bis
14.30 Uhr), einmal 8 Stunden (bis 15.20 Uhr), 2 mal 6 Stunden
(bis 13.10 Uhr). Dazu kommt jeweils ein Heimweg von gut 30
Minuten.

Aufgrund der hohen Stundenzahl dürfen die Lehrer nicht viele
Hausaufgaben verordnen. Dennoch wird an die Eigeninitiative
der Schüler appeliert bzw. dies auch eingefordert, um den
Stoff zu verinnerlichen. Ihrem Hobby kann sie einmal pro
Woche nachgehen, dazu noch einmal 1 Std Nachhilfe. Nach 8
Std. plus Rückfahrt + Hausaufgaben/Lernen ist sie platt und
der Tag im wahrsten Sinne des Wortes vorbei. Meine Tochter
ist weder außerordentlich gut oder schlecht begabt, spiegelt
also den durchschnittlichen Zeitaufwand wider.

Du hast Recht, dass heutige Absolventen jünger sind.
Allerdings haben sie einen im Vergleich deutlich
anspruchsvolleren Weg, der bereits 11-jährige zu
Eigenmotivation und -initiative fordert.

DAX Einkäufer schrieb:

Die meisten Schüler haben durch G8 richtig heftige
"Arbeitstage" mit mehrmaligem
Nachmittagsunterricht
pro Woche ab Klasse 7, haben wenig Zeit für Hobbys, werden
schon frühzeitig auf die Bildung
"berufstauglicher"
Qualifikationen gedrillt und haben dementsprechende
Stress-,
Belastungs- und Erschöpfungsanzeichen.

Ihre Eltern haben sie auf eine sorgfältig ausgewählte
Vorschule "geschickt", suchen mit viel Aufwand
die
"richtigen" Hobbys für sie aus und stellen die
notwendigen Kontakte her, investieren Zeit und Geld in
Nebenqualifikationen und stellen damit sicher, dass der
Lebenslauf sich auf jeden Fall lückenlos und
sozialverträglich liest.

Nach dem Abitur wollen/brauchen viele erstmal ein
"Gap-Year" in Form einer Ausprobier- oder
Auslandszeit, denn die notwendige persönliche Reife für
das
dann folgende Studium ist natürlich noch lange nicht
erreicht. Regelstudienzeit überschritten? Malus. Keine
Praktika? Malus. Falsche Sprachen? Malus. Der Drill geht
weiter. Zeit zur Herausbildung einer ausgeglichenen,
trittsicheren und sozial gefestigten Persönlichkeit?
Keine.

Ich bin nicht neidisch.

Wir haben heute schon eine Abiturquote von fast 70% und eine Studienanfängerquote von 60%. Wenn jeder Abitur macht und/oder studiert, dann kann man die Qualität herabsetzen, was man auch gemacht hat. Das Abitur ist die neue Hauptschule und der Bachelor die neue Berufsvorqualifikation.

Aber, man kann eines nicht: Man kann sie nicht auf Null setzen. Genau das ist aber das Problem vieler Schüler und Studenten, die früher schon mit dem damaligen Quali an der Hauptschule gut bedient gewesen wären: Die sind vollkommen überfordert. Viele brauchen für den gleichen Stoff doppelt oder dreimal so lange oder schaffen ihn gar nicht, weil es von der Intelligenz nicht langt.

Die großen Burn-Out und Verzweiflungsgeschichten basieren eben nicht auf den Anforderungen, denn die sind gesunken, sondern darauf, dass man Ungeeignete zwanghaft zu den neuen Standart-Abschlüssen treiben will.

Eingestehen oder offen aussprechen will das aber keiner. Weder die Politik, noch die Hochschulen oder Lehrer, denn wer will den Eltern schon sagen, dass das eigene Kind völlig falsch am Platz ist und welche stolze Mama würde sich das eingestehen wollen? Mal ehrlich?

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Ist in der UNI nicht anders. Und es war damals im Diplom bei mir auch nicht sonderlich "anstrengend"...

Lounge Gast schrieb:

Ich habe auch Abi mit 13 Jahrgangsstufen gemacht und war erst
18 (eine der jüngsten) als ich das Abi hatte. Wir hatten
damals in der Oberstufe samstags voll Unterricht, keine
Brückentage, Vorstunden (Beginn 07.15 h) und mehrmals die
Woche nachmittags Unterricht.
Während des Studiums (Diplom, Uni) habe ich auch
Studienkollegen von FH's kennengelernt, die ein
beträchtlich "gemütlicheres" Leben geführt haben
(wenn ich da nur an unsere Mathe-Vorlesungen für Informatiker
mit den Durchfallquoten zurückblücke).
Mittlerweile meinen die BA-Absolventen sogar, ihr Studium sei
gleich wie ein Diplom....

antworten
DAX Einkäufer

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

"Aber, man kann eines nicht: Man kann sie nicht auf Null setzen. Genau das ist aber das Problem vieler Schüler und Studenten, die früher schon mit dem damaligen Quali an der Hauptschule gut bedient gewesen wären: Die sind vollkommen überfordert. Viele brauchen für den gleichen Stoff doppelt oder dreimal so lange oder schaffen ihn gar nicht, weil es von der Intelligenz nicht langt."

Ich bin kein ausgebildeter Pädagoge, halte aber die (mathematisch) Intelligenz nicht für den alleinigen Erfolgsfaktor. Man muss auch eine gewisse Arbeitsorganisation, Arbeitsdiziplin, Grundmotivation etc. Das hat nicht automatisch jeder, der intelligent ist. Und einige haben das, obwohl sie nicht intelligent sind...

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WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Mit 17 Jahren macht in Deutschland eigentlich niemand Abitur. Zumindest aktuell. 18 sind eigentlich fast alle, außer, jemand überspringt eine Klasse.

