Hallo,

ich habe ein Jobangebot bei einer Fluggesellschaft.

Meine Aufgabe scheint einfach zu sein: Ich muss nur Rechnungen aus allen europäischen Ländern kontrollieren, da die Fluggesellschaft in Deutschland das ganze Geld für Europa verwaltet.
Neben der Kontrolle gehört ebenfalls die Genehmigung der Geldüberweisung zur Aufgabe.

Ansonsten war´s das. Es handelt sich nur um die Verwaltung des Geldes.

Hat man mit dieser Aufgabe eine Zukunftsperspektive?

Je nach Qualifikation.. grundsätzlich hat man immer eine Perspektive aufzusteigen. Je nach Personalvertretung gibt es auch häufig Vorschriften, dass interne Bewerbungen bei gleicher Eignung zu bevorzugen, oder auf jeden Fall ein Gespräch bekommen müssen, etc.

Aufstieg kann direkt erfolgen (Sachbearbeiter -> Teamleiter -> Abteilungsleiter) oder über Kompetenzerweiterungen (Projektmitarbeit -> Projektleitung -> Führungsposition in einem anderen Bereich).

Und mit der Berufserfahrung kannst du dich auch nach 2 Jahren woanders bewerben, entweder für höherrangige Jobs oder bei einem Unternehmen, das mehr Aufstiegsmöglichkeiten bietet.

ich habe eins gelernt was wichtig ist:
i. was krieg ich netto
ii. wieviel muss ich arbeiten
sind die wichtigsten Kriterien ; ).

Dann kommen sachen wie:
iii. sind kollegen gut
iv. will ich das mein leben lang machen
v. zukunfsperspektive bzw. wechselchancen usw....

"ich habe eins gelernt was wichtig ist:
i. was krieg ich netto
ii. wieviel muss ich arbeiten
sind die wichtigsten Kriterien ; )"

Hier im Forum ist das tatsächlich so. Eine dritte Frage fehlt aber noch:

iii. was kostet ein eigenheim in der region und wieviele stunden fahre ich täglich nach der arbeit dorthin, wo dieses Eigenheim steht?

Ich nehme an, es geht um eine Einstiegsposition?

Als Touristiker (Nicht Airliner) hier mal meine Einschätzung:

Wenn du dich für Aviation/Busines Travel/Touristik prinzipiell interessierst ist das keine schlechte Sache. Wenn du innerhalb der Airline Erfahrungen sammeln kannst - am besten auch über Projekte in anderen Bereichen - kannst du durchaus für alle Bereiche der Branche interessantes Know how gewinnen. Beispiele wären hier andere Airlines, Reiseveranstalter, Technologieunternehmen (zb. GDS Anbieter wie Amadeus usw.) oder Airports. Ich bin mir zum Beispiel ziemlich sicher das unsere Buchhaltung (Reiseveranstalter) gerne jemanden mit ein paar Jahren Erfahrung in der Buchhaltung der Lufthansa nehmen würde. Außerdem hat jeder Großkonzern Busines Travel Abteilungen in denen Aviation Know how auch gefragt ist.

Generell gilt anzumerken: Die komplette Branche zahlt unterdurchschnittlich. Eine Ausnahme sind hier die ehemals staatlichen Linien-Carrier wie LH, Air France usw aber auch hier sieht man deutliche Richtungswechsel. Besonders die privaten Kunden sind nunmal sehr preissensibel und auch die busines Kunden sind immer weniger bereits jedem MA seinen busines class Flug zu zahlen und achten vermehrt auf die Preise. Sprich selbst bei der LH direkt wird die Bezahlung wie vor 20 Jahren nicht mehr zu halten sein, deswegen ja auch die ganzen Streiks in den letzten Jahren - die Gewerkschaften wollen eine Anpassung an den Rest der Branche nunmal noch nicht akzeptieren. Die wird aber zwangsläufig kommen.

Soll nicht heißen das man vom Gehalt nicht leben kann, aber im Vergleich zu anderen Branchen liegt man halt meistens darunter. Deswegen sollte man diesen Weg nur einschlagen wenn man sich für die Branche interessiert.

Vorteile sind generell geregelte Arbeitszeiten, tendenziell günstigere Privatreisen und tendenziell weniger "Ellenbogenmentalität" weil die extremen Karrieremenschen die Branche aufgrund der Bezahlung eher meiden - außerdem ist ein hoher Frauenanteil (zumindest falls du männlich bist) auch nicht ganz zu verachten ;)

Das mal zu Wechseloptionen. Aufstiegsoptionen innerhalb des Konzerns kann man mit diesen Informationen natürlich nicht beurteilen, prinzipiell gibts die aber wie bei jeder anderen Einstiegsstelle auch.

Wenn du weitere Fragen hast helf ich dir gern weiter - bin zwar wie gesagt selbst nicht bei einer Airline aber wir arbeiten jeden Tag sehr viel direkt und indirekt mit den Airlines zusammen.

vollkommen richtig!
Bei mir waren die Punkte i ) und ii ) eher erweitert. Netto sollte man tatsächlich auch alles berücksichtigen was Kosten verrursacht. ii) Weg zur Arbeit auch sehr wichti, wenn man 35h Vertrag hat und 1h hinfahrt zu Arbeit macht ist das natürlich kacke.

Natürlich wenn man das knallhart durchzieht, endet man in einem Dorf / Vorrort als Stadt mit gutem Gehalt. Da sollte man sich auch Gedaenken machen welche Städte in Frage kommen.

Ihr vergesst... es ist absolut wichtig, was man für ein Firmen-Laptop und ein Auto bekommt... unter A6 geht gar nicht!!

Die Frage bei einem Job muss auch immer sein: Was für Kompetenzen erlerne ich da, die mir in 2,5,10 Jahren helfen einen besseren/interessanteren/sichereren usw. Job zu bekommen.

Ich habe eine gewisse Skepsis, was das bei einer puren Kontrolle sein soll. Es kommt natürlich auch auf die Frage nach deinen Alternativen an. Ein mittelmäßiger Job ist besser als kein Job.