Hallo allerseits,

ich bin noch Student (Wirtschaftsingenieur Uni) und mach mir momentan immer mehr Gedanken über meinen späteren Berufseinstieg.
Ihr diskutiert hier alle nur darüber wieviel Geld ihr verdient, mich würde viel mehr ein Job interessieren der einigermaßen interessant ist, bei dem ich aber trotzdem nach 40-45h heimgehen kann. Dann bin ich auch bereit "nur" 35k zu nehmen. Wer hat damit Erfahrung gemacht?

35K und 40h woche - bekommst du hin. Ne freundin von mir ist Industriekauffrau, kein Studium und bekommt 32000 - zusätzlich nochurlaubs und weihnachtsgeld. Sind locker insgesammt 34-35K.

Ich für meinen Teil kann sagen, dass wenn man etwas mehr verantwortung will und ein wenig mehr verdienen möchte, so kommst du sehr schwer um eine 50h rum...

Lounge Gast schrieb:

Hallo allerseits,

ich bin noch Student (Wirtschaftsingenieur Uni) und mach mir
momentan immer mehr Gedanken über meinen späteren
Berufseinstieg.
Ihr diskutiert hier alle nur darüber wieviel Geld ihr
verdient, mich würde viel mehr ein Job interessieren der
einigermaßen interessant ist, bei dem ich aber trotzdem nach
40-45h heimgehen kann. Dann bin ich auch bereit "nur" 35k zu
nehmen. Wer hat damit Erfahrung gemacht?

Du "kannst" fast immer nach der vereinbarten Arbeitszeit heimgehen. Die Frage ist allerdings, in welchem Umfeld Du arbeitest. Wenn Deine Kollegen allesamt im Büro bleiben und Du genau weisst, dass abends noch interessante Entscheidungen getroffen werden, bei denen Du mitreden willst, dann bleibst Du automatisch länger. Die meisten Lang-Arbeiter tun dies, weil sie sich mit ihrer Aufgabe identifizieren und die einzelnen Arbeitsschritte entsprechend aufwändig erledigen. Außerdem spiegelt (leider) in einigen Berufen die Arbeitszeit die Leistungsbereitschaft wieder.

Wenn Du trotzdem "pünktlich" gehen willst, würde ich Dir folgendes raten:

• Suche Dir ein Umfeld, welches möglichst wenig den Ruf hat, dass die Arbeitszeit der Leistungsbereitschaft entspricht. Negativbeispiele wären Strategieabteilung, Marketing, Projektmanagement, Banking sowie jede Tätigkeit, die irgendwie in der Nähe der Unternehmensleitung stattfindet.
• Suche Dir eine Aufgabe, bei der die Arbeitsergebnisse möglichst konkret messbar sind und nicht anhand von "soft factors" bewertet werden. Wahrscheinlich wirst Du dabei wesentlich stärker die technische Seite Deines Studiums einbringen als die kaufmännische.
• 50h sind kaum mehr als 45h. Und 50h sind in der Praxis schon eine ganze Menge, wenn man Fahrzeit und Mittagspause NICHT zur Arbeitszeit rechnet (leider glauben hier manche, das wäre alles Teil der Arbeit und dürfe mitgezählt werden). Um 8.00 Uhr anzufangen und um 19.00 wieder nach Hause zu fahren bedeutet, dass Du faktisch von ca. 7.15 Uhr bis 19.45 Uhr nicht daheim bist.

Ich hab ne 39h Woche mit Stechkarte. Bin bei einer mittelständischen WP. Viele meiner (mittelständischen) Mandate haben auch humane Arbeitszeiten. Kann dir aus meiner kleinen Welt deshalb nur den Tipp geben, es bei einer,na du weißt schon, zu bewerben... Ich halte es auch NICHT für ein no-go im Bewerbungsgespräch nach den Arbeitszeiten zu fragen. Kannst im folgenden ja klarstellen, dass du in der Spitze auch bereit bist deutlich mehr als 40 h zu arbeiten...

Nun ja, wer einfach nur arbeitet um mit einer 40h-Woche Geld mit nach Hause zu nehmen, kann z. B. normaler Sachbearbeiter mit 8-17h Arbeitstag

Wer sagt denn, dass man mit einer 40h Woche nicht Karriere machen kann? Ich bin jedenfalls mit meiner Lernkurve und meine Gehaltssteigerungen bisher sehr zufrieden.

38,5h woche mit gleitzeitkonto!
damit werden aus 30 urlaubstagen schnell 40-45 tage (=8-9 wochen) bezahlter urlaub im jahr :))
42k im marketing

Such Dir einen Arbeitgeber, mit einem starken Betriebsrat. Dort gibt es feste Regelungen in der Arbeitszeit. Zusätzlich sollte die Zeiterfassung auf die Minute genaue dokumentiert werden. Quasi am Tor einstempeln und wieder ausstempeln. Die Überstunden können ausbezahlt, oder abgebummelt werden. Das gibt einem Sicherheit über die reguläre Arbeitszeit.

