Hey Leute,

vorab:
Ich bin mir bewusst, dass es Unterschiede gibt zwischen KMU und Großkonzern - vor allem im Projektmanagement.

Aber mit was kann man ca. rechnen und wie sehen die Entwicklungsoptionen aus?

Häufig hört man, dass Projektmanagement mit sehr viel Stress verbunden ist - Was könnt ihr dazu sagen ?

Zwischen 30k und 500k je nach Unternehmen, Verantwortung und genauem Projekt.

30k ist der Projektassistent im KMU der keine Verantwortung hat sondern nur zuarbeitet.
500k ist der Leiter eines Großprojektes im DAX wenn das Projekt über 5 Jahre läuft und 4 Mrd. Euro Budget hat.

Hilft dir das jetzt weiter? Vermutlich nicht aber wenn du keine genaueren Fragen stellst kann man dir auch keine besseren Antworten geben.

Man sollte noch hinzufügen, als "Projektmanagement" werden ganz unterschiedliche Aufgaben definiert.

Manchmal erwartet man starke Fachkenntnisse. Im IT-Bereich ist der PM z.B. eine Person, die von der benutzten Technologie ziemlich viel weißt und das Projekt auch fachlich, nicht nur organisatorisch leiten kann.

Bei manchen Unternehmen haben PM-Stellen eher mit der Kommunikation zu tun. Du leitest Projekte, fachlich kannst du aber wenig beitragen.

Die zwei Rollen sind nicht wirklich vergleichbar.

Das einzige was Projektmanager gemeinsam haben, dass die Aufgaben selten langweillig werden, weil ein Projekt stets ein zeitlich definiertes und endliches Vorhaben darstellt, in Abgrenzung zum Tagesgeschäft.

Da solche Tätigkeiten schwieriger Planbar sind als das Tagesgeschäft, wird häufig eine gewisse zeitliche Flexibilität vorausgesetzt.

Ob du auf diese Anforderung mit Stress reagierst, hat auch etwas mit Dir zutun.

Nicht zu vergessen sind Teilprojektleiter. Und auch die haben eine unterschiedliche Ausprägung. Mit und ohne Personalverantwortung. Mit und ohne Budgetverantwortung usw.

Ist es denn generell ein stressiger Job ?

Nein. Und die drei posts über Dir beschreiben das ziemlich gut. Generell nichts für Leute, die 9 to 5 machen wollen. Und wenn man abends noch meetings hat, dann hat auch das nichts mit Stress zu tun.

WiWi Gast schrieb am 17.10.2018:

Ist es denn generell ein stressiger Job ?

Manchmal erwartet man starke Fachkenntnisse. Im IT-Bereich ist der PM z.B. eine Person, die von der benutzten Technologie ziemlich viel weißt und das Projekt auch fachlich, nicht nur organisatorisch leiten kann.

Eigentlich nur in kleinen Projekten, wenn sich ein echter PM nicht lohnt und der erfahrenste Mitarbeiter auch noch Projektleitung nebenher macht.

In größeren Projekten gibt es häufig so viele Themen, dass der PM in vielen Bereichen kein tiefes Wissen hat und außerdem auch nicht die Zeit für eine fachliche Leitung hätte.

Ich arbeite als PM und da ich auf 9-5 stehe, habe ich gewechselt von IT-Consulting zu IGM/Dax.
Dank Stempeluhr kann man Überstunden irgendwann nehmen.

Consulting PM erachte ich schon noch einmal als etwas anderes als interner PM. Leite Industrieprojekte, da sitzt man teilweise 5 Jahre dran. Als Einstieg ist viel sehen erstmal besser, aber irgendwann will man ja zeigen, dass man auch einen großen Tanker sicher steuern kann.

WiWi Gast schrieb am 18.10.2018:

Ich arbeite als PM und da ich auf 9-5 stehe, habe ich gewechselt von IT-Consulting zu IGM/Dax.
Dank Stempeluhr kann man Überstunden irgendwann nehmen.

WiWi Gast schrieb am 18.10.2018:

Manchmal erwartet man starke Fachkenntnisse. Im IT-Bereich ist der PM z.B. eine Person, die von der benutzten Technologie ziemlich viel weißt und das Projekt auch fachlich, nicht nur organisatorisch leiten kann.

Eigentlich nur in kleinen Projekten, wenn sich ein echter PM nicht lohnt und der erfahrenste Mitarbeiter auch noch Projektleitung nebenher macht.

In größeren Projekten gibt es häufig so viele Themen, dass der PM in vielen Bereichen kein tiefes Wissen hat und außerdem auch nicht die Zeit für eine fachliche Leitung hätte.

Ganz im Gegenteil.

Besonders in der Technologie habe ich die fachliche Leitung des PMs auf großen Projekten erlebt. SAP-Implementierungen werden normalerweise von Personen mit viel SAP-Erfahrung geleitet.

