Nachdem hier immer über den beruflichen Ausstieg, Work-Life-Balance und sonstigen Blödsinn gesprochen wird, möchte ich ein anderes Thema anschneiden: Wie kann man die eigene Karriere beschleunigen, wenn man bereit ist alle Opfer zu bringen?

• mehr Projekte im Unternehmen (Großkonzern) erfolgreich führen und abschließen
• Top-Bewertungen durch den Vorgesetzten erarbeiten und dafür die entsprechende Zeit opfern
• regelmäßige und strategische AG Wechsel im 3 - 5 Jahresrhythmus
• Zusatzqualifikationen (MBA, Dr. berufsbegleitend erwerben)

Was sind die besten Hebel um ein schnelles Vorankommen zu ermöglichen, auch wenn man bereit ist entsprechend 'skrupellos' vorzugehen.

antworten

Achja, die Studis haben Weihnachtsferien ;)

antworten

Hallo zusammen,

Selbige Frage hätte ich auch, da ich mich in einer ähnlichen Situation befinde.

Danke!

antworten

Erstmal überhaupt nen Abschluss hinbekommen, dann nen Job finden und dann schauen wir weiter. Bis dahin schön für die Klausuren lernen.

antworten

Glück ;-)

antworten

Tjaaaa. Ich habe in den diversen anderen Threads schon das ein oder andere zu ähnlichen Themen geschrieben...

Aus meiner Erfahrung (bin 38, arbeite seit kanpp 14 Jahren in der Beratung) kann ich sagen, dass Dein mindset ein ziemlich sicherer Indikator für eine langfristig zum Scheitern verurteilte Karriere ist.

Seit den 80er Jahren sind die skrupellosen Opferbringer mehr und mehr in der Minderzahl. Bei uns sind die wirklich erfolgreichen Kollegen die, die Mitarbeiter und Kunden motivieren können, eine ausgeprägte soziale Kompetenz haben und andererseits arbeiten wie Ackergäule...

Wer das kann, hat langfristig Erfolg und die Kohle kommt irgendwann automatisch in Strömen. Das hat m.E. aber auch viel mit Veranlagung zu tun. ,an kann das üben und lernen, wer aber zum Ende des Studiums noch Defizite hat ( ein beitrag wie Deiner deutet auf sowas hin), bei dem ist die Wahrscheinlichkeit so einem Erfolgs-Profil zu entsprechen relativ gering!

antworten

Top-Bewertungen durch den Vorgesetzten erarbeiten.

Punkt.

Alles andere ist zweitrangig.

antworten

Das Wichtigste ist Visibility. Es bringt nichts, wenn du im Projekt tolle Leistungen erbringst, aber niemand sie sieht. Ich war anfangs der eher zurückgenomme Typ, der Top-Leistungen erbrachte, die aber niemand wirklich wahrgenommen hat. Ein älterer Kollege gab mir dann den Tipp :"Tu Gutes und sprich darüber". Man kommt sich dabei am Anfang immer etwas dumm vor, wenn man sich selbst beweihräuchert, aber wenn man wirklich nach vorn kommen will, darf man sich auch nicht scheuen, mal die Rampensau zu spielen.

Ich nutze z.B. Projektfeedgespräche und das halbjährliche Mitarbeitergespräch, mich als besonders tollen Hecht darzustellen und stelle meine Erfolge ganz klar raus. In Projekten versuche ich immer auch Aufgaben mit "Management Attention" zu gewinnen. Wichtig ist, dass Projektleiter und höhere Vorgesetzte mitbekommen, was ich leiste.
Das führt dann dazu, dass man sich in die Köpfe der Manager einbrennt und wenn dann mal anspruchsvolle Aufgaben kommen, dann denken sie eher an dich und deine Leistung. Es ist immer gut, wenn Leute von oben einem ein bisschen Rückenwind geben.

antworten

Der Beitrag trifft es wirklich schon sehr gut. Entscheident ist der Aspekt mit dem Rückwind. Für eine schnelle Karriere ist eine Art Ziehvater oder Pate sehr wichtig, der zu Rate gezogen werden kann aber auch den eigenen Namen im richtigen Moment mal einstreut.

