Hallo liebes Forum,

wie aus meiner Überschrift zu entnehmen finde ich meinen Job stinkend langweilig. Ich habe einen Bachelorabschluss und arbeite seit 3,5 Jahren im Controlling, habe auch schon einen Jobwechsel hinter mir ? dadurch habe ich auch schon einen sehr guten Gehaltssprung gemacht.

Die meisten Arbeiten sind total einfach, selbst ein Praktikant könnte die nach einer kurzen Einweisung machen. Das Schwierigste ist, diese langweilige Arbeit 8 Stunden ohne ?Tippfehler? zu machen. Am Anfang habe ich auch tatsächlich viele Fehler gemacht ? habe aber an mir gearbeitet und konnte sie auf ein normales Maß reduzieren.

Was meint ihr, habe ich nur zu viel vom Job erwartet und muss mich damit abfinden? Nachdem Motto: ?Arbeit ist halt Arbeit und muss keinen Spaß machen?? Oder bin ich im falschen Job? Mit dem Gehalt bin ich super zufrieden.

Hi,

darf ich mal fragen, was genau du im Controlling machst?

Arbeite selbst seit 2 Jahre im Controlling und finde das sehr spannend! Bin oft im Ausland unterwegs, habe viel Kontakt mit dem Management, habe einen tiefen Einblick in eine Vielzahl an Prozessen die sonst niemand im Unternehmen hat und bekomme eine Vielzahl betribswirtschaftlich anspruchvoller Themen auf meinen Tisch. Vielleicht hast du nur Pech mit deinen beiden Stellen?

Und was hast du dir denn vorgestellt, als du dich entschieden hast ins Controlling zu gehen? Hast dir ja sicherlich vorher Gedanken gemacht, oder?

LG

Mal so gefragt: was machst du denn? Bist du quasi Sachbearbeiter?

Sei beruhigt, viele finden ihren Job total langweilig. Die meisten freunden sich über kurz oder lang damit an... ich weiß, das ist keine erfreuliche Tatsache. Gerade in Controlling und Finanzbereich wird sehr heiß gekocht - oftmals sind es aber klassische Sachbearbeiterstellen. Kommt aber auch immer auf die Stelle an.

Verstehe nicht wieso wir Studenten bzw. Absolventen denken, wir hätten das Privileg, dass uns Arbeit Spaß machen MUSS. Wenn du keine Lust auf den Job hast, dann Wechsel halt. Falls nicht, bleib dort, such dir eine Frau, bau ein Haus, setz Kinder in die Welt.

Bin nicht der TE, aber mir geht es ähnlich. Bin quasi Leiter Controlling (mit Uni-Diplom) mit einem Mitarbeiter "unter" mir (dieser MA ohne Studium). Arbeite auch direkt mit dem Management bzw. diskutiere mit diesem. Habe eigentlich alle Freiheiten, so dass ich eigene Themen setzen und bearbeiten kann. Trotzdem ist es nach mittlerweile 4 Jahren alles eher langweilig. Es ist halt Arbeit. Und wenn ich mir überlege, dass ich damit den Großteil meines wachen Tages verbringe, naja...

Gehalt ist auch sehr gut für diese Tätigkeit und im Vergleich zu anderen Unternehmen.

Andere Jobs sind im Endeffekt nach einiger Zeit ähnlich langweilig. Und wenn man hier von Sachbearbeiter redet, ich halte auch das mittlere Management für Sachbearbeiter. Echte strategische Freiheiten in der Unternehmensentwicklung fängt bei Jobs an, welche 10+ Jahre Berufserfahrung, Top-MBA und 80h+-Woche erfordern, dafür auch 200.000 EUR oder mehr zahlen. Mich die Karriereleiter so weit hoch zu quälen ist nicht mein Ziel. Da schätze ich meine Freizeit doch zu sehr.

Das einzige, was mich vlt. wirklich reizen würde wäre Selbständigkeit. Aber was soll man da als BWLer machen? Und kommt mir nicht mit Steuerberatung oder Wirtschaftsprüfung. Hab Praktika. Beides stinkend langweilig und für Menschen, welche wirklich die stupideste Arbeit machen können und dabei auch nach 10-11h nich aufmaulen...

