Bei Firma anfangen, die an sich überschuldet ist?
Hallo zusammen,
ich bin kein Newbie mehr und habe schon bei mehreren Firmen gearbeitet.
Aktuelle sehe ich mich wieder um und bin durch einen Personalberater auf eine Firma aufmerksam gemacht worden, die ich sehr "interessant" finde.
Die Firma ist 2002 gegründet worden und bietet Web- und Telephonconferencinglösungen an.
Es ist auch ein Private Equity Investor als Hauptanteilseigner an der Firma beteiligt.
Nachdem ich die Bilanzen eingesehen habe, musste ich schon fest schlucken:
2011:
Aktiva
Anlagevermögen 32.000 Euro
Umlaufvermögen 170.000 Euro
nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 795.000 Euro
Bilanzsumme 1 Mio. Euro
Passiva
Eigenkapital 0 Euro
gezeichnetes Kapital 25.000 Euro
Verlustvortrag 580.000 Euro
Jahresüberschuss -240.000 Euro
nicht gedeckter Fehlbetrag 795.000 Euro
Rückstellungen 35.000 Euro
Verbindlichkeiten 960.000 Euro
Bilanzsumme 1 Mio Euro
2012:
Aktiva
Anlagevermögen 37.000 Euro
Umlaufvermögen 420.000 Euro
nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 775.000 Euro
Bilanzsumme 1,2 Mio. Euro
Passiva
Eigenkapital 0 Euro
gezeichnetes Kapital 25.000 Euro
Verlustvortrag 820.000 Euro
Jahresüberschuss 20.000 Euro
nicht gedeckter Fehlbetrag 775.000 Euro
Rückstellungen 30.000 Euro
Verbindlichkeiten 1,2 Mio Euro
Bilanzsumme 1,2 Mio Euro
Im Anhang dann noch ein sehr "interessanter" Satz:
2.2. Überschuldung
Die bilanzielle Überschuldung auf den Bilanzstichtag stellt keine insolvenzrechtliche Überschuldung in Sinne des Insolvenzrechts nach § 19 InsO dar. Es liegt für die Gesellschafterdarlehen eine Erklärung zum qualifizierten Rangrücktritt durch die Gesellschafter vom 14. Juni 2012 vor, welche die Überschuldung beseitigt.
Ich schaue mir gerne Bilanzen an, aber diese finde ich schon sehr krass!
Wie ist eure Meinung zu der Bilanz?
Würdet ihr bei dieser Firma anfangen wollen?
Ich bin schon sehr auf eure Gedanken gespannt.
Meine teile ich euch mit, wenn ein paar Beiträge von euch geschrieben wurden ;-)
Herzlichen Dank!
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