In kleineren Unternehmen habe ich gesehen, wie Projektleiter ohne Erfahrung in der konkreten Technologie die Projektleitung übernommen haben. Die Projekte waren dann häufig extrem verzögert oder gar nicht erfolgreich. Der PM konnte dann zwar das Projekt organisatorisch leiten, war aber nicht imstande die Konsequenzen der Probleme abzuschätzen und Prioritäten richtig zu setzen.

Wir reden hier nicht von tiefer Expertise, aber der PM sollte verstehen, wovon technische Kollegen reden, er sollte imstande sein, Risiken und Konsequenzen der Entscheidungen abzuschätzen. Eine Person ohne Erfahrung in der Technologie/Materie kann da normalerweise sehr wenig beitragen.

WiWi Gast schrieb am 18.10.2018:

WiWi Gast schrieb am 18.10.2018:

Manchmal erwartet man starke Fachkenntnisse. Im IT-Bereich ist der PM z.B. eine Person, die von der benutzten Technologie ziemlich viel weißt und das Projekt auch fachlich, nicht nur organisatorisch leiten kann.

Eigentlich nur in kleinen Projekten, wenn sich ein echter PM nicht lohnt und der erfahrenste Mitarbeiter auch noch Projektleitung nebenher macht.

In größeren Projekten gibt es häufig so viele Themen, dass der PM in vielen Bereichen kein tiefes Wissen hat und außerdem auch nicht die Zeit für eine fachliche Leitung hätte.

Ganz im Gegenteil.

Besonders in der Technologie habe ich die fachliche Leitung des PMs auf großen Projekten erlebt. SAP-Implementierungen werden normalerweise von Personen mit viel SAP-Erfahrung geleitet.

In kleineren Unternehmen habe ich gesehen, wie Projektleiter ohne Erfahrung in der konkreten Technologie die Projektleitung übernommen haben. Die Projekte waren dann häufig extrem verzögert oder gar nicht erfolgreich. Der PM konnte dann zwar das Projekt organisatorisch leiten, war aber nicht imstande die Konsequenzen der Probleme abzuschätzen und Prioritäten richtig zu setzen.

Wir reden hier nicht von tiefer Expertise, aber der PM sollte verstehen, wovon technische Kollegen reden, er sollte imstande sein, Risiken und Konsequenzen der Entscheidungen abzuschätzen. Eine Person ohne Erfahrung in der Technologie/Materie kann da normalerweise sehr wenig beitragen.

Genau das ist der Grund, warum in technischen Bereichen oft Leute aus geeigneten technischen Fächern (Ingenieure, IT-ler, Naturwissenschaftler, Pharmazeuten, ...) und mit passender Berufserfahrung fürs Projektmanagement eingesetzt werden. Das Organisatorische hat man sich schnell on the job angeeignet (sofern man der Typ dafür ist), die Problemfolgenabschätzung technischer Probleme oder auch nur die korrekte Einschätzung der Anforderungen schafft man nur mit ausreichend fachlichem Unterbau und Erfahrung. Projektmanager ohne technisches Fachwissen kommen auf technischen Projekten besser durch, wenn sie sich sachkundige Projektmitarbeiter zur fachlichen Unterstützung suchen.

Technisches wissen ist sicherlich Hilfreich, aber die meissten Projekte die ich erlebt habe, sind aufgrund mangelnder Kommunikation gescheitert. Ich halte soziale Intelligenz für PM als wichtigere Eigenschaft.

Bin Senior Projekt Managerin bei einem Dax30-Konzern: speziell bei größeren Projekten mit vielen Stakeholdern ist Kommunikation und People Management das A und O. In der Beratung habe ich mir dafür die Grundlagen angeeignet.

WiWi Gast schrieb am 19.10.2018:

Technisches wissen ist sicherlich Hilfreich, aber die meissten Projekte die ich erlebt habe, sind aufgrund mangelnder Kommunikation gescheitert. Ich halte soziale Intelligenz für PM als wichtigere Eigenschaft.

Soziale Intelligenz und Kommunikationsstärke ist natürlich eine wesentliche Voraussetzung für einen Projektmanager. Ansonsten: Witzig, wie sich unsere Erfahrungen unterscheiden. Alle gescheiterten Projekte, die ich bisher miterlebt habe, sind überwiegend an folgenden Problemen gescheitert:

• mangelnde Unterstützung durch die Geschäftsführung (was gestern der hype war, hat morgen kein Budget mehr)
• unklar definierte Anforderungen (wer nicht weiß, wo er hin will kommt niemals an)
• laufende Änderungen an den Anforderungen (Aus dem Fiat500 wird sukzessive das Batmobil, Preis soll aber gleich bleiben)
• auf die Mitarbeiter die das Projekt realisieren sollen wird nicht ausreichend gehört (Chef, das wird uns Probleme machen. Egal, wir machen es trotzdem so. Ok Chef, is gut Chef, ich habs ja nur gesagt.)
• der Projektleiter hat keine Ahnung von der Materie (stellt nicht die richtigen Fragen, kann Auskünfte seiner Projektmitarbeiter nicht beurteilen oder nur aufgrund von "Menschenkenntnis", kann timelines nicht realistisch setzen, kann Anforderungen an Teilpakete nicht beurteilen/festlegen)

