Hallo,

beim Berufseinstieg sind die Noten aus dem Studium wohl in der überwältigenden Mehrheit der Fälle bedeutend. Wie ist es aber dann später, also welche Rolle spielen Noten bei...

...internen Beförderungen?

...bei Bewerbungen bei einer anderen Firma mit 3 / 10 / 20 Jahren Berufserfahrung?

Danke

hi,
also ich wurde bisher nur 2x auf Noten angesprochen und das war für eine Werbung bei Deichmann (Controlling Werkstudent) und ein Praktikum bei Daimler.
Ansonsten wurde ich bei VGs für einen JOB nie auf Noten angesprochen.
Die fragen eher nach der Thesis.

Wenn du blöde Noten hast, wirste erst nicht eingeladen( meine Vermutung). von daher gehen die später nicht darauf ein.

p.s. ich ich habe von 1,3 bis 4,0 alles dabei :) bin kein high-potential aber auch kein 4er Absolvent.

Meine Erfahrung im ersten Fall: Keine Rolle. Warum auch? Wenn man zeigt, was man kann, dann kann man's. Ob man das mit einem 1,3 oder 3,0 Studium geschafft hat, ist nicht relevant.

Den zweiten Fall hatte ich noch nicht, die Note wäre aber meines Erachtens höchstens für das Gesamtbild von (geringer) Bedeutung und sonst nicht. Mal ehrlich: Du wirbst einen Mitarbeiter mit 10 Jahren Erfahrung von einer anderen Firma ab, da ist Dir doch die Abi-/Studiumsnote egal...

Ganz ehrlich, Noten zählen in den meisten Firmen (Mittelstand) gar nichts! (Schau dir im web einfach mal an, worauf Personaler laut Umfragen am meisten achten)

Beim Einstieg zählen Noten kaum und dann später schaut sich das niemand mehr an. Die sagen nur aus, dass du irgend einen Scheiß auswendig lernen kannst, na toll.
Ich bin jetzt 5 Jahre im Job (3 Arbeitgeber bisher) und hab eins gemerkt: Es kommt hauptsächlich auf die Persönlichkeit an. (das sagen die Umfragen auch)

Ok, neben der Persönlichkeit musst du halt irgendwie beweisen, dass du die Aufgabe erledigen kannst. Also am besten Erfahrungen in einem ähnlichen Bereich haben. Aber an sonsten:
-Du musst zuverlässig sein.
-Du musst sorgfältig sein (also möglichst keine Fehler machen)
-Du musst kreative Lösungsansätze haben.
-Du musst intelligent und lernfähig sein.
-Du musst deinen Chef beraten, wenn er aber was (sinnloses) durchpeitschen will, dann musst du es trotzdem machen. (also nicht widersprechen)
-Du musst immer freundlich und hilfsbereit sein.
-Du musst kompetent sein.
-Du musst wissbegierig sein.
-Du musst deinen Bereich immer noch weiter optimieren wollen.

• Du musst sehr gut reden können, überzeugen können, dich nicht von anderen wegtexten lassen.
  -Ein gutes Aussehen hilft auch.
• Du musst sehr selbstsicher sein, auch wenn du mal keine Ahnung von etwas hast oder es nicht verstanden hast.
• Du musst zur Verfügung stehen. Wer auf Adhoc Anfragen immer sofort reagiert macht sich beliebt, wer immer schon um 4 geht oder die einfach immer liegen lässt, macht sich unbeliebt.
• Du musst sympatisch sein, dir auch mal Zeit für deine Kollegen nehmen, dir ihre Probleme anhören.
  -Lange da zu bleiben ist aber kein Kriterium! Man kann in 6 Stunden (schnell) sehr viel Sinnvolles machen oder in 10 Stunden (langsam) nur wenig Sinnvolles.
  -Du musst gute Ideen haben und die Eigeninitiative diese auch um zu setzten.

Ich habs an meinem jetzigen Chef gesehen. Der hat einen Berufsakademie Abschluss!, ist aber mit unter 30 der jüngste in der Abteilung und verdient knallhart 180k im Jahr. Jetzt hat es sogar einen neuen Job bekommen, wo er nach eigenen Angaben noch mal deutlich mehr verdient.