Ansonsten ist die Spezialisierung in einem Zukunftsthema sehr hilfreich.

antworten

Interessante Frage! Mache grad ein Trainee-Programm und bin für weitere Antworten auch dankbar.

antworten

Rückenwind ist ein gutes Wort.

Bringt nur dann was, wenn man eh vorne ist; aufholen wird man durch Rückenwind eher selten, als Erster durchs Ziel kommt man damit alleine (!) sicherlich nicht.

antworten

"Das Wichtigste ist Visibility. Es bringt nichts, wenn du im Projekt tolle Leistungen erbringst, aber niemand sie sieht."

Genau das ist der Punkt. Dazu gehört neben Engagement, Cleverness, dem Verstehen der Materie v.a. eine positive Wertung. Leute, die in Meetings zwar regelmäßig das Wort ergreifen, aber durchweg (fachlich richtig) kritisieren und negativ argumentieren, stehen ganz schnell im Abseits. Besser ist, Visionen aufzuzeigen, Potentiale zu beschreiben und am allerbesten den eigenen Vorschlag dann gleich umsetzen. Dann kann es u.U. ganz schnell gehen mit einer Beförderung.

antworten

Karriere beschleunigen? Man, mach dich selbstständig und zieh ne Firma auf. Wer nur für andere arbeitet, wird nie Karriere machen....

antworten

Es muss natürlich auch immer überhaupt die möglichkeit gegeben sein, dass jemand schneller befördert werden kann.
Manchmal entscheidet eben auch einfach die Berufserfahrung bzw. die Zeit die man bereits im Unternehmen ist. Meiner Erfahrung nach ist das gerade am Anfang so.
Auch die größe und Art des Unternehmens ist entscheident. So hab ich hier jetzt oft gelesen das man bei den Big4 oder auch UBs nach x Jahren das y Level erreicht hat. Glaube da kann man machen was man will viel schneller wird es nicht gehn.

antworten

Also ich habe eher den Eindruck, dass es von der Sorte skrupelloser Manager noch genügend kriegt ... wenn ich mir manchmal anschaue, wie das einige nur zu ihrem Vorteil auf Kosten anderer wirtschaften ...

Seit den 80er Jahren sind die skrupellosen Opferbringer mehr
und mehr in der Minderzahl. Bei uns sind die wirklich
erfolgreichen Kollegen die, die Mitarbeiter und Kunden
motivieren können, eine ausgeprägte soziale Kompetenz haben
und andererseits arbeiten wie Ackergäule...

Wer das kann, hat langfristig Erfolg und die Kohle kommt
irgendwann automatisch in Strömen. Das hat m.E. aber auch
viel mit Veranlagung zu tun. ,an kann das üben und lernen,
wer aber zum Ende des Studiums noch Defizite hat ( ein
beitrag wie Deiner deutet auf sowas hin), bei dem ist die
Wahrscheinlichkeit so einem Erfolgs-Profil zu entsprechen
relativ gering!

antworten

Der beste Weg die Karriere zu beschleunigen... ;-)

Der Präsident eines Konzerns empfängt den jungen Angestellten und klopft ihm wohlwollend auf die Schulter: "Ich muss sagen, junger Mann", beginnt er, "dass Sie sich ausgezeichnet entwickeln. Vor drei Monaten sind Sie in unsere Firma eingetreten. Bereits einen Monat später wurden Sie zum Direktions-Assistenten ernannt. Und heute habe ich die große Ehre, Ihnen mitzuteilen, dass Sie in den Vorstand unserer Firma gewählt worden sind. Was haben Sie dazu zu sagen?" "Danke, Papa!"

antworten

Mein etwas ernüchterndes Fazit nach etwa 10 Jahren Beratung (in der ich zwei Beratungen und ca. 25 Kunden erlebt habe): Was Dich wirklich weiter bringt ist bedingungsloser Egoismus. Das heißt:

1. Beurteile Aufgaben nicht danach, ob sie gut oder sinnvoll für die Firma sind, sondern ob sie Dich weiter bringen. Lass Aufgaben ohne Visibility schleifen und nutze die Zeit um Sonderaufgaben für wichtige Leute zu erledigen (und seien sie auch noch so sinnlos). Führe nicht die Projekte anderer Leute zu Ende, sondern stoße lieber neue an (und lass sie andere zu Ende führen)

