Wenn es um Vetternwirtschaft geht, werden öfters Länder aus dem Mittelmeerraum aufgezählt. Doch dies scheint auch in Deutschland sehr üblich zu sein, auch wenn das keine Schlagzeilen in der Tagespresse macht.

Hat man kein Vitamin B, etwa Leute aus Arbeiterfamilien, so muss man entweder mit sehr guten Noten punkten (was dann meist immer noch nicht gegeen Vitamin B ankommt, aber schon ein Türöffner sein kann), oder man hat mit schlechteren Noten einfach den kürzeren gezogen und bekommt keinen (anständigen) Job.
Irgendwie ist das nicht gerecht - wobei das Wort Gerechtigkeit ja jeder auslegen kann wie ihm gerade passt.
Trotzdem stellt sich die Frage, was man mit schlechteren Noten und fehlenden Beziehungen machen kann, um wenigstens mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Es ist nämlich wirklich zum erbrechen, wenn man trotz zig Bewerbungen und gut formulierten Anschreiben (falls die überhaupt gelesen werden), einfach eine Standartabsage bekommt, in der die jeweilige Firma dem Bewerber für Zukunft alles Gute und viel Glück wünscht - mit ihm aber jedoch möglichst nichts mehr zu tun haben will.

Meine Hauptfrage: Wie haben durchschnittliche/ unterduchschnittliche Absolventen den Jobeinstieg gemeistert - wie haben diese im Vorstellungsgespräch gepunktet - und vor allem, was für eine Stelle haben die letztendlich bekommen?

DANKE!

Da bin ich genau der richtige.

Ich sehe das genauso wie du. Ich komme aus einer Arbeiterfamilie. O Vitamin B. gehörte zu dem top 10% der Jahrgang an der Uni.
Habe kein Praktikum im Dax Unternehmen gefunden.

Ich bin dann eher über als wohl in eine kleine Unternehmsberatung gegangen.
überraschenderweise hat mein Chef die krassesten Kontakte.

Er verhandelt persönlich mit Vorständen von mittelstand und dax über seine Arbeit. Ich reise mit ihm und stelle mich vor., erzähle dass ich gerade ein praktikum mache etc.

So komme ich an kontakte die ein normalo niemals bekommt.
Nächste woche ält mein chef in einem der führenden business clubs einen vortrag. ich bin mit dabei.

Ja, Vitamin B ist hilfreich. Aber Vitamin B wird hier wirklich überschätzt! In all den Firmen, bei denen ich war, gab es immer wieder Vitamin B-Fälle, aber vorwiegend einfach Leute, die sich im gesamten Bewerbungsprozess einfach durchgesetzt haben (ohne Vitamin B!)

Probiert doch einfach mal aktives Networking. Engagiert euch zB bei Leos, Rotaract usw. Studentenverbindungen können auch hilfreich sein, sind aber nicht für jeden etwas. Geht zu Vorträgen von Businessclubs, Verbänden und interessanten Vereinen. Dort müsst ihr dann natürlich etwas aktiv werden und mit Menschen ins Gespräch kommen. Wenn ihr erstmal jemanden kennt, könnt ihr Ihn darum bitten euch mal Person X vorzustellen wenn diese einen interessanten Kontakt darstellt.

Ganz ehrlich, das sind doch alles Ausreden :)

Die meisten Bewerber, die durch "Vitamin B" den Bewerbungsprozess gewinnen, haben sich das doch selbst erworben: Durch Praktika, Werkstudententätigkeiten, Abschlussarbeit etc. Das dein Papi gerade denjenigen kennt, der eine Stelle besetzt, die dich interessiert und der dich dann auch noch bei seinen Chefs durchsetzten kann.... wie oft kommt das denn bitte vor?
Vitamin B musst du dir selbst erarbeiten - in deinem fachgebiet und in der Branche die dich interessiert.
Gerade beim Einstieg in Konzerne ist halt gern gesehen, wenn man schon mal als Praktikant oä da war. Ob du aber nun jmd kennst, der im Zweifel an einem anderen Standort und anderen Abteilung auch im Unternehmen arbeitet interessiert doch niemanden.
Die Bewerbungsprozesse bei großen Unternehmen sind mittlerweile alle so standardisiert, dass man erst mal alle (oder einen gewissen Anteil) der Kriterien erfüllen muss und dann kommen weiche Faktoren, die man sich sehr gut selbst erarbeiten kann

Anfang Woche war auf SPON n interessanter Artikel:
http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/recruiting-trends-2013-wie-bewerber-freie-stellen-finden-a-884126.html

Ich habe noch nie Vitamin B gehabt und bin überall reingekommen:

Bankausbildung (mit Realschulabschluss)
FOS
Studium
Praktikum Premium Automobilhersteller
Praktikum Big4
Trainee EVU

Weiß du was ich gemacht habe? Ich habe mich beworben!