Was macht ihn besonders: Er hatte z.B. deutsch als Leistungskurs, er kann mit der deutschen Sprache echt sehr gut umgehen (hab auch nie gedacht, wie wichtig so was ist!) Er textet jeden weg und lässt sich selber nicht wegtexten. Als Kind war er hyperaktiv, auch jetzt ist er rastlos, ist immer und überall dabei, hat immer 20 Themen im Kopf. Kein Meeting darf ohne ihn statt finden. Er versteht innerhalb von 3 Minuten jeden Sachverhalt oder kann zumindest manchmal auch sehr überzeugend so tun als würde er ihn verstehen. Er sieht ziemlich gut aus. Er ist unglaublich selbstsicher und sympatisch. Er entscheidet immer unglaublich schnell, egal um welche Entscheidung es geht, er braucht dafür nie länger als paar Sekunden, oft ist das zwar kontraproduktiv, aber an Entscheidungen mangelt es zumindest nie.

In meiner alten Firma ist ein Mitarbeiter als kleiner Monteur eingestiegen, dann in den Vertrieb gewechselt, dann Vertriebsleiter geworden und dann Prokurist. Der hat nicht mal ein Studium, aber die richtige Persönlichkeit.

Zero

Also ich bin neulich auf meine Noten angesprochen worden (Consulting Werkstudent). Ich habe ebenfalls recht durchwachsene Noten mit Abschluss 2, aber ne 4 war auch häufiger mal dabei. Unwichtig sind die Noten sicher nicht, aber du wirst nicht schlechter behandelt, wenn du beim Einstieg kein 1er Kandidat warst. Weiß später eh keiner mehr.

Komische Frage.

Bei schlechten Noten wirst du gar nicht erst eingeladen. Also haben dir die Noten erst einmal den Berufseinstieg ermöglicht. Die Hürde ist genommen.

Jetzt kommt es darauf an.

Es gibt Unternehmen, da spielen die Noten keine größere Rolle mehr und es entscheiden alleine die internen Bewertungen bzw. die Leistung.

Es gibt aber auch Unternehmen, in denen, neben der Leistung (manchmal auch ohne), nur ganz bestimmte Gruppen mit bestimmten Voraussetzungen weiter gefördert werden. Das wirkt sich dann auf Fortbildungen oder Beförderungen aus. In dem Moment sind die Noten oder aber Abschlüsse (z.B. Abitur vs. Mittlere Reife, Diplom vs. Bachelor) wieder ein Kriterium. Oft wird das allerdings nicht einmal so deutlich kommuniziert. Manchmal sehr deutlich. Nur mal ein Beispiel: Bei uns gibt es verschiedene Sachbearbeiter. Manche mit Studium, manche ohne. Befördert werden in der Regel nur die, die bereits als "Top-Absolventen" (also Super-Noten) eingestellt wurde, weil man sich von denen mehr erhofft. Ist aber auch eine Branche, bei der man sehr viele Details immer wieder neu und schnell erlernt werden müssen.

Eine pauschale Antwort gibt es daher nicht.

Nach mehreren Jahren- gar keine Rolle!

Spielt keine (große) Rolle mehr - schlechte Noten sorgen dann beim Bewerbungsempfänger lediglich für eine hochgezogene Augenbraue, falls er diese überhaupt zu Gesicht kommt.

Bei mir wurde schon mal nach den Noten der letzten Fortbildung gefragt (Abschluss 3,51), habe dann ganz ehrlich geantwortet, dass ich damals Anfang 20 andere Sachen im Kopf hatte als Lernen.....

Denke auch, wenn Du beim Gespräch sitzt, sind die Noten nicht das Zünglein an der Waage.

Ich werde eigentlich immer wieder auf eine bestimmte (schlechte) Note in Gesprächen angesprochen, da diese zu dem restlichen Zeugnis nicht passt. Diese erkläre ich dann und gut ist. Wichtig ist es aber nicht mehr. Es wird halt nur ein kurzer Blick drauf geworfen und wenn etwas stark auffällt hinterfragt.
Genauso machen wir es auch bei Bewerbern. Bei Erfahrenen - wenn sie noch ein Zeugnis beilegen - wird kurz drauf geschaut aus Interesse und kein Wort drüber verloren. Bei Absolventen und Young Professionals bis 5 Jahre BE kann schon mal hinterfragt werden, warum die Note so gut oder schlecht ist. Wenn es ein Stressgespräch werden soll, dann wird auch mal um einiges härter hinterfragt z.B. ob man nur vereinzelt Leistungsfähig ist usw.

Wie aber schon geschrieben ist bei Absolventen und Personen bis 2-3 Jahre BE das Zeugnis vom Studium und auch teils vom Abitur Auswahlkriterium ob man überhaupt eingeladen wird. Das auch wieder abhängig vom zu erwarteten Bewerberansturm uvm.

