Zu Ferchau kann ich sagen, dass sie einen IGM Haustarifvertrag haben.
Ein Ingenieur (Unabhängig ob Diplom/B.Sc/M.Sc oder FH/UNI/BA) kassiert bei einer 35h Woche zum Einstieg 2.043 (West) bzw. 1.579 (Ost) brutto pro Monat.
Wenn du es da 48 Monate (sprich 4 Jahre) aushälst, entwickelt sich das Gehalt auf 1.730 (Ost) bzw. 2.558 (West) brutto im Monat.
Das heißt du fängst bei einer 35h Woche und als Ingenieur mit etwa 26.000 brutto im Jahr an und kannst dich auf max. etwa 33.000 brutto im Jahr steigern. Weitere Steigerungen sind nicht vorgsehen. Aber wer hält es schon über 4 Jahre in so ner Bude aus?
Den Haustarifvertrag ist seit 2009 gültig und kann hier nachgelesen werden:
http://www.mikrocontroller.net/attachment/61242/Ferchau_Hautarifvertrag_20072.pdf
Gut, bei der 40h Woche ist es etwas mehr. Ich habe aber bewusst die 35h-Woche gewählt, da bei den Kunden (Hauptsächlich Automobil, Luftfahrt, etc.) eigentlich durchgehend die 35h-Woche vorherrscht.
Ein Ingenieur bei Daimler hat, je nach Speziallisierung, EG13 bis EG16(wenn auch nur selten).
Klar, als Absolvent fängst meist 2 EG weiter unten an bis deine Ziel EG erreichst. Nach 4 Jahren dürfte man aber seine Ziel EG im Allgemeinen erreicht haben. Mit EG 14 oder EG15 und Übertarif bzw. Leistungszulagen, 13,5 Gehältern und zusätzlichen Jahresboni (letztes Jahr glaub ich 4.000 für jeden) kannst auf 70.000-80.000 brutto im Jahr kommen.
Zum Einstieg gibts rund 45.000 und somit das doppelte wie bei Ferchau. Mit den Jahren bekommst bei Ferchau nicht mal mehr die Hälfte von dem was z.B. bei Daimler bekommst.
Mal abgesehen davon wirst du beim Kunden für Aufgaben bestellt die da keiner machen will. Und es kommt nicht selten vor, dass die Stammbelegschaft dich richtig mies und abwertend behandelt.
Zu Bertrandt habe ich keine genauen Zahlen. Ein Freund von mir (Dipl. Wirt. Ing. am KIT) ist da seit 2 Jahren. War erst bei Daimler jetzt bei Porsche. Er ist soweit zufrieden. Bertrandt soll auch für einen Ing. Dienstleister gut zahlen. Knappe 40.000 mit Erfahrung spuckt google da aus. Immer noch deutlich schlechter als Daimler (auch wegen der 40h Woche), aber doch besser als die Sklaventreiber von Ferchau. Das Problem das du aber auf absolute FAK-Hasser beim Kunden triffst ist aber selbstverständlich auch bei Bertrandt gegeben.
Viele Ing. sind nur ein halbes oder max. 1 Jahr beim Ing. Dienstleister, schaffen dann den Absprung. (Aber selbstverständlich nicht beim Kunden, denn Ferchau, Blutsauger und Co. haben meist mit Kunden Ablösesummen von bis zu 2 Jahresgehältern vertraglich vereinbart bei Übernahme eines Ferchau Mitarbeiters. Aber dem MA vorlügen es bestehe eine Übernahmechance) Gehen dann in den Mittelstand.
Diese Jobhopping kotzt die Mitarbeiter beim Kunden aber an, kaum hat er einen neuen 3 Monate eingearbeitet, ist er 3 Monate später schon wieder weg. Das macht der einmal, das macht er zweimal. Ab spätestens ab dem dritten mal hat er kein Bock den neuen, der paar Monate später eh wieder abhaut erneut einzulernen. Und diese Leute begegnen dir dann mit purer Abneigung.
Quellen? Ich habe selber (bin Dipl. Wirt. Ing.) den Einstieg über nen Dienstleister geschafft. Und gerade die Aversionen der Stammbelegschaft gegenüber FAK am eigenen Leib zu spüren bekommen. Nach einem Jahr habe ich aber den Sprung zu einem internationalen Konzern geschafft (Kein Kunde ;) ). Man ist eben kein Berufsanfänger mehr sondern hat sich schon etwas behauptet.
Ich war aber weder bei Ferchau noch bei Bertrandt und auch nicht bei Brunel.
Ich würde dir empfehlen einen kleineren, speziallisierten Ing. Dienstleister zu suchen. Auf Logistik und Supply Chain haben sich zum Beispiel die Ingenics AG (Einstieg über >55.000 p.a.) oder die BrainOn GmbH (45.-50.000 p.a.) spezialisiert. Sind zwar auch nichts was man 10 Jahre machen kann, aber man kann 1, 2, 3 Jahre Berufserfahrung sammeln und wenigstens gutes, faires Geld verdienen.
Finger lassen würde ich von den großen wie eben Ferchau, Brunel, Bertrandt, Edag oder YachtTeccon.
Wenn du dir anschaust, das Ferchau 4.000 MA hat und dabei gerade mal 294 Mio. Umsatz macht, das sind ewa 73.000 Umsatz pro Mitarbeiter. Die Hälfte davon sieht der MA. Ist halt doch Ausbeute..
Also mein Fazit: Kleinerer IG zum Einstieg (max. 1-2Jahre) und bei fairer Bezahlung ist ok. Von den Blutsaugern würde ich die FInger lassen.
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