Ich durfte auch meinem Land dienen. War Zeitverschwendung. 10 Monate für nichts. Dafür musste ich statt 2 Jahre Ausbildung 2,5 Jahre machen, da wir im Bankenbereich nach 2 Jahren noch gar nicht den ganzen Stoff durch hatten.

Hör auf zu heulen. Du hast hier immerhin die Möglichkeit bekommen, zu studieren.
In andere Ländern benötigst du dafür reiche Eltern.

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Das sagen die Lehrer nie offen. Privat aber schon. Da wird seit vielen Jahren schon alles durchgewunken!

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Dem kann ich absolut zustimmen. Habe eine Tochter in der
6.
Klasse auf dem Gymnasium und der zeitliche Anspruch ist im
Gegensatz zu früher enorm! 2 mal die Woche 7 Stunden (bis
14.30 Uhr), einmal 8 Stunden (bis 15.20 Uhr), 2 mal 6
Stunden
(bis 13.10 Uhr). Dazu kommt jeweils ein Heimweg von gut 30
Minuten.

Aufgrund der hohen Stundenzahl dürfen die Lehrer nicht
viele
Hausaufgaben verordnen. Dennoch wird an die
Eigeninitiative
der Schüler appeliert bzw. dies auch eingefordert, um den
Stoff zu verinnerlichen. Ihrem Hobby kann sie einmal pro
Woche nachgehen, dazu noch einmal 1 Std Nachhilfe. Nach 8
Std. plus Rückfahrt + Hausaufgaben/Lernen ist sie platt
und
der Tag im wahrsten Sinne des Wortes vorbei. Meine Tochter
ist weder außerordentlich gut oder schlecht begabt,
spiegelt
also den durchschnittlichen Zeitaufwand wider.

Du hast Recht, dass heutige Absolventen jünger sind.
Allerdings haben sie einen im Vergleich deutlich
anspruchsvolleren Weg, der bereits 11-jährige zu
Eigenmotivation und -initiative fordert.

DAX Einkäufer schrieb:

Die meisten Schüler haben durch G8 richtig heftige
"Arbeitstage" mit mehrmaligem
Nachmittagsunterricht
pro Woche ab Klasse 7, haben wenig Zeit für Hobbys,
werden
schon frühzeitig auf die Bildung
"berufstauglicher"
Qualifikationen gedrillt und haben dementsprechende
Stress-,
Belastungs- und Erschöpfungsanzeichen.

Ihre Eltern haben sie auf eine sorgfältig ausgewählte
Vorschule "geschickt", suchen mit viel
Aufwand
die
"richtigen" Hobbys für sie aus und
stellen die
notwendigen Kontakte her, investieren Zeit und Geld
in
Nebenqualifikationen und stellen damit sicher, dass
der
Lebenslauf sich auf jeden Fall lückenlos und
sozialverträglich liest.

Nach dem Abitur wollen/brauchen viele erstmal ein
"Gap-Year" in Form einer Ausprobier- oder
Auslandszeit, denn die notwendige persönliche Reife
für
das
dann folgende Studium ist natürlich noch lange nicht
erreicht. Regelstudienzeit überschritten? Malus.
Keine
Praktika? Malus. Falsche Sprachen? Malus. Der Drill
geht
weiter. Zeit zur Herausbildung einer ausgeglichenen,
trittsicheren und sozial gefestigten Persönlichkeit?
Keine.

Ich bin nicht neidisch.

Wir haben heute schon eine Abiturquote von fast 70% und eine
Studienanfängerquote von 60%. Wenn jeder Abitur macht
und/oder studiert, dann kann man die Qualität herabsetzen,
was man auch gemacht hat. Das Abitur ist die neue Hauptschule
und der Bachelor die neue Berufsvorqualifikation.

Aber, man kann eines nicht: Man kann sie nicht auf Null
setzen. Genau das ist aber das Problem vieler Schüler und
Studenten, die früher schon mit dem damaligen Quali an der
Hauptschule gut bedient gewesen wären: Die sind vollkommen
überfordert. Viele brauchen für den gleichen Stoff doppelt
oder dreimal so lange oder schaffen ihn gar nicht, weil es
von der Intelligenz nicht langt.

Die großen Burn-Out und Verzweiflungsgeschichten basieren
eben nicht auf den Anforderungen, denn die sind gesunken,
sondern darauf, dass man Ungeeignete zwanghaft zu den neuen
Standart-Abschlüssen treiben will.

Eingestehen oder offen aussprechen will das aber keiner.
Weder die Politik, noch die Hochschulen oder Lehrer, denn wer
will den Eltern schon sagen, dass das eigene Kind völlig
falsch am Platz ist und welche stolze Mama würde sich das
eingestehen wollen? Mal ehrlich?

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

An den Gast vom 27. (Studienquote etc.)

Ich habe nur darauf gewaret bis das Argument "Es studieren einfach zu viele..." kommt.

Ein stört mich jedoch sehr dabei:
Du wirfst damit einen kompletten Jahrgang in einen Topf und das ist so nicht tragbar.

Zu deinen Argumenten:

  1. Ja es Studieren heutzutage mehr bzw. erreichen das Abitur, aber es gibt auch einfach viel mehr Angebot auf diesem Gebiet und die Bevölkerung entwickelt sich im Laufe der Jahre tatsächlich weiter (Privat-Fh. , Fernhochschulen, Berufkollegenschulen etc.)

  2. Zum Thema Burnout. Ein Affront mE. Ich bezweifle doch sehr stark das du die medizinschen Kenntnisse vorweisen kannst um das interpretieren zu können (wenn ja ist dieser Punkt überflüssig). Burnout ist nicht nur ein Thema der jetzigen Generation sondern mittlerweile auch in Dax Konzernen (warum auch immer) allgegenwärtig (bitte Studien dazu lesen oder Verweise auf Spiegel.de o.ä.)