Ich gehöre zu den Personen, die indirekt zur Unternehmensleitung zugerechnet werden.
Muss das leider bestätigen das es meistens noch die alte Denkweise gibt, das überlange Anwesenheitszeiten gleichzusetzen sind mit Qualiät und Leistungsbereitschaft.
Finde das persönlich fatal, vom Zeit absitzen hat niemand was.
Seht zu, möglichst "griffige" und zählbare Arbeiten und Projekte zu machen. Wenn diese innerhalb einer 40h Woche von euch erfolgreich abgeschlossen werden können, spricht das für ein gutes Zeitmanagement und eine hohe Effizienz!
Und darauf kommt es an!

Wenn es gar nicht hilft, und es zur Pflicht gehört spätabends rauszugehn aus der Firma, kleiner Tipp: Einfach morgens ein wenig später anfangen! ;-)

Wer unterschreibt überhaupt einen Vertrag in dem nicht geregelt ist, was mit Überstunden geschieht.

Entweder Freitzeitausgleich oder bezahlt. Je nach Situation.

Ich schenke meinem AG doch nicht meine wertvolle Zeit. Lasst euch nicht ausnutzen!

Höherer Dienst im öffentlichen Dienst.

Ansonsten kleiner Tipp: den allseitig perfekten Job suchen viele, aber gefunden hat ihn noch keiner, deshalb Lotto spielen. Irgendetwas klemmt immer und der Mensch gewöhnt sich an vieles und strebt weiter...

Bullshit, ich habe eine 45 Stundenwoche, 50k (1. Jahr). Finance. Wer mit einem Studium unter 40 anfängt hats meiner Meinung nacht echt nicht gerafft. Wozu wart ihr denn auf der Uni? Also für eine 50 Stundenwoche, immerhin 10 Stunden täglich, sollte es schon mehr Kohle geben. Oder man steckt gerade in der Probezeit und braucht für alles noch was länger.

meine Erfahrung als Controller für ein Unternehmen mit Tochtergesellschaften und ca. 130 MA´s:

entweder leben fast alle die vertraglich vereinbarten Wochenarbeitsstunden, oder "man(n) kennt irgendwann seine Leute, die mehr bzw. nur das nötige machen"

ABER: leute, die nur das nötige machen, sind zwar bekannt aber meist bei guter arbeit im rahmen des nötigen akzeptiert.

JEDOCH: macht man selbst mehr - weil dies im rahmen des tagesgeschäftes nötig war/ist - so wird dies sehr schnell als standard bzw. selbstverständlich im rahmen deines arbeitsverhältnisses angesehen.

Wie kann man denn in einer WPG mit Stechkarte arbeiten? Wie ist das technisch möglich? Bist Du ncht beim Mandanten vor Ort?

Es ist immer Arbeit über. Wenn dir deine Tätigkeit also Spass macht und du Verantwortung für den Erfolg deiner Abteilung empfindest, wirst du immer länger dasitzen.

Wenn du bereits Familie hast, kann ich deine Einstellung voll und ganz nachvollziehen. Dann würde ich dieses Thema ganz offen im Bewerbungsgespräch anbringen, auch große Arbeitgeber haben Work-Life-Balance inzwischen als sehr wichtiges Kriterium erkannt.

Wenn du aber keine Familie hast und gerade erst ins Berufsleben einsteigst ist es vielleicht wichtiger, dass du einen spannenden Job findest, in dem du viel lernst. Auch wenn das längere Stunden bedeutet. Denk mal darüber nach, es nützt jedenfalls nichts wenn du um 18:30 Uhr zu Hause bist, nur um dich dann 4 Stunden vor die Glotze zu werfen.

Wenn ich solche Kommentare schon sehe "nur um dich dann 4 Std vor die Glotze zu hängen".. das ist echt so typische Deutschland!
Also wenn du mit Freizeit nur "vor der Glotze rumhängen" verstehst, dann tuest du mir aber wirklich leid! Glaubst du wirklich, dass man ineiner Freizeit nichts sinnvolleres tun kann, wenn man keine Familie hat?
Sorry aber ich lebe nicht um zu arbeiten! Wäre ja noch schöner, wenn ich jeden abend erst um 20 Uhr nach Hause kommen würde, um nach 2-3 Std wieder schlafen zu gehen. So stelle ich mir mein Leben nun wirklich nicht vor!

wie ist zb bei eon. die "werben" doch ein bisschendamit dass man dort nicht zu viel arbeiten soll usw.

wer ist bei eon und wieviel stunden macht ihr so in welcher funktion?

Lounge Gast schrieb:

Wie kann man denn in einer WPG mit Stechkarte arbeiten? Wie
ist das technisch möglich? Bist Du ncht beim Mandanten vor Ort?

