Hallo liebe Forum-Gemeinde,
hat jemand Erfahrungswerte, ob man im Bereich Tax mit dem Ziel zum Steuerberater bei EY oder PwC besser aufgestellt ist (bzgl. Arbeitsbedingungen, Überstunden, Unterstützung zum Examen)?
Hätte die Möglichkeit zu Indirect Tax bei PwC oder Corporate Tax bei EY. Finde den Bereich Indirect Tax spannender und könnte mich da spezialisieren, aber EY kommt mir halt mega sympathisch und dynamisch rüber.
EY. Marktführer in Tax und ab nächstem Jahr die Nummer 1 der Big4. Reputationstechnisch würd ich zu EY gehen, die Förderung ist auch nicht ohne +10 Urlaubstage extra.
antwortenKommt immer auf den Bereich an. Tax ist nicht gleich Tax.
Was bringt es dir, dass EY Marktführer in Tax insgesamt ist, du aber beispielsweise im FS Tax bist, wo KPMG und PwC kilometerweit vorne liegen?
WiWi Gast schrieb am 30.01.2020:
antwortenEY. Marktführer in Tax und ab nächstem Jahr die Nummer 1 der Big4. Reputationstechnisch würd ich zu EY gehen, die Förderung ist auch nicht ohne +10 Urlaubstage extra.
Mach Indirect! Da werden immer Leute gesucht und jedes Unternehmen braucht jemanden, der sich mit USt auskennt!
antwortenJa, ich hab auch das Gefühl, dass der Bereich Indirect Tax mehr ein Nischenbereich ist und da weniger Leute sind als im Vergleich im Corporate Tax. Jedoch wirkt PwC auf mich nicht so locker wie EY. Daher tue ich mich echt schwer mit der Entscheidung..
antwortenLass dich nicht von der gescripteten Corporate Identity blenden. Es kommt immer auf das direkte Team an. Nach ein paar Jahren Big4 hängt dir die Verlogenheit ("Wir sind alle jung, dynamisch, gut aussehend und totaaaal beste Freunde!!!") eh zum Hals raus.
WiWi Gast schrieb am 30.01.2020:
antwortenJa, ich hab auch das Gefühl, dass der Bereich Indirect Tax mehr ein Nischenbereich ist und da weniger Leute sind als im Vergleich im Corporate Tax. Jedoch wirkt PwC auf mich nicht so locker wie EY. Daher tue ich mich echt schwer mit der Entscheidung..
WiWi Gast schrieb am 31.01.2020:
Lass dich nicht von der gescripteten Corporate Identity blenden. Es kommt immer auf das direkte Team an. Nach ein paar Jahren Big4 hängt dir die Verlogenheit ("Wir sind alle jung, dynamisch, gut aussehend und totaaaal beste Freunde!!!") eh zum Hals raus.
WiWi Gast schrieb am 30.01.2020:
Ja, ich hab auch das Gefühl, dass der Bereich Indirect Tax mehr ein Nischenbereich ist und da weniger Leute sind als im Vergleich im Corporate Tax. Jedoch wirkt PwC auf mich nicht so locker wie EY. Daher tue ich mich echt schwer mit der Entscheidung..
Vollkommen richtig.
@TE: Wenn du den Bereich Indirect Tax spannender findest und falls die Leute im Bewerbungsgespräch einen guten Eindruck gemacht haben, dann go for EY.
Kann einer sagen, ob man im Bereich Indirect Tax viel unterwegs ist? Sind die Überstunden dort höher als z.B. im Corporate Tax? In Bezug auf die Steuerberatung wäre ein "ruhigeres" Arbeitsumfeld besser.
antwortenIch kann es nur von außen sagen, weil ich nie in der USt gearbeitet habe: nach meinem Eindruck ist man nicht mehr unterwegs als woanders, es werden jetzt nicht insgesamt mehr Stunden geschoben, aber du hast halt monatliche Deadlines, die jeweils zu Spitzen in der Arbeitsbelastung führen.
WiWi Gast schrieb am 31.01.2020:
antwortenKann einer sagen, ob man im Bereich Indirect Tax viel unterwegs ist? Sind die Überstunden dort höher als z.B. im Corporate Tax? In Bezug auf die Steuerberatung wäre ein "ruhigeres" Arbeitsumfeld besser.
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antwortenIch hab mal eine Pro-/Contra-Liste gemacht, weil ich mich mit der Entscheidung immer noch schwer tue. Könnt ihr diese Punkte so bestätigen bzw. welche Erfahrungswerte habt ihr und was würdet ihr ergänzen?
EY
Pro
Contra
PwC
Pro
Contra
Also, ich sage mal ein paar Worte dazu:
Punkt Steuerberaterexamen:
Wenn du nicht gerade in einer kleinen bis mittelständischen Kanzlei quer durchs Gemüsebeet wildern kannst, dann bist du in der Steuerberatung in der Regel spezialisiert. Insbesondere bei den Big4. Auch im Bereich Corporate Tax machst du immer das Gleiche: i.d.R. KSt- und GewSt-Erklärungen. Du bist also keinesfalls viel breiter aufgestellt als in der USt. Das Steuerberaterexamen ist daher für dich immer gleich schwer.
Punkt: Ranking Big4:
Das ist sowas von egal. Big 4 = Big 4 in der Auswahrnehmung. Da interessiert höchstens noch der Standort, aber auch das kann dir egal sein. Wenn überhaupt, dann ist ein "berühmter" Partner wichtig.
Punkt: Nettes Team:
Super wichtig!
Punkt: Überstundenregelung
Es kommt nicht nur auf das an, was auf dem Papier steht, sondern auch darauf, ob und wie es umgesetzt wird. Was bringt mir eine Überstundenregelung, wenn ich knappe Budgets und Vorgaben für den Anteil an Verwaltungsstunden habe.
Hör auf dein Bauchgefühl: einfacher Trick: Münze werfen oder links-rechts Abfrage bei Freund für Entscheidung: wenn du dann enttäuscht oder erleichtert bist, dann kennst du deine Präferenz.
antwortenBeide Big4 sind top und halten sich in Waage.
Mach es also davon abhängig, ob du Umsatzsteuern machen willst oder Ertragsteuern.
Ich habe zB. UStG gehasst und ich bekomme Brechreiz wenn ich mich mit Lieferung und Leistung auseinandersetzen muss, sodass für mich die Entscheidung leicht wäre.
Ich musste damals auch wählen zwischen KPMG, EY und PwC und hatte mich dann für diejenigen entschieden, wo ich den Eindruck hatte, dass ich dort am meisten lernen werde.
WiWi Gast schrieb am 01.02.2020:
antwortenIch hab mal eine Pro-/Contra-Liste gemacht, weil ich mich mit der Entscheidung immer noch schwer tue. Könnt ihr diese Punkte so bestätigen bzw. welche Erfahrungswerte habt ihr und was würdet ihr ergänzen?
EY
Pro
- Steuerberatung Deutschland Nr.1
- nettes Team
- Unterstützung zum StB-Examen
- 30 Urlaubstage
Contra
- weniger Gehalt
- Überstundenregelung
- allgemeiner Bereich Corporate Tax, wo vergleichsweise viele sind
PwC
Pro
- Spezialbereich Indirect Tax
- Verstärkte Englischanwendung
- Bessere Überstundenregelung
Contra
- Höherer Aufwand für StB-Examen aufgrund der lediglichen Erfahrung im Indirect Tax
- 28 Urlaubstage
- subjektives Empfinden: schwieriger, Probezeit zu bestehen
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