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Berufseinstieg: Wo & WieOEM

Ist weniger mehr?

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WiWi Gast

Ist weniger mehr?

Hallo zusammen,

ich bin selbst noch Student und kurz vor meinem Berufseinstieg. Mein Ziel ist es, möglichst beim OEM/Tier 1 in der Automobilindustrie unterzukommen.
Ein früherer Kollege aus einem Praktikum mit einem OEM, mit dem ich immer noch Kontakt pflege, hat allerdings einen interessanten Standpunkt.

Für ihn macht es keinen Sinn beim OEM, Tier 1 oder allgemein bei einem großen Konzern anzufangen. Seine Hauptargumentation erstreckt sich darauf, dass besonders Unternehmen mit Tarifvertrag kaum Aufstiegschancen bieten. Bei einem OEM ist man nur ein "Zahnrad" und wird so gut es geht verheizt. Außerdem lässt der Tarif keine großen Gehaltsverhandlungen zu und dementsprechend sind größere Sprünge nicht machbar. In der Regel wird man über eine Erhöhung seines Gehalts um bspw. 200 Euro informiert.
Bei einem kleineren Unternehmen, z.B. einem Dienstleister, ist das nicht der Fall. Dort steigt mit einem etwas geringerem, aber ähnlichen gutem Einstiegsgehalt ein und bekommt schon nach relativ kurzer Zeit (vllt. 1-2 Jahre) sehr viel an Verantwortung delegiert. In Gehaltsverhandlungen sind große Sprünge möglich. Er nimmt sich selbst heran als bestes Beispiel dafür, weil es ihm in der entsprechend kleineren Hierarchieebene bspw. in einer Gehaltsverhandlung mit dem Geschäftsführer gelungen ist, sein Gehalt zu verdoppeln. Als er dann das obere Limit des Gehalts erreicht hatte und über ihm nur noch der Geschäftsführer selbst stand, wechselte er mit einer kleinen Einbuße zum OEM, konnte dort allerdings konstant wachsen. Laut ihm war die Einbuße die, dass er erst nach 1 Jahr sein altes Gehalt wieder erreicht hatte, aber fortan weiter wachse.
Ich bin selbst karriereorientiert und auch bestrebt, in einem OEM diese Karriere zu erreichen. Sein Standpunkt verwirrt mich allerdings immer mehr.

Was sind Eure Meinungen zu diesem Thema?

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WiWi Gast

Ist weniger mehr?

Interessiert mich auch.
Ist wohl viel das Prestige, das blendet.

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WiWi Gast

Ist weniger mehr?

Also ich hab beides hinter mir. IG Metall gibt es auch viel Burnout und du musst mit einem Großraumbüro klar kommen. Es gibt echt Räume, da sitzt du mit 70 Leuten in einem Käfig und alle telefonieren. Da finde ich das 3-Perdonen Zimmer beim Hidden Champions angenehmer. Auch der Druck ist in IG Metall vorhanden, keine Ahnung woher das Image kommt "da ne ruhige Kugel zu schieben". Hatte Zielvorgaben die richtig Stress auslösen und im Praktikum auch 50h Woche über mehrere Monate hinweg.

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WiWi Gast

Ist weniger mehr?

Ich würde einfach schauen, wo du am meisten lernen kannst. Ich denke das kann man nicht paschalisieren. Aber es ist doch so Grosskonzern, sehr gutes Einstiegsgehalt und in den ersten Jahren sehr gute automatische Lohnentwicklung. Sehr starke Arbeitsteilung, fast immer in Grossraumbüros. Kleinere Unternehmen, schlechteres Einstiegsgehalt und keine definierte Gehaltsentwicklung. Deutlich größeres Aufgabengebiet und größere längere Lernkurve, oft schlechtere Wechselmöglichkeiten intern. Wenn man aber Glück hat auch schnellere Aufstiegschancen. Egal wo du bist, irgendwann ist immer Schluss.

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WiWi Gast

Ist weniger mehr?

Dein Freund hat einfach mal keine Ahnung.

Beim kleinen Dienstleister bekommst du am Anfang deine 45k und kannst unter Umständen (viel Arbeit, viel Druck, viel Glück) dein Gehalt in 5Jahren verdoppeln. Auch wenn das eher unrealistisch ist.

Im IGM Konzern steigst du mit 65-70k ein, verdoppelst dein Gehalt zwar nicht in 5Jahren, bist aber trotzdem ziemlich sicher in der Range von 100k (+/- 10%).

Über die Anfangszeit hat man im Konzern ganz klar die Nase vorn. Mittelfristig sind Entwicklungen natürlich schwer zu planen. Aber das ist doch bei kleinen Unternehmen nicht anders, bzw. noch viel willkürlicher geregelt.
Best Case: Dein Chef geht ab und zu mit dir einen trinken und befördert dich trotz Low-Performance irgendwann im Volltrunk.
Worst Case: Deinem Chef gefällt deine Nase nicht und du buckelst dir 2-3Jahre den A**** ab bevor du bemerkst, dass du nicht entsprechend gefördert werden wirst und die Gehaltsverdopplung nur ein Traum ist.

Dann doch lieber eine klare Perspektive für die ersten Jahre (bei IGM idR ~+50% in den ersten 5Jahren).

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WiWi Gast

Ist weniger mehr?

Bin selbst vor nicht allzu langer Zeit von einer "dynamischen, leistungsorientierten" Strategieberatung in einen "lahmen" DAX-Konzern gewechselt. Kann deine Vorstellungen bzw. die deiner Freunde bez. der Karrierepfade dort nicht bestätigen. Karrieren können hier extrem schnell verlaufen, eben da es keine festen Wege wie z.B. in der UB gibt. Gleichzeitig ist die Sichtbarkeit von Leistung gerade in der Linie nicht immer so gegeben, deshalb kann man auch mit Glück und 2-3 guten Aktionen z.B. in wichtigen Projekten genug auffallen um andere rechts zu überholen. Es hilft sicher auch, wenn man zunächst in einem dynamischeren Umfeld (z.B. UB) gelernt hat.
Als "chillig" würde ich den Konzern trotzdem nicht bezeichnen, es ist viel Druck da. Nicht unbedingt was das Arbeitsvolumen angeht, aber der Zusammenhang zwischen Leistung und Ertrag ist nicht so klar wie bei einer UB, da viele weitere Faktoren wie z.B. interne Politik da reinspielen. Das sorgt für Stress.

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