Letztlich ist das Problem heutzutage m.E. eher, dass die Grenzen zunehmend verschwimmen (Abitur vs. FOS , Uni vs. Fh vs. Berufsakademie - bitte nicht als Angriff interpretieren) und dadurch auf eine Stelle viel mehr potenzielle Bewerber in Frage kommen. Die Konkurrenz und der damit einhergehende Druck nimmt zu.

Grüße von einem mit bayerischen Abitur, der an einer guten staatlichen Universität studiert.

antworten
Ein KPMGler

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Hab mich schon gefragt, wie es zu >10 Postings kommen konnte, ohne das jemand danach gefragt hat...

Lounge Gast schrieb:

Was verdienst du?

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Lounge Gast schrieb:

An den Gast vom 27. (Studienquote etc.)

Ich habe nur darauf gewaret bis das Argument "Es
studieren einfach zu viele..." kommt.

Ein stört mich jedoch sehr dabei:
Du wirfst damit einen kompletten Jahrgang in einen Topf und
das ist so nicht tragbar.

Zu deinen Argumenten:

  1. Ja es Studieren heutzutage mehr bzw. erreichen das Abitur,
    aber es gibt auch einfach viel mehr Angebot auf diesem Gebiet
    und die Bevölkerung entwickelt sich im Laufe der Jahre
    tatsächlich weiter (Privat-Fh. , Fernhochschulen,
    Berufkollegenschulen etc.)

  2. Zum Thema Burnout. Ein Affront mE. Ich bezweifle doch sehr
    stark das du die medizinschen Kenntnisse vorweisen kannst um
    das interpretieren zu können (wenn ja ist dieser Punkt
    überflüssig). Burnout ist nicht nur ein Thema der jetzigen
    Generation sondern mittlerweile auch in Dax Konzernen (warum
    auch immer) allgegenwärtig (bitte Studien dazu lesen oder
    Verweise auf Spiegel.de o.ä.)

Letztlich ist das Problem heutzutage m.E. eher, dass die
Grenzen zunehmend verschwimmen (Abitur vs. FOS , Uni vs. Fh
vs. Berufsakademie - bitte nicht als Angriff interpretieren)
und dadurch auf eine Stelle viel mehr potenzielle Bewerber in
Frage kommen. Die Konkurrenz und der damit einhergehende
Druck nimmt zu.

Grüße von einem mit bayerischen Abitur, der an einer guten
staatlichen Universität studiert.

Vielen Dank für deinen Beitrag, auf den ich gerne eingehe.

  1. Du schreibst, dass es viel mehr "Angebote" geben würde. Nur, ist das relevant? Und stimmt es überhaupt? Die Zahlen explodieren doch erst seit den Reformen in den 2000er Jahren. Beim Abitur seit den Reformen und im Studium seit Einführung des Bachelor/Master-Systems. Die ganzen Privaten, FOS/BOS und Berufskollegs gab es 1995 genauso wie 2000 oder 2005. Eine Explosion gab es aber nicht. Erst seit den genannten Reformen ist alles leichter. Das ist kein größeres "Angebot", sondern ein falscher "Anreiz", denn auf einmal können auch weniger "schlaue" Menschen die Ware nachfragen und das tun sie ja auch.

  2. Hier kann ich dir ebenfalls nicht zustimmen, da ich "Burn-Out-Kranke" nicht allgemein verunglimpft habe, sondern nur daraufhinweise, dass viele derartige Erkranken auf Überforderung und mangelnder Eignung fußen. Warum darf man das nicht ganz klar benennen, wenn ein Student schlichtweg zu blöd und/oder zu unreif für die (heute dürftigen) Inhalte ist? Weil das nicht "korrekt" ist und jeder einen Bachelor haben muss? Lieber wird dann eine "Krankheit" konstruiert und an der liegt es dann natürlich.

Letztendlich glaube ich aber nicht, dass du das zentrale Problem verstanden hast:

  • ca. 70% aller jungen Leute von 18 bis 20 haben heute Abitur
  • ca. 60% aller jungen Leute fangen anschließend ein Studium an.

Es gibt eben keinen Markt für die Massen an Absolventen und wer das erzählt, erzählt Unsinn:

  • Wir haben mittlerweile einen extremen Mangel an Azubis.
  • Wir bekommen einen extremen Mangel an Gesellen
  • Wie bekommen einen extremen Mangel an Fachkräften mit mindestens 3-jähriger Berufserfahrung.

Was wir aber nicht haben: Einen Mangel an schlechtausgebildeten Theoretikern, die von der Praxis keine Ahnung haben. Nichts anderes ist der Bachelor und nicht umsonst landen diese Leute zu Hundertausenden im Niedriglohnsektor.

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Das Thema Burnout bei Schülern / Studenten ist sicherlich ein interessanteres. Tatsächlich ist die Frage ob das Level tatsächlich gestiegen ist oder vll. wirklich ungeeignete Leute angelockt werden, die dann relativ schnell am Ende sind. Ich denke eher zweiteres. Heute bekommt jeder Trottel einen Bachelor, notfalls an einer Fern- oder Abend-FH.

Das ist aber bildungspolitisch so gewollt. In anderen Ländern ist die Akademikerquote bei 60% und da will Deutschland auch ran. Ob die dann Burger braten ist dem Staat und der Wirtschaft egal.
Heute kann man problemlos Akademiker für eine ganz einfache Bürotätigkeit (nach Anleitung Daten ins System hacken) für relativ wenig Geld bekommen. Dafür kann man einen Affen dressieren, aber betitelt wird das dann mit "Order Management Specialist" oder "Parameter Specialist".
Das nützt dem Staat, weil die Person nicht arbeitslos ist, das nützt dem Unternehmen, weil es selbst für die einfachsten Aufgaben Akademiker bekommen und der Preis für Gehälter nicht steigt, weil der nächste "Schlaue" ja vor der Türe steht.

