Hi Forum, zu mir:

• 25 Jahre alt
• Masterand bei internationalem Anlagenbaukonzern
• Bachelor und Master beide an der gleichen Großstadt FH (Noten anfangs mittel, jetzt sehr gut), Studium hat ca. 6,5 jahre gedauert wenn ich den M.Sc. habe
• Während des Studiums habe ich insgesamt 2,5-3 Jahre als Werkstudent in der chemischen Industrie gearbeitet

Mein mittelfistiges Ziel ist es (bis 35 bspw.) die Projektleitung von nationalen und internationalen Anlagenbauprojekten zu übernehmen. Alternativ dazu sehe ich mich auch im Bereich Sales mit Bezug zu selbigen Anlagenbauprojekten.

Ich erwäge hierzu folgende Optionen nach dem Master:

• Einstieg als Fach- bzw. Projektingenieur in der Anlagenbauindustrie ggf. chemischen Industrie
• Promotion auf dem Gebiet der Prozessentwicklung

Auf noch mehr Studentendasein habe ich eigentlich keine Lust. Zur Promotion zieht mich nur mein eigenes Ego und ein bisschen auch die Sorge ich könnte später gegen eine Glassdecke stoßen ohne die Promotiony vor allem weil ich ja an einer FH studiert habe und nichtmal im Ausland war.
Aus diesem Grund erwäge ich auch neben dem Beruf noch ein Weiterbildendes Studium zu absolvieren was meinem Management ziel zuträglich wäre. Ich denke dabei an einem MBA (je nach steuerlicher Absetzbarkeit und meinem Verdienst wird es eine Uni in UK oder eine deutsche FH, oder ein WiWi Master an der FU Hagen). Außerdem möchte ich noch Zertifikate vom PMI erwerben.

Was meint ihr wie stehen meine Chancen auf Erfolg wenn ich ohne Dr. in den Beruf gehe?
Was haltet ihr von meinem Ideen zur weiterqualifikation?
Allgemeine Tipps?

P.s. Ich bin damit ins WiWi Forum weil man hier auch mal was negatives zu lesen bekommt, was sehr hilfreich sein kann.

Ohne konkret auf deine Fragen einzugehen, fällt mir beim ersten Lesen aus meiner Sicht ein Widerspruch auf. Willst du Projektleiter/Sales für Anlagenbau werden und somit eine Fachstelle einnehmen, die im Konzern wahrscheinlich bis in die 120k + Boni geht oder willst du die "gläserne Decke" durchbrechen und Teamleiter, Abteilungsleiter, Bereichsleiter werden? Das kannst du dir zu Anfang der Karriere wahrscheinlich noch gar nicht selbst so genau beantworten, aber ich sehe in deinen Ansprüchen und Zielen irgendwie einen Widerspruch.

Ich würde an deiner Stelle erst einmal 1-2 Jahre BE sammeln, um besser nachvollziehen zu können wie die der Arbeitsalltag gefällt, Lernkurve steil, etc. Dann kannst du deine Weiterbildung und den weiteren Karriereweg darauf ausrichten, was du aus den ersten beiden Jahren gelernt hast und besser weißt, wohin der Weg gehen soll.

Ich glaube meine Hauptmotivation hinter der Frage stellt sich wie folgt dar:
Ich bin mir beruflich nicht sicher ob die Erwartungen, die ich an die Stellen, die ich anstrebe, habe tatsächlich zu meinem Profil und meinen Wünschen passen.

Im Studium war ich intellektuell nie maßlos überfordert auch wenn es manchmal stressig war. Daher kommt bei mir der Wunsch nach einer Weiterqualifiaktion auf (ich möchte gerne noch etwas lernen, und auch einen Schein dafür bekommen sozusagen).

Eine Promotion wird in meinem Fachbereich viel Laborarbeit aber vor allem viel Einzelarbeit sein. Die Masterarbeit holt derzeit nicht gerade das beste aus mir heraus (motivationstechnisch), weshalb das wohl nicht die beste Idee ist wenn ich mich weiterqualifizieren möchte. Da ich auch von irgendwas leben muss wenn die MA vorbei ist werde ich mir wohl erstmal einen Job suchen.

Meinem Wunsch nach Weiterqualifikation möchte ich dann über ein Fern- bzw. Onlinestudium gerecht werden. Weil ich direkt damit anfangen möchte sind deshalb im Moment eigentlich nur Kurse an der FU Hagen realistisch.
Der WiWi Master für Ings dauert in Teilzeit nur 3 Jahre wenn man Gas gibt.
Informatik oder Softwareentwicklung würde mich auch reizen aber da müsste ich einen kompletten Bachelor machen und der Anspruch des Materials wird wohl noch höher sein, was neben einem Vollzeitjob problematisch sein kann.

Was würdet ihr machen?

Das bereitet natürlich auf ganz unterschiedliche Laufbahnen vor.
Eine zusatzquali in IT oder WiWi. Was macht sinn für mich? Forschungspositionen in der chem. Industrie oder im Anlagenbau sind ja eher was für Chemiker. Da ich mich in der Branche sehe würde mir mehr IT Wissen dort weniger als das WiWI Wissen bringen.

Ich würde Berufserfahrung sammeln. Das ist die harte Währung die zählt. Ob du liefern kann sieht man direkt. Alles andere, deine Scheine usw sind heisse Luft.

Verstehe nicht ganz wieso du mit 25 so verbissen bist. Lass doch das Leben und Arbeitsleben erst mal auf dich zukommen. Die besten Chancen bieten sich oft mit einem klaren, wachen Blick.