Wenn ich von Selbständigkeit rede, dann etwas Richtung New Economy, IT, Mobile, ...

Ich glaube, das Problem ist, dass fast alle (Sachbearbeiter-)Bürojobs - und damit auch die Jobs, die von BWLern in den ersten Berufsjahren typischerweise ausgeführt werden - auf die eine oder andere Art langweilig sind.

Aber sei froh, dass dir nur langweilig ist. Erst wenn zur langweiligen Arbeit auch noch Stress und Zeitdruck hinzukommt, wird es richtig ätzend. Also entspann dich und versuche, die Langeweile zu genießen ;)

Das, was du in deinen Praktika in der Steuerberatung an stinkend langweiligen Tätigkeiten ausgeführt hast, hat mit einem selbständigen Steuerberater fast nichts zu tun.

Du hast ein LUXUS Problem! Ich arbeite bei einer Big 4 in der Transactions. Im controlling würde ich bei einem ruhigeren job mit sicherheit 25% mehr verdienen instant, hätte Geld mir was zur seite zu legen z.B. für EK für ein Eigenheim und mehr Zeit für meine Familie und meine Frau und du jammerst, weil du am Tag aus langeweile 100 mal auf die Bild.de seite kannst.... Liebe Leute....

Wenn du dieses Luxusproblem einmal über einen längeren Zeitraum erlebt hättest, dann würdest du ihn verstehen.
Meiner Meinung nach ist der Umgang mit Langeweile auf Dauer genauso schwer wie mit Stress.

Kenne und Lebe diese Situation in genau der selben Position... von Verzweiflung über Resignation bis hin zur Einsicht, dass es doch nur ein "Luxus"-Problem ist... eine erfüllende Freizeit gab mir letztlich den Ausgleich.

Langeweile kann krank machen und am Ende so sogar tödlich sein! Kommt auch bei Ingenieuren vor: Entwicklung und keine Aufträge.

Lounge Gast schrieb:

Wenn du dieses Luxusproblem einmal über einen längeren
Zeitraum erlebt hättest, dann würdest du ihn verstehen.
Meiner Meinung nach ist der Umgang mit Langeweile auf Dauer
genauso schwer wie mit Stress.

Wirklich schwierige Situation. Man sagt von außen immer so leicht: "Ändere es!"

Dabei ist aber das Problem, dass man nun nicht wissen kann, ob der evtl. neue Job spannender ist. Das sichere Ufer zu verlassen, ist für die meisten nicht erstrebenswert. Geht mir genauso...

Die meisten sehen das Problem nicht, weil zuhause Kinder und Frau sitzen, die versorgt werden wollen. Ist man sich nur allein gegenüber verantwortlich, dann kommen die Gedanken nach Abwechslung und Sinnhaftigkeit.

So gesehen ist es ein Luxusproblem, aber für gute Tipps bin auch ich dankbar.

Frau nehmen und Kinder kriegen?

Wenn du wirklich!, also aus deinem tiefsten Inneren heraus (ich denke viele kennen dieses Gefühl), keine Lust mehr auf diesen Job hättest dann wärst du schon längst weg und hättest gar nicht erst diesen Thread eröffnet. Du bist einfach zu bequem und >spielst< nur mit dem Gedanken, aber irgendwann ist das spielen vorbei, denn dann ist man 45, hat Verpflichtungen und sitzt sowieso fest in seinem Bürostuhl.

WiWi Gast schrieb am 02.11.2014:

Wenn du wirklich!, also aus deinem tiefsten Inneren heraus (ich denke viele kennen dieses Gefühl), keine Lust mehr auf diesen Job hättest dann wärst du schon längst weg und hättest gar nicht erst diesen Thread eröffnet. Du bist einfach zu bequem und >spielst< nur mit dem Gedanken, aber irgendwann ist das spielen vorbei, denn dann ist man 45, hat Verpflichtungen und sitzt sowieso fest in seinem Bürostuhl.