Scherz bei Seite: Man braucht natürlich etwas Glück, gute Noten und muss im Gespräch überzeugen. Allerding glaube ich nicht an die Vitamin B-Geschichten. Für mich klingt das immer so als wollten Looser damit ihren Misserfolg erklären.

Vitamin B wird erst relevant wenn es um hohe Positionen geht. So nach dem Motto "ich kenne da einen der nen CFO" sucht und nicht um lächerliche Absolventenstellen. Zumindest in großen Unternehmen mit Mitbestimmung ist es deutlich schwerer bei einfachen stellen einfach so durch Beziehungen jemanden reinzubekommen.

Ziehe dich nicht auf die Postion zurück "ich bin Arbeiterkind und kann daher nix für meinen Misserfolg weil alle böse zu mir sind".

Ich selbst bin eine art Arbeiterkind ohne Eltern mit großer akademischer Ausbildung und Beziehungen. Daher verstehe ich dich und deine Frustration. Aber es ist nicht wahr das es nur daran liegt. Arbeite an deiner Einstellung, dann klappt es auch besser!

Ich hatte auch kein Vitamin B. Habe Praktika gemacht, mich verdammt engagiert, einen verdammt guten, ehrlichen Job gemacht und so an Vitamin B gekommen.

Richtige Bewerbungen habe ich seitdem nicht mehr geschrieben.

Fazit: hör auf zu heulen. Arbeite hart, schleime nicht, und liefere gut ab. Der Rest kommt von alleine.

"Vitamin B" - mag relevant und hilfreich sein, aber keinesfalls für Berufseinsteiger im BWL-Bereich. Im mittleren Management vieler Konzerne (=dort, wo Berufseinsteiger eingestellt werden) sitzen doch inzwischen ebenfalls zahlreiche Arbeiterkinder, die sich hochgeschafft haben.

"Vitamin ich weiß, wie's geht" ist relevanter! Wer keine Ahnung hat, wie man eine Bewerbung schreibt, wie man sich im Vorstellungsgespräch präsentiert, wie man einen zuverlässigen und fähigen Eindruck macht etc., der hat's schwer. Aber Kinder von Ärzten, Unternehmern, Juristen, Professoren etc. wissen das auch nicht von Geburt an.

In die Schublade "ich komme von ganz unten und habe keine Chance" stecken einen nicht andere, man steckt sich selbst rein.

Da ich einige "Arbeiterkinder" kenne, die sich ins mittlere Management geackert haben, kann ich allerdings eines bestätigen: Diese Gruppe ist besonders skeptisch gegenüber Berufseinsteigern mit nur mittelmäßigen Fähigkeiten. Wer sich selbst durch die Härten des Lebens geschlagen hat, ist dabei meistens selbst ziemlich hart geworden.

Vitamin B ist überall gegenwärtig. Ich spreche da aus Erfahrung.

• Im Consulting (Mitarbeiter werben Freunde/ Bekannte an)
• Industrie (Mitarbeiterkinder werden gezielt eingestellt)
• ...

Das "Ich hab da jemanden" ist Gold wert - egal ob es im kleinen Betrieb ist, im Mittelstand oder im Großunternehmen.

Erfolg ohne Beziehungen ist auch möglich - nur ist der Weg steiniger und man braucht eine gehörige portion Dreistigkeit wenn man nicht gerade der akademische Überflieger ist.
Dazu gehört auch auf Leute zuzugehen etwa auf Messen, sich Visitenkarten geben lassen und bevor man vergessen wird, sich zu melden.

Kuckst Du hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vitamin_B

Das sollte helfen, Dinen Vitamin B Bedarf abzudecken...

Lounge Gast schrieb:

Vitamin B ist überall gegenwärtig. Ich spreche da aus
Erfahrung.

