Hallo,
was bedeutet dieser Satz in den Anforderungsprofilen? Ich befürchte Regelstudienzeit, aber andererseits: Warum steht dann dort nicht Regelstudienzeit?

Danke!

Auslegungssache. Wie so oft.

Eigentlich heißt es Regelstudienzeit. Sie wollen aber so eventuelle Top-Bewerber, die aus welchen Gründen auch immer zwei oder drei Semester mehr gebraucht haben nicht abschrecken bzw. ausschließen.

Wenn sonst das Profil passt würde ich mich trotzdem bewerben!

Weil es gute Gründe gibt die Regelstudienzeit zu überschreiten. Ich hab beispielsweise noch einen weiteren Schwerpunkt in meinem Studium absolviert sowie Praktika während der Studienzeit. Auf diese Art und Weise hab ich mein komplettes Studium (Bachelor+Master) faktisch um 2 Semester überzogen. Trotzdem haben mich diese Extras und meine dortigen Leistungen auf dem Arbeitsmarkt in eine viel bessere Position gebracht. Grundsätzlich würde ich "zügig abgeschlossenes Studium" als entsprechendes auch sehen. Man sollte dazu die Regelstudienzeit+alles extracurricalare in betracht ziehen. Also kann man nicht pauschal sagen +2 Semester ist nicht zügig abgeschlossen. Das kann sein, muss aber nicht sein.

Definitiv nicht zügig abgeschlossen ist zB ein Bachelor, den jemand erst nach 5 statt nach 3 Jahren erhält ;)

vermutlich heißt es, dass man nicht gebummelt haben soll. Wenn der Personaler nachdenkt, sollte also ne Verlängerung durch Praktikum ok sein.

Die Regelstudienzeit + Ausland + freiwillige Praktika + mehr Zeit wegen Nebentätigkeiten = zügig abgeschlossenes Studium ohne rumgammeln.

D.h. du solltest nicht 4 Semester länger gebraucht haben weil du jeden 2. Tag zu einer Studentenparty warst.

Lounge Gast schrieb:

Hallo,
was bedeutet dieser Satz in den Anforderungsprofilen? Ich
befürchte Regelstudienzeit, aber andererseits: Warum steht
dann dort nicht Regelstudienzeit?

Danke!

Ich denke auch mindestens Regelstudienzeit, wenn nicht sogar drunter. Aber lass dich davon nicht abschrecken...ich glaube viele schreiben das und denken gar nicht darüber nach, was sie da schreiben!

Regelstudienzeit ist ein hartes, messbares Kriterium.
Jedes Studienprogramm hat eine vorgegebene Regelstudienzeit.

Da die wenigsten Unternehmen, sich die Flexibilität nehmen wollen, jemanden zu nehmen, der etwas länger gebraucht hat, wird ein solch weiches Kriterium genommen.
Sinn und Zweck ist einfach, sich weniger angreifbar zu machen gegen Klagen von verbitterten Absolventen die abgelehnt wurden.

Ich bin Manager bei KPMG und mache viele Bewerbungsgespräche. Solche Probleme kommen immer wieder vor.
Wenn du zwei identische Leute hast, der eine hat Regelstudienzeit geschafft, der andere zwei Semester mehr, dafür passt der letztere aber einfach besser menschlich, läufst Du Gefahr Dich einer Klage auszusetzen.
Denn, hätte in dem Jobposting Regelstudienzeit gestanden, hätte der erste Kandidat die Voraussetzungen besser erfüllt und "hätte genommen werden müssen".
Leider Realität.
Das ist der Grund, warum man so wenig konkrete und messbare Kriterien in einer Stellenausschreibung findet

Regelstudienzeit und möglichst kürzer...

Wird mittlerweile so gemeint sein, obwohl ich natürlich auch nicht weiß, was es die Firmen, angeht, wie lange man studiert hat. Bei Diplom war es dann auch höchstens Regel +1 Semester maximal. Bei BA / M wird es wohl schwieriger etwas anderes zu nehmen, da es nicht so ohne weiteres möglich ist.

Du sollst nicht getrödelt haben, aber Regelstudienzeit muss es auch nicht sein. Verlängerungen müssen begründbar sein, z.B. durch Ausland, Praktikum, nicht selbst zu vertretende Tatsachen.

Ich würde mich immer auf solche Stellen bewerben, auch wenn der 6 Sem Bachelor in 8 Sem abgeschlossen wird und mir eine Geschichte ausdenken, woran das lag. Da findet sich doch immer was.

Meint Regelstudienzeit, bzw. bei erheblicher Überschreitung 1+ Jahre dann gut begründbar, durch höhere Qualifikation oder Topabschluss. Langzeitstudente mit 3er Abschluss kann sich die Bewerbung sparen.

Dann bin ich beruhigt. Ich werde meinen Bachelor in 8 Semestern abschließen, allerdings nur, weil meine Bachelorarbeit in das 8. Semester fällt (8. Semester beginnt im April und Mitte April gebe ich die Arbeit ab).
Ich habe dann überlegt, das Semester dennoch zu nutzen, indem ich mich parallel bereits bewerbe und entweder an der Uni zusätzlich Kurse belege oder ein Praktikum mache, bis ich etwas Festes gefunden habe. Ich bin ja weiterhin Student und würde ein Praktikum damit begründen, dass ich mich noch orientieren will (nach dem 8. Semester kann ich einen Master machen, aber ich möchte sehen, ob es nicht auch ohne geht).

Warum ich überhaupt überzogen habe: Ein sechsmonatiges, einschlägiges Praktikum und auch ein aufwendiges Fallstudienseminar, welches ich freiwillig absolviert habe, da es auch einschlägig ist.
Außerdem kann ich mir vorstellen, dass ich nach dem 8. Semester (mit dann ggf. sogar 2 Praktika) bessere Chancen auf einen besseren Masterplatz habe.

Meint ihr also, es wird mir keiner einen Strick daraus drehen?

Also wenn lediglich noch die Fertigstellung Deiner Bachelorarbeit ins achte Semester fällt, kannst Du Dich ohne weiteres zu den zügigen Studenten zählen.

Glaube mir: Ich habe zwei Jahre festangestellt im Bereich der Hochschullehre gearbeitet. Da bekommt man erst wirklich ein Gefühl dafür, wie lange das Gróß der Studenten wirklich braucht.