Mach keine Promotion, das ist für deinen Weg komplett unnötig. Ingenieure "brauchen" nur eine Promotion, wenn sie danach ins R&D wollen. Keiner wird dich zum Projektleiter für nen neuen Standort machen, nur weil du einen Dr. hast.

Was willst du mit den ganzen Abschlüssen. Nur weil du IT studierst werden sie dich in dem UN nicht auf den Händen tragen. Du musst dich im Job beweisen und nicht zig Uni Scheine vorzeigen, denn das interessiert nachher keinen mehr. Einen Dr. Ing für eine Projektleitung brauchst du sicherlich nicht zwingend.

Die Masterarbeit bereitet dir schon nicht so viel Spaß, daher würde ich von einer Promotion abraten. FH oder Uni ist übrigens egal, wie gesagt es entscheidet hinterher deine berufliche Eignung und nicht der akademische Werdegang.

Welches Anlagenbauunternehmen Unternehmen?
Wenn EPC:
LE oder E&C ?

WiWi Gast schrieb am 06.01.2023:

Verstehe nicht ganz wieso du mit 25 so verbissen bist. Lass doch das Leben und Arbeitsleben erst mal auf dich zukommen. Die besten Chancen bieten sich oft mit einem klaren, wachen Blick.

Wie ich ja schon umschrieben habe, geht es mir auch ums Ego. Ich habe außerdem nicht das Gefühl genug erreicht zu haben mit einem regulären Berufseinstieg weil ja prinzipiell die Möglichkeit einer Promotion winkt. Damit ich das für mich wegargumentieren kann würde ich mich halt gerne (möglichst auf akademischem Niveau) weiterbilden.

Ich bin sicher irgendwer wird das Gefühl kennen und hat eventuell schon Erfahrung damit gesammelt sich einfach aus Ehrgeiz nebenberuflich weiterzubilden. Für einen Einblick wäre ich sehr dankbar.

Sicher hast du/habt ihr beide ansonsten mit euren Ratschlägen recht: Für mein berfuliches Ziel kommt es vor allem auf eine Art von Erfahrung an, die ich in einem Studium oder einer Promotion nicht sammeln kann. R&D möchte ich als späteren Tätigkeitsbereich zwar nicht direkt ausschließen aber das ist mittelfristig nicht mein Ziel, zumindest nicht als Researcher, möglicherweise aber als Abteilungsleiter o.ä. In dem Fall ist es ja manchmal sogar so, dass auch nicht-Doktoren ran dürfen (ist zumindest bei meinem aktuellen AG so).

WiWi Gast schrieb am 05.01.2023:

Hi Forum, zu mir:

• 25 Jahre alt
• Masterand bei internationalem Anlagenbaukonzern
• Bachelor und Master beide an der gleichen Großstadt FH (Noten anfangs mittel, jetzt sehr gut), Studium hat ca. 6,5 jahre gedauert wenn ich den M.Sc. habe
• Während des Studiums habe ich insgesamt 2,5-3 Jahre als Werkstudent in der chemischen Industrie gearbeitet

Mein mittelfistiges Ziel ist es (bis 35 bspw.) die Projektleitung von nationalen und internationalen Anlagenbauprojekten zu übernehmen. Alternativ dazu sehe ich mich auch im Bereich Sales mit Bezug zu selbigen Anlagenbauprojekten.

Ich erwäge hierzu folgende Optionen nach dem Master:

• Einstieg als Fach- bzw. Projektingenieur in der Anlagenbauindustrie ggf. chemischen Industrie
• Promotion auf dem Gebiet der Prozessentwicklung

Auf noch mehr Studentendasein habe ich eigentlich keine Lust. Zur Promotion zieht mich nur mein eigenes Ego und ein bisschen auch die Sorge ich könnte später gegen eine Glassdecke stoßen ohne die Promotiony vor allem weil ich ja an einer FH studiert habe und nichtmal im Ausland war.
Aus diesem Grund erwäge ich auch neben dem Beruf noch ein Weiterbildendes Studium zu absolvieren was meinem Management ziel zuträglich wäre. Ich denke dabei an einem MBA (je nach steuerlicher Absetzbarkeit und meinem Verdienst wird es eine Uni in UK oder eine deutsche FH, oder ein WiWi Master an der FU Hagen). Außerdem möchte ich noch Zertifikate vom PMI erwerben.

Was meint ihr wie stehen meine Chancen auf Erfolg wenn ich ohne Dr. in den Beruf gehe?
Was haltet ihr von meinem Ideen zur weiterqualifikation?
Allgemeine Tipps?

P.s. Ich bin damit ins WiWi Forum weil man hier auch mal was negatives zu lesen bekommt, was sehr hilfreich sein kann.

Aus Interesse um welches Unternehmen handelt es sich bei dir? Wenn es sich um Linde Engineering handelt dann wird der Einstieg aktuell schwierig.

Es handelt sich nicht um Linde.

Im Moment arbeite ich bei der Anlagenbausparte eines multinationalen Energieunternehmens. Es handelt sich dabei nicht um inhouse Anlagenbau sondern eben EPC für diverse Kunden.

Nach dem Masterstudium möchte ich gerne dort oder bei vergleichbaren Firmen einsteigen. Plane mittlerweile mich in Bereich Produktmanagement weiterzuentwickeln. Denke um hier weit zu kommen schadet ein extra WiWi Master nicht.

Bewerbe mich momentan auf Stellen als Process Engineer oder im Sales dieser Branche.