• Im Consulting (Mitarbeiter werben Freunde/ Bekannte an)
• Industrie (Mitarbeiterkinder werden gezielt eingestellt)

-----------------------------------------

Kann ich für die Industrie bestätigen. Ist zum Teil schon ekelhaft.

Meines Wissens gibt es das in Pillenform beim Reformhaus o.ä., einfach mal nachfragen! Ansonsten auch auf gewisse Obstsorten achten, in Äpfeln soll es besonders vorkommen.

Ich weiß zwar nicht, wie das bei der Jobsuche hilft, aber es ist gesund und wichtig genug Vitamine aufzunehmen. Und ein gesunder Eindruck beim VG ist sicher nicht verkehrt :)

Ich hab mir meine Kontakte auch erarbeitet. Habe in meinen praktika inmer interesse , leistung u va loyalität gezeigt. und für den berufseinstieg sind gute praktika u die resultierenden kontakte echt goldwert.

Ah das übliche Wiwi Treff gejammere...
Ja, es gibt Vitamin B. Ja es gibt auch bei uns Mitarbeiterkinder. Und ja, die werden auch oft bevorzugt eingestellt, aber: Das sind idR Regel Praktika oder Ferienjobs. Bei Absolventenstellen mag Vitamin B auch nützlich sein, aber nicht in dem Sinn wie viele das meinen. Der übliche Bewerbungsprozess wird manchmal beschleunigt oder eine Bewerbung landet direkt auf meinem Schreibtisch aber auch nicht mehr. Dann werden verschiedene Bewerber eingeladen und ihr glaubt doch wohl wirklich nicht, dass ich anstatt einen geeigneten Bewerber lieber eine Pflaume einstelle, nur weil der Bewerber jemanden kennt? Sowas mag es natürlich in der Realität geben, aber es ist nicht die Masse. Als Abteilungsleiter muss ich mir mein Personal aussuchen und den Kopf für deren Leistung hinhalten. Des Weiteren müssen bei uns im Konzern bei jeder Einstellung mehrere Fachabteilungsleiter + Personalabteilung + Betriebsrat zustimmen. Auf Managementebene läuft es natürlich wieder etwas anders, da helfen Empfehlungen mehr, allerdings wird hier auch kaum jemand ne wirkliche Flasche für ne Managmentposition vorschlagen. Schließlich werde ich ja dann auch danach beurteilt, was für Leute ich da vorschlagen würde. Im Gegenteil, ich verhelfe eigentlich keinen Bekannten mehr zu Vorstellungsgesprächen o.ä. weil ich keine Lust habe, meinen Ruf für andere Leute aufs Spiel zu setzen.

Mach erst einmal einen guten Job. Dann wirst Du schon die Möglichkeit haben, einige Entscheidungsträger kennenzulernen und auch mit Ihnen in Kontakt zu bleiben. Am besten immer welche, die zwei Ebenen über dir sind.

Wenn Du dabei sowohl fachlich als auch persönlich einen bleibenden positiven Eindruck hinterläßt, dann kann es schon mal sein, dass bei der Neubesetzung einer Stelle eher an dich gedacht wird. Aber nur über Vitamin wird dich kaum jemand holen, da muss schon auch Leistung hinterstehen.
Kann aber natürlich auch anders herum gehen und wenn du etwas verbockst, dann hast Du auch bei denen keinen guten Ruf mehr, denn wer will schon "Versager" einstellen. Altruismus gibts nicht.

Ein richtiges Netzwerk aufzubauen kann schon einige Zeit in Anspruch nehmen. Und selbst wenn man nicht so der Typ dafür ist, hat man mit der Zeit auch seine Kontakte, nur eben langsamer und vielleicht nicht so intensiv wie jemand, dem das eher liegt.

Auch Glück gehört dazu, dass gerade eine Stelle bei jemandem frei wird, den man kennt.
Oder man kann auf das falsche Pferd setzen und wird gegebenenfalls mit runtergezogen, wenn man sich zu sehr an jemanden führungstechnisch bindet. Gerade bei Projekten habe ich es schon erlebt, dass da gleich eine ganze Reihe von Potentials als (Teil)Projektleiter verbrannt waren, weil das Gesamtprojekt in die Hose ging.

In kleinen Unternehmen ist das sicherlich noch mal anders als im Konzern, wo es tendenziell anonymer ist.