Im Endeffekt zählt das Gesamtbild und ja auch die Noten, zumindest bei Berufseinstieg gibt es veschiedene Etappen, wo Noten "wichtig" sind:

1. Erstes Auswahlkriterium sind bei >1000 Bewerbungen i.d.R. immer die Noten, nach irgendwas muss ja eine Vorauswahl getroffen werden, dann wird der Schnitt bei 2,5 gesetzt der Rest geht zurück

2. Studienwah, Noten und Branche. Wenn ich mich in der IT-Beratung bewerbe und in allen Laberfächern eine 1,0 habe aber in den IT fächern eine 3,7, dann wift das Fragen auf ganz klar

3. Test der Ehrlichkeit. Warum haben sie diese und diese Note? Weil der Prof. doof war, die anderen Studenten in der Gruppe waren zu faul, etc. - solche Ausreden hört man öfter

Die Noten dienen immer als ein Anhaltspunkt für Nachfragen, sind aber ab Etappe 2 nicht entscheident sondern einfach eine Hilfestellung

Die Noten sind schon wichtig.Habe einen Superberufseinstieg mit Supernoten geschafft und verdiene nun 120k brutto im Jahr.Das wirst Du mit schlechten Noten wohl kaum schaffen.

LG

Noten vom Studium uninteressant, wichtigste ist Abi, meine persönliche Erfahrung.

Eine hab eine interessante Geschichte dazu. Ich hab ein ziemlich schlechtes Abi, aber ein ziemlich gutes Wi-Ing Diplom (ja damals gab es noch Diplome) und es damit zu einer MBBB-Beratung geschafft (hatte etwas Glueck mit dem Schweinezyklus). Als ich auf dem Manager-Level war (also nach ca. 5 Jahren) ruft mich ein head hunter an, der eine Stelle in der Strategieabteilung von Linde zu vergeben hatte - fand ich ganz interessant, schick ihm meinen CV. Ein paar Tage spaeter ruft er mich an und sagt mein Abi sein leider zu schlecht fuer Linde, Dr. Reitzle sei da sehr drauf bedacht. Hab danach von meheren aehnlichen Faellen bei Linde gehoert. Ich fand es ja eher skurril, zeigt aber, dass es offenbar Firmen gibt (oder zumindest eine), die einem selbst nach einem erfolgreichen Studium und Berufserfahrung bei einer Top-Firma immer noch ein schlechtes Abi vorhalten.

Ich wurde schon mehrfach beim Vorstellungsgespräch gefragt warum ich in Mathe in der Schule immer nur 6-10 Punkte erreicht hatte. Studiumsnoten (bzw. das Studium an sich) wurde bisher noch nie angesprochen.

je mehr bewerber, desto wichtiger sind solche details ganz einfach. Im Konzern oder den Bewerberlieblingen (Google/Amazon/Apple blabla) wohl eher noch als bei kleineren Buden. Ich habe vor kurzem gewechselt (bin seit 4 Jahren im JOb) und es stand nicht mal mein leicht exzentrisches Studienfach zur Debatte. Kommt aber natürlich auch auf die Branche an zB. bei Juristen verfolgt dich das ein Leben lang

Bei einer Bewerbung zum Wechsel nach einigen Jahren Berufserfahrung wurde ich tatsächlich nach den Noten gefragt.. Nach den Mathenoten des ersten Halbjahrs aus dem Abitur.
Ich habe da nur laut gelacht.

Ich lege Bewerbungen nie mein Abiturzeugniss bei. manchmal wird das nachträglich angefordert aber dann ist man wohl schon über der Hürde

Bei unserer Firma ist es so, dass alles was besser als 1,5 ist nicht eingeladen wird, da solche Leute meist nicht geeignet sind. Da wird schon eher auf die Berufserfahrung (insofern vorhanden) und vor allem die Persönlichkeit geachtet. Streber und Alleingänger die mit den anderen nix zutun haben wollen, können wir hier nicht gebrauchen.

Bei einer Bewerbung im Innendienst der Bundeswehr, 15 Jahre nach Ende meiner Ausbildung und über 20 Jahre nach Schulabschluss, hat mich die Personalerin nach dem Abschluss im Schulzeugnis gefragt. Da dieser >1,5 war, gab es keinen Termin zum VG. War zu schlecht!!!
Am Ende des Gespräches habe ich mir an den Kopf gefasst!

Zum Einstieg sind die Noten wichtig. Ist ja die aktuellste Referenz zur Leistungsfähigkeit. Auch Abitur wird oft noch gecheckt.

Nach 5 Jahren nur noch Diplom-Note. Nach 10 Jahren nur noch Berufserfahrung und Arbeitszeugnisse.