Ich machs kurz: Hab ein Profil, dass letztes Jahr vermutlich für T1/T2 Einladungen gereicht hätte. Bin BWLer mit 2. Bachelor in VWL und Fokus auf Statistik und kann programmieren. Hab leider mein einziges MBB Interview versemmelt, wurde von nur einer T2 eingeladen wo ich auch im Interview versagt habe und habe nun folgende Angebote:

Data Science Boutique (20 MA) - Pay sehr gut mit 65K und sie bieten einen Academic Leave, was mir wichtig ist, verlangen jedoch das Geld "zurück" im Sinne von sie strecken ca. 50k Netto vor und ziehen das von den nächsten 5 Jahresgehältern ab, wenn ich früher gehen würde muss ich es zurückzahlen. Tätigkeit würde mich sehr interessieren, sie arbeiten an Advanced Analytics vorallem im Bereich Supply Chain, Fertigung und Controlling und sind ehr operativ Tätig (dh. wenig Slides malen, viel echtes Coden)

Simon Kucher
Horváth und Partner
Deloitte Consulting
--> Hier muss ich wohl wenig zu sagen, sind jeweils Consulting Rollen und mir wurde jeweils gesagt, man will meine technischen Fähigkeiten nutzen und mich auf IT / Analytics Projekte staffen.

Ist der Name einer T3 noch etwas wert oder sollte ich hier auf die vermutlich stärkere inhaltliche Förderung der Boutique gehen? Mein Ziel ist es, stand heute, bis zum Manager Beratung zu machen und dann in eine technische Managementstelle in ein Softwareunternehmen oder einen Konzern zu gehen (ala Business Intelligence, Performance Controlling, Business Development bei FANGs, Data Science etc.). Gleichzeitig würde ich sehr gerne promovieren und evtl ab 40 in Richtung FH Professor zu gehen um eine ruhige Kugel zu schieben (oder zumindest diese Möglichkeit offen zu haben).

Ich tendiere zur Boutique aber muss wirlich sagen, den Namen hat absolut niemand gehört und die Bude gibt es erst seit 6 Jahren, machen aber recht orderntliche Projekte bei KMUs und sogar SDAX Unternehmen, und haben alleine 202 trotz Covid 10 neue Berater eingestellt da sie sehr gut wachsen.

Sry nicht persönlich nehmen, aber ich bezweifele stark, dass die erste Position tatsächlich was mit Data Science zu tun hat. Vermute eher was mit Analytics - wichtig nicht zu verwechseln. Für DataScience stellen die Unternehmen eher Naturwissenschaftler ein und am besten mit BE.

Data Science ist ein weites Feld

Keine richtige Data Science Beratung nimmt Absolventen ohne relevante Erfahrung. Wenn du nicht schon einige Modelle in production gebracht hast wird es sich bei der boutique nur um simple Analytics handeln

Lass dir nichts einreden von wegen „echtes data Science“. Statt hier auf Pseudo-Data Scientist zu machen sollten einige mal lieber wieder ins WG Zimmer gehen. Eine trennscharfe Abgrenzung ist in dem Bereich nahezu nicht möglich und das oben gesagte stimmt schlichtweg nicht. Bei guten Noten und Skills wird man auch ohne „praktische“ Erfahrung eingeladen.

Vertrau deinem Gefühl. Wenn es dich zur kleinen bude zieht, dann geh dahin. Für einen Exit nach 5 Jahren ist aber natürlich eine T3 objektiv betrachtet besser. Klar kannst du auch von der Boutique wechseln, aber hier hängst du sehr am Portfolio des Unternehmens.

WiWi Gast schrieb am 02.12.2020:

Sry nicht persönlich nehmen, aber ich bezweifele stark, dass die erste Position tatsächlich was mit Data Science zu tun hat. Vermute eher was mit Analytics - wichtig nicht zu verwechseln. Für DataScience stellen die Unternehmen eher Naturwissenschaftler ein und am besten mit BE.

Nehm ich nicht persönlich keine Sorge. Aber wieso ein NaWi besser coden können soll als ich versteh ich nicht. Die Statistik für tlw komplexe Algorithmen verstehe ich und produktionsreife, serverangebundene ML Modelle hab ich bereits programmiert, ua. in einem Praktikum als Software Engineer bei einer Bank. Ich bin nicht "BWLer mit guten Excel Kenntissen bildet sich ein er kann jetzt Data Science machen" aber ich verstehe, dass das Vorurteil besteht.

Wie dem auch sei, ja der Laden macht sicherlich viel "einfache" Analytics, aber hatte auch zb. Projekte bei dem sie die Lieferkette eines internationalen Produktionsbetriebs optimiert haben, wobei angeblich komplexe Optimierungsmodelle zum Einsatz kamen. Was schlussendlich dahinter steckt, kann ich natürlich nicht sagen, da mir das nur als Bewerber erzählt wurde.

Selbst wenn es "nur" einfache Analytics wäre, inwiefern würde das deine Antwort auf meine Frage beeinflussen? Der Pay ist immernoch besser als bei den Alternativen, und ich denke, dass T3 Beratungen auch keine technischeren Projekte haben, deshalb bleibt meine Frage: Ist der T3 Name hier wirklich noch was wert, oder nicht?

Naja die Frage ist mehr was du machen willst. Sind halt zwei unterschiedliche Richtungen.

Zum Thema Data Science:
"Projekte bei dem sie die Lieferkette eines internationalen Produktionsbetriebs optimiert haben, wobei angeblich komplexe Optimierungsmodelle zum Einsatz kamen"
-> Eben, das ist kein Data Science. Das ist das was Unternehmen seit Jahren gemacht haben.

Warum ich der Meinung bin, dass BWL'er nicht programmieren können? Puh schwierig. Es aber meist so, dass bei Data Science sowohl sehr gutes mathematische Verständnis als auch sehr gute Programmierkenntnise nötig sind. Will dir nicht zu nahe treten, aber ein Praktikum reicht da bei weitem nicht aus um auf den nötigen Programmierlevel zu kommen.

Man kann sicherlich alles lernen! Und wenn die Data Science Boutique die coolen Sachen machen würde ich es ohne nachdenken wählen. BWLer mit Data Science Kenntnissen -> Top. Aber wenn es nur darum geht Tableau zu bedienen order irgendwas mit R zu machen - hmm wäre für mich wohl nicht.