Ist bei mir ähnlich, hatte immer leicht überdurchschnittliche Noten (bester Drittel) aber komme aus einer Migrantenfamilie ohne Akademiker und Kontakte. Allerdings war mit das mit Vitamin B schon immer klar und ich habe mich drum "gekümmert". Habe alles daran gesetzt meinen Master an einer namhaften Uni zu machen mit Kontakten zu Unternehmen und habe dort alle Karriereveranstaltungen besucht und mich aktiv den Leuten "aufgedrängt"/vorgestellt. Das hat die Jobsuche dann entsprechend erleichtert. Vitamin B kann man sicher ebenso wie gute Noten erarbeiten.

merkst du den fehler in deiner argumentation???

1. Mitarbeiterkinder werden bei Praktika bevorzugt (dein statement)

2. Wenn man ein Praktikum in einem Unternehmen gemacht hat und sich dann bei dem Unternehmen sich als Absolvent bewirbt, hat man viel bessere chancen einfach weil man da ein Praktikum gemacht hat.

-> somit werden Mitarbeiterkinder bevorzugt!

"Ja, es gibt Vitamin B. Ja es gibt auch bei uns Mitarbeiterkinder. Und ja, die werden auch oft bevorzugt eingestellt, aber: Das sind idR Regel Praktika oder Ferienjobs. Bei Absolventenstellen mag Vitamin B auch nützlich sein, aber nicht in dem Sinn wie viele das meinen. Der übliche Bewerbungsprozess wird manchmal beschleunigt oder eine Bewerbung landet direkt auf meinem Schreibtisch aber auch nicht mehr. Dann werden verschiedene Bewerber eingeladen und ihr glaubt doch wohl wirklich nicht, dass ich anstatt einen geeigneten Bewerber lieber eine Pflaume einstelle, nur weil der Bewerber jemanden kennt? Sowas mag es natürlich in der Realität geben, aber es ist nicht die Masse. "

Vitamin B nützt gar nichts, wenn man nicht gleichzeitig auch was auf dem Kasten hat. Wenn ich - egal ob bei mir im Unternehmen oder extern - jemanden für einen Job empfehle und der ist eine Pflaume, leidet doch darunter mein guter Ruf, den ich mir fachlich und persönlich aufgebaut habe.

Darum: ja, Vitamin B kann eine Türe öffnen. Aber durch Vitamin B bekommt niemand eine fixe Stelle. Mit Ausnahme vielleicht von großen Unternehmen, die jedes Jahr hunderte Absolventen einstellen - die aber, weil Absolvent - sowieso keinen kritischen Beitrag zum Unternehmenserfolg liefern und bei denen einzele Pflaumen sich nicht bemerkbar machen im Ergebnis und im Gesamtprozess.

Ich finde es immer wieder lustig, wenn mir Studenten hier erzählen wie ich meinen Job zu erledigen hätte... Manchmal wirklich unglaublich.

Das Leben ist nicht schwarz oder weiß und wenn ihr glaubt, Absagen liegen nur daran, weil jemand anderes aufgrund Beziehungen den Job bekommen hat, dann sollte der ein oder andere vielleicht mal über seine Selbstwahrnehmung reflektieren.

Hallo,

ich hab mal ne ganz andere frage. Ich hatte in einem Topunternehmen Praktika gemacht und möchte da wieder rein. Mein betreuer hatte kontakte in jeder abteilung und arbeitet seit uber 20 jahren da.
uch möchte ihn fragen ob er mir helfen kann, eine studentenstelle zu bejommen aber habe keine ahnung, wie ich ihn ansprechen soll. Mir kommt das ein bisschen vor wie betteln :S

Was würdet ihr mir raten?

@ Vorposter: Einfach fragen. Ich kann zwar verstehen, dass es Dir vorkommt als würdest Du betteln, aber über diese Einstellung muss man hinweg kommen. Die Sache liegt vielmehr so: Du hast echt was drauf, wärst ein Gewinn für den Laden und die können sich freuen, wenn Du bei denen anfängst. Bäm!
Es gibt einige Leute, die haben diese arrogant/dreiste Art (jedenfalls wird es jemandem der von "betteln" spricht so vorkommen) von Haus aus in der Persönlichkeit eingeloggt. Denen würde ich sowas nicht raten, weil sie sonst vollends überheblich wirken. Aber bei eher zurückhaltenden, zögerlichen Leuten kann es nicht schaden, einfach mal zu sagen: Dreistigkeit siegt. die werden dann oft erkennen, dass das was sie für "dreist" halten, gar nicht als Dreistigkeit wahrgenommen wird. Vielleicht ist der Typ ja dankbar, dass Du dich wieder meldest und da noch mal Kontakt suchst - wer wei?
Und auch wenn die obigen Zeilen etwas überzogen formuliert sind, im Kern meine ich es schon ernst.