Wenn ich mir alleine überlege was für Qualifikationen die Leiharbeiter bei mir im Konzern in einer Gegend mit quasi Vollbeschäftigung haben wird es mir ganz schlecht, sollte ich mal meinen Job verlieren und mich aus einer Arbeitslosigkeit heraus bewerben müssen.

Wirtschaftswunderland Deutschland.

antworten
DAX Einkäufer

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Solche Diskussionen erreichen meist schnell das Niveau von "die Ausländer nehmen uns unsere Jobs weg". Die Studierten versuchen die Burg "Studium" gegen den Ansturm des Nachwuchses zu verteidigen. Warum?

Mal ehrlich: Ihr studiert Wirtschaftswissenschaften und wisst doch, dass das Volkseinkommen (bzw. die Angebotsseite) keine feste, starre Größe ist, sondern eine Funktion aus Arbeitseinsatz und Qualifikation. Ich kann das Volkseinkommen durch höheren Arbeitseinsatz steigern (G8 statt G9, früher anfangen zu arbeiten, Rente mit 70e etc.), aber genauso durch höhere Qualifikation (höhere Abiturquote...). Ihr stellt das Studium wie etwas dar, das der einzelne sich "erkämpfen" muss. Als ob verhindert werden müsste, dass "zu viele" Leute das Ziel eines Studienabschlusses erreichen. Ich halte das für Unfug. Wo soll denn die "natürliche" Quote von Studierten in einem Land liegen? Und weshalb gerade bei diesem Wert und nicht höher oder niedriger?

Deutschland ist ein reiches Land (trotz einer überschaubaren Wochenarbeitszeit!) und der Reichtum wird vor allem durch eine hohe Kapitalausstattung erwirtschaftet. Ist ja auch logisch: Ein Mensch auf einem Bagger schafft mehr pro Tag als ein Mensch mit einer Schaufel in der Hand. Nehmen wir mal an, das Volkseinkommen wäre eine große Straße, an der wir alle gemeinsam bauen. Was spricht dagegen, möglichst viele Bagger einzusetzen und möglichst viele Menschen die Bedienung von Baggern erlernen zu lassen? Kapital (Bagger) ist reichlich vorhanden, es wird uns sogar nachgeworfen! Je mehr Menschen wir mit Baggern statt mit Schaufeln ausstatten, desto größer und länger wird unsere gemeinsame Straße. Und jeder Mensch, der Einkommen erwirtschaftet, ist wiederum ein Nachfrager für die Wirtschaftsleistung anderer.

Ich möchte damit nicht sagen, dass wir die Anforderungen an einen Abschluss senken sollten. Wir müssen aber verhindern, dass taugliche Menschen durch äußere Umstände zu untauglichen Menschen abgestempelt werden (zu wenig Geld im Elternhaus, Schwäche in der deutschen Sprache aufgrund Migration, Scheidung der Eltern, Studiensystem ist unverständlich und hält Nicht-Insider vom Studieren ab, Menschen setzen falsche Schwerpunkte und wählen für sie ungeeignete Fächer...). Es ist sinnlos, eine willkürliche "richtige Quote" für Studierte zu setzen und damit potenziellen Baggerfahrern stattdessen Schaufeln in die Hand zu drücken.

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WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Darum ging es doch bei Bologna - dass die Leute nicht mehr bis im Schnitt 28,x studieren. Übrigens, ich habe Abitur aus Sachsen. Dort waren es schon immer 12 Jahre. Und in bundesweiten Tests ist Sachsen regelmäßig auf Platz 1 noch vor Bayern. Ich hatte auch nie Probleme, dass der Aufwand zu viel wäre. Da wird es wirklich so sein, dass "ungeeignete" Kinder Abitur machen, welche sich den Lernstoff eben nicht nebenbei geben können, sondern nur durch lernen, lernen und lernen mit der Klasse mithalten können. Naja, in der Generation Helikopter-Eltern muss ja jedes Kind Abitur machen.

Um Bund und Zivi kann man sich drücken. Ein paar Stunden Internet-Recherche haben mir dieses Gap-Year erspart. Auf der Uni hat man mehr als genug Freizeit um vieles auszuprobieren und viel zu feiern. Abitur mit 18 plus 5 Jahre Studium machen 23 Jahre zum Abschluss mit meinem Diplom. Ich fand das gut. Und 5 Jahre Uni reichen zur Persönlichkeitsbildung in diesem Bereich. Wobei diese auch nicht abgeschossen ist. Ich merke schon, wie meine Einstellung bei vielen Themen immer konservativer wird. Im Studium hat man noch eher die rosarote Weltverbesserer-Brille auf.

Mittlerweile verdiene ich sehr gut bei wenig und sicherer Arbeit. Die Themen sind jetzt Hausbau und Kinder. Manche Leute (Freunde) in meinem Alter hängen immer noch an der Uni ohne Freundin, ohne Abschluss, ohne Plan. Das würde ich nicht mehr wollen. Ich freue mich auf meine Elternrolle und unser Haus. Und ich freue mich, dass ich nicht schon über die 30 beim ersten Kind bin. Ich finde es nicht gut, erst Mitte 30 oder Ende 30 Vater zu werden. Da hat man gar keinen Bezug mehr zu dem Kind/Teenager.

Lounge Gast schrieb:

Ich fühle mich ver*rscht!

