Hallo zusammen, ich habe wohl ein für Controller recht ungewöhnliches Problem. Ich hab in meinem ersten Job, den ich jetzt seit 5 Monaten mache, einfach nicht genug zu tun und langweile mich sehr.

Eingestellt hatte mich mein ehemaliger Abteilungsleiter, damit ich für ihn verschiedene Analysen mache, aber kurz nachdem ich angefangen habe, wurde er gefeuert. Jetzt bin ich direkt dem CFO unterstellt. Aber der hat 100 Leute unter sich und keine Zeit sich um mich zu kümmern bzw. mir Aufgaben zu geben. Für meine regelmäßigen Reports brauche ich ca 6,5 Arbeitstage im Monat, den Rest arbeite ich auf Zuruf. Die ersten paar Wochen gabs noch einigermaßen Aufgaben vom CFO, jetzt aber seit 3 Wochen nichts mehr. Ich habe ihm das auch schon mitgeteilt, dass ich viel freie Kapazitäten habe. Da hat er mir ein kleines neues Projekt gegeben, aber da kann ich momentan kaum was dran machen, muss noch ewig auf Daten warten.

Die Zwischenzeit verwende ich halt um alle meine Dateinen 5 mal zu checken, alle möglichen Newsletter zu lesen, mich über die Branche zu informieren, alle je erstellten Dateien in der Abteilung zu sichten, versuchen unsere Datenbankstruktur zu verstehen, unangeforderte kleine Auswertungen zu erstellen etc.

Aber irgendwie bin ich trotzdem schon mit allem durch. Am Montag muss ich wieder in die Firma und weiß wieder nicht was ich den ganzen Tag geschweige denn die ganze Woche tun soll. In der Abteilung sind wir zu dritt, einer ist zu 100% ausgelastet, der andere auch nur zu 50%. Abgeben wollen bzw können die beiden mir nichts mehr. Die arbeiten max. 40 Stunden die Woche, eher weniger.

Ich hab auch noch das Problem, dass meine Probezeit Ende diesen Monat abläuft und die sich entscheiden müssen, ob sie mich behalten. Die Firma ist echt super, aufregende Branche, moderne Systeme, gutes Gehalt, tolle Stadt, grandiose Sozialleistungen, super Kollegen und hab ne tolle Wohnung 5 Gehminuten davon entfernt gefunden. Will hier also eigentlich unbedingt bleiben, musste auch Ewigkeiten suchen, um diesen Job überhaupt zu finden.

Eigentlich müsste ich mal den CFO ansprechen, wies mit mir weitergehen soll, aber das trau ich mich grad nicht, ich warte grad, bis er vergisst, dass ich eine Probezeit habe. Der hat hoffentlich 1000 andere Dinge im Kopf. Wobei die Firma auch gut ein Jahr jemanden gesucht hat, bis sie mich endlich gefunden haben, eine gewisse Rauswurfschwelle gibts da sicher. Ein neuer Abteilungsleiter ist in Planung, dauert aber noch mindestens 6 Monate.

Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

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Sicher sind keine Aufgaben auch eine Belastung.

Nutze die Zeit für "außer Haus" Termine. Z.B. kannst du an Treffen von Verbänden teilnehmen, die sich mit deiner Branche beschäftigen. Ich wünschte ich hätte die Zeit.

Wenn du dein Projekt gut gemacht hast, dann bekommst du sicher mehr aufgaben. Wenn ihr einen neuen Leiter habt gibts bestimmt auch mehr zu tun. Könnte sein, dass du dann gern an die aktuelle Situation denkst ;)

Warte auf jeden Fall deine Probezeit ab, bevor du jemanden sagst, dass die dich derzeit nicht brauchen.

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Ich kann deine Lage sehr gut verstehen und finde es super, dass du proaktiv versuchst die Zeit sinnvoll zu nutzen (unaufgeforderte Sonderanalysen, Doublechecking etc.). Ich denke aber, dass wenn du nicht aktiv wirst und ausdrücklich darauf hinweist, wird sich an deiner Lage nichts ändern und du wirst mittelfristig unter dieser "Belastung" leiden (Psychologen sprechen da von einem umgekehrten Burn-Out).

Ich rate dir den CFO ganz offen und deutlich darauf anzusprechen. Sage ihm, dass du das Unternehmen etc super geil findest, dich der Job aber nicht auslastet und nicht herausfordert und damit nicht deinen Vorstellungen von einer guten Arbeit entspricht. Mache deutlich, dass wenn du keine neuen Herausforderungen bekommst, du dich um eine alternative Herausfoderung bemühen wirst (obwohl du das Unternehmen etc. ja toll findest).