Mache, wie in mittelständischen WPG üblich, neben WP auch StB. Während der busy Season bin ich natürlich eher selten im Büro, aber auch dann wird jede Stunde aufgeschrieben, einschließlich Fahrzeiten (diese komplett, nicht minus 30 Minuten für Hin-und Rückfahrt wie etwa bei PwC)

kann nur jedem empfehlen bei der UFC anzufangen(für diejenigen die keine Ahung haben einfch googeln).
6 stelliges Gehalt und jede Menge Sapass!

Kann den Threadersteller nur beipflichten. Ich möchte auch niemals wieder mehr als 45 Stunden die Woche arbeiten. Ich finde es allerdings recht problematisch, dieses Thema direkt in einem Vorstellungsgespräch anzusprechen. Wird mit Sicherheit der Ausschlußgrund sein.

Folgende Tips:

1. Gibt es bestimmte Branchen und Tätigkeitsbereiche die man meiden sollte.
2. Im Vorstellungsgespräch auf verdeckte Botschaften achten.
3. Vertragstext anschauen. "Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten" ist nicht nur ziemlich dreist, zeigt aber auf, dass im Regelfall unbezahlte Überstunden Standard sind.

"ich für meinen Teil kann sagen, dass wenn man etwas mehr verantwortung will und ein wenig mehr verdienen möchte, so kommst du sehr schwer um eine 50h rum..."

Man sollte allerding genau nachrechnen. Nicht daß Du für massig Überstunden zwar pauschal mehr Geld bekommst, im Endeffekt gerechnet auf 40h weniger.

Viele sitzen auch nur Überstunden ab, um dem Chef zu gefallen. Es wird einfach die Arbeit von 8 auf 10 h "breitgeschmiert". Auch sprechen die Arbeitsgesetze eine eindeutige Sprache. Überstunden müssen angeordnet worden sein und die maximale Arbeitszeit beträgt 10h, die im nächsten halben Jahr wieder ausgeglichen werden muß. Ich würde mich strikt an die im Arbeitsvertrag zur Ermittliung des Gehaltes vereinbarte Arbeitszeit halten. Dein AG ist nämlich ganz schnell nicht mehr von Überstunden begeistert, wenn Du sie entlohnt haben willst. Und für Geschenke ist heute die falsche Zeit.

Ich persönlich denke, dass Menschen, die ständig Überstunden schieben a) ein schlechtes Zeitmanagement haben oder b) Speichellecker sind oder c) beides

...oder Opfer ihrer Kollegen sind, die einen mehr oder weniger dazu nötigen, Überstunden zu schieben...
Wenn man Kollegen hat, die meinen permanent bis abends zu arbeiten, fällt es nunmal auf, wenn man selber immer früh nach Hause geht. Dann heißt es ganz schnell, dass man nicht engagiert sei...

Lounge Gast schrieb:

Ich persönlich denke, dass Menschen, die ständig Überstunden
schieben a) ein schlechtes Zeitmanagement haben oder b)
Speichellecker sind oder c) beides

E.on wirbt damit, dass man wenig arbeitet, wenn man bei Ihnen anheuert? Wo denn das bitte?

Eon hat im Gesamtkonzern flexible Arbeitszeitmodelle mit Gleitzeitausgleich verankert. Das ganze differenziert aber etwas von Gesellschaft zu Gesellschaft. Bei den regional aufgestellten Gesellschaften wirst du in der Regel nicht mehr als 8-9 Stunden pro Tag arbeiten. In den Zentralen (Düsseldorf, der Ruhrgas in Essen, und München) ist es eher so, dass die Mitarbeiter die Überstunden nicht mehr aufschreiben. Dort sitzen aber auch fast alle, die möglichst fix Karriere machen möchten.

Trotzdem hat Eon einen sehr sehr starken Betriebsrat, der schon oft genug und mit Erfolg Wiederstand geleistet hat. Momentan ist es aber aufgrund des Umstrukturierungs und Einsparungsprogrammes sehr schwer bei E.ON reinzukommen. Die werden eher ihre festen Mitarbeiterstamm halten, als neue Leute einzustellen.

Oder man bekommt soviel Zusätzliches aufgeladen, dass man dann doch bis in alle Ewigkeiten abends dort sitzt, nur mit dem Unterschied zu den Kollegen, dass man dabei ziemlich gestresst ist..

In diesem Fall muss man natürlich Rückgrat beweisen und den Mund aufmachen. Wenn Kollegen einmal merken, dass sie Dir immer wieder und immer mehr Arbeit aufdrücken können, hast du verloren

Lounge Gast schrieb:

Oder man bekommt soviel Zusätzliches aufgeladen, dass man
dann doch bis in alle Ewigkeiten abends dort sitzt, nur mit
dem Unterschied zu den Kollegen, dass man dabei ziemlich
gestresst ist..

Sorry aber ich lebe nicht um zu arbeiten!

Das ist allerdings auch kein Grund, dich abschätzig über Leute zu äußern, die in ihrer Arbeit mehr als nur einen Broterwerb sehen.