WiWi Gast schrieb am 14.09.2023:
Wahnsinn, wie teilweise negative Punkte, die z.T. sicherlich berechtigt sind, maßlos überzogen werden. Vorstandsassi beim DAX-Konzern ist ein mega Karriere Push, sieht im CV super aus und du hast eine riesen Lernkurve, vor allem im strategischen Bereich.
Gerne auch einfach mal außerhalb des Forums nachlesen, aber auch im Forum gibt es gute Beiträge.
Ich bin da vollkommen deiner Meinung, dass die theoretischen negativen Punkte zu überzogen dargestellt werden. Das ist die Chance des Lebens für den TE und er sollte sie m.Mn. unbedingt ergreifen. Das einzige was du, lieber TE, so gut wie möglich abklären solltest, wäre, ob du denkst, dass die Chemie zwischen dir und deinem zukünftigen Chef passt. Dies insbesondere, um dir selbst das Leben zu erleichtern aber selbst, falls du daneben liegen solltest und dich mit deinem zukünftigen Chef unerwartet nicht verstehst, bringt dich diese dann "härtere" Schule enorm weitern. Schließlich wirst du im späteren Leben immer mal wieder mit schwierigen Führungskräfte zu tun haben.
Die von den Vorredner genannten sachlichen Punkte würde ich an deiner Stelle als Tipps/Hinweise verstehen, um zu versuchen das bestmögliche aus deiner Assizeit herauszuholen. Ein Risiko sehe ich persönlich aber überhaupt nicht. Solange du gute Arbeit machst, wirste schon die Probezeit überstehen und die obligatorischen 2-3 Jahre. Selbst wenn bei deinem Vorstand im Ressort dann karrieretechnisch die Sackgasse erreicht ist, wirst du in der heutigen "War of Talent"-Zeit in allen Branchen mit Kusshand für die erste Führungsposition genommen. Ob Mittelständler oder DAX Konzern wäre für mich ein no-brainer Richtung DAX außer du siehst jetzt schon das der DAX-Vorstand ein cholerischer A**** ist und du dich mit dem Mittelständler top verstehst...
Ich hatte zu meiner Assizeit beim deutschen Ableger eines angelsächsischen Konzerns zwar das Glück, dass mich mein Vorstand damals schätzte (was er aber erst spät nur indirekt zeigte) aber auch, als ehemaliger Investmentbanker (MD) extrem gefordert hat. Ich war auch mehr oder weniger Berufsanfänger, habe aber relativ schnell nach ein paar Monaten Verantwortung bekommen, bis ich zuletzt sein "vollwertiger" Stellvertreter war. Es war die härteste aber auch lehrreichste Zeit, die mein Profil extrem gepushed hat. Du wirst, ich denke beim DAX Konzern auch eher als beim Mittelständler, methodisch sowie persönlichen deine Skills gut ausbauen können und dadurch dann auch mit der Zeit das "fachliche Gap" schnell wieder aufholen können.
Fachlichkeit und seinen eigenen "home turf" haben ist wichtig - keine Frage - aber Netzwerken, strategisches und analytischen Denkvermögen sowie "personal fit" sind viel wichtigere Skills, die du dir nur als Vorstandassi früh in deinem Berufsleben aneignen kannst.
Bei allen meinen Arbeitgeberwechseln bisher hat man mir dies so auch stets bestätigt.
Lass dir das Ganze also bitte nicht schlecht reden. Take it und mach das beste draus für deine Karriere. Glückwunsch!
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