Was für einen Arbeitsweg würdet ihr in Kauf nehmen? Ich habe am Freitag ein Vorstellungsgespräch, zu dem ich einen Anfahrtsweg von ca. 1,5 Stunden (einfache Fahrt) habe. Dabei handelt es sich nicht unbedingt um einen Traumjob (es wird z.B. kein Studium vorausgesetzt). Allerdings suche ich nun schon ein halbes Jahr.
Was meint ihr?

Naja einen Job zu finden ist nicht so einfach, das wissen wir alle. Aber wie sieht es denn mit einem Umzug aus?

Ich würde, wenn es wirklich kein besseres Angebot gibt, einfach etwas Zeit dort verbringen, um in Arbeit zu kommen (für den Lebenslauf) und dann entscheiden, ob es sich lohnt und ob es dir gefällt. Sollte es positiv sein, kannst du immernoch hinziehen. Falls nicht ist es immer einfacher sich aus einem Job heraus zu bewerben, als aus der Arbeitslosigkeit.

Schönen Gruß

Da es sich nicht um deinen Traumjob handelt, wirst du den Job sicher nicht für ewig machen wollen. An deiner Stelle würd ich die 1,5 Stunden aber in Kauf nehmen, zumindest eine Zeit lang. Und dann nebenher nach nem "besseren" Job suchen. Mein längster Weg zum Job (Diplomarbeit, aber fast jeden Tag da) waren 50 Minuten.

Ich bin mal für ein Praktikum 2 Monate jeden Tag immer 1,5 Stunden mit Bus, Zug und Fußweg zu meiner Unterkunft dort gefahren (Produktionsstätte lag in einem kleinen Dorf mit sehr sehr schlechter öffentlicher Verkehrsanbindung, mit dem Auto hätte ich nur 30 Minuten gebraucht, hatte aber keins und ausleihen war zu teuer)... dennoch hat es sich gelohnt, weil es mir dort gefallen hat.

Würde dir auch raten, erstmal zu schauen, wie es dir gefällt und für einige Zeit den Fahrtweg in Kauf zu nehmen oder zu gucken, was für Wohngelegenheiten in der Nähe sind (wie billige Pension, Studentenwohnheim). Viel Glück. Jessica

wenns dir helfen kann, dann nimm den job an, zieh um und nach 2 jahren schreibst du neue bewerbungen dann hast du wenigstens berufserfahrung.

Hör auf Dein Bauchgefühl.

Vielen Dank für eure Antworten. Also: Umziehen geht nicht, da ich verheiratet bin und mein Mann noch studiert (dann kommt er nicht mehr zur Uni). Außerdem wollen wir, wenn er fertig ist, eh wegziehen, weil es hier mit Jobs ganz schlecht aussieht. Ich hänge also ein bißchen in der Luft.... Ich werde jetzt abwarten und mir die Firma anschauen. WEnn das Arbeitsklima und das Gehalt gut sind, würde ich den Weg wahrscheinlich auf mich nehmen.

Umziehen geht nicht - so ein Unsinn. Die Gründe sind fadenscheinig: Der Mann kommt nicht zur Uni. Das kann doch nicht wahr sein. Es geht um die nackte Existenz und die Leute sind nichtmal bereit in den nächsten Ort zu ziehen.

Ich bin vielleicht ein Extrembeispiel aber ich führe seit über 7 Jahren eine Wochenendbeziehung und bin in der Zeit 4 mal umgezogen. Geht nicht, gibt es nicht.

@Vorredner

Ich kann die Schreiberin gut verstehen. Wenn man nun mal in einer Gegend wohnt, wo die Infrastrukur schlecht ist, kann man nicht einfach mal irgendwo anders hinziehen. Fakt ist nun mal, dass ihr Mann dann nicht mehr in die Uni kommt. und deswegen 2 Wohnungen zu nehmen wäre ja wohl der größte Unsinn. Das kostet ja noch mehr, als wenn man jeden Tag die 1,5 Stunden fährt. Den Weg kann man wenigsten ohne Probleme von der Steuer absetzen.