Ist manchmal wirklich nicht immer ratsam zu wechseln, wenn sonst alles soweit stimmt. Bin jetzt im 3. Job, bei dem ich eigentlich nur vormittags arbeiten könnte. Was sich durch die Wechsel verbessert hat ist der Lohn. Doch jetzt bin ich mit gut 30 bereits am oberen Ende der Lohnstange angekommen. Weiss auch nicht weiter, ausser einen auf hierarchische Karriere zu machen oder mich damit abzufinden, dass das Berufsleben ziemlich stupide ist (Input-Output). WLB ist mir noch wichtig, weshalb ich keine Führungskarriere anstrebe, sondern eher fachlich.

WiWi Gast schrieb am 24.04.2021:

WiWi Gast schrieb am 02.11.2014:

Wenn du wirklich!, also aus deinem tiefsten Inneren heraus (ich denke viele kennen dieses Gefühl), keine Lust mehr auf diesen Job hättest dann wärst du schon längst weg und hättest gar nicht erst diesen Thread eröffnet. Du bist einfach zu bequem und >spielst< nur mit dem Gedanken, aber irgendwann ist das spielen vorbei, denn dann ist man 45, hat Verpflichtungen und sitzt sowieso fest in seinem Bürostuhl.

Ist manchmal wirklich nicht immer ratsam zu wechseln, wenn sonst alles soweit stimmt. Bin jetzt im 3. Job, bei dem ich eigentlich nur vormittags arbeiten könnte. Was sich durch die Wechsel verbessert hat ist der Lohn. Doch jetzt bin ich mit gut 30 bereits am oberen Ende der Lohnstange angekommen. Weiss auch nicht weiter, ausser einen auf hierarchische Karriere zu machen oder mich damit abzufinden, dass das Berufsleben ziemlich stupide ist (Input-Output). WLB ist mir noch wichtig, weshalb ich keine Führungskarriere anstrebe, sondern eher fachlich.

Aber was waren eigentlich die Erwartungen ? Es kann halt nicht ewig Steigerungen geben und irgendwann - und sogar relativ früh - ist halt auch dann das Ende erreicht. Den Facebook und Amazon Guys wird es im Silicon Valley nicht anders gehen. Bürojob bleibt Bürojob. Das einzige was mich aber verwundert, dass mir niemand von Eltern, Bekannten & Co. das mal so erzählt hätte. :P

WiWi Gast schrieb am 25.10.2014:

Bin nicht der TE, aber mir geht es ähnlich. Bin quasi Leiter Controlling (mit Uni-Diplom) mit einem Mitarbeiter "unter" mir (dieser MA ohne Studium). Arbeite auch direkt mit dem Management bzw. diskutiere mit diesem. Habe eigentlich alle Freiheiten, so dass ich eigene Themen setzen und bearbeiten kann. Trotzdem ist es nach mittlerweile 4 Jahren alles eher langweilig. Es ist halt Arbeit. Und wenn ich mir überlege, dass ich damit den Großteil meines wachen Tages verbringe, naja...

Gehalt ist auch sehr gut für diese Tätigkeit und im Vergleich zu anderen Unternehmen.

Andere Jobs sind im Endeffekt nach einiger Zeit ähnlich langweilig. Und wenn man hier von Sachbearbeiter redet, ich halte auch das mittlere Management für Sachbearbeiter. Echte strategische Freiheiten in der Unternehmensentwicklung fängt bei Jobs an, welche 10+ Jahre Berufserfahrung, Top-MBA und 80h+-Woche erfordern, dafür auch 200.000 EUR oder mehr zahlen. Mich die Karriereleiter so weit hoch zu quälen ist nicht mein Ziel. Da schätze ich meine Freizeit doch zu sehr.

Das einzige, was mich vlt. wirklich reizen würde wäre Selbständigkeit. Aber was soll man da als BWLer machen? Und kommt mir nicht mit Steuerberatung oder Wirtschaftsprüfung. Hab Praktika. Beides stinkend langweilig und für Menschen, welche wirklich die stupideste Arbeit machen können und dabei auch nach 10-11h nich aufmaulen...

Wenn ich von Selbständigkeit rede, dann etwas Richtung New Economy, IT, Mobile, ...

Kann Strategieberatung empfehlen, zwar arbeitet man viel, aber Langeweile kommt garantiert nie auf.