Klar kann man sich jetzt hinstellen und sagen, das sind doch auch Fälle von "mangelnder Kommunikation". In diesen Fällen war der Mangel aber meist nicht zwischenmenschlicher Natur (außer bei Punkt 1) sondern oft mangelndes technisches Verständnis. Bei diesen

Negativbeispielen sind es leider häufig die Ebenen PM und darüber, die über technische Anforderungen hinweggehen und glauben, dass sie allein mit ihrer Autorität die Anforderungen negieren könnten. Sieht man ja auch beim Diesel-Skandal. Der Chef wollte etwas unmögliches, also wurde gepfuscht.

WiWi Gast schrieb am 19.10.2018:

Bin Senior Projekt Managerin bei einem Dax30-Konzern: speziell bei größeren Projekten mit vielen Stakeholdern ist Kommunikation und People Management das A und O. In der Beratung habe ich mir dafür die Grundlagen angeeignet.

In DAX30 gibt es sehr unterschiedliche Unternehmen mit ebenso vielfältigen Projekten, z.B. Prozessoptimierungen, neue Finanzprodukte, neue technische Anlagen, neue IT-Infrastruktur, neue Marketingstrategie, Produktlaunch in neuem Markt, usw. usf.

Welche Art von Projekten verantwortest du denn?

Es gibt bei Dax30 auch Konzerne, bei denen man für die Mitarbeit in Projekten vorher eine mehrwöchige Schulung verpasst bekommt. Vorher darf man nicht mitarbeiten. Darauf aufbauend dann noch eine Schulung für den Projektassistenten. Und darauf aufbauend eine Schulung für den Projektleiter. Ist unbedingt sinnvoll, damit man das Handwerkszeug, Tools, Prozesse und Berichtswesen beherrscht. In technischen Projekten habe ich nur Techniker, Ingenieure und Naturwissenschaftler als Projektleiter erlebt.

WiWi Gast schrieb am 19.10.2018:

WiWi Gast schrieb am 18.10.2018:

WiWi Gast schrieb am 18.10.2018:

Manchmal erwartet man starke Fachkenntnisse. Im IT-Bereich ist der PM z.B. eine Person, die von der benutzten Technologie ziemlich viel weißt und das Projekt auch fachlich, nicht nur organisatorisch leiten kann.

Eigentlich nur in kleinen Projekten, wenn sich ein echter PM nicht lohnt und der erfahrenste Mitarbeiter auch noch Projektleitung nebenher macht.

In größeren Projekten gibt es häufig so viele Themen, dass der PM in vielen Bereichen kein tiefes Wissen hat und außerdem auch nicht die Zeit für eine fachliche Leitung hätte.

Ganz im Gegenteil.

Besonders in der Technologie habe ich die fachliche Leitung des PMs auf großen Projekten erlebt. SAP-Implementierungen werden normalerweise von Personen mit viel SAP-Erfahrung geleitet.

In kleineren Unternehmen habe ich gesehen, wie Projektleiter ohne Erfahrung in der konkreten Technologie die Projektleitung übernommen haben. Die Projekte waren dann häufig extrem verzögert oder gar nicht erfolgreich. Der PM konnte dann zwar das Projekt organisatorisch leiten, war aber nicht imstande die Konsequenzen der Probleme abzuschätzen und Prioritäten richtig zu setzen.

Wir reden hier nicht von tiefer Expertise, aber der PM sollte verstehen, wovon technische Kollegen reden, er sollte imstande sein, Risiken und Konsequenzen der Entscheidungen abzuschätzen. Eine Person ohne Erfahrung in der Technologie/Materie kann da normalerweise sehr wenig beitragen.

Genau das ist der Grund, warum in technischen Bereichen oft Leute aus geeigneten technischen Fächern (Ingenieure, IT-ler, Naturwissenschaftler, Pharmazeuten, ...) und mit passender Berufserfahrung fürs Projektmanagement eingesetzt werden. Das Organisatorische hat man sich schnell on the job angeeignet (sofern man der Typ dafür ist), die Problemfolgenabschätzung technischer Probleme oder auch nur die korrekte Einschätzung der Anforderungen schafft man nur mit ausreichend fachlichem Unterbau und Erfahrung. Projektmanager ohne technisches Fachwissen kommen auf technischen Projekten besser durch, wenn sie sich sachkundige Projektmitarbeiter zur fachlichen Unterstützung suchen.