Um noch mal konkret zu werden: Ich kann nicht beurteilen auf welcher Ebene ihr so kommuniziert habt, aber eine Mail ist bestimmt nicht verkehrt. Was soll denn passieren? Schlimmstenfalls erinnert er sich nicht an Dich, dann hast Du es wenigstens versucht, aber verloren hast du auch nix.
Also eine Mail a la "Hallo/Lieber/Sehr geerhter Herr xy,"[die Anrede hängt wie gesagt, von eurem bisherigen Umgang, von der Unternehmenskultur etc ab] und dann so
-- wie Sie sich sicher erinnern haben vorvor x Monaten gemeinsam in/an/mit ... gearbeitet
-- will vor dem Ende meines Studiums weitere praktische Erfahung sammeln
-- bisheriges Praktikum und Zusammenarbeit hat mir gut gefallen und ich kann mir auch eine langfristige Perspektive dort vorstellen
-- möchte das vertiefen durch eine Werkstudi-Stelle im Unternehmen
-- könnten Sie ... [und jetzt kommt es eben drauf an, was Du genau willst und was der Typ kann]
-- könnten Sie in Erfahrung bringen in welchem Bereich ich anknüpfen könnte und an wen ich mich dort wenden könnte?
-- ob im Bereich xyz gerade jemand mit meinem Profil gesucht wird
-- ich hatte seinerzeit [während der Praktika]/ wir hatten ja ein gemeinesames Projekt/ Kontakt mit Herrn xy aus Abteilung z. Dort würde ich gerne tiefer einsteigen. Könnten Sie sich vorstellen einen Kontakt für mich herzustellen?
-- könnten Sie sich vorstellen, dass ich Ihrem Bereich in diesem Rahmen tätig werden könnte?
-- könnten Sie mir einen Kontakt vermitteln, an den ich mich wenden könnte

Nur so ein paar Ideen, die man sicher besser formulieren kann.
Wichtig finde ich, dass zwei Dinge zusammentreffen bei einem solchen Schreiben.

1. Es soll ganz klar werden was Du willst, bzw. was Herr x für Dich genau tun soll. Also kein "Ähm Hallo, wie gehts denn so [bitte erraten Sie, was ich von Ihnen will]".

2. je mehr Du "insiderwissen" aus deinen Praktika einbringst, desto interessanter wirst Du, denn du zeigst, dass Du den Laden kennst. Also Du weißt, dass es da diese andere Abteilung/ Projekt/... gibt und dass du da gut rein passen würdest. Du weißt dass dein betreuer Kontakte zu abc hat und so weiter.

Was ich vermeiden würde: Formulierungen wie "können Sie mir helfen..." Du bist es, der seine Hilfe anbietet ;)

"uch möchte ihn fragen ob er mir helfen kann, eine studentenstelle zu bejommen aber habe keine ahnung, wie ich ihn ansprechen soll. Mir kommt das ein bisschen vor wie betteln"

Was ist denn eine "Studentenstelle"?

Du darfst nie vergessen, dass von einer guten Stellenbesetzung beide Seiten profitieren. Wenn Du also Deinen ehemaligen Betreuer anrufst / anschreibst, Dein Interesse an einer Position im Unternehmen ausdrückst und es dann tatsächlich zu einer Einstellung kommt, dann ist das Win-Win. Du hast einen guten Job und das Unternehmen hat einen Mitarbeiter gefunden, den sie bereits kennen und dem sie vertrauen.

Mag ja jeder sehen wie er will. Meine Erlebnisse bei VW: alle guten Stellen werden mit Familienangehörigen besetzt.

