Das mit den Neuen Bundesländern ist ja mal eine sehr interessante Aussage. Wie kommst Du denn dazu?
Ich hatte im Grundstudium das Pflichtfach Wirtschaftsgeschichte (HU Berlin). Es gab schon vor 1945 strukturschwache Gebiete, wo "Ostelbien" zum Großteil zugehörte. Diese Landstriche waren nicht per se "arm", aber bürgerliche Gesellschaftsformen und Mentalitäten, die ja nun einmal Merkmale wirtschaftsorientierter Gemeinschaften waren/sind, haben sich doch eher in den Hansestädten und später in den Handelsstädten in der Nähe der Industriezentren herausgebildet. Jahrhunderte zuvor natürlich auch in der Nähe von Höfen und Universitätsstädten.
Diese gab es auch auf dem Gebiet der heutigen neuen Bundesländer - insb. in Sachsen (Dresden, Leipzig), Thüringen (Jena, Weimar) und auch in Sachsen-Anhalt (Halle). Nördlich davon ist es m.E. sehr mau, wozu ich im Übrigen auch große Teil Niedersachsen und Schleswig-Holstein zähle.
Also: Unterschiedliche Mentalitäten lassen sich historisch begründen, ich sehe aber eher ein Nord-Süd-Gefälle.
Lounge Gast schrieb:
Das lässt sich so pauschal nicht sagen. Das ist
branchenabhängig. Wenn es dir z. B. um die Finanzbranche
geht, sind die Spitzenreiter ganz klar Frankfurt (#1),
gefolgt von München, Düsseldorf, Hamburg. Und hier sind wir
schon bei Städten, nicht bei Bundesländern. Es gibt auch arme
Gegenden in Bayern oder BaWü.
Auf der anderen Seite hast du z. B. wenn es um die
Schifffahrt geht die besten Aussichten in Bremen, Hamburg und
Niedersachsen. Ist zwar nicht meine Branche, aber ich kenne
zwei, die waren bei Logistikunternehmen und haben über den
Standort Bremerhaven eine gute erfolgreiche Karriere
gestartet (und das, obwohl Bremerhaven ein ödes und armes
Loch ist).
Auch in Niedersachsen gibt es interessante Standorte.
Letztlich - wenn man es allgemein hält - sind am
interessantesten Bayern, BaWü, Hessen und NRW, gefolgt von
Niedersachsen und Hamburg.
Leider muss man sagen, dass der Großteil der neuen
Bundesländer nicht wettbewerbsfähig ist, was meiner Meinung
nach zum Großteil auch an der dortigen Mentalität liegt, und
natürlich daran, dass es für viele vor 20 Jahren ein harter
Wechsel war.
antworten