Wie der Titel schon sagt, Ich fühle mich verarscht! Von
unserer Gesellschaft und von der Politik.
2003 habe Ich Abi gemacht, der letzte Jahrgang als es noch
echtes Abi mit echten LK in Ba-Wü gab. Die Abiturientenquote
lag auch nur bei 30% 2003. (2013 bei >70%
(Fach)abiturienten je Jahrgang in Ba-Wü). Mit 19 habe Ich Abi
gemacht, klassisch 13 Klassen. War einer der jüngsten im
Jahrgang. Dann ein Jahr lang dem Vaterland gedient. Mit 20
hab Ich an der RWTH ein WirtschaftIngenieurwesen Studium
begonnen. Mit 26 (10 Semester + Auslandspraktikum) war Ich
fertig. Seit 4 Jahren bin Ich nun im Beruf. Und Ich bin
wirklich eifersüchtig auf die ganzen Bachelor und
?Abiturienten? von heute.

Die ?Abiturienten? von heute machen Abi mit 17, Bund/Zivi
gibt?s in der Form nicht mehr. Mit 20 sind die Bachelor und
somit ?Akademiker?, am besten noch BA/DHBW. Während Ich mit
30 grad mal mein BAFÖG und Studienbeitragsdarlehen (die
gibt?s ja nun auch nicht mehr, gabs nur zu meiner
Studienzeit) abgestottert habe und anfange ein Leben
aufzubauen, haben die heutigen 20, 21 jährigen ein Gehalt wie
Ich mit 27.

Von der Qualifikation brauchen wir gar nicht reden, sowohl
das Abitur als auch die Bachelor / Master Studiengänge haben
massiv an Qualität abgebaut (Deshalb wurde BSc/Msc ja auch
nicht in z.B. der Medizin eingeführt, da braucht man nach wie
vor Akademiker und keine Industrie Sachbearbeiter). Letztens
meinte so 21 Jähriger B.Eng (Maschinenbau), mit mir wetten zu
müssen das die Dichte von Stahl bei 3kg pro dm² liegt. Und
Ich bin ?nur? Wirtschaftsingenieur.

Ich fühle mich verarscht. Wozu habe Ich den jahrelang gelernt
und geackert? Um Mit 30 soweit zu sein wie die heutigen
21-jährigen.. Vielen Dank auch Bologna und Frau ?Doktor?
Schawan! Ich will 10 Jahre meines Lebens zurück!

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

@ Thema
Es ist ganz einfach: Wer vergleicht, verliert! UND: Was bringt es, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen? Hast Du dadurch irgendeinen Nutzen? Schütze dich selbst und denk nicht an "Ungerechtes" aus einer anderen Zeit. Das Einzige, was Du daraus ziehen kannst ist Frust!!

Wir haben im übrigen keinen Mangel an Azubis, Gesellen oder Fachkräften mit mindestens 3-jähriger Berufserfahrung. Der Löhne steigen kaum, es gibt keinen Anreiz für Schüler, Elektriker statt Elektroingeneur zu werden. In der heutigen Zeit würde ich meinem Sohn / meiner Tochter folgendes raten: macht nach dem Abi zunächst eine praktische Ausbildung. Anschließend kann man mit 22/23 immer noch studieren und mit seiner Ausbildung ein nettes Zubrot im Studium verdienen (wenn man nicht durch reiche Eltern gesegnet ist). Im Studium fällt dann der Hammer. Ist die Uni-Ausbildung mit 27/28 abgeschlossen, kann man 3-4 Jahre arbeiten und spätestens dann sollte/muss man über die Familienplanung nachdenken.

Alle anderen Rennen einem Traum hinterher, wie die Jugendlichen bei "Deutschland sucht den Superstar". Man verschwendet seine Lebenszeit für vollkommen unrealistische Dinge. Denn neben den eigenen Täigkeiten zählt vor allem Glück zum beruflichen Erfolg. Dies gilt im übrigen auch für den gesundheitlichen "Erfolg".

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Wenn du angeblich so viel qualifizierter bist als die 21-jährigen Bachelor (kann ich ja nicht beurteilen, mag durchaus sein), dann liegt es an dir, dass Potenzial auch auszuschöpfen.
Die Lösung ist, dass du mehr aus dir machen musst und nicht neidisch auf andere bist, die mit weniger Aufwand das gleiche erreichen wie du. Wären sie so unqualfiziert wie alle sagen, würden sie ja nicht den Job machen können. ;)

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Immer dieses gerede von einem Mangel an Leuten mit Ausbildung ....
Wenn dem so wäre würden doch die Gehälter stark steigen ...
Tuen sie aber nicht !
Habe Realschule -> FOS -> FH gemacht und es gibt von meinen ehemaligen Mitschülern von der Realschule nur einen der über 2,5k Brutto verdient und der ist mittlerweile Teamleiter(und hat ganze 3k brutto) .... (Nahezu alle sind in handwerklichen Berufen in grossen Firmen)

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

@ DAX-Einkäufer

Der Vergleich mit einer Straße ist zwar ganz nett, unterschlägt aber einige Punkte.

  1. Die Entwicklung eines Landes lässt sich nicht auf die einfach Formel "Mehr Akademiker=Mehr Wohlstand" reduzieren.

  2. Wer mehr Leute mit einem bestimmten Niveau ausbilden will, muss auch entsprechende Arbeitsplätze anbieten. Der promovierte Taxi-Fahrer kann ja wohl nicht das Ziel sein. In bestimmten Bereich gibts sowieso schon eine Überakademisierung.

  3. Das Duale System in Deutschland ist unbedingt zu erhalten. Wer zu stark auf Akademisierung setzt, zerstört dieses System. Ich will jedenfalls nicht in einem Land ohne klassische Handwerker leben. Vielleicht bin ich da auch altmodisch.