... nochwas: 3 Stunden im Auto. Das ist absolut nicht machbar - ein Leben im Auto: null Freizeit, wenig Schlaf und Überstunden sind dann auch nicht drin (die Arbeit wird sowieso darunter leiden). Das wird also keinen Erfolg haben.

Nur ein Umzug kommt hier in Frage.

... wo die Infrastrukur schlecht ist ...
Wo soll das sein? In Deutschland oder in der Mongolei?
Wo bitteschön ist denn eine Uni, die man nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann?
kann man nicht einfach mal irgendwo anders hinziehen.
Millionen junge Leute müssen das tun. Wieso soll sie das nicht können?
Fakt ist nun mal, dass ihr Mann dann nicht mehr in die Uni kommt.
Das ist eine unhaltbare Behauptung.
nd deswegen 2 Wohnungen zu nehmen wäre ja wohl der größte Unsinn
Das ist doch einzig mögliche Weg. Wenn ich (und 1000e andere) das können, dann kann das jeder.

Dopplete Haushaltsführung ist vollständig steuerlich absetzbar.

Mobilität ist ja gut und schön. Aber ich finds nachvollziehbar wenn man seine Beziehung über berufliche Beweggründe stellt. Für mich ist es auch selbstverständlich das man keine fernebeziehung führt. bedauerlich wie verzweifelt manche menschen scheinbar sind.

Wobei ne gute Stunde Anfahrt ja nun wirklich kein Problem darstellen sollte.

Das ist doch ein Scherz! Was du "bedauerlich" und "verzweifelt" nennst ist Alltag. Willkommen in der Welt eines Unternehmensberaters.

1. Für mich ist es nicht gerade selbstverständlich, das es Leute gibt, die aus Bequemlichkeit die Arbeitslosigkeit einem Job vorziehen.
2. Drei Stunden täglich sind ein großes Problem - das muß man allerdings selber mal gemacht haben um diesen Stress zu erahnen.
3. Wer eine Zweitwohnung im nächsten Ort als beziehungsgefährdend einstuft, lebt wirklich auf dem Mond.

Damit du mir das mit der Infrastruktur glaubst: Ich habe früher an so einem Ort gewohnt, wo man nicht mit den öffentlichen in die Uni kommt. Ich empfehle dir mal, dass du nach Südbrandenburg ziehst. Wenn du dort ein Jahr durchhältst und dich dann immer noch nicht beschwerst, dass die Infrastruktur schlecht ist, dann glaube ich dir, dass es dir nichts ausmacht!

Wir leben zwar nicht in der Mongolei aber auch in Deutschland gibt es Orte, da ist es nun mal zum Ko...en!

Und auch in Großstädten ist es nicht immer so toll. Beispiel ist mein Mann. Der arbeitet südwestlich von Stuttgart und seine Arbeitszeit beginnt um 6Uhr morgens. Es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel, die es ihm ermöglichen dort um 6Uhr morgens anzutreten. Er muss immer mit dem Auto fahren (40km - was aber Gott sei Dank kein Problem ist, weil ich keins brauche). Deswegen ziehen wir aber auch nicht um (zumal ich noch gar nicht weiß, wo ich ab Herbst lande, wo ich nach meinem Studium Arbeit bekomme)

Dass sie nicht einfach mal irgendwo anders hinziehen kann, meinte ich auch in dem Zusammenhang, dass sie ja noch gar nicht weiß, was aus dem Job wird. Vielleicht gefällts ihr gar nicht. Das sollte sie wohl dann entscheiden, wenns so weit ist. und da würde ich mir an ihrer Stelle von Leuten wie dir nicht rein reden lassen.