2. Geh über Leichen. Du willst da nicht der beliebteste Mitarbeiter sein, sondern Erfolg haben, da ist es völlig egal, wenn Dich jeder Sachbearbeiter für ein Arsch hält Hauptsache deine Vorgesetzten mögen Dich. D.h. Beanspruche Erfolge immer für Dich alleine, schiebe Misserfolge auf andere. Kämpfe unter keinen Umständen für die Bedürfnisse deiner Untergebenen (kommt nur schlecht an)

3. Zeig, dass Du dazugehörst. Komm früh und geht spät (was Du in der Zwischenzeit machst, ist egal, geh ruhig zwischen 3 und 5 shoppen, aber bleib dann bis 10 im Büro). Bestehe auf alle Statussymbole und Privilegien (eigenes Büro, Parkplatz, etc.), versuche auch die zu bekommen, die Dir noch gar nicht zustehen (Wenn Dir nur ein 3er BWM zusteht, versuch einen 5er zu bekommen).

Ich weiß, das klingt albern und ist sicher nicht jedermanns Sache aber ich garantiere Dir, dass es funktioniert. So traurig das auch sein mag.

antworten

passend dazu: das Interview "Firmengründerin Julie Meyer" auf Spiegel online, Zitat: "Je erfolgreicher, desto unbeliebter ist man"

antworten

Grundsätzlicher Tipp: Finde erstmal eine Karriere, in der du wirklich aufgehst. Das ist die Basis für Erfolg. Wenn man versucht das ganze in einem Bereich zu erzwingen, mit dem man nicht zu recht kommt, dann endet man eher in der Psychotherapie als im Vorstand.

antworten

Sehr wahr hätte von mir stammen können der Comment... erfolgreiche Manager haben nachweislich psychopathische Grundzüge...

Lounge Gast schrieb:

Mein etwas ernüchterndes Fazit nach etwa 10 Jahren Beratung
(in der ich zwei Beratungen und ca. 25 Kunden erlebt habe):
Was Dich wirklich weiter bringt ist bedingungsloser Egoismus.
Das heißt:

1. Beurteile Aufgaben nicht danach, ob sie gut oder sinnvoll
   für die Firma sind, sondern ob sie Dich weiter bringen. Lass
   Aufgaben ohne Visibility schleifen und nutze die Zeit um
   Sonderaufgaben für wichtige Leute zu erledigen (und seien sie
   auch noch so sinnlos). Führe nicht die Projekte anderer Leute
   zu Ende, sondern stoße lieber neue an (und lass sie andere zu
   Ende führen)

2. Geh über Leichen. Du willst da nicht der beliebteste
   Mitarbeiter sein, sondern Erfolg haben, da ist es völlig
   egal, wenn Dich jeder Sachbearbeiter für ein Arsch hält
   Hauptsache deine Vorgesetzten mögen Dich. D.h. Beanspruche
   Erfolge immer für Dich alleine, schiebe Misserfolge auf
   andere. Kämpfe unter keinen Umständen für die Bedürfnisse
   deiner Untergebenen (kommt nur schlecht an)

3. Zeig, dass Du dazugehörst. Komm früh und geht spät (was Du
   in der Zwischenzeit machst, ist egal, geh ruhig zwischen 3
   und 5 shoppen, aber bleib dann bis 10 im Büro). Bestehe auf
   alle Statussymbole und Privilegien (eigenes Büro, Parkplatz,
   etc.), versuche auch die zu bekommen, die Dir noch gar nicht
   zustehen (Wenn Dir nur ein 3er BWM zusteht, versuch einen 5er
   zu bekommen).

Ich weiß, das klingt albern und ist sicher nicht jedermanns
Sache aber ich garantiere Dir, dass es funktioniert. So
traurig das auch sein mag.

antworten

"Psychopathie bezeichnet eine schwere Persönlichkeitsstörung, die bei den Betroffenen mit dem weitgehenden oder völligen Fehlen von Empathie, sozialer Verantwortung und Gewissen einhergeht." (Wikipedia) in der Tat ideale Voraussetungen um Karriere zu machen und das ist tatsaechlich NICHT ironisch gemeint

Lounge Gast schrieb:

Sehr wahr hätte von mir stammen können der Comment...
erfolgreiche Manager haben nachweislich psychopathische
Grundzüge...

antworten

Soziopathen. Denke aber schon, dass es "normale" (was auch immer das ist) Leute auch schaffen.