  4. Was heute der unterbezahlte Handwerker ist, ist morgen der unterbezahlte Akademiker. Ein akademischer Abschluss ist nur ein trügerisches Versprechen auf ein gutes Gehalt. Wenn die Reallohnentwicklung stagniert, bringt dir auch der Abschluss nix. Deutschland ist in bestimmten Bereichen sowieso schon das Niedriglohnland in der EU. Schaut mal die Gehaltsentwicklung in anderen EU-Staaten an (s. Link)

http://twitter.com/BrendanNyhan/status/458581997758058496/photo/1

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WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Jede Generation hat ihre Vor- und Nachteile. Ich weiß gar nicht, ob ich wirklich mit 23 Jahren oder so schon mit Hochschulabschluss voll im Berufsleben stehen wollte. Die Studienzeit ist ja eigentlich eine schöne Zeit. Warum also neidisch sein? Von 1992 bis ca. 2006 wusste man eben nicht, was man mit den jungen Leuten anfangen sollte und hat sie möglichst lange in Ausbildungen geparkt. Heute ist die Situation eben eine andere. Hat alles seine Vor- und Nachteile.

Und was die größere Konkurrenz betrifft: Ich glaube, dass sich viele Eltern, Kinder und Jugendliche hier unnötig Stress machen. Die deutsche Wirtschaft ist von zahlreichen weltweit konkurrenzfähigen mittelständischen Firmen geprägt. Wie haben in Deutschland nicht das Gefälle wie in den meisten asiatischen Ländern, wo zwischen einigen wenigen "National Champions" wie LG oder Samsung und dem Rest der Wirtschaft Welten liegen, was Verdienst, Aufstiegschancen etc. betrifft. Na gut, BMW zahlt vielleicht 30% mehr als ein No-Name-Klitsche in München. Aber sich wegen dem so einen Stress machen? Absolut lächerlich! In Asien kann man es ja noch eher verstehen, weil es da um ganz andere Größenordnungen geht Holzhütte vs. Wolkenkratzer. Außerdem bezweifle ich, dass diese ganzen "Lebenslauf-Optimierungen" wirklich effektiv sind. Wenn man eben nur auf die Realschule geht und später das Abitur im Anschluss macht, dann interessiert es doch in Deutschland keinen. Es zählt (Gott sei Dank immer noch) das Endergebnis. Und da wird man mit ordentlicher Qualifkation immer einen anständigen Job bekommen. Wichtig ist, dass man die Motivation und die Lust nicht verliert. Ich weiß nicht, ob das sich durch Schule + Studium quälen am Ende wirklich zu den besseren Ergebnissen führt.

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

"Ist die Uni-Ausbildung mit 27/28 abgeschlossen, kann man 3-4 Jahre arbeiten und spätestens dann sollte/muss man über die Familienplanung nachdenken."

Wer hat dir eingeredet, dass man dann darüber nachdenken MUSS? Es soll auch Leute und Paare mit anderen Lebensentwürfen geben.

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Lounge Gast schrieb:

"Ist die Uni-Ausbildung mit 27/28 abgeschlossen, kann
man 3-4 Jahre arbeiten und spätestens dann sollte/muss man
über die Familienplanung nachdenken."

In meinem Umfeld hat so gut wie keiner vor 35 daran gedacht. Nicht wenige sind erst nahe 40 oder die Männer mit über 40 Eltern geworden. Natürlich mag es vorher biologisch einfacher sein, es ist heutzutage aber echt kein Thema mehr, "späte Eltern" zu werden und bei Akademikern nach meinem Eindruck fast schon üblich.

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

"Die Entwicklung eines Landes lässt sich nicht auf die einfach Formel "Mehr Akademiker=Mehr Wohlstand" reduzieren."

Nur weil mehr Leute eine Hochschulreife haben gibts noch lange keine höhere Wertschöpfung in der Wirtschaft... Sonst könnten wir dank Bologna vor Erfolg nicht mehr laufen...
Das ist gar nicht der Punkt bei der Bildungspolitik, man hat den Europäischen "Gleichschaltungsprozess" zum Anlass genommen den Bildungsbereich und die Generation Praktikum auf ein Abstellgleis zu schicken... Wenn es soviel Fachkräftemangel und Bedarf an Azubis geben würde wie man tut würden die Leute in den Unis nicht tlw am Fußboden hocken weil zuwenig Stühle da sind.

Das allgemeine Wohlstandsniveau in Deutschland ist seit dem Euro und den zwei Dauerkrisen wieder auf den Stand der frühen 80er Jahre zurückgefallen.
Was der Kaufkraftverlust beim verfügbaren Einkommen nicht erledigt hat auf der einen Seite das haben die gestiegenen Steuern und Sozialabgaben auf der anderen Seite erledigt.

Wenn man das mit China oder Afrika oder sonstwas vergleicht mag das zwar jammern auf hohem Niveau sein, aber man orientiert sich nach unten. Mit ein paar Maschinenbauern die Handelsbilanz aufblähen hilft dagegen überhaupt nix.

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

In meinem Umfeld hat so gut wie keiner vor 35 daran gedacht.
Nicht wenige sind erst nahe 40 oder die Männer mit über 40
Eltern geworden. Natürlich mag es vorher biologisch einfacher
sein, es ist heutzutage aber echt kein Thema mehr,
"späte Eltern" zu werden und bei Akademikern nach
meinem Eindruck fast schon üblich.

"heutzutage aber echt kein Thema mehr" - das siehst du falsch. Das ist ein ganz großes Thema. Es gibt diese biologische Grenze. Je näher man dieser kommt, umso schwieriger wird es. Ich kenne zig Paare, die unbedingt Kinder wollen, aber keine bekommen. Die Zeugung kann sich auch mal über Jahre hinziehen mit fraglichen Erfolgsaussichten. Der hohe (Zeit-)Druck hat schon so manche Beziehung zerstört. Mehr als ein Kind, ist ab 40 eh nicht mehr drin.

