Bin der TE:
Ich zitiere mal deine einzelnen Phrasen und antworte gezielt auf die Anmerkungen....
"Konzern... auf der einen Seite soll es der "einfache" Weg sein, Karriere zu machen, auf der anderen Seite soll man ganz einfache 35-Stunden-Wochen durchleben und nebenbei ganz locker 100.000 ? verdienen."
Ich brauche keine 100K um glücklich zu sein..Mir reicht ein bescheidenes Leben mit meiner Familie.
"Ich für meinen Teil habe folgendes erlebt: Bei uns kommen von extern hauptsächlich und als erstes duale Studenten ins Unternehmen. Das sind diejenigen, die direkt nach dem Abitur mit genau den Noten, die von den guten Beratungen nachgefragt werden, an FHs und BAs studieren und nebenbei noch eine adäquate Lehre machen. Darunter befinden sich schon beinahe keine Beamten mehr, die ihre 35 h abfeiern, sondern schon da beginnt die Ellenbogengesellschaft. Wir sprechen hier über ein Klientel, das mit 22-23 Jahren voll einsteigt, das Unternehmen kennt, fachausgebildet ist und einen Hochschulabschluss von FH/BA besitzt. "
Ich bin von einer Durchschnitts-FH, mit durchschnittlichen Noten (2.0 ist Durchschnitt an der FH) in eine gute Position in eine der größten Banken gekommen..Ellbogengesellschaft habe ich bisher nicht gespürt hier..es kommt immer darauf an in welcher Abteilung du arbeitest..
Klar..wenn du nur von notgeilen Trainees umgeben bist und Wannabe High Performern, braucht man sich nicht zu wundern, das man in dieser Gesellschaftsschicht angekommen ist.
"Ich würde allein deshalb, wenn ich eine "planbare" Karriere möchte auf, zu Berufsfeldern wie Anwalt, Berater, Arzt oder IB raten. Da muss man "nur" gute Abschlüsse und Bereitschaft vorweisen und schon sind die nächsten Schritte vorprogrammiert, wohingegen in Konzernen die Faktoren Glück und Willkür wesentlich entscheidender sind."
Anwalt? Geht nicht.
Arzt? Geht nicht.
Berater? Keine Lust auf Berater..keine Lust zu reisen
IB? Ich bin als IT Dienstleister bei meiner Bank für das IB tätig..auch dort sehe ich keine Ellbogengesellschaft zu sehen. Aber Interesse hätte ich auch nicht dort zu arbeiten.
Ich weiß ganz genau, in welchem Bereich ich tätig sein möchte, daher brauch ich mich nicht von Berufsfeldern einzuengen, wo ich sowieso kein Interesse habe zu arbeiten.
"Btw: 100.000 ? sind für mich kein Maßstab für eine "Karriere". Karriere ist für mich "das Außergewöhnliche" und so selten sind die 100.000er nicht. Karrieren sind für mich funktionierende Selbstständigkeiten, Vorstände... Und solch ein Erfolg erscheint mir wenig planbar. "
Wie gesagt..Karriere ist Definitionsabhängig..für manche ist es irgendwann im Vorstand zu sitzen und unendlich viel Geld zu verdienen..für Leute für mich ist Karriere einfach nur mein "Job" wo ich meinen Lebensunterhalt verdiene und ohne Sorgen meine Familie ernähren kann.
"Warum sehe ich das so: Wenn ich (und ich verdiene gemessen am Durchschnitt fantastisch), so weiterverdiene wie heute und keinen Gehaltssprung mehr mache, dann baue ich jährlich mehr Vermögen auf, als ich Geld ausgebe und das nur für mich. Es würde sich das Verhältnis aber geradezu dramatisch verschlechtern, wenn meine Freundin schwanger würde und ich Alleinverdiener wäre. Dann verpufft eine ganze Menge und ich bin absolute Mittelschicht. Das ist doch keine Karriere. Für mich ist Karriere, wenn ich entscheide, ob ich arbeite oder nicht, wenn ich das Ende meiner Karriere selbst bestimmen kann und das ggf. schon mit 45.
Falls ich das aber im Konzernschoß schaffen möchte heißt das vergleichbare Investition wie in jeder Beratung, jedoch keine vergleichbare Karrieresicherheit.
"
Meine Antworten sind keine Seitenhiebe gegen dich..ganz im Gegenteil..es gibt Menschen die wollen hoch hinaus und es gibt Menschen wie bleiben lieber bescheiden.
Wie weit ich letztenendes komme wird sich zeigen..Ich möchte aber definitiv einen geregelten Job habe, indem ich nicht länger als 40/h die Woche arbeite.
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