Sucht mal in Youtube nach "TED" und "Grit". Das ist für mich sehr wohl ein ganz wichtiger Faktor im Leben, egal in sportlicher Hinsicht oder im Berufsleben. Leider fehlt vielen diese Eigenschaft, man ruht sich lieber auf den eigenen Lorbeeren aus (schließe mich da selbst mit ein...).

antworten

Ebenfalls meine Erfahrung. Es gibt zum Glück einige wenige Ausnahmen.
Mit harter Arbeit und Leistung wird man Teamleiter. Das sind die Grundvoraussetzungen für jede Karriere.
Der Weg weiter nach oben führt aber leider meist über viele Rücken anderer.

Daher sollte man sich früh fragen ob man als Fachexperte dem Unternehmen zur Wertschöpfung helfen will, oder aber mit allen Mitteln eine Führungslaufbahn einschlagen will, und ob man die charakterlichen Voraussetzungen dafür hat...

antworten

TE hier.

Danke für den Hinweis zu Grit - ein sehr gutes Konzept, dass übrigens auch meine Einstellung zur Leistungsbereitschaft wiederspiegelt.

antworten

Natürlich kann man es auch als "normaler" schaffen, aber jemand der Rücksicht auf andere nimmt ist gegenüber dem Psychopathen meist im Nachteil

Lounge Gast schrieb:

Soziopathen. Denke aber schon, dass es "normale" (was auch immer das ist) Leute auch schaffen.

antworten

Nach meinem "ernüchternden Fazit" weiter oben nach ein paar konkrete Antworten auf deine Vorschläge:

• mehr Projekte im Unternehmen (Großkonzern) erfolgreich führen und abschließen

Grundsätzlich guter Gedanke ? noch besser ist es selbst Projekt anzustoßen und dann nur soviel Zeit damit zu verbringen, dass Du den Erfolg für dich beanspruchen kannst, wenn es gut geht aber die Schuld anderen zuschieben kannst wenn es schief geht. Sagen wir mal du startest "Projekt X", die Arbeit dafür schiebst du ab und startest kurz darauf "Projekt y". Solange X gut läuft ist es natürlich ?dein Projekt?, sollte es nicht so gut laufen ist deine Position: "die Idee, die wir für Projekt X hatten waren ja eigentlich gut, nur schade, dass ich so stark mit Projekt Y [für das du natürlich auch nichts machst] eingespannt war und mich nicht genug drum kümmern konnte, so dass der Mueller das dann an die Wand gefahren hat."

• Top-Bewertungen durch den Vorgesetzten erarbeiten und dafür die entsprechende Zeit opfern

Auch gut gedacht, aber zu indirekt. Richtig ist: Verbringe deine Zeit mit den Aufgaben, die dir bei deinem Vorgesetzten und allen Ebenen darüber "visibilty" verschaffen, nimm Sonderaufgaben von deinem Chef an auch wenn sie dir noch so unsinnig erscheinen - aber nur die Sachen, die ihm wichtig sind, nicht irgendein Scheiss, den er auch nur abdrücken will.

• regelmäßige und strategische AG Wechsel im 3 - 5 Jahresrhythmus

Nicht notwendigerweise, unterschätze nicht die Bedeutung interner Netzwerke für die Karriere. Bei jedem Wechsel fängst Du von Null an. Wechsel sind sinnvoll, wenn Du ein extrem gutes Angebot bekommst oder Du bei deinem aktuellen Arbeitgeber aus welchen Gründen auch immer (gibt keine passende Stelle, wichtigen Leuten passt deine Nase nicht) nicht weiter kommst.

• Zusatzqualifikationen (MBA, Dr. berufsbegleitend erwerben)

Kommt sehr aufs Unternehmen an, in vielen deutschen Unternehmen nimmt die Dr-Quote noch oben hin immer weiter zu, bei anderen ist es recht egal. Auf keinen Fall zu viel Zeit darauf verwenden ? du willst ja schließlich nicht in die Politik ;-)

antworten