Das Problem mit der Fruchbarkeit ist ein Flächenphänomen, aber da redet keiner gerne darüber. Sprich mal in deinem Bekanntenkreis die Kinderfrage an. Meine Erfahrung: Immer wenn jemand ausweicht, oder nicht darüber reden will, dann ist das Problem auch bei denen vorhanden.

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Also ich muss leider so direkt fragen: Hat eigentlich IRGENDJEMAND meinen Kommentar überhaupt gelesen??

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Lounge Gast schrieb:

Es gibt diese
biologische Grenze. Je näher man dieser kommt, umso
schwieriger wird es.

Natürlich gibt es die, es ist aber nicht mehr ganz so problematisch wie früher. Früher musste man sich mit Anfang 30 Gedanken über Kinder machen, wenn man denn welche haben wollte, heute kann man sich diese Gedanken auch erst mit Ende 30 machen. Das heißt natürlich nicht, dass es dann nicht schwieriger ist. Aber wenn es danach ginge, müssten alle mit Anfang 20 Kinder bekommen, wo die Fruchtbarkeit am höchsten ist.

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Ihr unterschätzt die biologische Uhr massiv! Für Frauen ab 35 sinkt die Fruchtbarkeit gewaltig. Und rechnet mal Komplikationen ein... Jahrelanges probieren und schwubs ist man 40. Alles schon gesehen in meinem Bekanntenkreis!

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Lounge Gast schrieb:

Natürlich gibt es die, es ist aber nicht mehr ganz so
problematisch wie früher. Früher musste man sich mit Anfang
30 Gedanken über Kinder machen, wenn man denn welche haben
wollte, heute kann man sich diese Gedanken auch erst mit Ende
30 machen. Das heißt natürlich nicht, dass es dann nicht
schwieriger ist. Aber wenn es danach ginge, müssten alle mit
Anfang 20 Kinder bekommen, wo die Fruchtbarkeit am höchsten
ist.

Ich bin sprachlos. Solche Optimisten trifft man selten. Ich habe meine Kinder mit 29 und 33 bekommen und wir hatten sehr sehr viel Mühe. Wenn du so einfach mehrere Kinder mit Ende 30 hinbekommst, dann hast du echt meinen vollen Respekt. Ich drück dir die Daumen.

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Lounge Gast schrieb:

Ich bin sprachlos. Solche Optimisten trifft man selten. Ich
habe meine Kinder mit 29 und 33 bekommen und wir hatten sehr
sehr viel Mühe. Wenn du so einfach mehrere Kinder mit Ende 30
hinbekommst, dann hast du echt meinen vollen Respekt. Ich
drück dir die Daumen.

Wie gesagt, ich kenne es in meinem Umfeld eigentlich gar nicht anders. Die jüngste ist aktuell mit 35 schwanger.

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

War in der ehemaligen DDR der Standard, hat gut funktioniert.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Es gibt diese
biologische Grenze. Je näher man dieser kommt, umso
schwieriger wird es.

Natürlich gibt es die, es ist aber nicht mehr ganz so
problematisch wie früher. Früher musste man sich mit Anfang
30 Gedanken über Kinder machen, wenn man denn welche haben
wollte, heute kann man sich diese Gedanken auch erst mit Ende
30 machen. Das heißt natürlich nicht, dass es dann nicht
schwieriger ist. Aber wenn es danach ginge, müssten alle mit
Anfang 20 Kinder bekommen, wo die Fruchtbarkeit am höchsten
ist.

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Lounge Gast schrieb:

Wie gesagt, ich kenne es in meinem Umfeld eigentlich gar
nicht anders. Die jüngste ist aktuell mit 35 schwanger.

Wie gesagt, ich drück dir die Daumen (Das meine ich vollkommen ernst). Bitte bedenke, dass es ziemlich hart werden kann, wenn der "Zug abgefahren" ist.

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Eine frühere Kollegin von mir versucht auch gerade schwanger zu werden, sie ist jetzt 38 und hat noch keine Kinder, da ist es auch problematisch, sie hatte auch schon Abgänge und weiß, daß ihr die Zeit davonrennt, einfach ist diese Situation nicht, es kommt dann auch noch dazu, daß bei höherem Alter auch das Risiko zu Komplikationen während der Schwangerschaft und zu genetischen Defekten bei den Kindern stark ansteigt. Als Mann hat man es natürlich leichter, weil man theoretisch zumindestens noch die Chance hat, sich eine jüngere Frau zu suchen (ob das praktisch umsetzbar ist, ist eine andere Frage, daher tickt da schon auch irgendwie eine Uhr), aber bei Frauen gibt es da eben eine Grenze, man sollte tatsächlich nicht zu lange warten, wenn man denn Kinder möchte, denn einfacher wird es mit zunehmendem Alter mal sicher nicht!

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

"...aber bei Frauen gibt es da eben eine Grenze, man sollte tatsächlich nicht zu lange warten, wenn man denn Kinder möchte, denn einfacher wird es mit zunehmendem Alter mal sicher nicht!"

Und genau deshalb sieht man bei manchen Single-Frauen oder unglücklich vergebenen die Panik im Gesicht, wenn die 30 erreicht ist. Da setzt man die Ansprüche an einen Mann mal ganz schnell nach unten oder bleibt halt bei dem Trottel, mit dem man schon ein paar Jahre maximal halbglücklich zusammen ist, um den Kinderwunsch erfüllen zu können. :D

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Ab Alter 30 und wenn es die erste Schwangerschaft ist, dann ist es eine Risikoschwangerschaft. Damit geht nicht nur ein erhöhtes Abbruchrisiko ein, sondern die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind behindert wird, steigt massiv.