1. Ich bin ebenfalls 4,5 Jahre in der Ödnis zur Uni gegangen. Dort gab es Studentenwohnheime - wie an jeder Uni.
2. Ich komme ebenfalls aus einem Ort der ganz tief im Osten liegt und ich bin dort weggezogen, genau wie meine Freundin (hat in Stuttgart studiert) und genau wie 80% meines Abschlußjahrgangs.
3. Wir sind mittlerweile beide Berater, seit 7 Jahren zusammen und wollen demnächst heiraten und Kinder bekommen. 7 Jahre fast durchgehend Wochendbeziehung in der Fremde und glücklich
4. Ein Job ist kein Mantel, den man mal ausprobiert. Das ist ein Entscheidung für Jahre und die Grundlage der Existenzsicherung

Und ich würde mir alle Meinungen anhören und dann genau überlegen was ich tue. Wer heutzutage seine Prioritäten nicht richtig setzt, ist für die Berufswelt ganz schnell verloren. Dann waren die Jahre des Studiums für die Katz

wenn die beiden sowieso umziehen wollen, dann könnte sie ja schon mal vorumziehen und dort arbeiten, wenn er dann fertig ist gibt es aber ein neues problem, wenn er auch arbeiten und geld verdienen will muß er vielleicht auch umziehen -und dann?, es ist ja schon nicht eben einfach für sich alleine einen guten job irgendwo zu bekommen, aber zwei hochschulabsolventen in akzeptabler entfernung unterzubringen scheint mir ja fast unmöglich, da sollte man dann doch schon 3h pendeln in kauf nehmen (kenne auch jemanden der das jeden tag macht, 230km hin und zurück jeden tag, das sind etwa die 3h hin und zurück, muß man sich mal ausrechnen was das kostet!, aber er macht das schon einige zeit und kommt damit zurecht, kleiner tip: hörbücher kaufen dann wirds nicht so langweilig)

viele arbeitgeber machen sowas allerdings auch nicht mit und fragen dann vor der einstellung wie man sich das so vorstellt mit umzug und so, wenn sie dann erzählt: tja ich muß pendeln weil mein freund sonst nicht zur uni kommt aber wir wollen ja eh weg und ich will erst mal schauen.........dann vergiß es lieber gleich.

aber sei doch froh, scheinbar hast du doch ein glückliche und perfekte beziehung, und für viele ist die doch noch schwieriger zu finden als ein passender job, da helfen dann auch keine guten noten oder berufserfahrung oder sonst. mehr.

ja dann genieß die zeit und hör auf dein herz, bringt ja nix wenn du arbeit hast aber unglücklich bist.........

Guter Beitrag: Genau das ist der Knackpunkt. Ein Beziehung zwischen Akademikern ist ein ständiger Kompromiß. Mal gibt der eine nach, mal der andere. Das ist der Preis den man zu zahlen hat, wenn beide Arbeit haben sollen.

Aber das mußte ja vorher klar gewesen sein. Deswegen wundere ich mich immer, wenn bei solchen Paaren überhaupt kein Plan existiert. Dann ist der eine Partner nich mal dazu bereit, mit dem Bus zur Uni zu fahren oder ähnliches.

Ich habe mir eure Antworten angeschaut. Mein Mann und ich haben schon einen Plan... klar. Ich werde auf jeden Fall, wenn er fertig ist, zurückstecken, weil wir eben nicht bereit sind eine Fernbeziehung zu führen. Aber das sieht jeder anders. Ich wäre totunglücklcih ohne ihn. Natürlich sage ich im Vorstellungsgespräch nicht, dass wir wahrscheinlich eh umziehen... dann finde ich niemals einen Job. die 1,5 Stunden wären mit der Bahn, nicht mit dem Auto. Also schon machbar. Ich glaube nicht, dass jemand von euch hier alles aufgeben würde um dann in einem Jahr wieder umzuziehen. Wisst ihr was ein Umzug kostet? So verzweifelt bin ich noch nicht.

Achso... und doppelte Haushaltsführung geht auf keinen Fall. Ich muss von meinem Gehalt dann meinen Mann miternähren...und er bekommt auch kein Kindergeld mehr. Ich glaube nicht, dass mein klägliches Gehalt dann für 2 Mieten reicht.....

