Berufseinstieg völlig ohne vorherige Beziehung zum AG/Vitamin B
Mich würde interessieren, wieviele VG im Schnitt von denjenigen geführt wurden, die weder über Vitamin B, Werkstuditätigkeit, Praktika irgenwann mal irgendeinen Bezug zum Arbeitgeber hatten und sei es auch nur über ein kleines Seminar an der Uni?
Bei mir kommt aus unterschiedlichen Gründen der ehemalige Praktikanten/Werkstudijob Arbeitgeber nicht in Frage, ein sehr gutes Arbeitszeugnis habe ich dennoch. Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass es fast an Unmöglichkeit grenzt, bei den ganzen Firmen als "völlig Fremder", trotz guter Noten und Referenzen, einen Job zu kriegen.
Habe mittlerweile 13 VG und 75 Bewerbungen im Finance/Controlling in jetzt schon 8 Monaten deutschlandweit und es will einfach nicht klappen. Ist das normal, dass es als Fremder so langwierig ist? Ich verhalte mich in VG auch nicht daneben. Habe mir schon duzende Seiten mit Kardinalfehlern in VG durchgelesen. Ich mache persönlich keinen einzigen dieser Fehler, bin immer gut vorbereitet, freundlich, interessiert usw. Ich komme auch immer gut gelaunt in die Gespräche, ohne nervös zu sein, trotz meiner besch... Lage. Optisch falle ich auch nicht irgendwie aus dem Rahmen.
Mittlerweile rückt Kassierer im Aldi in bedrohlich realistische Nähe, trotz Master nur 3 Monate über Regelstudienzeit, unter den 25 % Besten mit Endnote 2,1, Schwerpunkt Finance/Controlling und sehr guten Referenzen. Das kann doch wohl nicht wahr sein. Ich hab ja auch nicht "Kultur indigener Völker" oder "Altgriechisch" studiert und bin zudem alles andere als ein "3,5 Endnote und 4 Semester überzogen Student".
Was kann man da machen, außer bewerben, bewerben, bewerben, bewerben, bewerben, bewerben und nochmal bewerben? Erfahrungsgemäß (basierend auf Erfahrungen anderer) kann man jedenfalls nichts schlimmeres machen, als sich für Jobs zu bewerben, für die man vollkommen überqualifiziert ist, weil man da (egal was einem gesagt wird) im Leben doch nicht mehr raus kommt, bzw. eine Abzweigung nimmt, in der es wiederum keine Ausfahrt gibt oder in der man nicht wenden kann und eine "Karriere" beginnt, für die ich schon nach der neunten Klasse die Schule hätte verlassen können.
Kennt jemand eine Strategie?
Evtl. initiativ direkt bei den CFOs, GF etc. bewerben?
Privat E-Mail von diesen Personen rausfinden und Unterlagen dort hinschicken?
Bewerbung persönlich hinfahren, auch wenn es 500 km one way mit dem Zug sind?
"Absurde" Sachen machen, die man in Karriere-Hollywoodfilmen a lá "Jerry Maguire" oder "Das Streben nach Glück" usw. sieht?
Ich jedenfalls bin mit meinem Latein am Ende.
Bitte keine "willkommen in der Realität" Antworten. So wie ich das beurteilen kann, ist das nämlich nicht "DIE" Realität, aber aus irgendwelchen Gründen leider bislang meine.
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