Aber auch bei den Männern tickt die Zeitbombe. Ab dem Alter von 40 ist es bereits gesichert, dass die Spermaqualität massiv nachlässt. Auch hier erhöht sich das Risiko, dass das Kind behindert auf die Welt kommt, massiv. Sicherlich gibt es diesen Effekt auch schon mit 35,36 - aber die bisherige Forschung hat auf jeden Fall das Alter 40 bestätigt.

Mann mit 40+ und Frau mit 30+ ist eigentlich nicht mehr vertretbar vom Risiko. Und nichts, wirklich gar nichts spricht dagegen, bedeutend früher ein Kind zu bekommen. Es gibt keinen optimalen Zeitpunkt. Ich kenne Pärchen, welche während der Studienzeit Kinder bekommen haben. Es braucht weder ein abgeschlossenes Studium, noch eine "Karriere". Wer "Karriere" will, verzichtet lieber gleich auf Ehe, Partner und Kinder und widmet sich nur dieser. Eine glückliche Ehe mit Kindern ist mit dem Karrierejunkie von heute sowieso nicht vereinbar.

Ich habe übrigens ein Diplom, bin 27 und meine Freundin ist schwanger. Soviel dazu, dass es nicht anders geht.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Ich bin sprachlos. Solche Optimisten trifft man selten.
Ich
habe meine Kinder mit 29 und 33 bekommen und wir hatten
sehr
sehr viel Mühe. Wenn du so einfach mehrere Kinder mit
Ende 30
hinbekommst, dann hast du echt meinen vollen Respekt. Ich
drück dir die Daumen.

Wie gesagt, ich kenne es in meinem Umfeld eigentlich gar
nicht anders. Die jüngste ist aktuell mit 35 schwanger.

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Mir ging es nicht darum, dass es nicht früher geht. Natürlich ist es biologisch immer besser, das Ganze relativ frühe anzugehen. Aber es ist später auch nicht mehr so problematisch, wie es vielleicht vor 20 oder 30 Jahren war.

Und wenn wir mal ehrlich sind, wieviele Akademiker sind den vor 30 in einer Beziehung, welche fuer Kinder taugt? Von meinen Kommilitonen mit denen ich nach dem Studium noch Kontakt hatte war mit 30 keiner mehr mit dem Partner aus dem Studium zusammen! Viele ziehen um, gehen ins Ausland, tingeln vielleicht erstmal noch 1-2 Jahre durch die Welt und probieren sich aus, da ist man schnell 30 bis man ueberhaupt für eine solche Beziehung bereit ist. Und diese muss dann auch erstmal wachsen und reifen, bevor man an Kinder denkt. Ich Lenne uebrigens aus gleichem Grund bis auf einen einzigen Kollegen keinen Akademiker in meinem Umfeld, der vor 30 geheiratet hatte. Mein früherer Chef erst mit 40 und der hat auch erst danach Kinder bekommen. Mein jetziger Chef ist fast 50 und hat auch noch kleinen Kinder. Wie gesagt, ich will das nicht gutheißen und natürlich ist das biologisch problematisch, in meienm Umfeld ist das aber eigentlich der Normalzustand.

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Risikoschwangerschaft besteht bei erstem Kind ab 35 und nicht 30...

antworten
WiWi Gast

Re: Bologna - Ich fühle mich ver*rscht!

Nicht ab 30, sondern ab 35 wird von einer Risikoschwangerschaft gesprochen, wenn das erste Kind unterwegs ist.

Lounge Gast schrieb:

Ab Alter 30 und wenn es die erste Schwangerschaft ist, dann
ist es eine Risikoschwangerschaft. Damit geht nicht nur ein
erhöhtes Abbruchrisiko ein, sondern die Wahrscheinlichkeit,
dass das Kind behindert wird, steigt massiv.

Aber auch bei den Männern tickt die Zeitbombe. Ab dem Alter
von 40 ist es bereits gesichert, dass die Spermaqualität
massiv nachlässt. Auch hier erhöht sich das Risiko, dass das
Kind behindert auf die Welt kommt, massiv. Sicherlich gibt es
diesen Effekt auch schon mit 35,36 - aber die bisherige
Forschung hat auf jeden Fall das Alter 40 bestätigt.

Mann mit 40+ und Frau mit 30+ ist eigentlich nicht mehr
vertretbar vom Risiko. Und nichts, wirklich gar nichts
spricht dagegen, bedeutend früher ein Kind zu bekommen. Es
gibt keinen optimalen Zeitpunkt. Ich kenne Pärchen, welche
während der Studienzeit Kinder bekommen haben. Es braucht
weder ein abgeschlossenes Studium, noch eine
"Karriere". Wer "Karriere" will,
verzichtet lieber gleich auf Ehe, Partner und Kinder und
widmet sich nur dieser. Eine glückliche Ehe mit Kindern ist
mit dem Karrierejunkie von heute sowieso nicht vereinbar.

Ich habe übrigens ein Diplom, bin 27 und meine Freundin ist
schwanger. Soviel dazu, dass es nicht anders geht.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Ich bin sprachlos. Solche Optimisten trifft man
selten.
Ich
habe meine Kinder mit 29 und 33 bekommen und wir
hatten
sehr
sehr viel Mühe. Wenn du so einfach mehrere Kinder mit
Ende 30
hinbekommst, dann hast du echt meinen vollen
Respekt. Ich
drück dir die Daumen.

Wie gesagt, ich kenne es in meinem Umfeld eigentlich gar
nicht anders. Die jüngste ist aktuell mit 35 schwanger.

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