Kann dich gut verstehen. Ich habe im letzten Jahr einen Job angenommen und bin Freitags und Montags jeweils 450km zum Job zw. nach Hause gfahren.
Habe das ganze 3 Monate gemacht und dann wieder gekündigt. Ich war unglücklich. meine Frau war unglücklich. Was nutzt da das viele Geld?
Mittlerweile habe ich in der Nähe einen Job gefunden, bei dem es sogar mehr Geld gibt und ich jeden Tag nur 25km (eine Strecke) fahren muss.

Dachte auch am Anfang, nimm das was du bekommst und das egal wo. Es wird schon klappen mit ner Fernbeziehung. Nicht jeder ist dafür gemacht.

Gruss

Ich hab auch mal ein Beruf nur wegen der Entfernung geschmissen. War jeden Tag einfache Strecke ca 100km.
Am Anfang mag das alles gehen, aber nach spätestens zwei Wochen kotzt es dich jeden Tag aufs neue an. Du lebst dann praktisch nur noch für den Job. Arbeiten + Fahren + Stau. Dazu musst Du auch die Fahrtkosten für Sprit oder Bahn berechnen.
Strecken über 50km würde ich nicht noch mal machen. Wenn dann umziehen. Aber ist auch ne Frage, ob man sein ganzen Leben für einen Job opfern will. Ich mach es nicht.

Danke an alle für eure Tipps... ich bin wegen des Jobs ganz zuversichtlich... Berufserfahrung sammeln.

Viele Grüße

Das war wiedermal eine ziemlich krasse Zensur eben - völlig grundlos wurde die Diskussion zurechtgeschnitten.

Tolle Sache, nur weiter so!

also ich würde den job ersteinmal nehmen, besser als gar nix, notfalls zieh dort hin bzw. versuche dich nach einer gewissen zeit für eine neue stelle zu bewerben, auch wenn es nicht klappt - versuche es! Angesichts der Arbeitslage kann ich dir das nur empfehlen. wege aber schon aus ökonomischen und stressgründen ab was besser ist - fahrt oder umzug. ich weiß ja nicht wie die lage ist - wohnst du allein oder mit partner? Nimm notfalls ne einraumwohnung, so ersparst du dir das nervig gefahre!

Hi, noch einen Tip! Das Arbeitsamt zahlt dir evtl. Umzugskosten beihilfe. Dies gibt es nicht nur für Arbeitslose, sondern auch für Leute bei denen Arbeitslosigkeit droht:

Wenn ein Arbeitsloser für eine neue Beschäftigung umzieht, kann er eine Umzugskostenbeihilfe von bis zu 4500 Euro bekommen. Es ist ein Zuschuß und KEIN Darlehen.

Voraussetzung:
Der neue Arbeitsplatz muß ausserhalb des Tagespendelbereichs liegen ( 2,5 Std Tagespendelzeit.)
Gilt auch für eine neue Beschäftigung im Ausland.

Aber nur dann wenn der neue Arbeitgeber die Kosten nicht übernimmt.

Gruss

ich verstehe nicht warum das nicht machbar ist. ich bin in den usa und habe einen taeglichen weg zur uni von ca 70 minuten...natuerlich koennte ich diese zeit auch anders nutzen, aber ich bin eigentlich nicht so frustriert durch diese nette auszeit von 140 min am tag. die lassen mich etwas abschalten...zeit gewinnen...man kann bei eionem langen arbeitsweg die zeit auch effektiv nutzen. dazu kommt bei mir das ich nicht auf lau zur uni gehe sondern schoen pro semester $4000 zahle. dazu kommen dann die benzinkosten. das ist nur machbar da ich wert auf meine weiterbildung lege, mobil sein moechte und nenenbei dann am we arbeite um dies nicht nur vom ersparten zu finanzieren. mir macht es sehr viel spass. es ist also auch ohne umzug geniessbar :)