Die Unfähigsten erhalten direkt nach Ende des Studiums eine Position als Personalreferentin etc. Die begehrten Ferienjobs am Band in den Semesterferien werden auch unter der Hand vergeben, auch wenn auf der Seite nach Hilfsarbeitern gesucht wird. Es werden Praktikumsplätze, Werkstudentenpositionen etc. vergeben, die gar nicht offiziell ausgeschrieben wurden. Das ist absoluter Usus bei VW, ohne Geheimnisse. Jeder, der rund um Wolfsburg wohnt, weiß das. Klar gibt es vereinzelt Ausnahmen, aber die Regel ist nunmal, dass interne "Connections" Gold wert sind und einem viele Türen öffnen. Bewirbt man sich über das Portal, ist man nur ein 08/15-Bewerber ohne Gesicht und Rückhalt.

Und vom Öffentlichen Dienst fange ich erst lieber nicht an...

Der Arbeitsmarkt in Deutschland ist genauso korrupt wie sonstwo.

Man man man... dieses Gejammere hier.

Wer Vitamin B hat - Glückwunsch!
Wer nicht, sollte für ein paar Runden im UB-Laufband drehen und ein paar gute Projekte abliefern. Danach hat man automatisch sein Vitamin B für den Exit.

tz tz tz

Am besten kommt man an Vitamin B, indem man was total ausgeflipptes macht. Z.B. Pfahlsitzen vor der Adidas-Zentrale oder Rekordweitsprung vor einem anderen DAX-Unternehmen.
Eine schrille Verkleidung hilft auch, um zum Gesprächsthema zu werden und so Menschen kennenzulernen.

Pfahlsitzen etc. wird 100% funktionieren für eine einladung - danach müsste man weitersehen.
Jeder joke hat etwas wahres ;)

Naja. Ich (MekPom) hatte das echt mal im einzigen Betrieb meiner Heimatstadt, der ein paar BWLer braucht probiert. Auf drei Metern Höhe vor dem Bürofenster des Chefs.
Der hat halt echt den Sicherheitsdienst kommen lassen. Und dann: Runterkommen oder wir fangen an zu sägen. Habe nun Betretungsverbot.

Lounge Gast schrieb:

Pfahlsitzen etc. wird 100% funktionieren für eine einladung -
danach müsste man weitersehen.
Jeder joke hat etwas wahres ;)

Lounge Gast schrieb:

Da bin ich genau der richtige.

Ich sehe das genauso wie du. Ich komme aus einer
Arbeiterfamilie. O Vitamin B. gehörte zu dem top 10% der
Jahrgang an der Uni.
Habe kein Praktikum im Dax Unternehmen gefunden.

Selber Hintergrund, aber "nur" Top 20% (allerdings mit Forschungsleistung im Bachelor und Vorerfahrung durch Praktika), kein Vitamin B. Einladungen von zwei großen DAX30-Unternehmen in München bekommen, von einem eine Zusage.

Unmöglich ist es definitiv nicht.

Nicht nur auf die Top-Stellen bewerben. Eventuell mal auf ne weniger beliebte Stelle bewerben, wo man weniger Konkurrenz hat. Dann sich während des Praktikums bewähren und über interne Kontakte an die guten Praktikas rankommen.

Bin selber aus einer Immigrantenfamilie mit 0 Vitamin B. Aber mein erstes Praktikum (DB) hat mir echt gute Kontakte gebracht (sehr viele MDs), die ich von mir überzeugen konnte. Man darf nicht vergessen, dass Vitamin B keinesfalls den eigenen Einsatz und die "Leistungsfähigkeit" ersetzt.

Mich wundert immer wie viele "Top" Studenten immer ausschließen, dass vielleicht einfach ihr Bewerbungsanschreiben Schrott ist, das Foto oder Aussehen zur Ablehnung führen könnte oder man sich im Vorstellungsgespräch einfach schlecht verkauft hat? Klar aber am Ende ist das fehlende Vitamin B schuld...

Ich bin selber Personalvorgesetzter im Unternehmen und hab häufig Bewerbungen auf meinem Tisch liegen.
Die Noten sind leider nur ein Aspekt. Und wenn ich ehrlich sein soll, mache ich keinen Unterschied ob jemand auf 1,6 an der LMU steht oder auf 2,1 an der Uni Regensburg. Wenn jemand auf "gut" oder "sehr gut" steht, ist für mich formal das Notenthema abgehakt. Evtl schaue ich noch speziell auf die Noten der Vertiefungsrichtungen aber das war es auch. Es zählt am Ende einfach der Gesamteindruck egal ob bei Praktikanten oder Absolventen!