Der CFO hat dann zwei Optionen:

1) Er entlässt dich, weil er erkennt, dass er übermäßig hohe Personalkosten für diese 6.5 Stunden Arbeit hat. Damit verliert er einen Top Mitarbeiter (ich gehe mal davon aus, dass deine Arbeitsergebnisse super sind, wenn du alles doublechecken kannst), für den das Unternehmen 1 Jahr lang gesucht hat.

2) Er nimmt dein Anliegen ernst und wird dir entsprechende Aufgaben, Projekte oder Herausforderungen ausftragen.

Sollte er Option 1) wählen ist das natürlich enttäuschend ABER es hat nichts mit deiner Arbeitsleistung zu tun. Auch wenn du dann kurzfristig ohne Job dastehen würdest, würde es dir und deinem Wohlbefinden langfristig sicherlich besser gehen.

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ja, gerade wenn besserung in sicht ist und du dich allgemein wohlfühlst dann sitz die zeit ab, spekulier ein bissl am aktienmarkt nebenbei oder soetwas, dann wird deine zeit noch kommen. ansonsten schau es dir bis zu 1,5 jahren an und such dir dann was anderes, wenn du immer noch nicht ausgelastet bist.

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erst einmal abwarten bis der neue Abteilungsleiter gefunden ist, davor glegentliche Hinweise das Du noch Kapazitäten hast. Mach Dich genauestens mit Euren Systemen vertraut, bilde Dich in allen Excel-Facetten weiter. Wenn es echt gar nicht mehr anders geht, wirst Du (oder die Firma) Konsequenzen ziehen müssen. Du wirst von alleine merken, wann es so nicht mehr geht.

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Denke das es gut ist offen Problem anzusprechen.

Halte aber den Ball etwas flach, wenn es um freie Kapazitäten geht. Leider ist es so, dass man darüber schnell die Kontrolle verlieren kann. Wenn du das so kommunizierst kann es passieren, dass dein CFO dich mit Arbeit überschüttet oder anderen Mitteilt, dass die Arbeit an dich geben können.

Wenn du dann durch einen Chef oder wenn das Projekt doch umfangreicher wird zudätzliche Aufgaben bekommst, weist du nicht mehr wo dir der Kopf steht.

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glaube du bist da bei weitem kein einzelfall .. spreche aus meiner persönlichen erfahrung + beobachtungen anderer angestellter :D

6,5 / 40 h ist natürl relativ wenig, aber würde jetzt auch keine voreiligen schritte unternehmen .. und kündigung seitens U halte ich für absolut ausgeschlossen!

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Hallo,

kann Deine Situation sehr gut verstehen, bei mir ist es genau so, allerdings bei anderem Hintergrund.

Was mache ich den ganzen Tag:
Online sein! Newsportale lesen, auch mal fachfremde. Besser bescheid als ich weiß keiner! Auch monster.de und konsorten surfe ich gerne regelmäßig ab ;-)

Unterwegs sein! Es gibt viele Veranstaltungen, die kostenlos angeboten werden. Dort tummeln sich hauptsächlich vertriebler, aber spannender als im büro ist's alle mal und man lernt dabei auch noch.

Aktiv sein! Jede Gelegenheit der Projektvergabe nutzen, und sofort HIER schreien. Leider ging das bei mir zwar nach hinten los, da mich die anderen kollegen nun als störfaktor und "streikbrecher" ansehen, aber besser als gelangweilt rumzusitzen ist es natürlich. Immerhin bin ich nun als high potential eingestuft und das bei 12 Stunden realer Wochenarbeitszeit!

Ein Hobby haben! Vor allem in Verbindung mit Punkt 1 super! Da kannst Du Dich während der Arbeit auch noch drüber informieren! Auch ein spannendes Buch kann den langweiligen Tag erfüllen (bietet sich allerdings nur bei einem Einzelbüro an.

Sport treiben! Unverzichtbar! Ich nutze die ganze freie Zeit, um abends (oder morgens vor der arbeit) laufen zu gehen, oder anderen Sport zu treiben.

Familie gründen! Dann hast Du viel Zeit für diese und kannst auf der Arbeit praktische Tipps mit den Kollegen austauschen!

Lern soviel du kannst, saug alles auf und bleib beweglich! Dann wirst Du Deine Position in der Firma finden, oder aber einen Arbeitgeber, der Dich mehr auslasten kann. 9-5-Jobs sind eben nicht jedermanns Sache.

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